DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 17/12 VOM 26.04.2012

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Gremienarbeit für EMV-gerechte Hausinstallationen

Die Arbeit an einem Leitfaden über eine EMV-gerechte Hausinstallation von Telekommunikationsanlagen war Gegenstand eines Treffens in der DARC-Geschäftsstelle. Dazu kam am 23.04. eine Unterarbeitsgruppe des Ausschusses für technische Regulierung in der Telekommunikation (ATRT EMV) nach Baunatal. In dem Ausschuss engagiert sich auch der Deutsche Amateur-Radio-Club e. V., um frühzeitig etwaige EMV-Probleme zu diskutieren und negative Auswirkungen für den Amateurfunk abzuwenden. Im ATRT sind Vertreter der Telekommunikationsbranche, Kabelnetzbetreiber, der Funknutzer und der Bundesnetzagentur vertreten. Die Mitarbeit des DARC resultiert aus den Störfällen im Bereich Sonderkanal S6 des Kabelfernsehnetzes, die insbesondere in den 90er Jahren in Massen auftraten.


BEMFV: Betriebsartenfaktoren zu hoch bemessen

Der Betriebsartenfaktor für die Abbildung der über die Zeit gemittelten Sendeleistung ist im Vergleich zu einer Dauersendung ist in der Norm zu hoch festgeschrieben. Diese Tatsache wurde nun von Dr. Walter Schlink, DL3OAP, Mitarbeiter im Referat Normen, in einem Schreiben an das zuständige Normenkomitee zum Ausdruck gebracht. Der DARC erwartet von der Deutschen Kommission Elektrotechnik, kurz DKE, eine Korrektur dieses offensichtlichen Fehlers im Rahmen der allgemeinen Normenpflege und damit langfristig eine richtige Berechnungsmethodik bei Erstellung von BEMFV-Anzeigen. Bei der Berechnung von Sicherheitsabständen im Rahmen der Anzeige nach § 9 BEMFV wird für verschiedene Betriebsarten ein so genannter Betriebsartenfaktor verwendet, der zwischen der mittleren Leistung und der Spitzenleistung vermittelt. Festgelegt ist dieser Faktor in der DIN VDE 0848 Teil 1 für die Betriebsarten SSB und CW jeweils mit dem Wert 1. Seit Jahren stellt dieser Faktor eine Überschätzung des Risikos dar, denn natürlich ist die mittlere Leistung bei SSB deutlich unterhalb der Spitzenleistung und auch bei CW wird kein Dauerträger ausgesendet. Tatsächlich ist es sinnvoll andere Faktoren etwa in der Größenordnung um 0,5 als Vermittler zwischen Spitzenleistung und mittlerer Leistung zu verwenden. Betrachtet man beispielsweise das Wort „Paris“ ergibt sich in CW eine durchschnittliche Leistung von etwa 0,48 des Betrages einer Daueraussendung.


Duplex für experimentelle Stationen mit DI-Präfix

Duplex-QSOs zwischen Betreibern von Experimentalfunkstellen unter DI-Präfix und Funkamateuren auf ihren Amateurfunkfrequenzen zählen für Erstgenannte ebenfalls als Reichweitenversuche. Das ist ein Ergebnis eines Gespräches von Holger Kinzel, DK8KW, mit der Bundesnetzagentur, das er am 19.04. führte. Darüber berichtet Walter Staubach, DJ2LF – im DARC-HF/Technik-Referat zuständig für Langwelle – dem DARC. Bisher galt, dass Experimentalstationen mit DI-Rufzeichen auf 505,1 kHz lediglich Reichweitenversuche mit Bakensendern machen durften.


Distriktswahlen in Niedersachsen (H) und Westfalen-Nord (N)

Am 21. und am 22.04. stimmten die DARC-Ortsverbandsvorsitzenden gleich in zwei Distrikten über die Wahl ihres Distriktsvorstands ab.

Bei der Versammlung in Westfalen-Nord wählten die Vertreter der Ortsverbände Rüdiger Stodte, DF8AE, aus N01 zum neuen Distriktsvorsitzenden. Er folgt auf Dieter Ziehn, DK4QT, der das Amt seit 2004 inne hatte. Neuer erster Stellvertreter ist Georg Keller, DL4YDE. Henning Kanschik, DK9LB, wurde zum kommissarischen zweiten DV ernannt. Kassierer ist Torsten Gondek, DJ4MG. Gastgeber war der OV Waltrop (N21). Die nächste Versammlung im Distrikt findet am 21.04.2013 in Telgte beim OV N44 statt.

Eine weitere Distriktswahl hatte tags zuvor in Niedersachsen am 21.04. im Hotel am See in Salzgitter-Lebenstedt stattgefunden. Dort wählten die Ortsverbandsvorsitzenden den bisherigen DV von H, Thomas von Grote, DB6OE, einstimmig erneut ins Amt. Sein Stellvertreter, Oliver Häusler, DH8OH, wurde mit 35 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung wiedergewählt. Michel R. Devezeau, DL2OBZ, ist zudem als zweiter Stellvertreter weiter im Amt. Er wurde mit 35 Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme gewählt. Kassenwart im Distrikt ist Bernd Regul, DL2NC. Er erhielt, wie der amtierende DV, 36 Ja-Stimmen und wurde damit einstimmig wiedergewählt.


Noch freie Plätze für das HAM CAMP

Die Anmeldung zum HAM CAMP auf der HAM RADIO 2012 ist angelaufen, es sind noch Plätze frei. Interessenten sollten sich gleich anmelden. Die Anzahl der verfügbaren Plätze wurde von 80 auf 100 erhöht. Die Anmeldung erfolgt über das Internet [1]. Zu einem geringen Paketpreis gibt es: drei Übernachtungen, 3-Tages-Plakette und drei Frühstück-Bons. Die Camp-Bewohner im Zeltlager haben die Möglichkeit zu funken und zu basteln.


Termine

Am 01.05. ist der 11. Burgenaktivitätstag. Eine Liste, von welchen Burgen und Schlössern Funkamateure aus arbeiten, findet man im Internet [2]. Es handelt sich hierbei nicht um einen Contest, es sollen lediglich Burgenaktivitäten aus möglichst vielen Bundesländern gefördert werden. Jeder, der im maximalen Abstand von 1000 m an einer oder auch mehreren Schlössern bzw. Burgen Funkbetrieb macht, portabel oder als Feststation, kann diese in die Luft bringen. Der Tag ist eine gute Möglichkeit die Bedingungen für ein Burgendiplom zu erfüllen. Das Team von Castles on the air (COTA) [3] wird Teilnehmern, welche ihr Log einsenden, eine Urkunde ausstellen.

Der OV Illingen (Q13) veranstaltet am 20.05. ab 08:00 Uhr den 11. Illinger Amateurfunktag. Die Veranstaltung findet auf dem Gelände der Welschbachhalle in 66557 Illingen-Welschbach statt. Weitere Informationen gibt es im Internet [4].

Das Deutsche Museum in Bonn bietet seinen Besuchern vom 26.04.–13.01.2013 eine Sonderausstellung mit dem Titel: „Heinrich Hertz – Vom Funkensprung zur Radiowelle“. Informationen zur Ausstellung gibt es im Internet [5]. Aus diesem Anlass sind Funkamateure der Region Köln/Bonn unter dem Sonderrufzeichen DL125HHZ mit dem Sonder-DOK HHZ125 QRV. Praktischer Funkbetrieb wird den Besuchern auf KW und UKW vermittelt.


Aktuelle Conteste

28./29.04.: SP DX RTTY Contest und Helvetia Contest
29.04.: BARTG Sprint 75
30.04.–04.05.: EUCW/FISTS QRS Party
01.05.: AGCW-DL QRP/QRP-Party
01.–07.05.: Aktivitätswoche des DTC e. V.
05./06.05.: DARC VHF-/UHF-Mikrowellencontes und ARI International DX Contest

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL April 2012 auf Seite 286 und Mai 2012 auf Seite 356.


Funkwetterbericht (24.04. de DL1VDL)

Rückblick vom 17.–23.04.:
Im quasiperiodischen Auf- und Ab der Sonnenaktivität war diesmal ein geringer Aufwärtstrend sichtbar. Die moderate Sonnentätigkeit begann am 16.04. mit dem M1,7-Flare der Fleckengruppe 1.461. In der restlichen Berichtswoche war die Sonne ruhig, aber es gab insgesamt 34 C-Flares. Das geomagnetische Feld zeigte sich meist ruhig und täglich durchsetzt mit kürzeren aktiven Perioden. Am Abend des 23.04. begann es intensiv zu stürmen. Die Ursache dafür war die Ankunft geladener Eruptionswolken von 19 C-Flares am 18., 19., und 20.04. Die Erde wechselte die Sektorengrenze des interplanetaren Magnetfeldes und ist nun sonnenwindbegünstigt. Die Fluxwerte stiegen von 114 auf 140 Einheiten, die uns zugewandte Sonnenseite schmücken sechs größere Sonnenflecken. Die DX-Bedingungen waren vergleichsweise besser als in der Vorwoche, wobei das 10-m-Band nicht täglich offen war. Nach einbrechender Dunkelheit sind zumindest 17 und 20 m ziemlich lange nutzbar. Die Sporadic-E-Saison lässt sich betteln, denn auf 6 m sind wir in unseren Breiten immer noch Zaungäste. In der Nacht vom 21. zum 22.04. war das Maximum der Lyriden.

Vorhersage bis zum 01.05.:
Wir erwarten eine eher ruhige Sonne und mit etwa 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit einen M-Flare. Die Fluxwerte bleiben wahrscheinlich über 110 Einheiten. Bis zum 26.04. ist der Zustand des Erdmagnetfeldes unbestimmt, eher unruhig aber danach wird es weitestgehend ruhig sein. Wir finden durchschnittliche bis gute DX-Bedingungen zwischen 7 und 24 MHz vor. Mit zunehmender Gewitterneigung steigt der Störpegel auf 160 und 80 m, aber auch die Wahrscheinlichkeit für Regenscatter im 10-GHz-Band.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:54; Melbourne/Ostaustralien 20:55; Perth/Westaustralien 22:43; Singapur/Republik Singapur 22:58; Tokio/Japan 19:46; Honolulu/Hawaii 16:04; Anchorage/Alaska 14:05; Johannesburg/Südafrika 04:28; San Francisco/Kalifornien 13:21; Stanley/Falklandinseln 10:58; Berlin/Deutschland 03:48;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 23:45; San Francisco/Kalifornien 02:55; Sao Paulo/Brasilien 20:44; Stanley/Falklandinseln 20:51; Honolulu/Hawaii 04:54; Anchorage/Alaska 03:58; Johannesburg/Südafrika 16:24; Auckland/Neuseeland 05:45; Berlin/Deutschland 18:21.


Verzeichnis der Internetadressen

[1] www.hamcamp.de, .....
[2] www.amateurfunk-gera.de, www.cota-sachsen.de, http://burgen.amateurfunk-ballenstedt.de
[3] www.cotagroup.org
[4] www.darc.de/distrikte/q/13/illinger-amateurfunktag
[5] www.deutsches-museum.de/bonn
[dx] www.darc.de/referate/dx


Ende des Deutschland-RS 17/12 vom 26.04.2012

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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