Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Amateurfunksatellit ARISSat-1 in der Erdatmosphäre verglüht
Nach Informationen des AMSAT News Service ist der Amateurfunksatellit ARISSat-1 in die Erdatmosphäre eingetreten. Empfangsberichte deuten darauf hin, dass der Satellit seine Sendungen am 04.01. eingestellt hat und später in der Erdatmosphäre verglüht ist. Telemetriedaten hatten zuvor angezeigt, dass die innere Satelliten-Temperatur 75 °C erreicht hatte und weiter anstieg. Konstantin, RN3ZF, sendete um 08:42 UTC einen Rapport mit den Worten: Die Telemetrie fehlte, die Sprachnachrichten waren nicht lesbar, sehr leise und unterbrochen. Wahrscheinlich sah ich die letzten Minuten im Leben des Satelliten. ARISSat-1, oder auch KEDR genannt, wurde von der Internationalen Raumstation ISS am 03.08. vom Astronauten und Flugingenieur Sergei Volkov und Alexander Samokutyaev während eines Außenbordeinsatzes im All ausgesetzt. Der Satellit trug das von Studenten entwickelte Kursk-Experiment der Russischen Staats-Universität, zur Bestimmung der Atmosphärendichte. ARISSat-1 galt in vielerlei Hinsicht als Meilenstein. Er basierte auf dem ersten softwaredefinierten Transponder (SDX), hatte ein neues Power Management und ein neues Design der Integrated Housekeeping Unit (Steuerungscomputer).
Zwei neue Videos des DARC e. V. auf der Internet-Videoplattform YouTube informieren über die Kalibrierung von HF-Strahlungsmonitoren und Störungen durch LED-Lampen. Das Einsparungspotenzial von LED-Lampen als Ersatz für die herkömmliche Glühlampe ist enorm. Enorm hoch ist aber auch das mögliche Störpotenzial solcher Lampen, denn diese enthalten im Sockel eine Elektronik mit der die LEDs angesteuert werden. Doch es gibt große Unterschiede. Das Spektrum reicht von keine Störungen bis zu so starken Störungen, dass Amateurfunkbetrieb oder Rundfunkempfang in der Umgebung solcher Lampen ausgeschlossen ist. Ein erstes Video in englischer Sprache [1] zeigt den Messaufbau und einen stark verkürzten Überblick über einige der untersuchten LED-Lampen des EMV-Referates zusammen mit der Verbandsbetreuung des DARC e. V. Über den Link sind weitere Videos in deutscher Sprache zu finden, die eine ausführlichere Darstellung des Themas zeigen.
Aufschluss über Hintergründe, Messaufbau und den Ablauf einer Kalibrierung von HF-Strahlungsmonitoren in der Geschäftsstelle des DARC gibt ein zweites Video [2]. Das Gesetz über den Amateurfunk verpflichtet die Funkamateure, die Einhaltung von Feldstärke-Grenzwerten in der Umgebung ihrer Sendefunkstellen nachzuweisen. Geschieht dies durch Messungen, dann muss ein kalibriertes Feldstärke-Messgerät verwendet werden. Die DARC-Geschäftsstelle und viele Distrikte haben solche Messgeräte, aber auch viele Mitglieder verfügen über eigene Feldstärke-Messgeräte. Diese kann der DARC kalibrieren. Dazu senden die Mitglieder ihr Messgerät zur Geschäftsstelle, und es kommt mit einem Kalibrierschein zurück. Doch was passiert dort in der Geschäftsstelle eigentlich mit dem Messgerät? Mehr erfahren Sie im Video.
Deutschlandradio sieht Powerline kritisch
Powerline-Adapter können unter Umständen den Betrieb von anderen Geräten stören. Zu dieser kritischen Feststellung kam das Deutschlandradio in seiner Sendung Verbrauchertipp am 04.01. Unter dem Titel Internet aus der Steckdose pries der Sender erfreulicherweise nicht nur die Vorteile von Powerline an, sondern machte auch auf die systembedingten Schattenseiten dieses Übertragungsverfahrens aufmerksam, bei dem Hochfrequenz-Signale auf ungeschirmten Stromleitungen übertragen werden. Störungen im Kurzwellenbereich sind die Folge, vor denen der DARC e. V. schon seit Jahren warnt. Bei Störungen des eigenen Radios würde es oft schon reichen, das Radio in eine andere Zimmerecke zu stellen. Wenn allerdings durch die eigenen Powerline-Adapter Funkamateure oder andere Funkdienste in der Nachbarschaft gestört werden, dann könne es auch passieren, dass plötzlich ein Techniker mit einem Messwagen der Bundesnetzagentur vor der Tür steht so der Sender. Normalerweise müssen die Powerline-Adapter dann abgeschaltet oder gegen neuere Modelle ausgetauscht werden. Dies käme so das Deutschlandradio aber nur äußerst selten vor, bundesweit rund ein Dutzend Mal pro Jahr. In diesem Punkt hat der DARC e. V. bereits öfter dazu aufgerufen, jede PLC-Störung der Bundesnetzagentur zu melden.
Am 11.02. findet die 35. GHz-Tagung von 09:0017:15 Uhr in der Volkshochschule Maria Lindenhof an der B224, in Dorsten statt. Das Vortragsprogramm befasst sich in diesem Jahr unter anderem mit Mikrowellen-Oszillatoren, EME und Transverter auf 24 GHz, neuen Koaxialkabeln und Kühlung von Leistungsverstärkern. Weiterer Programmpunkt ist die Verleihung der UKW-Contestpokale des DARC e. V. für das Jahr 2011. Ferner können mitgebrachte Selbstbauten an Messplätzen kostenlos getestet werden. Weitere Informationen sind der Tagungswebseite zu entnehmen [3].
14.01.: Aktivitätstag Distrikt Nordrhein
21.01.: LZ Open Contest
21./22.01.: HA DX Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL Januar 2012 auf Seite 58.
Funkwetterbericht (11.01. de DL1VDL)
Rückblick vom 03.09.01.:
In der ersten Januarwoche war die Sonnenaktivität gering. Etliche C-Flares hielten
die solaren Fluxwerte ziemlich konstant zwischen 135 und 142 solaren Fluxeinheiten. Der
90-Tage-Mittelwert des solaren Fluxes betrug 145 Einheiten. Dies bestätigte die seit
Oktober 2011 jahreszeitlich bedingt geringere Sonnenaktivität. Die Sonnenfleckenzahlen,
bestimmt durch fünf bis sieben Fleckengruppen, lagen zwischen 90 und 118. Das
geomagnetische Feld war an allen Tagen gestört, nur in der ersten Tageshälfte des 02.01.
sehr ruhig. Auf den unteren Kurzwellenbändern 160 bis 40 m fanden wir brauchbare,
teils gute DX-Bedingungen vor. 30 m bestätigte sich als gutes Winter-DX-Band. 20 bis
10 m öffneten brauchbar bis gut auf den Taglinien.
Vorhersage bis zum 18.01.:
Sieben Fleckengruppen und das zentrale koronale Loch CH492 bestimmen das Bild der
Sonne. Neben weiteren C- sind einzelne M-Flares wahrscheinlich. Das geomagnetische Feld
bleibt gestört, wobei es zwischendurch ruhige Phasen geben wird. Am winterlichen
Charakter der Kurzwellenausbreitung ändert sich nichts. Das heißt, dass die
Kurzwellenbänder zwischen 160 und 40 m gute DX-Bedingungen aufweisen, 30 und
20 m ebenfalls, aber eher auf den Taglinien. Die Bänder oberhalb 20 m öffnen
nur kurz, vorzugsweise in südliche Richtungen aber mit Ausnahmen. Auf 10 m sollten
neben Nordamerika, der Karibik und Südamerika auch QSOs mit Japan und Australien
gelingen, aber eben nur sehr kurz.
Neues vom 24. Sonnenfleckenzyklus:
Am 03.01. veröffentlichte die NASA eine aktualisierte Information über den Verlauf
des 24. Sonnenfleckenzyklus [4]. Demnach war das letzte Minimum im November 2008, wobei
der Zyklus 24 bereits im Oktober 2008 begann. Das Maximum wird für Februar 2013 erwartet,
die geglättete Sonnenfleckenzahl im Maximum soll etwa 95 betragen. Mit dieser Prognose
wird der 24. Sonnenfleckenzyklus der niedrigste der vergangenen 80 Jahre sein.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:13; Melbourne/Ostaustralien 19:10;
Perth/Westaustralien 21:21; Singapur/Republik Singapur 23:10; Tokio/Japan 21:51;
Honolulu/Hawaii 17:11; Anchorage/Alaska 19:00; Johannesburg/Südafrika 03:26; San
Francisco/Kalifornien 15:25; Stanley/Falklandinseln 07:56; Berlin/Deutschland 07:13;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 21:48; San Francisco/Kalifornien 01:11; Sao
Paulo/Brasilien 21:58; Stanley/Falklandinseln 00:14; Honolulu/Hawaii 04:07;
Anchorage/Alaska 01:10; Johannesburg/Südafrika 17:05; Auckland/Neuseeland 07:43;
Berlin/Deutschland 15:15.
Verzeichnis der Internetadressen
[1] http://tinyurl.com/75fd943
[2] http://tinyurl.com/6ojzomj
[3] www.ghz-tagung.de
[4] http://solarscience.msfc.nasa.gov/predict.shtml
[dx] www.darc.de/referate/dx
Ende des Deutschland-RS 2/12 vom 12.01.2012
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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