Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
9. IARU-HST-Meisterschaft in Bielefeld
150 Teilnehmer aus 23 verschiedenen Ländern kämpfen vom 19. bis 23.10. in Bielefeld um den Titel des schnellsten Telegrafisten. Bei der 9. IARU-Weltmeisterschaft in Hochgeschwindigkeitstelegrafie, kurz HST, stellen die Profis aus aller Welt ihr Gehör, ihre Konzentration, ihr Geschick und ihre Schnelligkeit im Umgang mit der Morsetaste unter Beweis und kämpfen um die Pokale. Das teilnehmerstärkste Team kommt aus Weißrussland und die weiteste Anreise hat ein Team aus Japan auf sich genommen. Da es in Japan keine Telegrafiewettbewerbe gibt, zeigten sich die japanischen Teilnehmer besonders am Ablauf der Veranstaltung interessiert. Der Bielefelder Bürgermeister stellte bei der Eröffnung am Mittwoch fest, dass es erfreulich viele weibliche Teilnehmerinnen gibt und erklärte sich das mit der Multitasking-Fähigkeit, also das Vermögen, sich auf mehrere Dinge gleichzeitig konzentrieren zu können. Erstmalig richtet der Deutsche Amateur-Radio-Club e. V. diesen internationalen Wettkampf aus. Seit 1995 stellen sich Funkamateure des DARC e. V. den internationalen HST-Wettbewerben. Weitere Informationen zur Veranstaltung gibt es im Internet [1].
Krisenkommunikation thailändische Funkamateure bei Flutkatastrophe
Thailändische Funkamateure beteiligen sich infolge der herrschenden Flutkatastrophe mit Notfunkbetrieb, zitiert DARC-Notfunkreferent Michael Becker, DJ9OZ, seinen IARU-Region-3-Amtskollegen Jim Linton, VK3PC. Die Operator benutzen das Rufzeichen HSØAC des thailändischen Amateurfunkverbandes RAST und ein spezielles Hochwasserhilfezentrum, das an Bangkoks Don Mueang Flughafen eingerichtet ist. Hier verwendet man das Call HSØAB. Man arbeitet auf Kurzwelle im Bereich von 70607063 kHz und auf lokalen 2-m-Frequenzen. Ein Video auf der Internet-Plattform YouTube gibt einen Einblick in den Funkbetrieb des Hochwasserhilfezentrums [2]. Die Behörden kämpfen gegen die schwersten Fluten seit über 60 Jahren mit bisher fast 300 Toten. Nahezu drei Millionen Menschen sind vermutlich von den Fluten betroffen und schwere Schäden bei der Landwirtschaft des Landes und der Industrie verursacht. 26 der 77 Provinzen des Landes sind betroffen, wobei Bangkok einen großen Teil des abfließenden Wassers abfängt, das die Stadt erreicht und zusammenfällt mit saisonalem Gezeitenhochwasser, das den Abfluss des Hochwassers ins Meer erschwert.
Statistisches zum YL-WM-Diplom
Das YLWM-Diplom wurde insgesamt bisher 986 Mal in Platin, 169 Mal in Gold, 93 Mal in Silber und 121 Mal in Bronze ausgegeben. Bei dieser Masse ist es nachvollziehbar, dass nicht jedes Diplom innerhalb von zwei Wochen den Antragsteller erreichen kann. Lediglich 200 Diplome stehen momentan noch zur Erstellung und Versand aus. Carsten Schuchhardt, DL8SC, und Christiane Rüthing, DL4CR, die mit der Bearbeitung der Anträge, dem Erstellen und Versenden der Diplome betraut sind, bitten alle Antragsteller um Verständnis und bedanken sich schon jetzt für die aufgebrachte Geduld. Der größte Run auf das Diplom ist inzwischen vorbei, auch wenn täglich noch durchschnittlich zwei Anträge eingehen, und die meisten Diplome haben bereits ihre Adressaten erreicht. Diplomanträge können noch bis zum 31.12. an DL4CR gesendet werden, die Ausschreibungs-Bedingungen sind auf der DARC-Webseite nachzulesen [3].
Ausbildungscontest mit erfreulicher Teilnahme
Am 15.10. trafen sich Newcomer und erfahrene Contester zum 1. DARC Ausbildungscontest. Besonders auf dem 40-m-Band konnten zahlreiche Stationen beobachtet werden, deren CQ-Rufe meist nach kurzer Zeit beantwortet wurden. Viele der Newcomer, die man gut an der niedrigen Contestnummer erkennen konnte, machten ihre Sache ausgezeichnet hier trug die gute Vorbereitung durch die Ausbilder offensichtliche Früchte. Die Verbindungen waren geprägt von Freundlichkeit und motivierenden Worten. Selten wurde in einem Contest so viel gelobt. Hier haben die erfahrenen Contester einen Beitrag für die Nachwuchsarbeit geleistet. Wie erwartet waren die Bedingungen auf dem 80-m-Band nicht sonderlich gut. Trotzdem konnten auch hier einige Stationen gearbeitet werden. Teilnehmer und Veranstalter sind sehr zufrieden. Ein großes Dankeschön geht an alle Aktiven. Innerhalb der Auswertung wird das Konzept überarbeitet. Aber schon heute kann man sagen, dass es einen 2. DARC Ausbildungscontest geben wird.
An dieser Stelle noch ein Hinweis: Wegen eines Serverausfalls am vergangenen Wochenende wird der Einsendeschluss für die Logs bis Sonntag, dem 23.10. verlängert. So haben alle Ausbilder und Teilnehmer noch einmal die Möglichkeit, sich mit dem Thema Logeinsendung zu befassen.
Kartenvorverkauf für die INTERRADIO bis 28. Oktober verlängert
Das Veranstaltungsteam der INTERRADIO Hannover die am 05.11. auf dem Messegelände in Halle 20 stattfindet hat die Frist für die Kartenvorbestellung auf den 28.10. verlängert. Wartezeiten beim Einlass sollen so vermieden werden. Weitere Hinweise zum Vorab-Bezug der Karten finden sich auf der Veranstaltungswebseite [4]. Wie üblich, wird wieder ein kostenloser Messplatz angeboten, an dem vor Ort erworbene Gerätschaften auf Funktion geprüft werden können. Neben einer Amateurfunkprüfung der Bundesnetzagentur wird auch eine Prüfung zur US-Lizenz angeboten. Voraussichtlich werden alle Klassen wie die Technician, General und Amateur Extra Class geprüft. Anmeldungen nimmt Jörg Boggel-Trahe, DJØJB, per E-Mail entgegen [5].
BEMFV kurz erklärt heute Teil 29: Gibt es auch im Ausland zur BEMFV vergleichbare Regelungen?
Ja, die gibt es. Schon deutlich länger als in Europa beschäftigen sich US-Amerikanische Funkamateure mit den von ihnen verursachten elektromagnetischen Feldern und deren Wirkung auf Menschen. So hat die US-Regulierungsbehörde FCC im OET-Bulletin 65 Regeln veröffentlicht, wie und wann Funkamateure Angaben zu Feldstärken machen müssen. Auch in Europa gibt es einige Mitgliedsstaaten, die von ihren Funkamateuren Anzeigen verlangen. Dazu gehören die Schweiz, Belgien und Polen. In den Beiden letztgenannten sind die Grenzwerte im Personenschutz dabei außerdem etwas härter. Die meisten anderen Europäischen Länder sehen es als erforderlich an, das Funkamateure wie auch alle anderen Felderzeuger die EU-Empfehlung 1999/519/EC einhalten, verlangen jedoch darüber keinen schriftlichen Nachweis. Obige Empfehlung schreibt die Einhaltung der Grenzwerte der internationalen unabhängigen Vereinigung von Wissenschaftlern zur Erforschung der Auswirkung nichtionisierender Strahlung auf die menschliche Gesundheit, kurz ICNIRP, vor. Letztere sind mit den Deutschen Grenzwerten im Personenschutz identisch.
22./23.10.: Scandinavian YL Contest
29./30.10.: CQ WW DX Contest
Die weiteren Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL Oktober 2011 auf Seite 742.
Funkwetterbericht (18.10. de DL1VDL)
Rückblick vom 11.17.10.:
Wer am Wochenende beim WAG-Contest aktiv war, erlebte super DX-Bedingungen auf allen
Bändern. Als am Sonntagmorgen kurz nach Sonnenaufgang 80 m noch nach Amerika offen
war, riefen die ersten Japaner auf 15, kurz danach bereits auf 10 m an. 10 m
blieb fast täglich bis nach Sonnenuntergang offen. Hoffentlich bleibt diese in den
vergangenen fünf Jahren nur selten benutzbare Spielwiese noch lange in so gutem Zustand.
Im Berichtszeitraum stiegen die solaren Fluxwerte von 130 auf 153 Einheiten, der
90-Tage-Mittelwert betrug 118. Die insgesamt 57 C-Flares gehen auf das Budget von bis zu
elf Sonnenflecken. Die Sonnenfleckenzahlen lagen zwischen 113 und 166. Das geomagnetische
Feld war an allen Tagen unbestimmt bis ruhig, der ruhigste Tag war der 14.10. Die für das
Wochenende avisierte Sonnenplasmawolke flog an der Erde vorbei und beeinflusste unser
Erdmagnetfeld nur wenig.
Vorhersage bis zum 25.10.:
Die Sonnenaktivität bleibt gering bis moderat, wahrscheinlich wird es neben
täglichen C-Flares auch wieder M-Flares geben. Die meisten der elf Sonnenflecken befinden
sich in der Westhälfte der Sonne und verlassen nach und nach die uns zugewandte Seite. Es
sieht aber so aus als kommen genügend neue Flecken nach. Das geomagnetische Feld bleibt
nur gering gestört, wobei man nie weiß, was ein neuer M-Flare mit koronalem Masseauswurf
bewirken wird. Wir erwarten weiterhin tägliche Öffnungen der oberen Kurzwellenbänder.
Zwischen 80 und 10 m sollten eigentlich alle Kontinente erreichbar sein.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:32; Melbourne/Ostaustralien 19:43;
Perth/Westaustralien 21:33; Singapur/Republik Singapur 22:47; Tokio/Japan 20:50;
Honolulu/Hawaii 16:28; Anchorage/Alaska 16:49; Johannesburg/Südafrika 03:29; San
Francisco/Kalifornien 14:22; Stanley/Falklandinseln 08:45; Berlin/Deutschland 05:38;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:09; San Francisco/Kalifornien 01:27; Sao
Paulo/Brasilien 21:12; Stanley/Falklandinseln 22:40; Honolulu/Hawaii 04:03;
Anchorage/Alaska 02:32; Johannesburg/Südafrika 16:16; Auckland/Neuseeland 06:40;
Berlin/Deutschland 16:03.
Verzeichnis der Internetadressen
[1] www.hst2011.de
[2] www.youtube.com/watch
[3] www.darc.de/referate/yl/yl-fussball-wm-2011/yl-wm-diplom-2011
[4] www.interradio.info
[5] .....
[dx] www.darc.de/referate/dx
Ende des Deutschland-RS 42/11 vom 20.10.2011
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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