DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 39/11 VOM 29.09.2011

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Ausbildungs-Workshop kam gut an

Das Angebot des Workshops „Amateurfunk-Ausbildung – Erfahrungsaustausch“ während der UKW-Tagung 2011 in Bensheim wurde gut angenommen. Über 25 teils erfahrene Ausbilder und teils neu am Thema Interessierte diskutierten über das Thema Lehrgänge. Dem Treffen ging eine ähnliche Veranstaltung während der HAM RADIO 2011 in Friedrichshafen voraus. Ein weiterer Ausbilder-Workshop wird von Vorstandsmitglied Annette Coenen, DL6SAK, während der Interradio 2011 am 05.11. in Hannover angeboten. In den nächsten Wochen wird zusätzlich eine Plattform zum Erfahrungsaustausch auf der DARC-Webseite eingerichtet. Erstes Ziel ist – ergänzend zur klassischen Literatur von Eckhart Moltrecht, DJ4UF – bewährtes Unterrichtsmaterial zu sammeln und allen Ausbildern zur Verfügung zu stellen.


Béatrice Hébert, DL3SFK, im Amt bestätigt

Im Distrikt Württemberg (P) trafen sich die Ortsverbandsvorsitzenden am 25.09. zur Mitgliederversammlung in Rottweil und wählten den Distriktsvorstand: Béatrice Hébert, DL3SFK, wurde im Amt der Vorsitzenden bestätigt, auch ihre Stellvertretung übernehmen weiterhin Michael Burgmaier, DH8BM, und Harald Tietze, DK3SI. Neu in das Amt des Kassierers wurde Horst Weise, DL4SBK, gewählt.


Vorstandsinformation zum Zwischenstand des Wattwächter-Projektes erschienen

Die neuste Vorstandsinformation mit der Nr. 11 gibt einen kurzen Zwischenstand der Entwicklung beim Projekt Wattwächter. Dabei handelt es sich um ein softwaregestütztes Verfahren zur Erstellung der Anzeige gemäß BEMFV. Die Vorstandsinformation kann nach vorherigem Login auf der DARC-Webseite abgerufen werden [1].


ZDF-Wissenschaftssendung mit Amateurfunkbeteiligung

Das ZDF-Wissenschaftsmagazin Terra Xpress beschäftigt sich in seiner Sendung am 02.10., um 18:30 Uhr, mit dem Thema „Wie Sternschnuppen glühen“. Inhaltlich geht es um die Kraft der Reibung. Bei den Dreharbeiten war der OV Illingen (Q13) mit von der Partie, mit dessen Hilfe ein Stratosphärenballon mit Amateurfunk-Nutzlast gestartet wurde. Weitere Informationen zur Sendung gibt es im Internet [2].


Satellitensender Dr.Dish TV sucht sendefähiges Film-Material über den Amateurfunk

Der Satellitensender Dr.Dish TV sucht für seine Sendung „CQ“ interessante und sendefähige Amateurfunkbeiträge. Sendefähig bedeutet in diesem Fall interessante Inhalte, stabile Kameraführung und möglichst GEMA-freie musikalische Untermalung. Die Beiträge sollen bitte per Post an Dr.Dish Televison GmbH, Türkenstr. 91, 80799 München gesendet werden.


Ausbildungsteam FUNKEN-LERNEN startet Fernkurs Anfang Oktober

Das Ausbildungsteam FUNKEN-LERNEN, erinnert an den am 01.10. startenden Fernkurs für die Klasse A. Eingeladen sind alle am Amateurfunk interessierte Personen. Der Kurs endet mit dem Intensiv-Lern-Wochenende am 16.–21.05.2012, bei dem die Prüfung von der Bundesnetzagentur abgenommen wird. Die Anmeldung ist noch bis Anfang Oktober möglich. Die ersten Lehrgangsunterlagen stehen bereits online und können schon bearbeitet werden. Damit kann sich jeder Interessierte schon mal einlesen. Für Rückfragen stehen die Teammitglieder per E-Mail zur Verfügung, ab dem 01.10. auch wieder regelmäßig in Chatrunden, in denen die Fragen zu den Lehrgangsunterlagen geklärt werden können. Weitere Informationen und Anmeldung per Internet [3].


57. BBT-Treffen am 8. und 9. Oktober

Das 57. Treffen des Bayerischen Bergtages, kurz BBT, findet am 08.–09.10. im Berggasthof Markbuchen, Markbuchen 4 in 94379 St. Englmar statt. Am Samstag öffnet das Treffen mit einem Flohmarkt von 10:00–12:00 Uhr. Im Anschluss daran gibt es eine Geräteausstellung zum Selbstbauwettbewerb des OV Wasserburg (C29). Von 14:00–19:00 Uhr findet die offizielle Preisverleihung des 57. Bayerischen Bergtages statt. Am Sonntag trifft man sich von 10:00–12:00 Uhr zum „Technischen Frühschoppen“, bei dem u. a. auch Vorschläge für Änderungen der Ausschreibungsbedingungen diskutiert und evtl. Regeländerungen beschlossen werden.


BEMFV kurz erklärt – heute Teil 26: Sind die BEMFV-Grenzwerte übertrieben niedrig?

Die Grenzwerte für den Personenschutz basieren auf wissenschaftlichen Untersuchungen, die von der International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection, kurz ICNIRP, zusammengetragen wurden. Sie sind praktisch auserforscht, und es besteht an thermischen Wirkungen kaum noch ein Zweifel. Allerdings liegt der derzeitige Grenzwert um den Faktor 80 unter dem Wert, den das menschliche Gewebe grade noch an thermischer Aufheizung dulden könnte. Dies liegt daran, dass auch andere Quellen zum Wärmeeintrag in den menschlichen Körper beitragen können und nur ein kleiner Teil darf dabei auf elektromagnetische Wellen entfallen. Es ist also auch bei kleiner Überschreitung noch keine Gefahr vorhanden. Vergessen werden darf auch nicht, dass die Kommission für Arbeitnehmer einen höheren Grenzwert festschreibt, dem sie immerhin acht Stunden pro Tag ausgesetzt sein können. Er liegt um den Faktor vier höher, als der für die Bevölkerung und damit nur um den Faktor 20 unter dem Wert, der eine Wirkung durch Gewebeerwärmung ausübt.

Die sog. Herzschrittmachergrenzwerte, die in Wirklichkeit für alle Implantate herangezogen werden, sind ein deutscher Alleingang. Implantate-Träger erhalten in Deutschland einen besonderen Schutz vor elektromagnetischen Wellen, aber nur dann, wenn die Quelle ortsfest ist. Mobile Quellen ignoriert der Gesetzgeber, sodass von einem wirklichen Schutz nicht die Rede sein kann, denn Implantat-Träger befinden sich eben auch an Bahnhöfen, in der Nähe von Taxifunk und natürlich verreisen sie auch mal ins Ausland, wo sie gar nicht besonders vor Feldern geschützt sind. Insofern sind die HSM-Grenzwerte ein stückweit widersinnig.

Die Rundspruchserie „BEMFV kurz erklärt“ gibt es zwischenzeitlich auch zusammengefasst als PDF-Datei zum Download. Nach dem Login auf der DARC-Webseite kann man sie sich von dort herunterladen [4].


Aktuelle Conteste

01.10.: DARC-HF-HELL-Contest (80 m) und European-Sprint-Contest
02.10.: ON-Contest 80 m, RSGB-21/28-MHz-Contest und DARC-HF-HELL-Contest (40 m)
01./02.10.: Oceania-DX-Contest und IARU-Region-1-UHF/Mikrowellenwettbewerb
01.–07.10.: Aktivitätswoche des DTC e. V.
03.10.: Deutscher Telegrafie-Contest (DTC)
05./06.10.: DIG-Geburtstags-Contest

Die Arbeitgemeinschaft Telegrafie DL, kurz AGCW, hat die Ausschreibungsbedingungen für den DTC zum 03.10. angepasst. Die aktuelle Ausschreibung kann auf der AGCW-Webseite nachgelesen werden [5]. Darüber berichtet der 1. Vorsitzende der AGCW, Wolfgang Borschel, DK2DO.

Die weiteren Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL Oktober 2011 auf Seite 742.


Funkwetterbericht (27.09. de DL1VDL)

Rückblick vom 20.–26.09.:
Die Sonne erfüllte voll und ganz unsere Erwartungen bezüglich guter Ausbreitungsbedingungen im 10-m-Band, denn am Wochenende waren dort alle US-Staaten und alle Kontinente erreichbar. Selbst QRP-Stationen mit 1 W Sendeleistung waren laut. VK6RO konnte in Perth/Australien an mehreren Tagen das Hamburger 10-m-FM-Relais DFØHHH [6] sauber aufnehmen und darüber funken. Die Sonne war aktiv mit Fluxwerten zwischen 144 und 169 Einheiten, die Sonnenfleckenrelativzahlen lagen zwischen 86 und 114, und das geomagnetische Feld war zwischen dem 20. und 25.09. unruhig. Insgesamt gab es zwei X-, 23 M- und 58 C-Flares, vor etwa sechs Wochen war diese Aktivität noch in der Wunschkiste versteckt. Am Mittag des 26.09. traf eine gewaltige Plasma-Schockwelle eines koronalen Masseauswurfes ein und ließ den geomagnetischen Index k auf 8 und den Index A auf 207 Einheiten hochschnellen. Es gab einen Mögel-Dellinger-Effekt und die Kurzwellenausbreitung war praktisch unterbrochen. Die Nachwirkungen der Störung dauerten noch am Mittag des 27.09. an. Dabei gab es Ausnahmen; beispielsweise konnte man am Morgen des 27.09. auf 40 m Alaska und die US-Westküste mit Feldstärken bis S9 arbeiten, ebenso Neukaledonien (FK8) über den langen Weg auf 20 m. Ursache der CME war der M7-Flare der Gruppe 1302 am 24.09., dessen Plasmawolke voll in Richtung Erde ging. Die Störung verursachte Probleme mit dem hochauflösenden GPS-System [7].

Vorhersage bis zum 04.11.:
Wir erwarten die Ankunft der alten Fleckengruppe 1283, die sehr aktiv war. Auch wenn die Fluxwerte vielleicht kurz unter 130 rutschen sollten, die guten DX-Bedingungen auf den oberen Kurzwellenbändern bleiben wahrscheinlich stabil. Der 90-Tage-Mittelwert des Fluxes beträgt 108. Entsprechend der weiteren Entwicklung auf der Sonne kann es auch neue koronale Masseauswürfe geben, die das geomagnetische Feld beeinflussen. Insgesamt können wir mit diesem positiven Herbsttrend zufrieden sein.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:02; Melbourne/Ostaustralien 20:01; Perth/Westaustralien 22:00; Singapur/Republik Singapur 22:52; Tokio/Japan 20:32; Honolulu/Hawaii 16:21; Anchorage/Alaska 15:55; Johannesburg/Südafrika 03:41; San Francisco/Kalifornien 14:03; Stanley/Falklandinseln 09:32; Berlin/Deutschland 05:01; Weihnachtsinsel (T32C) 16:08;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:43; San Francisco/Kalifornien 01:58; Sao Paulo/Brasilien 21:10; Stanley/Falklandinseln 22:04; Honolulu/Hawaii 04:28; Anchorage/Alaska 03:37; Johannesburg/Südafrika 16:09; Auckland/Neuseeland 06:21; Berlin/Deutschland 16:51; Weihnachtsinsel (T32C) 04:21.


Verzeichnis der Internetadressen

[1] www.darc.de/mitglieder/aktuelles/vorstandsinformationen
[2] http://terra-xpress.zdf.de/ZDFde/inhalt/27/0,1872,8237435_idDispatch:10970305,00.html
[3] www.funken-lernen.de
[4] www.darc.de/mitglieder/geschaeftsstelle/technische-verbandsbetreuung/emvu-bemfv
[5] www.agcw.de
[6] www.df0hhh.de
[7] www.facebook.com/pages/NOAA-NWS-Space-Weather-Prediction-Center/232532740131296
[dx] www.darc.de/referate/dx


Ende des Deutschland-RS 39/11 vom 29.09.2011

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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