DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 28/11 VOM 14.07.2011

Redaktion:Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Über 105.000 QSOs im Log der YL-WM-Aktivität

Auch wenn die deutsche Elf bei der Fußball-WM ausgeschieden ist, das deutsche YL-Team bleibt auf Erfolgskurs und verzeichnet einen weiteren Meilenstein bei ihren Funkaktivitäten: Am 11.07., um 10:45 Uhr, wurde das 100.000ste QSO ins DCL hochgeladen. Zum Redaktionsschluss des Rundspruches waren es genau 105.235 Verbindungen. Gleichzeitig verzeichneten die YLs bisher über 500 Anträge für Diplome, davon 400 in Platin. Noch bis zum 31.07. sind sowohl die Sonderstation DLØYLWM als auch die YL-Clubstationen der Distrikte und Verbände mit dem Sonder-DOK YLWM plus Buchstabe des Distriktes/Verbands QRV.


Gelungenes Wochenende für DAØHQ

Zwei Tage Titelverteidigung und Funkbetrieb an verschiedenen deutschen Standorten hat das Team von DAØHQ gemeistert: Die IARU-Kurzwellen-Weltmeisterschaft hat am 09. und 10.07. die teilnehmenden Funkamateure zu Höchstleistungen angespornt. Nun gilt es, die Auswertung abzuwarten. 21.000 QSOs im Log meldet das Referat für DX und HF-Funksport auf seiner Internetseite. Die Organisatoren bezeichnen den Contest damit als gelungen und bedanken sich bei allen Anrufern. Auch in der Öffentlichkeit fand das Funkereignis Beachtung: Der Fernsehsender MDR war am Standort Ilmenau vor Ort und berichtete im Thüringen Journal. Den Fernsehbeitrag kann man sich im Internet ansehen [1].


Die Informationskanäle des DARC e. V.

Der DARC e. V. hält für seine Mitglieder zahlreiche Informationskanäle bereit. Das Hauptmedium CQ DL erhalten alle Mitglieder. Und doch kann dort nicht alles drin stehen: Die festen Drucktermine bedingen z. B. einen gewissen zeitlichen Versatz der enthaltenen Informationen. Deshalb hat der DARC e. V. im Laufe der Jahre weitere Medien für Sie geschaffen, die wir hier einmal zusammenfassend nennen wollen. Der Deutschland-Rundspruch erscheint wöchentlich mit Informationen für alle Funkamateure. Die DARC-Webseite bietet tagesaktuelle Informationen im Internet für alle Funkamateure und Mitglieder. Bei der OV-Info handelt es sich um einen quartalsweise erscheinenden Newsletter mit administrativen Informationen aus der DARC-Geschäftsstelle für Ortsverbandsvorstände und OV-Mitglieder. Der Newsletter Öffentlichkeitsarbeit informiert aperiodisch aus der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der DARC-Geschäftsstelle und liefert auch Pressevorlagen und Anregungen für lokale Aktivitäten. Im Bereich Pressemitteilungen auf der DARC-Webseite sind ebensolche nachzulesen. In den Distriktsrundsprüchen sind wöchentlich bzw. periodisch Informationen mit distriktsbezogenen bzw. lokalen Inhalten nachzulesen. Aktuelle Informationen aus dem DARC Verlag kann man über einen Newsletter beziehen. Die Vorstandsinformationen informieren die DARC-Mitglieder aperiodisch über Neuigkeiten des Vorstands zu Lobbyarbeit, Gesetzgebung und Behördeninformationen. Im halbmonatlichen Rhythmus schreibt der Vorstand in seinem Internet-Webtagebuch zu allgemeinen Themen aus dem Dachverband. Alle Informationskanäle sorgen für Transparenz. Die DARC-Mitglieder sind eingeladen, die Informationen zu verfolgen.


SAQ erhielt über 200 Empfangsbestätigungen am Alexanderson-Tag

Über 200 Empfangsbestätigungen erhielten die Betreiber des schwedischen Längstwellensenders SAQ im schwedischen Grimeton, als dieser zum Alexanderson-Tag am 07.07. in Betrieb genommen wurde. Die Hochfrequenzerzeugung des 17,2-kHz-Signals geschieht durch einen historischen Maschinensender. Die insgesamt 225 Rapporte stammen vorwiegend aus Mitteleuropa, aber auch den USA und der Ukraine. Darüber berichtet Lars Kålland, SM6NM.


Funkbetrieb auf den Bändern

Vom 24.07.–19.08. aktivieren Wolf, DK1IP; Rainer, DL7OR; Gerd, DJ4KW; Arno DL1CW, und Werner, DJ9KH, unter ZD8D [2] die Südatlantikinsel Ascension mit der IOTA-Nummer AF-003. Neben einer Teilnahme im IOTA-Contest am letzten Juliwochenende will man sich auf digitale Betriebsarten und Telegrafie konzentrieren ohne SSB völlig zu vernachlässigen. Gearbeitet wird mit K3 inklusive Endstufe sowie diversen Beams, Quads und Vertikalantennen.

Eine weitere IOTA-Aktivität ist vom 22.–26.07. angekündigt. Die Operator Rick, K6VVA, und Mike, K9AJ, aktivieren unter K6VVA/KL7 die Insel Point Lay Barrier Island mit der IOTA-Nummer NA-242. QSL-Karten gehen via N6AWD, auch via Büro.

Die Insel Schouwen-Duiveland mit der IOTA-Nummer EU-146 ist vom 23.–24.07. das Ziel von PA/ON4LO. Betrieb soll auf 80 m bis 10 m stattfinden.


Nachrichten der DARC-Bandwacht

Nachfolgend die Nachrichten der DARC-Bandwacht, zusammengestellt von Ulrich Bihlmayer, DJ9KR:

Etwa 100 Zuhörer kamen zum Bandwacht-Treffen auf der HAM RADIO. Neben den Referenten DJ9KR und Wolf Hadel, DK2OM, hielt Peter Jost, HB9CET, als der Leiter der USKA-Bandwacht, einen Gastvortrag über neueste Software zur Detektion digitaler Signale. Weiterhin konnten hochrangige IARU-Vertreter begrüßt werden.

Der Bandwacht-Mitarbeiter Wolfgang Büschel, DF5SX, feiert seinen 70. Geburtstag. Er arbeitet schon seit Jahren bei der Bandwacht mit und bringt sein Wissen um den internationalen Rundfunk ein. Wir danken ihm für seine präzisen Informationen zu Sendeplänen, Frequenzen, Senderstandorten und E-Mail-Adressen, die nach Kontakten mit den Rundfunksendern schon sehr häufig zum Abschalten oder Frequenzwechsel eines Rundfunksenders geführt haben.

Seit einigen Wochen werden auf 10.125 kHz in SSB-USB regelmäßig Aufrufe der NATO an die Truppen Gaddafis ausgestrahlt, die Waffen nieder zu legen und die Zivilbevölkerung zu verschonen. Der Sender befindet sich an Bord einer Hercules EC-130-J. Das 10-MHz-Band ist kein Exklusivband.

Der Gottesdienst einer katholischen irischen Kirche ist bei Sporadic-E-Bedingungen noch immer lautstark auf 28.266 kHz in FM zu hören. Mittlerweile kennt die Bandwacht den Ort, in dem die Kirche in Irland steht, und ihr ist sogar der Name des Ortsgeistlichen bekannt. Die irische Bandwacht mit ihrem Leiter war beim Aufspüren sehr hilfreich. Nun ist die irische Fernmeldebehörde RegCom am Zuge.

Das CODAR-Meereswellenradar auf 24.920 kHz ist seit Wochen zu hören. Es misst Höhe, Richtung und Intensität von Meereswellen. Die Bundesnetzagentur stellte als Standort die Lagune vor Venedig in der Adria fest. Eine Internationale Beschwerde der Bundesnetzagentur ist auf dem Weg.


BEMFV kurz erklärt – heute Teil 15: Digitale Sendearten

Michael, DL5IB, sandte folgende Frage ein: „Welcher Betriebsart sind die digitalen Modi zuzurechnen?“ Antwort: Wie bei vielen Fragen rund um die BEMFV gibt es keine eindeutige Antwort, übrigens auch nicht von der Bundesnetzagentur. Viele digitale Modulationen werden dem Transceiver über den Mikrofoneingang zugeführt. Dabei verbleibt der Sender in der Stellung SSB. Letztlich leistet der Transceiver also nur eine Verlagerung der Basisband-NF in den HF-Bereich. Dies ist ein deutliches Argument dafür, diese Sendearten als SSB-moduliert zu betrachten. Auf der anderen Seite ist das harte Eintasten beispielsweise von AMTOR schon mit Eigenschaften von CW zu vergleichen. Tatsächlich reagieren etwa Herzschrittmacher auf die Sendeart CW etwas empfindlicher als auf SSB-Signale, wie man an den etwa 30 % niedrigeren Grenzwerten erkennen kann. Dies hat wohl damit zu tun, dass die Taktung in der Größenordnung wie des Herzschlags liegt. Dies würde auch für AMTOR gelten. Dieser kritischen Diskussion sollte sich jeder anzeigende Funkamateur stellen, denn er verantwortet seine Anzeige selbst. Wer ganz sicher gehen möchte, wählt als Sendeart bei der Berechnung des Sicherheitsabstandes „Alle“, muss dann aber ggf. mit hohen Sicherheitsabständen rechnen. Der Autor Thilo Kootz, DL9KCE, selbst digital QRV, hat sich im Kurzwellenbereich für die Anzeige mit CW-Grenzwerten entschieden. Diese sind kleiner als SSB, umfassen also diese Sendeart mit und schließen die meisten Zweifel für digitale Betriebsarten aus.


Aktuelle Conteste

16.07.: Saar Contest
16./17.07.: North American QSO Party
17.07.: Saar Contest und RSGB Low Power Contest
30./31.07.: RSGB IOTA Contest

Kim Hübel, DG9VH, weist in einer E-Mail an die Redaktion nochmals auf den Saarcontest hin: „Dieser Wettbewerb ist gerade bezogen auf das Jubiläums-Diplom des Distriktes, welches für Verbindungen mit saarländischen Stationen ausgegeben wird, dahingehend interessant, da hier die Chance, dieses Diplom innerhalb kurzer Zeit komplett zu erarbeiten, am größten ist. Dies funktioniert aber auch nur, wenn saarländische Stationen aktiv an diesem Contest teilnehmen und so anderen Stationen die Chance geben, wertvolle Diplom-Punkte zu erarbeiten“.

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL Juli 2011 auf Seite 518.


Funkwetterbericht (12.07. de DL1VDL)

Rückblick vom 05.–11.07.:
Der seit Mitte April stagnierende Anstieg der Sonnenaktivität im 24. Sonnenfleckenzyklus lässt uns nach dem Warum und nach der möglichen Prognose fragen. Im bereits am 21.06. an dieser Stelle zitierten Beitrag des National Solar Observatory der USA [3] prognostizieren die Sonnenforscher, dass das nächste Maximum im Jahr 2013 sehr niedrig ausfällt und dass der Beginn des 25. Zyklus wahrscheinlich erst 2021 oder 2022 sein wird. Erste kritische Fachleute, wie NW7US widersprechen dieser pessimistischen Prognose [4]. Wir als Nutzer des Spektrums sollten uns nicht negativ beeindrucken lassen und die jeweils offenen Bänder beleben. Die Conteste, wie die IARU-Meisterschaft am vergangenen Wochenende zeigten eindrucksvoll, dass auf den Bändern zwar nicht alles geht, dass es aber richtig Spaß macht, wenn weltweit genügend QSO-Partner aktiv sind. Zwischen dem 05. und 12.07. lagen die Messwerte des solaren Fluxes zwischen 85 und 91 und die Sonnenfleckenrelativzahlen zwischen 30 und 72 mit steigender Tendenz aber wenig Komplexität. Das „Salz in der Suppe“ waren geomagnetische Störungen an praktisch allen Tagen durch intensiven Sonnenwind. So gab es wenigstens stundenweise Öffnungen der oberen Bänder. Die Sporadic-E-Saison fiel bisher im Vergleich zum Vorjahr mager aus.

Vorhersage bis zum 19.07.:
Die Magnetfelder der koronalen Löcher CH464 und CH465 bringen weiterhin genügend Sonnenwind zu uns, sodass die unruhigen geomagnetischen Bedingungen erhalten bleiben. Ein Hoffnungsschimmer für ein paar Flares und Fluxwerte in Richtung 100 ist die gegenwärtige Wiederkehr der alten Fleckengruppe 1236. Insgesamt bleiben die stabilsten DX-Bänder 40, 30, 20 und 17 m.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:32; Melbourne/Ostaustralien 21:33; Perth/Westaustralien 23:15; Singapur/Republik Singapur 23:04; Tokio/Japan 19:34; Honolulu/Hawaii 15:57; Anchorage/Alaska 12:44; Johannesburg/Südafrika 04:54; San Francisco/Kalifornien 12:58; Stanley/Falklandinseln 11:58; Berlin/Deutschland 02:58;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 00:26; San Francisco/Kalifornien 03:32; Sao Paulo/Brasilien 20:36; Stanley/Falklandinseln 20:07; Honolulu/Hawaii 05:16; Anchorage/Alaska 07:19; Johannesburg/Südafrika 15:32; Auckland/Neuseeland 05:21; Berlin/Deutschland 19:24.


Verzeichnis der Internetadressen

[1] http://tinyurl.com/6zf8hre (Sendung vom 10.07., ab der 15. Minute DAØHQ)
[2] www.zd8d.de
[3] www.nso.edu
[4] http://prop.hfradio.org
[dx] www.darc.de/referate/dx


Ende des Deutschland-RS 28/11 vom 14.07.2011

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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