DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 27/11 VOM 07.07.2011

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Smart-Metering beschäftigt EMV-Referat

Zum Thema Smart-Metering erreichen den DARC-EMV-Referenten Ulfried Ueberschar, DJ6AN, beinahe täglich besorgte Anfragen von DARC-Mitgliedern bezüglich möglicher elektromagnetischer Störungen. Diese können infolge von Datenübertragungen mittels HF-Signalen auf ungeschirmten Stromsignalen entstehen. Dipl.-Ing. Andreas Lattermann, DH8WKA, teilte dem EMV-Referat mit, dass die Firma Siemens beispielsweise Frequenzen unterhalb von 148,5 kHz nutzen wolle, weil den Energieversorgern hierzu die entsprechenden Frequenzbereiche zur gesetzesgemäßen Nutzung bereits zugewiesen sind. Zum Stand der deutschen Gesetzgebung weist Kurt Meerkötter, DL8DMA, auf die Drucksache 17/6365 des Deutschen Bundestages vom 29. Juni hin [1]. In der Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie ist man sich unterdes nicht sicher, ob Smart-Metering für den Verbraucher zu Kostensenkungen führen wird.


Aussetzen von ARISSat-1 auf August verschoben

Das Aussetzen des Amateurfunksatelliten ARISSat-1 ist von Juli auf August verschoben worden. Darüber berichtet das britische News-Portal Southgate. Der Satellit befindet sich derzeit noch auf der Internationalen Raumstation ISS und soll während eines Außenbordeinsatzes seine Mission starten. Die Märzausgabe der CQ DL enthält einen umfangreichen Bericht zum Satelliten, der jedoch noch vom Aussetzungstermin Mitte Februar ausgegangen war – kurzfristige Terminänderungen sind im Weltraumbusiness nicht unüblich.


Vertrag zwischen DARC und VFDB soll angepasst werden

Der Kooperationsvertrag zwischen DARC e. V. und VFDB e. V. soll angepasst und optimiert werden. Dies ist das Ergebnis eines Arbeitstreffens beider Vorstände und Geschäftsführer, das am 01. und 02.07. in Regensburg in einer konstruktiven Atmosphäre stattfand. Letztmals wurde der Vertrag aus dem Jahre 1951 im Jahre 1987 angepasst. Die neue Überarbeitung soll die künftige Zusammenarbeit regeln, um geänderten Bedingungen Rechnung zu tragen. Beide Parteien wollen ihre Gespräche fortsetzen.


IARU Kurzwellen-Meisterschaft am 9./10. Juli

Die IARU Kurzwellen-Meisterschaft findet in diesem Jahr vom 09.07., 12:00 UTC, bis 10.07., 12:00 UTC statt. Die Aufgabe besteht darin, möglichst viele andere Funkamateure in den 40 ITU-Zonen auf den Kurzwellenbändern zu arbeiten; speziell die so genannten Headquarter-Stationen, die jeweils ihren nationalen Amateurfunkverband vertreten. Für den DARC e. V. ist es wieder DAØHQ. Mehrere Dutzend HQ-Stationen in aller Welt freuen sich auf die zahlreichen Anrufe deutscher Funkamateure. Für den IARU-Contest gelten die generellen Regeln des amerikanischen Amateurfunkverbandes ARRL, die es verbieten, dass von einer Station aus mit mehreren Rufzeichen gearbeitet wird. Weitere Informationen zum Wettbewerb sind auf den Webseiten des DX und HF-Funksport-Referats zu finden [2].


DAØHQ-Diplome können ausgedruckt werden

Die erreichten DAØHQ-Diplome können als PDF-Datei angefordert und ausgedruckt werden [3]. Das Diplom erhält man für mindestens 22 Verbindungen mit DAØHQ während der IARU-Weltmeisterschaft, wobei die Verbindungen aller Jahre zusammengezählt werden. Für weitere Verbindungen gibt es Sticker in 11er oder 22er Schritten. Die meisten Sticker verzeichnet Xaver, DK4RM, der bereits 227 QSOs mit DAØHQ gefahren hat. Seinetwegen muss es 2012 ein neues Diplom-Design geben. Auch am Wochenende 09./10.07. gibt es wieder die Möglichkeit, Diplom-Punkte zu sammeln. Wann man DAØHQ auf welchem Band am besten erreichen kann, steht in der Juli-CQ DL auf Seite 502.


Endspurt beim DARC60-Diplom

Nur noch wenige Tage kann man Punkte für das DARC-60-Jubiläumsdiplom sammeln. Die Aktivitätsperiode endet am 24.07. Zusatzpunkte können durch QSOs mit DAØHQ gearbeitet werden. Auch die Aktivitäten zur YL-WM machen das DARC60-Diplom erreichbar. Die YL-Clubstationen aller Distrikte sind fast jeden Tag in der Luft und helfen so, die Liste der 24 Distriktsclubstationen zu vervollständigen. Da fast jede YL zusätzlich mit ihrem Einzelrufzeichen geloggt werden kann, hat man auch schnell die Liste der Distrikte voll, mit üppigen YL-Bonuspunkten angereichert. Die Beantragung des DARC60-Diploms ist mit dem DARC Contest Logbook (DCL) möglich, das nahezu alle QSOs der DLØYL*-Sonderrufzeichen bereitstellt – inzwischen sind es über 87.000 QSOs.


DL2GBG gewinnt Mobil-Anreisewettbewerb zur HAM RADIO

Edgar Lerner, DL2GBG, hat mit 720 Punkten den Mobil-Anreisewettbewerb zur 36. HAM RADIO gewonnen. Die entsprechenden Ergebnisse teilte Franz Berndt, DL9GFB, der Redaktion mit. Auf Platz zwei positionierte sich mit 671 Punkten Margrit Strycker, DL9HAR, und auf Platz drei Wilfried Becker, DL9BW, mit 660 Punkten.


BEMFV kurz erklärt – heute Teil 14: Speisedämpfung

Michael, DL5IB, sandte folgende Frage ein: „Wie sollte man mit Verlusten zwischen Senderausgang und Antenneneingang umgehen?“

Antwort: Relevante Größe bei der BEMFV-Anzeige ist der Sicherheitsabstand, also letztlich die EIRP und damit verbunden die der Antenne zugeführte Leistung. Diese unterscheidet sich von der Senderausgangsleistung durch die auf dem Speiseweg eingefügten Dämpfungen. In der Hauptsache ist dies die Speiseleitung, aber natürlich auch eingeschleifte Baugruppen, wie etwa ein SWR-Meter oder ein Tiefpassfilter. Man kann nun diese Speiseverluste bei der Berechnung berücksichtigen, sollte aber auch Vorsicht walten lassen. Beispielsweise sind die Dämpfungsangaben bei einem Tiefpassfilter oder einem Stecker meist mit z. B. „besser als 0,3 dB“ angegeben. Wie hoch die Dämpfung nun tatsächlich ist, bleibt aber unbekannt. Auch ist nicht jede Dämpfungsangabe in diesem Sinne als tatsächliche Absorptionsdämpfung gemeint, ein großer Teil davon ist reflektiv.

Kurz gesagt: Die tatsächliche Beurteilung der Speiseverluste wird richtig kompliziert, wenn man es genau machen will. Aber braucht man es wirklich genau? Nicht wirklich, denn als generelle Empfehlung gilt, dass man den Sicherheitsabstand ohnehin nicht bis zum letzten Zentimeter ausreizen sollte, um sich etwas Sicherheit zu lassen. Setzt man als die tatsächlich vorhandenen – aber unbekannten – Steckerverluste usw. auf 0 dB, vergibt man sich nichts, ist aber auf der sicheren Seite.


Aktuelle Conteste

09.07.: FISTS Sprint Contest
09./10.07.: IARU HF World Championship
10.07.: QRP-ARCI Summer Homebrew Sprint
16.07.: Saar Contest
16./17.07.: North American QSO Party
17.07.: Saar Contest und RSGB Low Power Contest

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL Juli 2011 auf Seite 518.


Funkwetterbericht (06.07. de DF2CK)

Rückblick vom 29.06.–05.07.:
Die Sonnenaktivität war wieder sehr gering. Kleine Ausnahme der 03.07., an dem die dominierende Gruppe 1244 einen C2- und einen längeren B9-Flare produzierte. Letzterer war verbunden mit einem Radio-Burst. Außerdem wurde eine kleinere CME über dem südwestlichen Quadranten registriert. Der Röntgenhintergrund liegt im unteren B-Bereich, der Flux zwischen 89 Einheiten am 30. und aktuell 85. Das Erdmagnetfeld war am 29.06. sehr ruhig. Am 30. nachmittags dann leichter Anstieg der Windgeschwindigkeit, Indiz für den einsetzenden Einfluss des Koronalochs CH460. Seit dem war das Erdmagnetfeld fast durchgehend leicht gestört durch CH-Einfluss.

Vorhersage bis zum 13.07.:
Die Flareaktivität bleibt weiter auf sehr geringem Niveau. Die beiden Fleckengruppen 1244 und 1243, die bisher wenigstens für kleine Flares gut waren, werden am 08. bzw. 10.07. über den Ostrand der Sonne verschwunden sein. Ein noch fleckenloser Bereich im Südwest-Quadrant könnte etwas Aktivität entwickeln. Ansonsten sind auf dem Stereo-„behind“-Satellitenbild keine größeren Aktivitätsbereiche zu sehen, die in den nächsten Tagen über dem Westrand auftauchen. Der Flux wird wahrscheinlich noch weiter fallen. Das Erdmagnetfeld soll bis zum 08. abends ruhig bleiben. Dann sind leicht gestörte bis aktive Perioden zu erwarten, die bis zum 11. anhalten sollen. Die Vorhersage für die IARU-HF-Weltmeisterschaft ist leider nicht besonders günstig. Hauptbänder werden 40 m und 20 m sein. Auf 15 m und 10 m werden die transäquatorialen Pfade brauchbar sein. Die Hauptrichtungen USA und JA sind wahrscheinlich nur kurz und für Stationen mit flach strahlenden Antennen offen. Die Situation auf 160 m und 80 m hängt eher von der troposphärischen Wetterlage ab. Gewitter sind für ganz DL vorhergesagt, sollen aber zum Wochenende hin weniger werden.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:34; Melbourne/Ostaustralien 21:35; Perth/Westaustralien 23:17; Singapur/Republik Singapur 23:03; Tokio/Japan 19:30; Honolulu/Hawaii 15:54; Anchorage/Alaska 12:31; Johannesburg/Südafrika 04:55; San Francisco/Kalifornien 12:54; Stanley/Falklandinseln 12:03; Berlin/Deutschland 02:51;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 00:29; San Francisco/Kalifornien 03:35; Sao Paulo/Brasilien 20:33; Stanley/Falklandinseln 20:00; Honolulu/Hawaii 05:17; Anchorage/Alaska 07:30; Johannesburg/Südafrika 15:29; Auckland/Neuseeland 05:17; Berlin/Deutschland 19:30.


Verzeichnis der Internetadressen

[1] http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/063/1706365.pdf
[2] www.darc.de/referate/dx/contest/da0hq/contestinfo
[3] www.darc.de/referate/dx/contest/da0hq/diplom
[dx] www.darc.de/referate/dx


Ende des Deutschland-RS 27/11 vom 07.07.2011

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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