Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Funkamateure helfen der NASA bei der Beobachtung der Sonneneruptionen
Die aktuelle Sonneneruption wird von der NASA u. a. mit den beiden STEREO-Raumsonden beobachtet. STEREO steht für Solar TErrestrial RElations Observatory. Die Sonden liefern spektakuläre Bilder der Eruption, die zum Beispiel bei YouTube im Kanal thesuntoday (the sun today) angesehen werden können. Eine wichtige Rolle haben für die NASA Funkamateure übernommen. So werden von der AMSAT-DL mit der 20-m-Parabolantenne am IUZ in Bochum kontinuierlich und automatisch die Daten von STEREO empfangen. Die Antenne wird dabei fernbedient durch James Miller, G3RUH, Hartmut Päsler, DL1YDD, und Michael Lengrüsser, DD5ER, von deren jeweiligen QTH aus.
Energieexperte vergleicht intelligente Stromzähler mit Zwangsbeglückung
Holger Krawinkel, Energieexperte beim Bundesverband der Verbraucherzentralen, verglich in einem Interview mit dem Internetportal Energlobe.de die Einführung intelligenter Stromzähler mit einer Zwangsbeglückung für die Verbraucher. Die Ausgaben für den Zähler seien höher als die jährlich zu erzielende Ersparnis. Harald Schrimpf, Vorstandsmitglied des Softwareentwicklers Psi sieht die größten Befürworter eher in der Industrie. Energieversorger sowie Unternehmen der IT- und Telekommunikationsbranche wünschten demnach eine flächendeckende Einführung der neuen so genannten Smart Meter. Mit der Einführung seien Milliardenumsätze zu machen. Intelligente Stromzähler messen den Verbrauch beim Kunden und senden die gewonnenen Daten in Echtzeit an den Energieversorger zurück. Der Kunde kann daraufhin seinen Energieverbrauch auf der Internetseite seines Stromanbieters analysieren und gegebenenfalls den eigenen Verbrauch optimieren. Ob sich der Smart Meter für alle Verbraucher rentiert, wird weiter diskutiert. Vor allem der DARC e. V. sieht die Technik vor dem Hintergrund kritisch, dass manche Geräte zur Datenübertragung HF-Signale auf ungeschirmten Stromleitungen nutzen. Störende Beeinträchtigungen beim Kurzwellenempfang sind die Folge.
Europäische Union billigt überarbeitete RoHS-Richtlinie
Der Rat der Europäischen Union hat im Mai 2011 eine überarbeitete Version der EU-Richtlinie für gefährliche Stoffe in elektrischen und elektronischen Geräten gebilligt. Man spricht hier von der so genannten RoHS-Richtlinie. Die Liste der verbotenen Schadstoffe wurde entgegen dem Wunsch des EU-Parlaments nicht erweitert. Deshalb dürften sich für die Hersteller z. B. von Funkgeräten keine Änderungen ergeben. Die Liste der verbotenen Schadstoffe soll jedoch regelmäßig geprüft und ggf. ergänzt werden. Die überarbeitete Version erfasst jetzt auch solche elektrischen Geräte und Zubehörteile, die nicht unter die bisherige Richtlinie fielen. In der RoHS-Richtlinie ist festgelegt, dass bestimmte Schadstoffe, z. B. Blei, Cadmium und Quecksilber, in elektrischen Geräten nicht enthalten sein dürfen. Die erste Version stammt aus dem Jahr 2003 und wurde in Deutschland im März 2005 in Form des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes in deutsches Recht umgesetzt. Die überarbeitete Richtlinie muss noch im EU-Amtsblatt veröffentlicht und danach in den einzelnen Mitgliedsländern in nationales Recht umgesetzt werden.
Funkamateure sollen bei großflächigem Stromausfall helfen
Bei einem großflächigen Stromausfall sollte der Staat auch auf die Hilfe der Funkamateure zurückgreifen. Das empfiehlt das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag. Dort hat man untersucht, wie sich ein großflächiger und lang andauernder Stromausfall in Deutschland und über die Ländergrenzen hinweg auswirken würde. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden in einem Bericht des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung im April dieses Jahres veröffentlicht. Der vollständige 136 Seiten umfassende Bericht des Ausschusses kann als Bundestagsdrucksache 17/5672 im Internet heruntergeladen werden [1].
Der DARC e. V. veranstaltet auch im Jahr 2011 das traditionelle Bodenseetreffen auf dem Messegelände in Friedrichshafen. Bereits zum 62. Mal lockt das Vortragsprogramm das interessierte Publikum auf die HAM RADIO: 46 Fachvorträge, 18 Treffen und acht Workshops sowie Wettbewerbe und zwei Amateurfunkprüfungen laden in die Konferenzzentren West und Ost ein. Im Foyer West erwartet die Besucher an allen drei Messetagen die DARC-Aktionsbühne mit einem abwechslungsreichen Programm. Kinder und Jugendliche können am Samstag und Sonntag an der HAM RALLYE teilnehmen. Angelaufen werden können 21 Stationen in der Halle A1 und im HAM CAMP. Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr wird erneut eine große Verlosung angeboten. Die Teilnehmer erwarten tolle Preise und Gutscheine, teilweise von den ausstellenden Firmen und Unternehmen gespendet. An allen Messetagen greift die Glücksfee alle zwei Stunden auf der Aktionsbühne im Foyer West in die Lostrommel. Am Samstag besteht in der Zeit von jeweils 09:3510:05 Uhr, 10:0510:35 Uhr oder 10:3511:05 Uhr noch die Möglichkeit eines Zeppelinfluges. Interessenten müssen sich vorab anmelden [2]. Zeitgleich wird das Rufzeichen DLØZZF/AM auf 145,550 MHz aktiviert. Das Team der Geschäftsstelle freut sich über Ihren Besuch im DARC-Zentrum Halle A1, Stand 460. Weitere Informationen gibt es im Internet [2].
EUDXF veranstaltet Eyeball-Contest auf der HAM RADIO
Während der HAM RADIO veranstaltet die EUDXF einen Eyeball-Contest. Die Teilnehmer sind verpflichtet, Rufzeichen, Namen und Unterschriften von Personen aus so vielen verschiedenen DXCCs wie möglich zu suchen. Dies geschieht durch persönliche Kontakte, also so genannte Eyeball QSOs während der HAM RADIO. Die Log-Daten sind auf einer Karte zu notieren, die man beim EUDXF-Stand bekommen kann. Abgabe ist Sonntag um 11:00 Uhr. Derjenige, der die meisten DXCCs gesammelt hat, wird der Sieger sein. Der Gewinner wird auf der EUDXF-Webseite bekannt gegeben. Weitere Details zum Wettbewerb sind am Stand zu erfahren.
Nachrichten der DARC-Bandwacht
Nachfolgend die Nachrichten der DARC-Bandwacht, zusammengestellt von Ulrich Bihlmayer, DJ9KR:
Die Intermodulationsprodukte von Radio Ankara auf 10.110 und 14.210 kHz sind weg. Sie waren bis zum 25.05. lautstark zu hören. Beschwerden von Bundesnetzagentur und Bandwacht haben gefruchtet. Die Ingenieure im Senderstandort Emirler haben ihre Sender, Feederleitungen und Antennen entkoppelt. Beide Frequenzen sind wieder frei.
Katholischer Gottesdienst mit Orgelklang, Gebeten und Predigten wird bei Sporadic-E-Bedingungen immer wieder auf der Frequenz 28.266 kHz in FM gehört. Die Bandwacht weiß, dass die betreffende Kirche in Irland steht. Die irische Bandwacht stellt zurzeit Nachforschungen an.
Zu den Überhorizontradaren aus der Türkei, von der Insel Zypern und aus Russland hat sich im Mai auch das Überhorizontradar Jindalee aus dem australischen Outback gesellt. Es war im 15-m-Band oft über Stunden hinweg mit seinem Rattern und Blubbern zu hören. Jindalee hört in Richtung Norden und stellt Flugzeuge und Flüchtlingsboote fest, die aus Indonesien, Timor und Neuguinea kommend in australisches Staatsgebiet eindringen.
Bitte notieren Sie sich den Termin des Bandwacht-Treffens für Samstag, den 25.06., um 10:00 Uhr in Halle A2 im Vortragssaal Schweiz. Nach einem Kurzbericht von DJ9KR berichtet OM Peter Jost, HB9CET, in seinem Gastvortrag über seine Arbeit als Leiter der Bandwacht der USKA. Ihm schließt sich der Vortrag von Wolf Hadel, DK2OM, über Kurzwellenradare an.
BEMFV kurz erklärt heute Teil 11: Ein Band über 10 W EIRP
Es kann vorkommen, dass man auf einem oder mehreren Bändern mehr als 10 W EIRP auf anderen weniger als 10 W EIRP erzeugt. In diesem Fall muss man trotzdem alle Bänder also auch solche, die unterhalb 10 W EIRP bleiben anzeigen. Nach Formulierung in der Verordnung entscheidet nämlich über die Anzeigepflicht das Überschreiten der Grenze bei der gesamten Amateurfunkstelle.
18.06.: AGCW-DL VHF/UHF Contest
18./19.06.: JARL All Asian DX Contest
25./26.06.: Ukrainian DX DIGI Contest und King of Spain Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL Juni 2011 auf Seite 438.
Funkwetterbericht (14.06. de DL1VDL)
Rückblick vom 07.13.06.:
Der M-Flare am 07.06. war der Höhepunkt im Funkwettergeschehen der Woche. Er war
phantastisch anzusehen [3] und für die Nachrichtenagenturen ein willkommenes Ereignis im
Sommerloch für die Schilderung möglicher Horrorszenarien. Die von der CME in
den Weltraum ausgestoßene Plasmawolke war nur teilweise auf die Erde gerichtet und traf
am frühen Morgen des 08.06. ein. Die insgesamt sehr geringe Sonnenaktivität entsprach
etwa der von Mitte März 2011, charakterisiert durch solare Fluxwerte zwischen 85 und 95
Einheiten, ein bis drei Sonnenflecken und recht intensiven Flux hochenergetischer
Elektronen aus koronalen Löchern. Bevor die Störung am 08.06. begann, herrschten sehr
gute Ausbreitungsbedingungen auf den mittleren Bändern bis etwa 21 MHz. Seitdem
wurden wir eher an das Sonnenfleckenminimum erinnert. 20, 30 und 40 m boten an
einigen Tagen DX-Möglichkeiten, morgens nach VK und ZL und abends in die Karibik, Afrika
und Südamerika. Alle transpolaren Funkwege waren nur hin und wieder offen.
Vorhersage bis zum 21.06.:
Wir erwarteten für den 14.06. eine neue aktivere Fleckengruppe. Die Fluxwerte steigen nun
wieder über die 100er Marke. Zunächst bleiben die typischen Sommerbedingungen erhalten,
wobei 20 m das beste DX-Band sein wird. Das geomagnetische Feld wird auch weiterhin
von Sonnenwind aus koronalen Löchern bestimmt und bleibt unbestimmt bis aktiv.
Sporadische E-Schichten sind weiterhin ein Überraschungsfaktor auf 10, 6 und eventuell
auf 2 m.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:31; Melbourne/Ostaustralien 21:33;
Perth/Westaustralien 23:14; Singapur/Republik Singapur 22:58; Tokio/Japan 19:24;
Honolulu/Hawaii 15:48; Anchorage/Alaska 12:18; Johannesburg/Südafrika 04:52; San
Francisco/Kalifornien 12:47; Stanley/Falklandinseln 12:02; Berlin/Deutschland 02:43;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 00:28; San Francisco/Kalifornien 03:33; Sao
Paulo/Brasilien 20:27; Stanley/Falklandinseln 19:51; Honolulu/Hawaii 05:14;
Anchorage/Alaska 07:35; Johannesburg/Südafrika 15:23; Auckland/Neuseeland 05:10;
Berlin/Deutschland 19:30.
Verzeichnis der Internetadressen
[1] http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/056/1705672.pdf
[2] www.darc.de/aktuelles/ham-radio
[3] www.solarham.com/gallery.htm
[dx] www.darc.de/referate/dx
Ende des Deutschland-RS 24/11 vom 16.06.2011
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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