DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 12/11 VOM 24.03.2011

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Videonachlese: Münchner Schule funkte mit ISS

In der Internetmediathek des Bayerischen Rundfunks ist ein Fernsehbericht über den Funkkontakt des Münchner Luitpold Gymnasiums mit der Internationalen Raumstation ISS veröffentlicht [1]. „OR4ISS, here is DN2MQT“ – mit diesem Anruf begann der etwa 10-minütige Funkkontakt am 17.03. ab 14:05 UTC, bei dem Schülerinnen und Schüler dem Astronauten Paolo Angelo Nespoli ihre Fragen stellten. Ein sehenswerter Beitrag, der auch die Arbeit der Funkamateure erwähnt, ohne deren Mithilfe der Funkkontakt nicht zustande gekommen wäre.

Am gleichen Tag – so berichtet das neue Schweizer Internet-Nachrichtenportal Hamnews [2] – sprach ISS-Astronautin Cady Coleman, KC5ZTH, mit Schülerinnen und Schülern aus Plock und Liszyno in Polen. Dies war der 600. Funkkontakt der ISS mit einer Schule. Das Programm Amateur Radio on the ISS (ARISS) begann am 21.12.2000, als Astronaut William Shepherd zum ersten Mal von der ISS Kontakt mit einer Schule aufnahm.


Smart-Meter-Technologie vor dem Aus?

Steht die Smart-Meter-Technologie vor dem Aus? Intelligente Stromzähler seien eine „Zwangsbeglückung“ der Verbraucher und zudem gefährdet, „das nächste E10“ zu werden. Mit diesen Worten zitiert das Internet-Portal Stromvergleich Dr. Thomas Mecke, den Geschäftsführer der lekker Energie GmbH. Bemängelt werden auch Fehler bei der Einführung sowie das unzureichende Einsparpotenzial. Letzteres soll dadurch erreicht werden, dass intelligente Stromzähler den Verbrauch beim Kunden messen und die gewonnenen Daten in Echtzeit an den Energieversorger über die Stromleitung zurücksenden. Dabei setzen viele Geräte auf Powerline-Technologie, der Datenübertragung mittels HF-Signalen auf den ungeschirmten Stromleitungen. Der Kunde kann daraufhin seinen Energieverbrauch auf der Internetseite seines Stromanbieters analysieren und gegebenenfalls den eigenen Verbrauch optimieren. Den kritischen Bericht zur Einführung der Smart-Metering-Technik kann man im Internet nachlesen [3].


Französische Funkamateure bemühen sich um Nutzung des 6-m-Bandes

Der Präsident des französischen Amateurfunkverbandes REF-Union berichtet über Bemühungen, das 6-m-Band in Frankreich für Funkamateure zu öffnen. REF-Union hatte schon im Juli des vergangenen Jahres die französische Regulierungsbehörde ARCEP gebeten, den Dialog mit dem Obersten Rat für audiovisuelle Medien, CSA, wieder aufzunehmen, um die Frage der Nutzung zu klären, die seit zwei Jahren in der Schwebe ist. Die ARCEP hat jetzt den Verband unterrichtet, dass die zuständigen Regierungsstellen nach Erörterungen mit dem CSA und der dabei erzielten Einigung beabsichtigen, den Frequenzbereich von 50 bis 52 MHz dem Amateurfunkdienst zuzuweisen. Auf der nächsten Sitzung der Kommission für Frequenzverwaltung im März soll ein entsprechender Vorschlag zur Änderung des Frequenznutzungsplans behandelt werden. Wann das Verfahren abgeschlossen werden kann, ist ungewiss. Nach den Worten des REF-Präsidenten ist der Weg noch lang, aber ein Anfang ist gemacht. Darüber berichtet der Köln-Aachen-Rundspruch unter Berufung auf die Webseite des französischen Amateurfunkverbandes REF.


Wahlen in den Distrikten Sachsen, Rheinland-Pfalz und Nordsee

Karl-Heinz Kunz, DL6EV, wurde auf der Versammlung des Distriktes Sachsen (S) in Jesewitz als Distriktsvorsitzender mit großer Mehrheit wieder gewählt. Seine Stellvertretung übernehmen Harald Schönwitz, DL2HSC, und Andreas Herzig, DM5JBN, der sich zugleich auch als Kassenwart im Distrikt engagiert. Zur Versammlung reisten 40 Ortsverbandsvorsitzende und 40 Gäste in den Landkreis Nordsachsen.

Ebenfalls im Amt bestätigt wurden im Distrikt Rheinland-Pfalz (K) der Vorsitzende Hartmut Schäffner, DF3UX, und seine Stellvertreter Horst Olt, DF6PX, sowie Hagen Bartschdorf, DG4PB.

Bei der Versammlung des Distriktes Nordsee (I) in Delmenhorst wurde Johann-Peter Ritter, DH2BAO, einstimmig als Vorsitzender gewählt. Seine Stellvertretung übernehmen Heinz-Hinrich Blikslager, DB8WK, und Hartmut Klein, DJ9OD, für weitere zwei Jahre.


NRRL-Präsident Thormod Böe, LA7OF, silent Key

Der Präsident des norwegischen Amateurfunkverbandes NRRL, Thormod Böe, LA7OF, ist tot. LA7OF wurde 1940 geboren. Er arbeitete für die norwegische Fernmeldebehörde und später bis zu seiner Pensionierung als Direktor des European Radio Office ERO in Kopenhagen. Thormod war zudem maßgeblich an der Schaffung der so genannten WARC-Bänder 30, 17 und 12 m während der Weltfunkkonferenz 1979 beteiligt. Nach seiner Pensionierung zog er zurück nach Norwegen, wo er in der Nähe der südwestnorwegischen Stadt Horten – etwa 100 km von Oslo entfernt – ein Haus kaufte. 2008 wurde LA7OF zum Präsidenten des norwegischen Amateurfunkverbandes gewählt. Dies meldet Hamnews [2] unter Bezug auf den norwegischen Amateurfunkverband.


Termine

Am 02.04. findet an der Technischen Universität Darmstadt zum 27. Mal die „IPRT – Fachtagung für digitale Datenübertragung im Amateurfunk“ statt. Die Tagung soll interessierten Funkamateuren einen umfassenden Überblick über Entwicklungen auf dem Gebiet der digitalen Datenübertragung geben, Entwickler, Betreiber und Anwender zusammenführen und Gelegenheit zu Diskussionen bieten. Das Vortragsprogramm ist zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch nicht auf der Tagungswebseite [4] veröffentlicht. Auf Anfragen der Redaktion teilte der Veranstalter jedoch folgende Vortragsthemen mit: Anwendung von Feldstärkevorhersagemodellen bei digitalen Modulationsverfahren, GNURadio sowie Überblicke zum aktuellen Stand von HAMNET und D-STAR. Hinweise zur Anfahrt findet man ebenfalls auf der Tagungswebseite.

Am gleichen Tag findet der 30. Bergheimer Amateurfunk-Flohmarkt im Bürgerhaus in Bergheim/Quadrath-Ichendorf statt. Besucher finden auf 2200 m² Ausstellungsfläche in der Zeit von 09:00–14:00 Uhr ein umfassendes Amateurfunkangebot. Anlässlich des Jubiläums gibt es eine Tombola. Weitere Informationen findet man auf der Webseite des veranstaltenden OV Bergheim/Erft (G20) [5].


Aktuelle Conteste

26./27.03.: CQ World-Wide WPX Contest
02./03.04.: QRP-ARCI Spring QSO Party, SP DX Contest, DARC-QRP-Wettbewerb und EA RTTY Contest

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL März 2011 auf Seite 210 und April 2011 auf Seite 292.


Funkwetterbericht (22.03. de DL1VDL)

Rückblick vom 15.-21.03.:
Betrachtet man den solaren Flux im Berichtszeitraum, so durchlief er am 18.03. mit 88 Einheiten ein Minimum. Sowohl am 15. als auch am 21.03. hatte er die 100er Marke überschritten. Der geomagnetische Index k war am 15. und 16.03. Null, das Magnetfeld der Erde extrem ruhig. Am 17. und 18.03. traten nur einzelne isolierte Störungen auf, während vom 19.–21.03. ziemlich heftiger Sonnenwind wehte. Die Ausbreitungsbedingungen waren verglichen mit der Vorwoche gut. Die Bänder 10, 12 und 15 m waren fast täglich morgens in den pazifischen Raum offen. Abends konnte man neben Afrika und Südamerika auch Nordamerika und die Karibik erreichen. Die Teilnehmer am RU-DX-Contest am vergangenen Wochenende fanden die bisher besten Ausbreitungsbedingungen im Sonnenfleckenzyklus 24 vor. Auch das Abhören der 10-m-Baken war erstmals wieder richtig interessant. K7RA berichtete im ARRL-Funkwetterbericht [6], dass am 12.03. LW3EX in Buenos Aires die Bake KH6HI/B im 6-m-Band über TE/F2-Ausbreitung hören konnte. Das ist ein gutes Indiz dafür, dass die 6-m-DX-Saison auch für Mitteleuropa bald interessanter werden könnte.

Vorhersage bis zum 29.03.:
Nachdem der aktive Sonnenfleck 1175 über den Westrand der Sonne verschwunden war und dort nochmals einen riesigen Flare emittiert hatte, erwarten wir die alten Fleckengruppen 1164 und 1170. Die Fluxkurve geht weiter nach oben, aber es ist noch nicht ersichtlich, ob die 110er Marke wieder überschritten wird. Zum bevorstehenden WPX Contest besteht erstmals im Zyklus 24 eine reelle Chance auf eine Öffnung des 10-m-Bandes morgens nach Japan und Fernost und nachmittags nach den USA, sodass sich der Funkbetrieb auf 10 m vielleicht nicht nur auf die Suche nach Multiplikatoren beschränken wird. Es kann richtig interessant werden. Die DX-Bedingungen auf 15 m konkurrieren langsam mit denen auf 20 m, das war zumindest am vergangenen Wochenende so. 40 m bleibt stabil in alle DX-Gebiete. Für 160 und 80 m hat man am besten eine Graylinedarstellung auf einem Monitor im Shack, denn die nutzbaren DX-Zeiten werden immer kürzer.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:25; Melbourne/Ostaustralien 20:25; Perth/Westaustralien 22:21; Singapur/Rep. Singapur 23:08; Tokio/Japan 20:41; Honolulu/Hawaii 16:32; Anchorage/Alaska 15:48; Johannesburg/Südafrika 04:12; San Francisco/Kalifornien 14:09; Stanley/Falklandinseln 10:03; Berlin/Deutschland 05:03;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 23:10; San Francisco/Kalifornien 02:24; Sao Paulo/Brasilien 21:14; Stanley/Falklandinseln 22:03; Honolulu/Hawaii 04:43; Anchorage/Alaska 04:19; Johannesburg/Südafrika 16:16; Auckland/Neuseeland 06:29; Berlin/Deutschland 17:24.


Verzeichnis der Internetadressen

[1] http://tinyurl.com/62vkve4
[2] http://hamnews.ch
[3] http://tinyurl.com/6lxn67d
[4] www.iprt.de
[5] www.darc.de/distrikte/g/20/funkflohmarkt
[6] www.arrl.org/news/the-k7ra-solar-update-156
[dx] www.darc.de/referate/dx


Ende des Deutschland-RS 12/11 vom 24.03.2011

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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