Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
AMSAT-SA plant Cubesat zur Messung von Interferenzen auf Kurzwelle
Die südafrikanische AMSAT plant einen Cube-Satelliten zum Messen des Interferenz- und Störungspotenzials auf Kurzwelle. Hans van de Groenendaal, ZS6AKV, will ein entsprechendes Satellitenkonzept auf dem AMSAT-UK-Treffen in Guildford/England Ende Juli vorstellen. Der Cubesat soll Gegenden mit hoher Belastung aufspüren und eine Datenbasis zur Verbesserung der Situation bieten. Weiterhin soll der Cubesat mit einem 30 kHz breiten Lineartransponder für APRS-Betrieb ausgestattet werden.
Bundesnetzagentur überarbeitet ihre EMF-Datenbank
Die Bundesnetzagentur hat ihre Datenbank für elektromagnetische Felder (EMF) überarbeitet. Die EMF-Datenbank gibt Nutzern Auskunft über den Standort der nächstgelegenen ortsfesten Funkanlage und zu den Sicherheitsabständen, die von der Bundesnetzagentur festgelegt wurden. Für die frei zugängliche Online-Recherche stehen u. a. Daten zu über 82.000 Senderstandorten und über 550.000 bewerteten Sendeantennen zur Verfügung. Zugriff auf die EMF-Datenbank erhält man über das Internet [1]. Darüber informiert die Bundesnetzagentur in einer Pressemitteilung. Das Onlineangebot besteht bereits seit dem Jahr 2004, Amateurfunkstellen sind hier nicht mit einbezogen.
Deutsches WRTC-Team belegte 19. Platz
Das deutsche Team, bestehend aus Bernd Och, DL6FBL, und Dietmar Kasper, DL3DXX, hat bei den World Radio Team Championship unter dem Rufzeichen R32C in Moskau den 19. Platz belegt. 48 Zwei-Mann-Teams haben bei der WRTC zeitgleich an der IARU-HF-Weltmeisterschaft unter nahezu gleichen Hardware-Bedingungen teilgenommen. Der Betrieb wurde an jeder Station durch einen Schiedsrichter beobachtet. Die Team-Rufzeichen hatten die Präfixe R31 bis R39 und einen Suffix-Buchstaben. Das Siegerteam R32F mit den russischen OM RW1AC und RA1AIP erreichte 4.098.162 Punkte, das deutsche Team konnte 3.259.720 Punkte für sich verbuchen. Der Ort der nächsten WRTC in 2014 wird demnächst bekannt gegeben. Laut Angaben der Veranstalter haben sich die USA und Bulgarien beworben.
DAØHQ verbucht 21.000 QSOs und 23 Millionen Punkte
Gut 21.000 QSOs und 23 Millionen Punkte das ist das Teilnahmeergebnis von DA0HQ in der diesjährigen IARU-KW-Weltmeisterschaft. Die Temperaturen in den Shacks überschritten die 40-°C-Marke, trotzdem haben die Operator versucht, jedes Signal ins Log zu bringen. Das war bei der hochsommerlichen Gewittersituation nicht leicht. Hier zahlte sich der Notfallplan mit Reservestationen aus, da einige Stationen wegen Gewitter abschalten mussten. Auch die Sprinter waren wieder sehr aktiv und haben ihr Full House mit zwölf QSOs zum DAØHQ-Ergebnis beigetragen. Die Sprint-Teilnahme speziell für die Low-Power- und QRP-Klasse bitte über ein Webformular [2] eintragen. Im Namen des DARC und des Referates DX und HF-Funksport bedankt sich das DAØHQ-Team bei allen Funkamateuren, die sich trotz Wärme und Fußball am Contest aktiv beteiligt haben.
Empfangsberichte zum Längstwellensender im schwedischen Grimeton
192 Empfangsbestätigungen gingen bei den Betreibern des Längstwellensenders SAQ im schwedischen Grimeton ein. Der Maschinensender SAQ arbeitete auf 17,2 kHz in CW zum so genannten Alexanderson-Tag am 04.07. Die Sendungen wurden vorwiegend in Europa empfangen, aber auch an der Ostküste der USA. Darüber informiert Lars Kalland, SM6NM.
Satellitensender berichtet über Amateurfunk
Der Satellitensender Dr. Dish-TV auf Astra hat derzeit einige Beiträge zum Amateurfunk im Programm. Die Sendungen morgens ab 07:00 Uhr zeigen die Diskussionsrunde D-STAR vs. Analog von der HAM RADIO 2009, eine neue Clubstation in Landshut, einen Testbericht zum VX-7R und Kurzwellenempfang ohne Antenne mittels Web-SDR. Die Sendungen werden mittags ab 13:00 Uhr wiederholt. Weitere Informationen zum Empfang des Senders findet man im Internet [3].
Nachrichten der DARC Bandwacht
Nachfolgend die Nachrichten der Bandwacht in Kurzform, zusammengetragen von Ulrich Bihlmayer, DJ9KR, und Wolf Hadel, DK2OM.
Etwa 80 Zuhörer aus dem In- und Ausland besuchten das Treffen zum 40. Jahrestag der Gründung der DARC-Bandwacht auf der HAM RADIO. In seinem Vortrag lobte Dipl.-Ing. Edmund Grim von der Bundesnetzagentur-Außenstelle Konstanz die langjährige Zusammenarbeit mit der Bandwacht und die stets genauen Intrudermeldungen. Zurzeit gibt es neben der Bandwacht des DARC 19 nationale Bandwachten in der IARU-Region 1. Ihr Leiter ist DK2OM, sein Stellvertreter DJ9KR. Den kompletten Bericht über das Treffen, einige Namen prominenter Gratulanten und den vollständigen Vortrag von OM Bihlmayer finden Sie auf der Bandwacht-Webseite [4].
In den Morgen- und Abendstunden ist auf 14,0 MHz eine rundfunkartige Aussendung mit viel Musik hörbar, die wohl von einem privaten Piraten stammt. Die Station nennt sich Napoli-Radio, und die BNetzA peilte sie tatsächlich in der Gegend von Neapel/Italien. Eine Internationale Beschwerde an die italienische Fernmeldebehörde ist unterwegs.
Am 22.06. berichtete ein Bandwacht-Mitarbeiter auf 14,225 MHz die störenden Signale eines NATO-STANAG-4285. Wolf Hadel DK2OM unterrichtete die BNetzA in Konstanz, und ihre Ingenieure peilten den Sender in Südwest-England und informierten ihre englischen Kollegen. Auch Chris, G4BOH, telefonierte mit dem englischen Partner der BNetzA in Baldock, und 15 Minuten später war der Spuk zu Ende. Vielen Dank an die Mitarbeiter der BNetzA und an G4BOH für die schnelle Aktion!
Zu den Überhorizontradaren der Briten auf Zypern und Russen gesellt sich ein weiteres System aus Antalya/Türkei. Es sendet ebenfalls 50 Pulse pro Sekunde und ist daher für Funkamateure nicht vom Zypern-Radar zu unterscheiden, da es aus der gleichen Richtung kommt. Nur die Bundesnetzagentur mit ihrem Peilnetz kann den Sender ermitteln. Er sendete am 12.07. um 08:30 Uhr auf 21,125 MHz mit einer Bandbreite von 10 kHz.
Von 21.31.07. unternehmen SV2FPU/8 und SV2CLJ/8 und eventuell weitere Expeditionsteilnehmer eine IOTA- und Leuchtturmaktivität. Standort ist das Locatorfeld KN20RA mit der IOTA-Nummer EU-049 und Leuchtturmnummer GRE-107.
Joachim Kirsch, DK9VA, weist in einer E-Mail an die Redaktion auf den Saarcontest am 17. und 18.07. hin. Wer die Begriffe Contest bzw. Wettbewerb scheue, so DK9VA, möge die Aktion als Funkaktivität saarländischer Ortsverbände betrachten. Wichtig ist ihm die Teilnahme und Präsenz auf den Bändern. Stationen, die nur Punkte vergeben, sind ebenfalls herzlich willkommen.
17.07.: Saar Contest
18.07.: Saar Contest
24./25.07.: RSGB IOTA Contest und SWL IOTA Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 7/10 auf S. 516.
Funkwetterbericht (14.07. de DL1VDL)
Rückblick vom 07.13.07.:
Die Sonnenaktivität war insgesamt gering. Der solare Flux zeigte eine steigende
Tendenz von 74 Einheiten am 07.07. bis auf 83 am 11.07. Das geomagnetische Feld war an
allen Tagen leicht gestört. C-Flares ereigneten sich am 08., 09. und 13.07. Sonnenflecken
und deren Paten: Sonnenfleck Nummer 1085, gewidmet Hans Ehlers, DF5UG, war nur am 05.07.
präsent. Nummer 1084 (Wolfgang Lipps, DL4OAD) und Nummer 1086 (Hans Berg, DJ6TJ)
schmückten die Sonne bis zum 08.07. Nummer 1087 (Manfred Thieme, DL7XU) ist seit dem
09.07. richtig aktiv und bisher für drei C-Flares verantwortlich. Zur
Kurzwellenausbreitung: Während des IARU Championships am 10. und 11.07. betrug der solare
Flux über 80 Einheiten und dies spiegelte auch die Bedingungen auf den oberen
Kurzwellenbändern wider. 10 m öffnete, wenn auch nicht lange, nach den USA und
Japan und bot abends Short-skip-Bedingungen. 15 m ermöglichte Verbindungen mit allen
Kontinenten und 20 m als das Haupt-DX-Band war für uns Mitteleuropäer länger als
22 Stunden offen. Auch das 17-m-Band war bis nach Mitternacht nutzbar. Wir sind zwar noch
mehrere Jahre vom Sonnenfleckenmaximum entfernt, aber die Tendenz dorthin zu gelangen, war
wohl spürbar.
Vorhersage bis zum 21.07.:
Zunächst gelangt bis zum 15.07. intensiver Sonnenwind vom koronalen Loch CH 413 zu
uns. Zwischen dem 16. und 21.07. erwarten wir ein überwiegend ruhiges Erdmagnetfeld.
Sonnenfleck Nr. 1087 hat noch das Potenzial, weitere C-Flares zu triggern. Insgesamt
bleiben die Bedingungen sommerlich, geprägt durch meist leise DX-Signale auf den Bändern
zwischen 20 und 10 m. Es sind aber alle Funkwege, auch die transpolaren, nutzbar.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:32; Melbourne/Ostaustralien 21:33;
Perth/Westaustralien 23:15; Singapur/Republik Singapur 23:04; Tokio/Japan 19:34;
Honolulu/Hawaii 15:57; Anchorage/Alaska 12:44; Johannesburg/Südafrika 04:54; San
Francisco/Kalifornien 12:58; Stanley/Falklandinseln 11:58; Berlin/Deutschland 02:58.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 00:26; San Francisco/Kalifornien 03:32; Sao
Paulo/Brasilien 20:36; Stanley/Falklandinseln 20:07; Honolulu/Hawaii 05:16;
Anchorage/Alaska 07:19; Johannesburg/Südafrika 15:32; Auckland/Neuseeland 05:21;
Berlin/Deutschland 19:24.
Verzeichnis der Internetadressen
[1] http://emf.bundesnetzagentur.de
[2] http://www.darc.de/referate/dx/contest/da0hq/diplom/melden
[3] http://www.drdish-tv.com
[4] http://www.iarums-r1.org
[dx] http://www.darc.de/referate/dx
Ende des Deutschland-RS 28/10 vom 15.07.2010
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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