DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 20/10 VOM 20.05.2010

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Großstudie sieht keine Beweise für Hirntumore durch Mobiltelefone

Es gibt keine Anzeichen für eine gesteigerte Anfälligkeit von Hirntumoren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Großstudie der Weltgesundheitsorganisation WHO, die sich mit elektromagnetischen Feldern von Mobiltelefonen befasst hat. Die Auswertung stützt sich weitgehend auf Interviews von 2708 Menschen mit Gliomen sowie 2409 Menschen mit Meningiomen, den häufigsten Gehirntumoren, und Kontrollpersonen in 13 Ländern. Die Mehrheit der Befragten gehört nach Angaben der Autoren der Studie nicht zu den starken Mobiltelefonnutzern. Sie telefonierten etwa zwei Stunden im Monat. Man hat sogar festgestellt, dass der regelmäßige Gebrauch von Mobiltelefonen die Gefahr von Tumoren etwas verringern kann. Dies hätten auch schon frühere Untersuchungen gezeigt, aber auch hierzu seien weitere Studien nötig, hieß es. Veränderte Nutzungsgewohnheiten machen jedoch weitere Untersuchungen erforderlich, da neuere Geräte mit weniger Sendeleistung arbeiten, verstärkt SMS-Nachrichten abgesetzt werden und zunehmend Headsets zum Einsatz kommen.


Nachlese zur US-Amateurfunkmesse Hamvention

Am Sonntag, dem 16.05., ging die diesjährige US-Amateurfunkmesse Hamvention in Dayton/Ohio mit der üblichen Verlosung von Amateurfunk-Sachpreisen zu Ende. Bei größtenteils sonnigem Wetter lag die Besucherzahl eindeutig über der des Vorjahres, außerdem waren die Messestände komplett ausgebucht. Die einschlägigen Hersteller zeigten in Dayton ihre Neuheiten, u. a. die neuen Transceiver TS-590 und IC-9100.

Der DARC war mit einem eigenen Stand auf der großen Ausstellungsfläche des amerikanischen Amateurfunkverbandes ARRL durch Mitch Wolfson, DJØQN, Jörg Jährig, DJ3HW, Mustapha Landoulsi, DL1BDF, und Thomas Wrede, DF2OO, vertreten. In den knapp drei Messetagen besuchten etliche hundert Funkamateure den DARC-Stand, um sich über den Amateurfunk in Deutschland und über die bevorstehende Messe HAM RADIO Ende Juni zu informieren.

Ein ausführlicher Bericht zur Hamvention 2010 ist für die kommende Ausgabe der CQ DL geplant.


Temporäre 500-kHz-Bake in Norwegen

Die temporäre Amateurfunkbake LA1ASK/B sendet seit Mai und noch bis Mitte Juni auf 509 kHz in CW. Gesendet wird mit 5 W an einer 35 m hohen Antenne von der Insel Toftöy nahe der Stadt Bergen in Südwest-Norwegen aus dem Locatorfeld JP20LL. Fotos von der Antennenanlage findet man auf der Projektwebseite im Internet [1].


40-m-Band in Kenia erweitert

Die Telekommunikationsbehörde in Kenia hat für den Amateurfunkbetrieb das 40-m-Band um 100 kHz von 7100–7200 kHz erweitert. Dies teilt Ted, 5Z4NU, in einer Nachricht im IARU-Newsreflektor mit.


Nachrichten der DARC-Bandwacht

Nachfolgend die Nachrichten der DARC-Bandwacht in Kurzform, zusammengestellt von Ulrich Bihlmayer, DJ9KR, und Wolf Hadel, DK2OM.

Im April und Mai waren und sind Radio Eritrea und Radio Äthiopien auf mehreren Frequenzen im 40-m-Band aktiv. Hauptfrequenzen von Radio Äthiopien sind 7110 und 7165 kHz. Radio Eritrea verwendet üblicherweise 7175 kHz. Doch die Frequenzen werden laufend gewechselt, um den Störungen der Äthiopier auszuweichen. Die Äthiopier senden ein Störsignal, das aus einem Rauschen besteht und viele Kilohertz zudeckt. Beide Sender sind nun von Frequenz zu Frequenz springend ohne festen Plan auf allen möglichen Frequenzen zwischen 7085 und 7195 kHz zu hören. Ein Identifizieren ist schwierig und kann nur anhand der Jingles geschehen, und natürlich durch Kreuzpeilungen der Bundesnetzagentur.

Die „Stimme Koreas“ wurde im Monat April nicht mehr auf 7180 kHz gehört. Sie hatte monatelang von 21:00–23:50 UTC diese Frequenz mit Programmen in chinesischer und koreanischer Sprache sehr lautstark belegt.

Im Bereich 10.100–10.150 kHz, er ist für Funkamateure nur für CW und digitale Anwendungen gestattet, finden sich jeden Tag Fischer in marokkanischer, spanischer und italienischer Sprache. Sie verwenden SSB im oberen oder unteren Seitenband, ganz wie es ihnen gefällt. Damit fallen sie in diesem Bereich leicht auf. Bitte belegen Sie die Frequenzen!

Das Überhorizontradar der Briten auf der Insel Zypern war im Mai auf 10, 14, 18 und 21 MHz zu hören. Das Radar ist bis zu 20 kHz breit und sehr störend. Es von den Amateurfrequenzen weg zu bekommen, ist aussichtslos, da es sich um eine militärische Anwendung handelt. Es sendet schon seit vielen Jahren auch in Amateurbändern.

Das Bandwacht-Treffen auf der Messe HAM RADIO in Friedrichshafen findet am 26.06. um 10:00 Uhr im Raum Schweiz statt. Es steht unter dem Motto „40 Jahre Bandwacht“. Interessenten sind dazu herzlich eingeladen.


Funkertag am 12. Juni

Am 12.06. findet der bundesweite Funkertag mit QSO-Party statt. Speziell an diesem Tag ruft der DARC seine Ortsverbände auf, vor Ort den Amateurfunk der Öffentlichkeit zu präsentieren. Entsprechendes Werbematerial erhalten Sie von der DARC-Geschäftsstelle. Die Ausschreibung zur QSO-Party sowie weitere Informationen zum Funkertag finden Sie im Internet [2].


Aktuelle Conteste

22.05.: Rheinland-Pfalz Aktivitätsabend 70 cm
23.05.: Hamburg Contest
22./23.05.: Baltic Contest
29./30.05.: CQ WW WPX Contest

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 5/10 auf S. 366.


Funkwetterbericht (18.05. de DL1VDL)

Rückblick vom 11.–17.05.:
Seit dem 09.05. ist die Sonne blank. Es gab keine Sonnenflecken und damit keine Flares aber auch keine koronalen Löcher. Das geomagnetische Feld war nur am 11.05. gestört, an den Folgetagen war es ruhig. Der solare Flux fiel bis auf 68,5 solare Einheiten, wir fühlten uns ins Sonnenfleckenminimum zurückversetzt. Auf den unteren Kurzwellenbändern gab es brauchbare DX-Signale auf den Nachtlinien, wobei der atmosphärische Störpegel durch Regen und Gewitter zunehmend stärker wurde. 30 und 20 m öffneten fast täglich zu allen Kontinenten. 17 m war fadingbelastet aber nicht schlecht. Zum Beispiel war am 15.05. RA1AIF/MM aus dem südchinesischen Meer (Locator OK96) mit 500 mW Sendeleistung sauber aufzunehmen. 15, 12 und 10 m öffneten sporadisch aber bis spät abends auf den transäquatorialen Linien. Auf 10 m und 6 m half Sporadic-E die Bandbelegung zu erhöhen. Insgesamt waren die Signale deutlich leiser als bei 90er Fluxwerten, aber es ging.

Vorhersage bis zum 24.05.:
Am 19. und 20.05. erwarten wir intensiven Sonnenwind, für den das koronale Loch CH 404 sorgen wird. Die wiederkehrende alte Region 1065 deutet sich am östlichen Sonnenrand an. Es ist aber zu früh für belastbare positive Funkwetterprognosen. Über Pfingsten lohnt es sich, 10 und 6 m wegen möglicher Sporadic-E-Bedingungen zu beobachten. Der Charakter der Kurzwellenausbreitung bleibt bei Fluxwerten zwischen 70 und 76 hinter unseren Erwartungen zurück. Überraschende Öffnungen der oberen Kurzwellenbänder abends nach 19:00 UTC sind wahrscheinlich.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:13; Melbourne/Ostaustralien 21:15; Perth/Westaustralien 22:59; Singapur/Republik Singapur 22:55; Tokio/Japan 19:34; Honolulu/Hawaii 15:51; Anchorage/Alaska 13:02; Johannesburg/Südafrika 04:40; San Francisco/Kalifornien 12:57; Stanley/Falklandinseln 11:34; Berlin/Deutschland 03:06.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 00:08; San Francisco/Kalifornien 03:15; Sao Paulo/Brasilien 20:31; Stanley/Falklandinseln 20:12; Honolulu/Hawaii 05:03; Anchorage/Alaska 06:45; Johannesburg/Südafrika 15:27; Auckland/Neuseeland 05:29; Berlin/Deutschland 19:00.


Verzeichnis der Internetadressen

[1] http://www.la1ask.no
[2] http://www.funkertag.de
[dx] http://www.darc.de/referate/dx


Ende des Deutschland-RS 20/10 vom 20.05.2010

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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