DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 8/10 VOM 25.02.2010

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


DCL an eQSL-Service angebunden

Verbindungen des elektronischen QSL-Büros eQSL [1] können nun ins DARC-Contest-Logbuch, kurz DCL [2], übertragen werden. Die übertragenen Bestätigungen gelten als geprüfte DCL-QSLs, wobei der Diplom-Manager nach wie vor das letzte Wort hat. Die Kopplung von eQSL und DCL konnte dank der unkomplizierten Unterstützung des eQSL-Betreibers Dave Morris, N5UP, in unerwartet kurzer Zeit fertig gestellt und getestet werden. Damit ist es jedem Bronze-Mitglied von eQSL möglich, seine elektronischen eQSL-Karten auch für die im DCL unterstützten DARC-Diplome einzusetzen. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung findet man im Internet [3].

In der Vergangenheit war die Nutzung des DCL vor allem auf aktive Contester zugeschnitten. Mit der Möglichkeit QSL-Kartendaten einzutippen, wie es vom IOTA-Programm bekannt ist, hat sich das DCL Anfang Januar für alle aktiven Diplomsammler geöffnet. Auf vielfachen Wunsch wurde diese Möglichkeit um eine ADIF-Schnittstelle ergänzt. Jeder Nutzer kann nun die für einen Diplomantrag notwendigen QSL-Daten als ADIF-Datei in das DCL laden. Die QSL-Daten gelten zunächst als ungeprüft. ADIF steht für Amateur Data Interchange Format und kann von allen wichtigen Logbuch-Programmen erzeugt werden.


Isländische Funkamateure bekommen Zugang zu 70 MHz und 500 kHz

Am 19.02. haben isländische Funkamateure einen temporären experimentellen Zugang zum 70-MHz- und 500-kHz-Band bekommen. Inhaber der isländischen Amateurfunkklassen N und G können bei der Telekommunikationsbehörde eine besondere Genehmigung für den Bereich 70,0–70,7 MHz beantragen. Diese ist befristet gültig bis zum 31.12.2010. Der Zuweisungsstatus ist sekundär, maximal sind Aussendungen mit 100 W und einer Bandbreite von 16 kHz erlaubt. Eine weitere Genehmigung kann für das 600-m-Band beantragt werden. Im Bereich von 493–510 kHz können Interessenten mit 100 W funken. Als Betriebsart ist nur CW zulässig.

In Deutschland sind diese zwei Frequenzbereiche nicht für den Amateurfunk freigegeben. Für 70 MHz bedürfte es zunächst die Zustimmung des Primärnutzers, zu dem der DARC gute Kontakte unterhält. Der Runde Tisch Amateurfunk (RTA) wird demnächst wieder ein Gespräch mit der NARFA, der frequenzkoordinierenden Stelle im millitärischen Bereich, führen. Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) hat sich bereits bei den Militärs für eine Zuweisung eines Frequenzteilbereiches nahe 70 MHz für den Amateurfunk auf sekundärer Basis ausgesprochen. Weitere Änderungsvorschläge zur Novellierung der Amateurfunkverordnung hatte der RTA auf einem Arbeitstreffen am 08.10.2009 vorgetragen. Daran teilgenommen haben Vertreter des BMWi und auch der Bundesnetzagentur.


Deutschlandfunk berichtete über PLC

In seiner Sendung Verbrauchertipp berichtete der Deutschlandfunk am 23.02. um 06:25 Uhr über Powerline Communication. Der inhaltliche Tenor des Beitrags stellt die störenden Eigenschaften der Technologie für den Amateurfunk und Rundfunk heraus. Das Textskript des Beitrages ist auf der Webseite des Radiosenders veröffentlicht [4]. Ein Audiomitschnitt ist dort ebenfalls verfügbar. Zuvor hatte der Sender bereits einmal über Powerline-Technik berichtet und PLC-Modems als Alternative zu Wireless-LAN-Produkten genannt. Der damalige Beitrag ging jedoch nicht auf die entstehenden PLC-Störungen im Kurzwellenbereich ein, die durch ungeschirmte Stromleitungen entstehen. Daraufhin wandte sich der DARC, Kurzwellenhörer und weitere Nutzer an die Redaktion mit der Bitte, diesen vergessenen Aspekt zu beleuchten. Vermutlich veranlassten diese Rückmeldungen die Redaktion zum genannten neuen Beitrag. Offensichtlich war es durchaus von Nutzen, dass viele Betroffene gleichzeitig zur Sachlage Stellung bezogen.


Termine

Am Sonntag, dem 28.02., nimmt der Förderverein Sender KW e. V. den 1000-PS-Dieselgenerator im Senderhaus 1 der Sendefunkstelle Königs Wusterhausen in Betrieb. Stündlich ab 13:30 Uhr wird der Motor angelassen. An diesem Tag erwartet man außerdem den 75.000. Besucher, für den eine Überraschung bereit gehalten wird. Interessenten sollten ab 13:00 Uhr vor Ort sein. Weitere Informationen zum Verein findet man auf dessen Webseite [5].

Am 13. und 14.03. veranstaltet der Distrikt Oberbayern die Amateurfunktagung 2010 in der Hochschule München. Detaillierte Informationen gibt es auf der Tagungswebseite [6].


Aktuelle Conteste

26.–28.02.: CQ 160-m-Contest
27./28.02.: REF Contest und UBA DX Contest
28.02.: HSC-CW-Contest
02.03.: YL-CW-Party
06./07.03.: DARC VHF-/UHF-/Mikrowellencontest und ARRL International DX Contest
07.03.: UBA Spring Contest 80 m und DARC 10 m Digital-Contest „Corona“

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 2/10 auf S. 140 und 3/10 auf S. 208.


Funkwetterbericht (24.02. de DL1VDL)

Rückblick vom 16.–23.02.:
Die Sonne blieb zumindest im Aufwärtstrend mit dem Sonnenfleck 1049, auch wenn in den vergangenen sieben Tagen keine Flares aufgezeichnet wurden. Während im Jahr 2009 noch 71 % aller Tage fleckenlos blieben, waren es seit Jahresbeginn nur der 06. und 19.01. Die Sonnenfleckenzahlen schwankten zwischen 49 und 17. Das geomagnetische Feld war am 20. und 21.02. ruhig, am 16. ziemlich gestört, ansonsten ging es wechselhaft zu.

Zum ARRL DX Contest am dritten Februar-Wochenende konnte man die Ausbreitung auf allen klassischen Kurzwellenbändern studieren. 10 m war zur US-Ostküste am frühen Nachmittag für etwa eine Stunde offen, wobei starkes Fading auffiel. 15 m verhielt sich fast gleichwertig wie 20 m. Auf beiden Bändern konnte man alle US-Staaten arbeiten. 40 m ging rund um die Uhr, 80 und 160 m brachten viele laute Signale ins Log, Die WARC-Bänder waren an allen Tagen nutzbar. 18 und 24 MHz öffneten kurz nach Sonnenaufgang. Graham, VK6RO, hörte in Perth am 22.02. das Hamburger 10-m-FM-Relais DFØHHH zum ersten Mal im neuen Jahr und schickte eine Grußmail.

Vorhersage bis zum 02.03.:
Die Sonnenfleckengruppe 1.049 wird in Kürze die uns zugewandte Sonnenseite verlassen. Mit etwas Phantasie kann man am östlichen Sonnenrand die Ankunft des nächsten Sonnenflecks erahnen. Auch ohne Flares ist der Aufschwung des 24. Sonnenfleckenzyklusses nicht zu überhören, denn 12 und 15 m öffnen täglich. Wir sollten aber nicht vergessen, dass bis zum nahenden Frühlingsanfang die nutzbare Zeit auf 160 und 80 m immer kürzer wird, obwohl die Ausbreitungsbedingungen dort noch sehr gut sind.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:00; Melbourne/Ostaustralien 19:58; Perth/Westaustralien 22:01; Singapur/Republik Singapur 23:15; Tokio/Japan 21:18; Honolulu/Hawaii 16:55; Anchorage/Alaska 17:12; Johannesburg/Südafrika 03:58; San Francisco/Kalifornien 14:48; Stanley/Falklandinseln 09:15; Berlin/Deutschland 06:05.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:41 San Francisco/Kalifornien 01:58; Sao Paulo/Brasilien 21:39; Stanley/Falklandinseln 23:04; Honolulu/Hawaii 04:33; Anchorage/Alaska 03:08; Johannesburg/Südafrika 16:43; Auckland/Neuseeland 07:07; Berlin/Deutschland 16:35.


Verzeichnis der Internetadressen

[1] www.eqsl.cc
[2] www.darc-contest-logbook.de
[3] www.dxhf.darc.de/~dcl/public/dcl-eqsl-22-feb.pdf
[4] www.dradio.de/dlf/sendungen/verbrauchertipp/1128791
[5] www.funkerberg.de
[6] www.amateurfunktagung.de
[dx] www.darc.de/referate/dx


Ende des Deutschland-RS 8/10 vom 25.02.2010

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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