DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 4/10 VOM 28.01.2010

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


WAE-CW ausgewertet, DARC 10 m Claimed Scores verfügbar

Der Worked-All-Europe Contest ist ausgewertet. Über 1000 Logs aus aller Welt belegen die Attraktivität des WAE-CW, der trotz des Sommers und fehlender Sonnenflecken zu einer viertel Million DX-Funkverbindungen führte. Aus deutscher Sicht herausragend sind die Europasiege von Dr. Lothar Wilke, DL3TD, in der Einmann- und vom OV Ettlingen (A24), DM1A, in der Mehrmann-Klasse. DL3TD konnte sich mit 1,68 Millionen Punkten knapp vor YT5A mit 1,65 Millionen Punkten behaupten. Etwas deutlicher war der Sieg der Ettlinger vor RU1A. Weitere Top-Ten-Platzierungen und die etwa 200 Logs von DARC-Mitgliedern zeigen, dass Spitze und Breite für den Funksport im DARC kennzeichnend sind. Nahezu zeitgleich wurde die Liste der eingereichten Ergebnisse für den 10-m-Contest veröffentlicht. Knapp 1.000 Logs erstaunen, denn Bedingungen und Wetter waren wieder harte Herausforderungen. Wie immer haben die Spitzenleute von den Berggipfeln hunderte QSOs verbuchen können während die Talfunker meist kleine Logs mit wenigen QSOs in die Wertung brachten. Gemeinsam ist allen Teilnehmern die Freude am ersten wichtigen Contest des Jahres, der auch für die DARC-Clubmeisterschaft zählt. Die Ergebnisse sind auf den Seiten des DX und HF-Funksportreferats zu finden [dx].


Neues DARC-Contest-Logbuch mit 17 Millionen geprüften QSLs

Das neue DARC-Contest-Logbuch, kurz DCL, ist da: Mit über 17 Millionen geprüften QSLs ermöglicht das vom Referat für DX und HF-Funksport vorgestellte System aktiven Funkamateuren die einfache Beantragung von Leistungsdiplomen – und das ohne Papierarbeit. Damit ist es beispielsweise einfach möglich, das populäre Deutschland Diplom (DLD) zu beantragen. Reichen die in den DARC-Contesten auf Kurzwelle und UKW nachgewiesenen Zähler nicht aus, können herkömmliche QSL-Karten in das System eingetragen werden. Die in Handarbeit eingegebenen Karten werden dann durch den DLD-Bearbeiter geprüft. Auch für Nicht-Contester ist das DCL damit ein attraktives Angebot. Bereits am ersten Wochenende fanden zahlreiche Funkamateure den Weg zum DCL. Über 50 Diplomanträge wurden gestellt und teilweise bereits durch die Diplom-Manager des DX und HF-Funksportreferats bearbeitet. Das erste mit dem neuen DCL beantragte Diplom konnte Gerhard Draab, DF6AD, in Empfang nehmen. Er erreichte mit Punkten des DARC-Contest-Logbuchs, ergänzt um vorhandene QSL-Karten, das Diplom „Altes Sachsen-Anhalt“ in der Stufe Gold. Neben den genannten Diplomen unterstützt das DCL in bewährter Weise das WAE-Diplom, das EU-DX-Diplom und das Europa-Diplom. Neu ist das Worked-All-Continents, das nun vom DX und HF-Referat des DARC für deutsche Funkamateure ausgegeben wird. Der Probebetrieb in den nächsten Wochen wird sicher noch die eine oder andere Verbesserung mit sich bringen. Anregungen und Kritik sollten in der Rubrik DXHF:Diplome im DARC-Forum gesammelt werden. Das DARC-Contest-Logbuch ist über die Webseiten des DX und HF-Funksportreferats zu finden [dx].


Distanzrekorde über AMSAT-OSCAR 7

Im Januar wurde die Messlatte für Überbrückungsdistanzen über den 35 Jahre alten Amateurfunksatelliten AMSAT-OSCAR 7 mehrmals nach oben getrieben. Am 02.01. funkten Luciano Fabricio, PY5LF, und Pierre van Deventer, ZS6BB, über 7630 km. 7694 km gelang ZS6BB am 08.01. mit Luiz Pirajá, PS8RF. Am 18.01. steigerte ZS6BB die Kilometerzahl abermals, diesmal auf 7766 km. Seine Gegenstation war Josep Riera, EA6SA. Nicht ganz so rekordverdächtig, aber immerhin eine große Distanz innerhalb Amerikas, überbrückten Joe Spandler, K3SZH, und Francisco Ramires, PY2OV, mit 7736 km am 24.01. um 22:52 UTC. Legt man die theoretische maximale Überbrückungsdistanz von 7907 km zugrunde, kann man auf weitere Rekorde hoffen. Gestartet am 15.11.1974, arbeitete der Satellit AO-7 bis 1981, ehe seine Signale aufgrund eines Batteriefehlers verstummten. Überraschend meldete er sich Mitte 2002 zurück, die Batterien sind hochohmig geworden, und die Solarzellen liefern im Sonnenlicht genügend Energie.


Normalität kehrt auf Notfunkfrequenzen zurück

Nach den vereinzelten Notfunkaktivitäten im Erdbebengebiet Haitis kehrt wieder Normalität auf den Frequenzen ein. Dies berichtet Dr. Cesar Pio Santos, HR2P, IARU-Region-2-Koordinator für Krisenkommunikation. Alle Frequenzen, inklusive der oftmals genannten 7045 kHz und 3720 kHz seien seinen Aussagen zufolge wieder freigegeben. Er bedankt sich bei der Amateurfunkgemeinde für ihre Unterstützung, u. a. dafür, dass sie die genannten Frequenzen für die Notfunkkommunikation freigehalten haben. Auch wenn die lokale Kommunikations-Infrastruktur in Haiti wieder aufgebaut wird, besteht an Amateurfunkverkehr auf lokaler Ebene immer noch großer Bedarf. So wickelt beispielsweise das Rote Kreuz über ein Amateurfunkrelais koordinierenden Funkbetrieb ab. Schon nach dem Hurrikan Katrina im August 2005 rief der amerikanische Amateurfunkverband ARRL die Aktion Ham-Aid ins Leben, im Rahmen derer am 22.01. Amateurfunkequipment – darunter eine Relaisfunkstelle, Mobilfunkgeräte, Handfunkgeräte, Antennen und Netzteile – an den Präsidenten des dominikanischen Amateurfunkverbandes RCD geschickt wurde. Alle Sachspenden wurden von den jeweiligen Herstellern zur Verfügung gestellt.


Aktuelle Conteste

30./31.01.: CQ 160-m-Contest, UBA DX Contest und REF Contest
06.02.: DARC UKW-Winter Fieldday und AGCW-DL Handtasten-Party 80 m
07.02.: Februar QSO-Party und DARC UKW-Winter Fieldday

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 1/10 auf S. 58 und 2/10 auf S. 140.


Funkwetterbericht (26.01. de DL1VDL)

Rückblick vom 20.–26.01.:
Gemäß dem Sprichwort: „Wo Licht ist, ist auch Schatten“ emittierte zwar die Sonnenfleckengruppe 1041 am 20.01. noch neun C-Flares und drei M-Flares. Am Folgetag waren es noch drei C-Flares, aber dann war das Pulver verschossen, und die Einzelflecken benahmen sich unauffällig. Der gemessene solare Flux stieg von 81,7 auf 84,6 Einheiten. Das geomagnetische Feld stand am 20.01. auf Sturm und Nordlicht und erfreute die im Norden wohnenden Funkamateure. An den Folgetagen mit Ausnahme des 23.01. war das Erdmagnetfeld ruhig. Die exzellenten 160-m- und 80-m-DX-Bedingungen verschlechterten sich sofort, als die koronale Sonnenplasmawolke eintraf. Mit ruhiger werdendem Magnetfeld wurden die DX-Signale wieder lauter. 40 und 30 m waren die stabilsten DX-Bänder. 20 m, an manchen Tagen auch 17 m, bescherten laute DX-Signale auf den Taglinien. 15 und 12 m öffneten am frühen Nachmittag mit leisen Signalen zur US-Ostküste.

Vorhersage bis zum 02.02.:
Während die Region 1042 etwa am Donnerstag hinter dem Sonnenrand verschwinden wird, bleibt Region 1041 noch einige Tage. Sie erweckte am 26.01. mit einem B-Flare den Eindruck, als könne sie noch C-Flares auslösen. Zum bevorstehenden 160-m-Contest interessieren uns die Lowband-Bedingungen. Das geomagnetische Feld ist weitestgehend ruhig, aber einzelne isolierte, also stundenweise wirkende Störungen sind möglich. Wir erwarten gute DX-Bedingungen und ein entsprechend gewaltiges Stationsangebot auf 160 m. Der solare Flux bleibt im 80er Bereich.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:30; Melbourne/Ostaustralien 19:27; Perth/Westaustralien 21:36; Singapur/Republik Singapur 23:15; Tokio/Japan 21:45; Honolulu/Hawaii 17:10; Anchorage/Alaska 18:29; Johannesburg/Südafrika 03:38; San Francisco/Kalifornien 15:18; Stanley/Falklandinseln 08:23; Berlin/Deutschland 06:56.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:07 San Francisco/Kalifornien 01:28; Sao Paulo/Brasilien 21:56; Stanley/Falklandinseln 23:56; Honolulu/Hawaii 04:18; Anchorage/Alaska 01:50; Johannesburg/Südafrika 17:02; Auckland/Neuseeland 07:36; Berlin/Deutschland 15:42.


Verzeichnis der Internetadressen

[dx] http://www.darcdxhf.de


Ende des Deutschland-RS 4/10 vom 28.01.2010

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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