Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Punktsieg für PLC-Betreiber in Mannheim
Das Verwaltungsgericht Karlsruhe hat dem Antrag eines klagenden Funkamateurs auf Einholen eines neutralen Gutachtens zu elektromagnetischen Störungen einer Access-PLC-Anlage in Mannheim und damit entsprechenden neutralen Messungen nicht stattgegeben. Der Antrag auf weitere Bearbeitung der elektromagnetischen Störungen durch die Bundesnetzagentur wurde ebenfalls abgelehnt, mit dem Hinweis auf den Ermessensspielraum der Behörde und der bereits erfolgten intensiven Bearbeitung. Damit hat wohl der PLC-Betreiber in Mannheim zunächst einen Punktsieg davongetragen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Bundesnetzagentur aus der ihr gesetzlich auferlegten Pflicht zur Ausführung des EMVG entlassen wurde. Der Mannheimer Funkamateur ist infolge der PLC-Störungen seit dem Jahre 2002 vom Kurzwellenempfang im Bereich von ca. 2 MHz bis über 20 MHz ausgeschlossen. Nachdem die Bundesnetzagentur keine Handhabe sieht, ihren Verpflichtungen aus dem EMVG nachzukommen, hatte der Funkamateur mit Unterstützung des DARC e. V. Klage erhoben. Nach Vorlage des schriftlichen Urteils wird der DARC-Vorstand die Erfolgsaussichten einer Berufung prüfen.
Erste Funkkontakte über SumbandilaSat
Über den Satelliten SumbandilaSat haben erste Amateurfunkkontakte stattgefunden. Am 18.10. wurde die Sprachbake auf 435,350 MHz aktiviert, gleichfalls der Transponder. Letzterer hat seinen Uplink auf 145,880 MHz und den Downlink auf 435,350 MHz. Bei SumbandilaSat handelt es sich um eine Amateurfunknutzlast auf dem Muttersatelliten ZASAT-02. Die Universität von Stellenbosch in Südafrika und dessen Behörde für Forschung und Technik erlaubten der SA-AMSAT, diese Nutzlast einzubauen. Ein Missionsblog [1] sowie eine Webseite zum Tracken im Webbrowser [2] sind im Internet aufrufbar.
Das Internetportal Funknachrichten.at
berichtet über gestiegene Teilnehmerzahlen des Internetangebotes HamSphere [3]. Dabei
handelt es sich um ein von Kelly Lindman, 5B4AIT, entwickeltes System, bei dem
Amateurfunkbetrieb vollständig über das Internet simuliert wird. Es findet keinerlei
Übertragung über Funk statt, weshalb man dieses Verfahren Amateur Radio over
IP nennt. Ein ähnliches System ermöglicht bereits das Internetangebot QSONet [4],
wofür bei langfristiger Nutzung Kosten anfallen. Beide Internetangebote werden über
einen virtuellen Transceiver auf dem Computerbildschirm bedient. Um z. B. bei
HamSphere realen Kurzwellenbetrieb abzubilden, können sogar Störsituationen simuliert
werden. Interessenten müssen sich zunächst registrieren, erst dann schickt einem OM
Lindman per E-Mail einen Link zum Downloaden der Software zu. Beide Systeme sind ein
Experimentierfeld im Bereich der Kommunikation und eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme
für Funkamateure untereinander, die beispielsweise keine Antenne aufbauen können. Nicht
ersetzen können diese Lösungen das Feeling und den Grundsatz, den der Amateurfunk
üblicherweise ausmacht das Arbeiten auf den realen Bändern per Hochfrequenz.
Am 16.10. ging die WSPR-Bake V53ARC in Namibia in Betrieb. Mit 5 und 2 W Sendeleistung wurden während des Testbetriebs bereits weltweite Empfangsberichte von 80 bis 6 m erzielt. Ende Oktober soll die Bake zu ihrem endgültigen Standort, etwas außerhalb der Hauptstadt Windhoek, gebracht werden. Die Sendeleistung soll dann 1 W betragen. WSPR steht für Weak Signal Propagation Reporter, die Abkürzung wird englisch auch gern Whisper gesprochen. Es wurde von dem Funkamateur und Nobelpreisträger für Physik Professor Joseph Taylor, K1JT, entwickelt. Die erste Programmversion stammt aus dem Jahr 2008. Die Technik wird eingesetzt, um die Ausbreitungsbedingungen zu ermitteln. WSPR ist in der Lage, aus extrem schwachen Signalen bis maximal 32 dB Signal-Rausch-Verhältnis Informationen herauszuarbeiten. Die Bandbreite beträgt nur 5,9 Hz, verwendet wird eine Frequenzumtastung mit vier Symbolfrequenzen, eine so genannte 4-FSK.
Notfunkfrequenzen nun weltweit gültig
Die Amateurfunkverbände Asiens und Ozeaniens, die zur IARU-Region 3 gehören, haben die so genannten Notfunkfrequenzen in ihre Bandpläne aufgenommen, womit sie nun weltweit in den Bandplänen für Notfunkverkehr festgeschrieben sind. Dies ist ein Ergebnis der 14. regionalen IARU-Region-3-Konferenz im neuseeländischen Christchurch, die am 16.10. zu Ende ging. Die Frequenzen der Aktivitätszentren lauten jeweils in SSB und ±5 kHz: 3600, 7110, 14.300, 18.160 und 21.360. Alle drei Jahre treffen sich Vertreter nationaler Amateurfunkverbände, um wichtige Dinge im Amateurfunk zu regeln. Die nächste regionale IARU-Region 1-Konferenz für Europa und Afrika findet 2011 in Südafrika statt.
Quelle: USKA und IARU
Am 24.10., findet die 18. Rheintal Electronica, ein großer Funk-, Computer- und Elektronikmarkt statt. Beginn ist um 09:00 Uhr, Ende gegen 16:00 Uhr. Veranstaltungsort ist die Hardt-Halle in Durmersheim, Kreis Rastatt [5].
Die 28. INTERRADIO lädt Besucher am 31.10., von 09:0017:00 Uhr in die Halle 20 auf dem Messegelände Hannover ein. Eine Übersicht der vielfältigen Aktivitäten bietet die Veranstaltungswebseite [6].
Ebenfalls am 31.10. richtet der niederländische Amateurfunkverband VERON in der Apeldorner Americahal den Dag voor de Radioamateur aus, von 09:30 bis ca. 17:00 Uhr [7].
Bereits jetzt vormerken kann man sich den Termin der 29. AMTEC auf dem Messegelände Saarbrücken, die am 15.11. für Besucher von 09:0016:30 Uhr geöffnet ist. Aussteller werden gebeten, das im Downloadbereich auf der Veranstaltungswebseite [8] liegende Formular ausfüllen und per Fax an ..... zu senden.
24. bis 25.10.: CQWW DX Contest
01.11.: Holzhammer Contest und HSC Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 10/09 auf S. 742 und 11/09 auf S. 822.
Funkwetterbericht (21.10. de DL1VDL)
Rückblick auf den Zeitraum zwischen dem 13. und 20.10.:
Die Sonne war fleckenfrei, und der solare Flux war nahezu konstant bei 70 solaren
Fluxeinheiten. Es gab keine nennenswerten geomagnetischen Störungen. Im Berichtszeitraum
lag unser nationaler WAG-Contest. Wer aktiv war, wird sich über die positiven
Überraschungen in der Kurzwellenausbreitung trotz der extrem ruhigen Sonne gefreut haben.
Rückblick auf die ganze Woche in Kurzform: Lowbands 160, 80 und 40 m: An den meisten
Tagen gut lesbare DX-Signale sowohl aus dem Pazifik, als auch von allen Erdteilen.
HF-Bänder 30, 20 und 17 m: Es waren fast täglich alle Kontinente zu finden. 15 und
12 m: Die Nord-Südlinien funktionierten meist, der Rest selten. Felix, DP1POL, war
vergangene Woche auf allen Bändern zwischen 80 und 12 m zu arbeiten. Zum WAG
öffnete z. B. 15 m am Sonntagnachmittag sowohl nach Nordamerika als auch nach
VK und YB.
Vorhersage bis zum 28.10.:
Der WWDX-Phone Contest steht bevor. Bei der üblicherweise sehr hohen Beteiligung
werden alle Bänder wieder voll belegt sein. Ausgerechnet am Wochenende erwarten wir
geomagnetische Störungen, die durch ein vorhersagbares koronales Loch bedingt sind. Wir
müssen mit stundenweisen Dämpfungsperioden rechnen. Die Störungen können aber auch
unerwartete Öffnungen auf 15 und 10 m bewirken. Die Bedingungen werden zwischen 160
und 20 m gut sein, auf 15 und 10 m sollte man tagsüber wenigstens
halbstündlich nachschauen, ob sie öffnen.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:31; Melbourne/Ostaustralien 19:29;
Perth/Westaustralien 21:32; Singapur/Republik Singapur 22:47; Tokio/Japan 20:51;
Honolulu/Hawaii 16:28; Anchorage/Alaska 16:51; Johannesburg/Südafrika 03:28; San
Francisco/Kalifornien 14:23; Stanley/Falklandinseln 08:43; Berlin/Deutschland 05:40.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:08; San Francisco/Kalifornien 01:26; Sao
Paulo/Brasilien 21:13; Stanley/Falklandinseln 22:42; Honolulu/Hawaii 04:02;
Anchorage/Alaska 02:29; Johannesburg/Südafrika 16:17; Auckland/Neuseeland 06:41;
Berlin/Deutschland 16:01.
Verzeichnis der Internetadressen
[1] http://sumbandilamission.blogspot.com
[2] http://www.n2yo.com/?s=35870
[3] http://www.hamsphere.com
[4] https://qsonet.com
[5] http://www.rheintal-electronica.de
[6] http://www.interradio.info
[7] http://www.veron.nl/activiteiten/details/activiteiten_dvdra.html
[8] http://www.amtec-ev.de
[dx] http://www.darcdxhf.de
Ende des Deutschland-Rundspruchs 42/09 vom 22.10.2009
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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