DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 40/09 VOM 08.10.2009

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


HamNET 2.0 startet zur INTERRADIO

Auf der Frühjahrstagung der Betreiber automatischer Stationen des DARC-Distriktes Niedersachsen wurde die Breitbandvernetzung von Standorten angestoßen. Inzwischen ist der Start in der Region um Hannover erfolgt, und das neue HamNET 2.0 erhält zügig Zuwachs. Momentan sind bereits Stationen von der Weser bis Braunschweig verbunden. Die erreichten Nettodatenraten liegen zwischen ca. 1 und 17 MBit/s. Die Übertragung erfolgt mittels TCP/IP und ist daher offen für vielfältige Anwendungen. Aktuell sind bereits Packet-Radio-Digipeater aber auch FM-Relais-, D-STAR-Relais-, ATV-Relais- und Sprachmailbox-Standorte angeschlossen. Funkrufsender profitieren ebenfalls von diesen neuen Verbindungen. In weiteren Phasen ist die Einbindung von Club- und Schulstationen angedacht. Erste Teststrecken dafür bestehen bereits. Grundsätzlich ist die Technik dafür geeignet, im späteren Ausbau auch Benutzerzugänge zu realisieren. Die offene Architektur der Software bietet sich für Eigenentwicklungen und Anpassungen an. Erklärtes Ziel der beteiligten Betreiber ist es, wieder ein zeitgemäßes unabhängiges Funknetz zu erstellen, welches zumindest landesweit die gesamte Amateurfunk-Infrastruktur unabhängig vom Internet verbindet. Auf der INTERRADIO wird das Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Vortrag von Andreas Kleiner, DG4OAE, wird durch eine Präsentation der Technik im Betrieb ergänzt. Betreiber automatischer Stationen sind herzlich eingeladen, an der anschließenden Diskussionsrunde teilzunehmen.


Fremde Signale im 2-m-Band

Fremde Signale im 2-m-Band der Funkamateure waren am 08. und 09.10. in der Schweiz im Großraum Schwarzenburg zu hören. Die Fachgruppe Telecom des schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe, kurz SKH, führte eine Übung mit jenen 2-m-Funkgeräten durch, die im Einsatzfall – zum Beispiel bei einem Erdbeben – verwendet werden. Aufgrund der so genannten Konvention von Tampere können dafür in der Schweiz auch Amateurfunkfrequenzen von Nichtfunkamateuren benutzt werden. Deutschland hat dieses Abkommen laut dem DARC-Fachberater für Not- und Katastrophenfunk, Werner Rinke, DK1WER, unterzeichnet, noch nicht in nationales Recht umgesetzt. Bei der Konvention von Tampere handelt es sich um ein zwischenstaatliches Abkommen, das für den Not- und Katastrophenfall die flexible und umfassende Bereitstellung und Nutzung von Ressourcen in der Telekommunikation regelt und das eine internationale Harmonisierung herbeiführen soll. Es trat am 08.01.2005 in Kraft. Für die beim Schweizer Bundesamt für Kommunikation (Bakom) angemeldete Übung wurden mit FM-Funkgeräten von rund 5 W zahlreiche Frequenzen verwendet, vorzugsweise aber 144,025 MHz, 145,675 MHz sowie 145,400 MHz.

Quelle: USKA


Australischer Amateurfunkverband feiert 100-jähriges Bestehen

Der australische Amateurfunkverband Wireless Institute of Australia (WIA) feiert nächstes Jahr sein 100-jähriges Bestehen. WIA-Präsident Michael Owen, VK3KI, informierte in der Oktoberausgabe des vereinseigenen Amateurfunkmagazins, dass das Sonder-Rufzeichen VK1ØØWIA ab Mai aktiviert und für die folgenden fünf Monate durch australische Clubs in die Luft gebracht wird. Es soll eine besondere Erinnerungs-QSL-Karte für Kontakte zwischen Mai und Oktober 2010 geben. Ferner ist ein Diplom vorgesehen, für das zwei Verbindungen zur Sonderstation obligatorisch sind. Informationen zum Diplom werden in englischer Sprache auf der Webseite des Amateurfunkverbandes WIA veröffentlicht [1].


Helgoland-Aktivität wurde aufgrund schlechten Wetters abgesagt

Die vergangene Woche an dieser Stelle angekündigte 70-cm-Aktivität von der Insel Helgoland musste aufgrund des schlechten Wetters leider abgesagt werden. Dies teilt Andreas Kophal, DG3XA, der Redaktion in einer E-Mail mit. Bei Windstärken mit 10 bis 11 Beaufort wurde der Schiffsverkehr zur Insel eingestellt. Im Mai will Thorsten Gebhardt, DG7TG, erneut eine 70-cm-Aktivität versuchen.


Science Days im Europapark Rust

Wissenschaft und Technik von einer ganz anderen Seite entdecken kann man in der Zeit vom 15.–17.10. im Europa-Park Rust. 70 Experimente aus Naturwissenschaften und Technik werden zu den Science Days dort vertreten sein. Unter fachkundiger Anleitung kann experimentiert, diskutiert und Neues entdeckt werden. Mit dabei ist der Techniclub Freiburg, die gemeinsame Jugendgruppe des Vereins Deutscher Ingenieure und der Funkamateure. Er ist im Silver-Star-Zelt zu finden. Sein Motto heißt: Vom Funkamateur zum Ingenieur – ein interessanter Weg zum Beruf – auch im Jahr der Astronomie. Für Jugendliche wird ein Bastelstand angeboten.


52. Jamboree on the air

Am Wochenende vom 17.–18.10. ist das Jamboree on the air, kurz JOTA, zu dem Pfadfinder miteinander per Amateurfunk zum 52. Mal Kontakt aufnehmen und Grußbotschaften austauschen. Zum 13. Mal trifft man sich gleichzeitig zum JOTI, dem Jamboree on the Internet. Umfangreiche Informationen zum Geschehen sind im Internet [2] publiziert. Zur Vermeidung von Kollisionen mit dem Worked All Germany Contest ist ein entsprechender Hinweis in der CQ DL 10/09 auf Seite 692 veröffentlicht.


Termine

Am Samstag, dem 24.10., findet die 18. Rheintal Electronica, ein großer Funk-, Computer- und Elektronikmarkt statt. Beginn ist um 09:00 Uhr, Ende gegen 16:00 Uhr. Veranstaltungsort ist die Hardt-Halle in Durmersheim, Kreis Rastatt. Tischreservierungen sind per Telefon unter ..... oder Internet [3] möglich.

Die 28. INTERRADIO findet am 31.10., von 09:00–17:00 Uhr in der Halle 20 auf dem Messegelände Hannover statt. Das Veranstaltungsteam teilt mit, dass abermals ein Funkgerätemessplatz zur Verfügung steht. Hauptaufgabe wird die Funktionskontrolle von Funkgeräten, Sendern und Empfängern sein, die auf dem Flohmarkt gehandelt werden. Von Langwelle bis 23 cm können Sendeleistung, Sendefrequenz, Modulation und Empfänger-Empfindlichkeit geprüft werden. Der Service ist kostenlos. Der aktuelle Stand der Planungen zur Veranstaltung ist im Internet veröffentlicht [4].

Ebenfalls am 31.10. richtet die VERON in der Apeldorner Americahal den Dag voor de Radioamateur aus, von 09:30 bis ca. 17:00 Uhr [5].


Aktuelle Conteste

Bis 11.10.: DIG-Aktivitätswoche, 40-jähriges Bestehen
09.–11.10.: DX/NA YL Anniversary Contest
10./11.10.: Oceania DX Contest
10.10.: VFDB Contest, European Sprint Contest, The Makrothen Contest
11.10.: ON Contest 80 m und Komi-Ruhrgebiet QSO-Party, 80-m-Waterkant-Kurzcontest
15.10.: IBFD Contest
17.10.: Bayern-Ost Contest
17./18.10.: Worked All Germany Contest und JARTS WW RTTY Contest
18.10.: ON Contest 2 m und Bayern-Ost Contest

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 10/09 auf S. 742.


Funkwetterbericht (07.10. de DL1VDL)

Rückblick vom 01.–06.10.:
Seit dem 01.10. ist die Sonne wieder fleckenlos. Der solare Flux zeigt somit eine leicht fallende Tendenz von 72 auf 68,9 Einheiten. Das Erdmagnetfeld war nur am 04.10. durch eine plötzliche geomagnetische Impulsstörung für wenige Stunden beeinträchtigt, ansonsten war es ruhig. Im Vergleich mit der Vorwoche waren die DX-Bedingungen auf den Lowbands unverändert gut, aber auf den Kurzwellenbändern oberhalb von 17 m gab es weniger brauchbare Öffnungen. 80 und 40 m brachten an mehreren Tagen laute Signale aus dem pazifischen Raum, selbst lange nach Sonnenaufgang dort oder hier. Das deutet auf eine nur wenig ausgeprägte D-Schicht hin. Zwischen 30 und 17 m waren wieder alle Kontinente erreichbar. 15–10 m öffneten täglich kurz auf den transäquatorialen Linien.

Vorhersage bis zum 14.10.:
Im Laufe des Oktobers werden die richtig guten Öffnungen auf den oberen Kurzwellenbändern weniger. 30 und 20 m bleiben zunächst noch beständige DX-Bänder, zumal wir nur wenige geomagnetische Störungen erwarten. 160, 80 und 40 m bleiben die DX-Favoriten. Für kleinere geomagnetische Störungen am 10. und 11.10. zeichnet sich das koronale Loch CH382 verantwortlich. Am 09.10. startet die K4M-Midway DXpedition. Auf den Lowbands bestehen abends zwischen 16:15 UTC und 18:30 UTC die besseren Chancen, K4M zu arbeiten. Morgens, selbst nach Sonnenaufgang, ist es wegen der zurzeit geringen Dämpfung nicht unwahrscheinlich, K4M zu erreichen; vor allem in der zweiten Expeditionswoche. Auf 40, 30 und 20 m bestehen aus Europa früh und abends brauchbare Öffnungen nach KH4, sofern das geomagnetische Feld ruhig bleibt.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:49; Melbourne/Ostaustralien 19:47; Perth/Westaustralien 21:47; Singapur/Republik Singapur 22:49; Tokio/Japan 20:39; Honolulu/Hawaii 16:24; Anchorage/Alaska 16:18; Johannesburg/Südafrika 03:41; San Francisco/Kalifornien 14:11; Stanley/Falklandinseln 09:11; Berlin/Deutschland 05:17; Midway-Insel: 17:45.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:28; San Francisco/Kalifornien 01:44; Sao Paulo/Brasilien 21:07; Stanley/Falklandinseln 22:19; Honolulu/Hawaii 04:13; Anchorage/Alaska 03:09; Johannesburg/Südafrika 16:10; Auckland/Neuseeland 06:29; Berlin/Deutschland 16:30; Midway-Insel: 05:28.


Verzeichnis der Internetadressen

[1] http://tinyurl.com/yarlvrb
[2] http://tinyurl.com/ybt76bv
[3] http://www.youtube.com/watch?v=Lie0diOhfdg
[4] .....
[5] http://www.bergtag.de
[6] http://www.rheintal-electronica.de
[7] http://www.interradio.info
[dx] http://www.darcdxhf.de


Ende des Deutschland-Rundspruchs 40/09 vom 08.10.2009

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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