DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 28/09 VOM 16.07.2009

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


DAØHQ verbucht fast 27.000 QSOs in der IARU-Kurzwellen-Weltmeisterschaft

Am Wochenende 11./12.07. konnte das DARC-Team DAØHQ mit über 60 Operatoren 26.679 QSOs einfahren - das ist ein neuer Rekord. Nun sind die Contester gespannt, zu welcher Platzierung es diesmal reichen wird. 14.609 Verbindungen mit deutschen Stationen werden merklich zu einem hoffentlich guten Platz beitragen. Das Team bedankt sich auf diesem Wege bei allen Anrufern aus Deutschland.


ITU verschiebt Termin der Weltfunkkonferenz

Die Internationale Fernmeldeunion ITU verschiebt den Termin der nächsten Weltfunkkonferenz von 2011 auf das Jahr 2012. Dies meldet der amerikanische Amateurfunkverband ARRL auf seiner Webseite. Ursprünglich sollte die Konferenz vom 24.10.–18.11.2011 im schweizerischen Genf stattfinden, stattdessen lautet der neue Terminvorschlag des ITU-Rates nun 23.01.–17.02.2012. Laut dem ARRL-Technikreferenten Brennan Price, N4QX, sind Terminkonflikte und nicht zur Verfügung stehende Räumlichkeiten der Grund für die Änderung.


Nachrichten der DARC-Bandwacht

Nachfolgend die Nachrichten der DARC-Bandwacht, zusammengestellt von Ulrich Bihlmayer, DJ9KR, und Wolf Hadel, DK2OM.

Für seinen überaus großen Einsatz für die Bandwacht des DARC während der vergangenen 21 Jahre und für seine Tätigkeit als Leiter des IARU-Monitoring-System der Region 1 wurde Wolf Hadel, DK2OM, von Ulrich Müller, DK4VW, geehrt. Dankesworte für sein lobenswertes Engagement sprachen auch Dr.-Ing. Walter Schlink, DL3OAP, Vorstandsmitglied des DARC, und das Mitglied des Exekutiv-Kommitees Hani Raad, OD5TE, aus. Seit Wolf die Leitung des Monitoring Systems der IARU-Region 1 übernommen hat, ist die Anzahl der nationalen Bandwachten von 8 auf 17 angestiegen. Das Monitoring-System ist zu einer schlagkräftigen Truppe gegen Bandeindringlinge geworden. Besonders zu erwähnen ist die übersichtliche und gut gepflegte Bandwacht-Webseite [1], deren SysOp DK2OM ist.

Ein Codar-Meeresoberflächen-Radar [2] mit seinen schnarrenden Geräuschen wurde auch im Juni mehrmals zwischen 24.840 und 24.950 kHz gehört. Sein Standort ist die kroatische Insel Pag in der Dalmatinischen Adria. Die Bundesnetzagentur ist informiert. Das Überhorizontradar der Franzosen mit dem Namen Nostradamus [3] wurde mehrmals im unteren Teil des 20-m-Bandes gehört. Sein Standort ist westlich von Paris auf einem ehemaligen Flugplatz der NATO. Die Bundesnetzagentur hat bei der französischen Fernmeldeverwaltung interveniert. Im Bereich 7100–7200 kHz senden täglich bis zu einem Dutzend Rundfunksender gleichzeitig. Neu hinzugekommen ist Laos National Radio auf 7145 kHz. OM Bihlmayer, DJ9KR, hat bereits bei dem Rundfunksender in Laos per Fax und E-Mail Protest eingelegt. Bitte beobachten auch Sie weiterhin diesen Bereich vor allem in den Nachmittags- und Abendstunden und berichten Sie an die Bandwacht. Ein Wetterfax auf 7089,8 kHz ist weiterhin aktiv. Es beginnt seine Aussendung täglich um 12:38 UTC. Standort ist Sevastopol in der Ukraine, Betreiber ist wohl die Russische Marine. Offizielle Beschwerden durch die Bundesnetzagentur wurden bislang ignoriert. Fischer aus Sri Lanka sind wieder zurück auf 14 MHz: Nach dem Ende des Bürgerkrieges auf Ceylon war im 20-m-Band einige Zeit lang Ruhe. Nun sind die Fischer wieder da, und senden in SSB zwischen 14.000 und 14.005 kHz. Sie verwenden je nach Laune das obere oder untere Seitenband.


Sternwarte Bochum erinnert an 40. Jahrestag der Mondlandung mit Ballonprojekt

Anlässlich des 40. Jahrestages der Mondlandung wird am Freitag, dem 17.07., auf dem Gelände der Sternwarte Bochum – Institut für Weltraumforschung, heute Institut für Umwelt- und Zukunftsforschung – ein Ballonexperiment gestartet. Die Nutzlast mit dem Namen Apollo 40 ist ein Mini-Satellit der noch einmal die Stimme von Neil Armb über Europa aussenden wird; die die Sternwarte Bochum als einzige Station außerhalb des NASA-Funknetzwerkes live vom Apolloraumschiff vom Mond im Jahre 1969 empfangen konnte. Die der Apollo 11 nachempfundene Sonde wird an einem mit Helium gefüllten Wetterballon des Deutschen Wetterdienstes in den Bochumer Himmel steigen. Der FM-Sender auf 145,200 MHz ist in einem Styropor-Behältnis untergebracht. Die Aussendung umfasst neben der Stimme von Neil Armb auch das Rufzeichen in deutschem Klartext, unter dem Funkamateure Kontakt mit der Startbasis aufnehmen können. Der Start ist für 20:00 Uhr vorgesehen. „Wie lange Apollo 40 in der Luft sein wird, können wir nicht genau vorhersagen“, betont Thilo Elsner, DJ5YM, Leiter der Sternwarte Bochum und Koordinator des Ballon-Experiments, „zwischen 100 Minuten und 24 Stunden ist alles drin“. Interessenten treffen sich auf 7,1 MHz in der Zeit von 20:00–00:00 Uhr, um Rückmeldungen auszutauschen. Empfangsberichte können zudem unter dem Betreff „Apollo 40“ per E-Mail [4] an das Institut gesendet werden. Aufgrund der zu erwartenden Flughöhe bis 35 km werden die Signale in weiten Teilen Europas zu empfangen sein.


Aktuelle Conteste

18.07.: Saar Contest auf 80 und 40 m
19.07.: Saar Contest auf 10 m und UKW
25./26.07.: RSGB IOTA Contest und SWL IOTA Contest

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 7/09 auf Seite 516.


Funkwetterbericht (14.07. de DL1VDL)

Rückblick vom 07.–13.07.:
Nachdem zwischen dem 03. und 10.07. die Sonnenfleckengruppe 11.024 präsent war und in der Vorwoche zwei C-Flares emittierte, ist die Sonne jetzt wieder blank. Im Berichtszeitraum fielen die Fluxwerte von 71,3 auf 67,2 unter den 90-Tage Mittelwert von 70 solaren Fluxeinheiten. Das geomagnetische Feld war am 09. und 10.07. leicht gestört. Am 13.07. stürmte es mehr, sodass in Nordamerika Aurorasignale gemeldet wurden. Zur IARU-Kurzwellen-Weltmeisterschaft am vergangenen Wochenende war das 20-m-Band nachts offen. Die drei unteren Contestbänder 160, 80 und 40 m profitierten vom ruhigen geomagnetischen Feld, die DX-Signale waren besonders zu den Graylinezeiten sehr laut. Sogar Felix, DP1POL, kam auf 80 m durch. Trotz fehlender Sonnenflecken und schwieriger Bandbedingungen auf 15 und 10 m wurde der IARU-Contest seinem Prädikat, ein großes Amateurfunkfest zu sein, wieder voll gerecht. Auf dem 6-m-Band bildeten sich fast täglich sporadische E-Schichten aus. Einzelne DX-Öffnungen nach Asien und in die Karibik überraschten die Bandbeobachter.

Vorhersage bis zum 21.07.:
Die nächsten 7 Tage werden von einer ruhigen Sonne und einem ruhigen geomagnetischen Feld geprägt sein. Das belebteste DX-Band ist 40 m, wobei 30 und 20 m nachts offen sein können. 80 m ist kurz vor Sonnenaufgang in die Karibik und an die US-Ostküste nutzbar, abends kommen einzelne Japaner und südafrikanische Stationen durch. Sporadic-E auf 10 und 6 m bleibt ebenso interessant, wie 3-cm-Regenscatter.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:31; Melbourne/Ostaustralien 21:33; Perth/Westaustralien 23:15; Singapur/Republik Singapur 23:04; Tokio/Japan 19:35; Honolulu/Hawaii 15:57; Anchorage/Alaska 12:46; Johannesburg/Südafrika 04:54; San Francisco/Kalifornien 12:59; Stanley/Falklandinseln 11:57; Berlin/Deutschland 02:59.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 00:26; San Francisco/Kalifornien 03:32; Sao Paulo/Brasilien 20:36; Stanley/Falklandinseln 20:08; Honolulu/Hawaii 05:16; Anchorage/Alaska 07:17; Johannesburg/Südafrika 15:32; Auckland/Neuseeland 05:21; Berlin/Deutschland 19:24.


Verzeichnis der Internetadressen

[1] http://www.iarums-r1.org
[2] http://www.nascum.corila.it/home_eng.html
[3] http://www.onera.fr/photos-en/instexp/nostradamus.php
[4] .....
[dx] http://www.darcdxhf.de


Ende des Deutschland-Rundspruchs 28/09 vom 16.07.2009

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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