DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 6/09 VOM 12.02.2009

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Schüler des Städtischen Gymnasiums Herzogenrath funkten mit ISS

Am 07.02. sprachen Schüler des Städtischen Gymnasiums Herzogenrath mit dem US-Astronauten Mike Fincke, KE5AIT, auf der Internationalen Raumstation ISS. Gegen 10:37 UTC kam der erste Funkkontakt auf 145,800 MHz zwischen DRØG und OR4ISS zustande. Fincke beantwortete 20 Fragen der Schüler. Rund 350 Besucher, darunter Schüler, Lehrer und Eltern, verfolgten das einzigartige Geschehen. Die Veranstaltung stieß außerdem auf starkes Medieninteresse, unter anderem waren das WDR-Fernsehen sowie Journalisten zweier Radiosender zur Berichterstattung vor Ort. Ulfried Ueberschar, DJ6AN, war in Herzogenrath und hat die Dialoge zwischen OM Mike Fincke auf der ISS und der DARC-Schulstation DRØG des Ortsverbandes Herzogenrath aufbereitet und zum Download bereitgestellt [1]. Herunterladen kann man sich den Original-Dialog in englischer Sprache sowie eine Übersetzung ins Deutsche von zwei Schülerinnen.


K5D – der Countdown läuft

Europas Nummer drei der meist gesuchten DXCC-Gebiete wird nach langer Zeit aktiviert. DXer weltweit hoffen auf einen Kontakt mit K5D auf Desecheo in der Karibik [2]. Ein US-amerikanisches Team hat sich nach intensiven Vorbereitungen und unter der Aufsicht des US-Fish & Wildlife Service auf den Weg gemacht. Vom 12.–26.02. will die DXpedition mit mehreren Stationen auf den HF-Bändern präsent sein. Es ist erklärtes Ziel, möglichst vielen Funkamateuren – besonders in Europa und Asien – einen Erstkontakt zu ermöglichen. Das Dokumentationsarchiv Funk hat eine eigene Webseite eingerichtet, auf der neben aktuellen Interviews auch historische Informationen zur Insel veröffentlicht sind [3].


Nachrichten der DARC-Bandwacht

Nachfolgend die Nachrichten der DARC-Bandwacht, zusammengestellt von Ulrich Bihlmayer, DJ9KR, und Wolf Hadel, DK2OM.

Ein Rundfunksender mit einem Programm für Indien und Pakistan in der Urdu-Sprache, der auch noch jetzt täglich von zirka 12:45–13:00 UTC auf 10.105 kHz zu hören ist, gab Rätsel auf. Wolfgang Büschel, DF5SX, ein erfahrener Rundfunkhörer, wusste die Lösung: Im Senderstandort Samara mischen sich die Sender der Frequenzen 9695 und 9900 kHz. Nur wenn beide Sender gleichzeitig aktiv sind, entsteht das Signal. Schaltet einer der beiden Sender ab, ist das Signal auf 10.105 kHz verschwunden. Das auf der Frequenz 7090 kHz empfangbare Wetterfax-Signal stammt vermutlich aus der Ukraine. Es zeigt üblicherweise Europa, das Mittelmeer, Nordafrika und das Schwarze Meer. Die Legende ist in russischer Sprache geschrieben. Wolf, DK2OM, empfängt die Wetterkarte täglich von 13:40–14:30 UTC klar und ohne Verzerrungen mit seinem Wavecom-Gerät. Der Sender befindet sich vermutlich in Odessa, Ukraine. Dies hat die Bundesnetzagentur herausgefunden. Das ägyptische Außenministerium Kairo hat seine Sendungen in SITOR-A/B auf 14.046,7 kHz eingestellt. Seit Wochen war das Ministerium in täglichem Funkkontrakt mit seiner Botschaft in Pyongyang/Nordkorea. Nun haben die guten Beziehungen von Mohamed, SU1KM, zum ägyptischen Außenministerium dem Spuk ein Ende gemacht. Wolf, DK2OM, hatte ihn auf der IARU-Konferenz in Cavtat auf den Störer angesprochen, und Mohamed reagierte sofort. Im Dezember und Januar fand man auf dem 80-m-Band erneut viele militärische Anwender aus ganz Europa und sogar aus China. Auch ein Wetter-Fax aus Südkorea sendet regelmäßig auf 3585 kHz. Das 80-m-Band ist kein Exklusivband für Funkamateure. Hier darf auch der Feste und der Mobile Funkdienst als primärer Funkdienst senden.

Weitere Informationen sind auf der Bandwacht-Webseite abrufbar [4]. Sie finden dort aktuelle Nachrichten über Eindringlinge in den Amateurfunkbändern, ITU-Infos, Sounddateien, Freeware zur Detektion digitaler Signale und hilfreiche Links.


Distriktsübergreifendes Seminar zum Umgang mit Mikrocontrollern

Am 07. und 08.03. veranstaltet der OV Plau am See ein distriktsübergreifendes Seminar zum Umgang mit Mikrocontrollern. Inhaltlich geht es um eine theoretische Einführung und Aufbau einfacher Programmiergeräte sowie die Einführung in die Programmierung mit Assembler. Referent ist Matthias Röttges, DH8SZ, aus Hamburg. Interessenten und Tutoren können sich beim Ortsverband Plau am See oder bei OM Röttges per E-Mail melden [5]. Zur Deckung der Seminarkosten wird eine Veranstaltungspauschale erhoben. Für Verpflegung sowie Unterkunft wird bei Bedarf gesorgt. Anmeldeschluss ist der 17.02.


Aktuelle Conteste

14.02.: VFDB Z-Contest
14./15.02.: CQ World Wide RTTY WPX Contest, PACC-Contest und RSGB 1,8-MHz-CW-Contest
18.02.: AGCW-DL Schlackertastenabend
21./22.02.: ARRL International DX Contest
22.02.: HSC-CW-Contest

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX- und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 2/09 auf Seite 128.


Funkwetterbericht (10.02. de DL1VDL)

Auch im Februar gab es bisher keinen Sonnenfleck. Rückblickend auf die zweite Januarhälfte traten am 19.01. drei unscheinbare Sonnenflecken mit der magnetischen Polarität des 23. Zyklus auf. Hoffen wir, dass sich der Zyklus 23 mit diesem kleinen Intermezzo endgültig verabschiedet hat. Die Tageswerte des solaren Fluxes entsprachen dem Langzeit-Mittelwert von 69 Fluxeinheiten. Das geomagnetische Feld war vom Morgen des 04.02. bis zum Morgen des 05.02. gestört, ansonsten sehr ruhig. Auf den unteren Kurzwellenbändern herrschten sehr gute DX-Bedingungen. Auch zwischen 10 und 18 MHz waren alle Kontinente erreichbar. An einigen Tagen gab es erste kurze Sporadic-E-Ansätze mit Short-skip auf 12 und 10 m.

Vorhersage bis zum 17.02.:
Bei der geringen Sonnenaktivität bestimmt weiterhin das geomagnetische Feld die Nuancen in der Fernausbreitung. Nach den Vorhersagen wird es nur am 15.02. gestört sein. Ansonsten setzen sich die guten Ausbreitungsbedingungen auf den Lowbands fort. Die Orientierungszeiten in UTC für QSOs mit der Desecheo-DXpedition lauten für uns, berechnet für Berlin, wie folgt: 160 m 23:00–06:30; 80 m 22:00–07:00; 40 m 20:00–08:30; 30 m 09:00–11:00 und 17:00–20:00; 20 m 10:30–18:00; 17 m 11:00–16:00; 15 m 12:30–14:30.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:45; Melbourne/Ostaustralien 19:43; Perth/Westaustralien 21:49; Singapur/Republik Singapur 23:16; Tokio/Japan 21:33; Honolulu/Hawaii 17:04; Anchorage/Alaska 17:53; Johannesburg/Südafrika 03:49; San Francisco/Kalifornien 15:05; Stanley/Falklandinseln 08:59; Berlin/Deutschland 06:33.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:24; San Francisco/Kalifornien: 01:43; Sao Paulo/Brasilien 21:49; Stanley/Falklandinseln 23:32; Honolulu/Hawaii 04:26; Anchorage/Alaska 02:30; Johannesburg/Südafrika 16:54; Auckland/Neuseeland 07:24; Berlin/Deutschland 16:09.


Verzeichnis der Internetadressen

[1] http://www.ueberschar.de/dj6an
[2] http://www.kp5.us
[3] http://www.dokufunk.org/desecheo
[4] http://www.iarums-r1.org
[5] dh8sz@darc.de
[dx] http://www.darcdxhf.de


Ende des Deutschland-Rundspruchs 6/09 vom 12.02.2009

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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