DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 47/08 VOM 20.11.2008

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL


ÜBERSICHT:


CEPT Novice Class nun auch in Österreich

Österreich hat fortan eine CEPT Novice Class. Das teilt der österreichische Verband ÖVSV auf seiner Webseite mit. Die Fernmeldebehörde habe mit der am 12.11. veröffentlichten Amateurfunknovelle auch eine Amateurfunkklasse 4 – die so genannte CEPT Novice Klasse – geschaffen. Damit dürfen auch Inhaber einer deutschen Klasse E ab sofort Funkbetrieb in Österreich machen. Zugelassen ist ein Teilbereich im 160-m-Band, ferner das 80-m-, 15-m-, 10-m-, 2-m- und 70-cm-Band. Die maximale Sendeleistung ist auf 100 W PEP begrenzt. Zum Betrieb sind keine selbst gebauten Funkgeräte erlaubt, sondern nur „kommerziell gefertigte und nicht veränderte Sendeanlagen“. Ein Gastlizenz-Merkblatt ist in Vorbereitung. Der genaue Wortlaut der Gesetzesnovelle ist auf der Webseite des österreichischen Amateurfunkverbandes ÖVSV veröffentlicht [1].


Arbeitsgruppe legt Konzeptpapier zur Klasse K vor

Eine Arbeitsgruppe innerhalb des DARC e. V. hat ein Konzept über die Einführung einer möglichen neuen Einsteigerklasse erarbeitet, das auf dem so genannten ECC 89-Report vom Oktober 2006 basiert. Das ECC ist ein Ausschuss innerhalb der CEPT, der sich vorwiegend mit der europaweiten Harmonisierung von Frequenznutzungen befasst. Die neue, als kleine Amateurfunkklasse K bezeichnete Genehmigung, soll von den Privilegien unterhalb der jetzigen Klasse E angesiedelt sein. Die Prüfungsanforderungen sollen sich an der oberen Grenze des ECC-Reports orientieren und denen der alten Klasse 3 entsprechen. Erlaubte Frequenzbereiche sollen 80 m, 10 m, 2 m, 70 cm mit 10 W EIRP und 3 cm mit 5 W Ausgangsleistung sein. Das Selbstbauprivileg soll erhalten bleiben. Das Konzept liegt in Form eines Antrages zur DARC-Mitgliederversammlung am 13. und 14.12. in Bad Lippspringe dem Amateurrat vor. Es ist im Internet als PDF-Dokument veröffentlicht [2]. Informationen zur Mitgliederversammlung werden ferner in der Dezemberausgabe der CQ DL und in der OV-Info veröffentlicht. Der DARC-Vorstand als Antragsteller erhofft sich mit dem Konzept sowohl die künftige Sicherung des Amateurfunks als auch die Erschließung neuer Zielgruppen. Gründe sind der Rückgang der Amateurfunkprüfungen sowie der Prüfungsstandorte der Bundesnetzagentur und nicht zuletzt der gestiegene Schwierigkeitsgrad der Klasse E. Aus den Erfahrungen mit der Abschaffung der CW-Prüfungspflicht hat der Vorstand die Konsequenz gezogen, dass man ein Konzept vorhalten muss, wenn die Fernmeldeverwaltungen auf europäischer Ebene eine neue Einsteigerklasse einführen wollen - getreu dem Motto: Wer mitreden will, muss sich einbringen. Unter den DARC-Mitgliedern wird die Einführung einer weiteren Amateurfunkklasse kontrovers diskutiert. Das Amateurfunkmagazin CQ DL hat in seiner Aprilausgabe bereits einige Pro- und Contra-Meinungen publiziert. Der DV Hessen (F), Thomas Beiderwieden, DL3EL, ruft auf der Distriktswebseite [3] zur Abfrage des Meinungsbildes auf. Einen Vorstoß gegen die Einführung stellt die Initiative einiger Funkamateure dar, die auf einer Webseite dazu aufrufen, die Distriktsvorsitzenden per E-Mail um Ablehnung des Antrages zu bitten [4].


Distrikt Hamburg wählte DF3XZ zum Vorsitzenden

Auf der Versammlung des Distriktes Hamburg (E) am 15.11. in Tangstedt wurde Ehrhart Siedowski, DF3XZ, mit großer Mehrheit zum Vorsitzenden gewählt. DF3XZ verwaltete das Amt des Distriktsvorsitzenden seit April kommissarisch. Seine Stellvertretung übernehmen Felicitas Wolff, DL9XBB, und Arne Lorenzen, DK1AT.


Gerhard Wilhelm, DL2AVK, kommissarischer Distriktsvorsitzender Thüringen

Nach dem Rücktritt des Distriktsvorstands Thüringen (X) zum 11.10. hat der Vorsitzende des DARC e. V. Gerhard Wilhelm, DL2AVK, zum 18.11. mit der zeitweiligen Wahrnehmung der Geschäfte des Distriktsvorsitzenden beauftragt. Die kommissarische Beauftragung umfasst die Leitung des Distriktes sowie die Organisation und Einberufung der nächstmöglichen Distriktsversammlung von Thüringen einschließlich der Neuwahlen des Distriktsvorstandes.


Deutschland-Rundspruch per E-Mail

E-Mail-Listen werden künftig auf dem DARC-Server mit einem neuen Softwaresystem versendet, welche vom Referat IT-Services kürzlich installiert wurde. Dies betrifft unter anderem den Deutschland-Rundspruch per E-Mail. Der vorherige Testbetrieb hat erfolgreich funktioniert, somit werden alle bestehenden E-Mail-Abonnenten automatisch in das neue System übernommen. Dabei erhalten alle registrierten Empfänger einmalig eine Informations-E-Mail. Darin enthalten ist ein Passwort, um persönliche Einstellungen vornehmen zu können und auch die E-Mail-Adresse künftig ändern zu können – sofern dies erforderlich ist. Der DL-Rundspruch Nr. 48 wird dann bereits über das neue System versendet.


Nachrichten der DARC-Bandwacht

Nachfolgend die Nachrichten der DARC-Bandwacht für den Monat Oktober, zusammengestellt von Ulrich Bihlmayer, DJ9KR, und Wolf Hadel, DK2OM.

Nach vielen Monaten der Störung haben die Rundfunksender Sound of Hope aus Taiwan und der chinesische Musikjammer 14.005 kHz verlassen. Auf einigen Frequenzen im 40-m-Band ist der Störsender in den Nachmittagsstunden mit Feldstärken bis S9 +35 dB zu hören. Dort stört er Rundfunksender und den Amateurfunkdienst. Der Sender REA4 aus Russland ist pünktlich zur Winterzeit wieder in F1B mit schnellen Umtastungen auf 7018 kHz und in A1A mit unendlichen Punktereihen auf 7044 kHz erschienen. Fischereifunk aus Sri Lanka, Insel Ceylon, ist täglich in SSB zwischen 14.000 und 14.101 kHz zu hören. Uli, DJ9KR, hat Victor, 4S7VK, über die Bandeindringlinge informiert. Bitte achten Sie besonders auf Sprechfunkverkehr im CW-Bereich und belegen Sie die missbrauchte Frequenz mit CW. Das IARU-Monitoring System ist auf 14 Bandwachten angewachsen. Neue Mitglieder sind der Amateurfunkverband REP Portugal, Koordinator Angelo, CT1JTQ; ARI/Italien, Koordinator Salvatore, DH7SA, und URE/Spanien, Koordinator José, EA7AHO. Wolf Hadel, DK2OM, nimmt an der diesjährigen IARU Konferenz in Cavtat, Kroatien, als Koordinator aller Bandwachten der Region 1 teil. Das 80-m-Band ist nicht exklusiv. Hier darf auch der Feste und der Mobile Funkdienst funken. Auch der Bereich 7100–7200 kHz darf immer noch vom Rundfunkdienst verwendet werden. Bitte senden Sie daher der Bandwacht keine Berichte über diese beiden Bänder; außer es handelt sich um einen Rundfunksender im 80-m-Band.


Aktuelle Conteste

20.11.: UFT-YL-CW-Contest 40 m
21.11.: UFT-YL-CW-Contest 80 m
22./23.11.: LZ DX Contest
29./30.11.: CQ World Wide DX Contest
30.11.: 13. IGARAG St. Barbara-Party

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX- und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 11/08 auf Seite 816.


Funkwetterbericht (18.11. de DL1VDL)

Rückblick vom 11.–17.11.:
Die Sonne zeigt Lebenszeichen, war in der Einleitung des letzten Funkwetterberichts zu lesen. Daran hielt sich die Sonne und präsentierte uns an allen Tagen den Sonnenfleck 1008. Er verschwand am 18.11. Der solare Flux ging von 71 auf 68 zurück und entspricht jetzt seinem 90-Tage-Mittelwert. Bis auf eine nur sechsstündige geomagnetische Störung zu Beginn des 16.11. hatten wir an allen Tagen ein sehr ruhiges geomagnetisches Feld. Auf den vier unteren Kurzwellenbändern fanden wir sehr gute Ausbreitungsbedingungen vor. 20 m war abends bis etwa vier Stunden nach Sonnenuntergang brauchbar. Auch 15 m zeigte ein paar kurze Öffnungen nach Nordamerika. Es lohnte sich sogar, auf 6 m herein zu hören.

Vorhersage bis zum 25.11.:
Eine Woche vor dem WWDX-CW Contest ist es gut, täglich nach den Baken zu schauen oder ein paar QSOs auf allen interessierenden Bändern zu fahren. Aus heutiger Sicht erwarten wir am Wochenende die Wiederkehr der alten Fleckengruppe 1007, wobei niemand weiß, ob sie flaretauglich sein wird. Das Erdmagnetfeld ist bis zum 23.11. ruhig, wird wahrscheinlich zwischen dem 24. und 28.11. aktiv sein, um sich dann rechtzeitig vor dem WWDX wieder zu beruhigen. Hoffentlich stimmt das! Insgesamt bleiben die DX-Bedingungen auf dem gegenwärtigen Niveau, das gar nicht so schlecht ist.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:00; Melbourne/Ostaustralien 18:57; Perth/Westaustralien 21:07; Singapur/Republik Singapur 22:48; Tokio/Japan 21:19; Honolulu/Hawaii 16:44; Anchorage/Alaska 18:12; Johannesburg/Südafrika 03:09; San Francisco/Kalifornien 14:54; Stanley/Falklandinseln 07:49; Berlin/Deutschland 06:34.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 21:35; San Francisco/Kalifornien: 00:56; Sao Paulo/Brasilien 21:31; Stanley/Falklandinseln 23:36; Honolulu/Hawaii 03:48; Anchorage/Alaska 01:10; Johannesburg/Südafrika 16:37; Auckland/Neuseeland 07:12; Berlin/Deutschland 15:08.


Verzeichnis der Internetadressen

[1] www.oevsv.at
[2] www.darc.de/ausbildung/dateien/klassek.pdf
[3] www.darc.de/f
[4] www.dk7vw.de
[dx] www.darcdxhf.de


Ende des Deutschland-Rundspruchs 47/08 vom 20.11.2008

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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