Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Ein HF-Experiment der besonderen Art hat das HF Active Auroral Research Program der Universität Alaska am 19. und 20.01. zusammen mit dem Long Wavelength Array in Neu Mexiko unternommen. Kurzwellen mit einer Länge von 44,1 und 40,9 m, das entspricht einer Frequenz von 6792,5 und 7407,5 kHz, wurden zum Mond gesendet und die Echos empfangen. Während der Versuche setzte man zunächst für zwei Sekunden einen unmodulierten Träger, um danach drei Sekunden lang dem Echo zu lauschen. Die effektive Strahlungsleistung betrug 3,6 MW. Da Empfangsberichte von Funkamateuren erwünscht waren, hat K7AGE aus Kalifornien einen Videomitschnitt bei YouTube unter dem Link http://tinyurl.com/2ak3ks veröffentlicht. Für die Aufnahme benutzte er die Software Digipan und CWGet, einen handelsüblichen Kurzwellen-Transceiver an einem 40-m-Dipol sowie ein 200-Hz-CW-Filter. Die Aufnahme zeigt, dass er sowohl die Aussendungen von Alaska als auch die Mondechos hören konnte.
Ultra-Wideband-Frequenzen zugeteilt
Mit einer Pressemitteilung vom 16.01. verkündet die Bundesnetzagentur die Allgemeinzuteilung der Frequenzen für die Ultra-Wideband-Technologie im Frequenzbereich von 30 MHz bis 10,6 GHz. Damit kann jedermann die Frequenzen kostenlos und ohne Antrag nutzen, sofern die Bestimmungen der Allgemeinzuteilung eingehalten werden. Die Technik ermöglicht extrem breitbandige Funkübertragungswege, die mittels äußerst geringer Strahlungsleistungen eine Überbrückung kurzer Entfernungen bis zu wenigen Metern ermöglichen sollen. Dies sei ideal für die Versorgung innerhalb eines Raumes oder auch kleinerer Wohnungen, Büros oder Werkstätten. Zudem sei die Versorgung des Innenraums von Fahrzeugen ein typischer Anwendungsbereich.
Morsekenntnisse in Asien teilweise weiterhin erforderlich
Eine kürzlich vorgenommene Untersuchung innerhalb der IARU-Region 3 zeigte, dass in einigen asiatischen Ländern noch immer Morsekenntnisse als Zugangsvoraussetzung für Kurzwelle erforderlich sind. China, Indien, Japan und Sri Lanka fordern eine Mindestgeschwindigkeit von 5 WpM, in Malaysia muss man 12 WpM nachweisen obwohl man hier überlegt, die Geschwindigkeit auf 8 WpM zu senken. In Australien, Hong Kong, Neuseeland, Papua Neu Guinea und Singapur hingegen ist man dem weltweiten Trend gefolgt und hat die früher obligatorischen Morsekenntnisse für Kurzwelle abgeschafft.
Nachrichten der DARC-Bandwacht
Nachfolgend die Nachrichten der DARC-Bandwacht für die Monate Dezember und Januar, zusammengestellt von ihrem Leiter Ulrich Bihlmayer, DJ9KR.
Zunächst ein Jahresrückblick. Für die DARC-Bandwacht war 2007 ein erfolgreiches Jahr: Es gelang, verschiedene breitbandige militärische Systeme aus unseren Bändern loszuwerden, so ein Stanag-4285-System aus Griechenland mit einer Bandbreite von 2,7 kHz von der Frequenz 14.003 kHz. Dieser Erfolg ist ganz eindeutig auf den Einsatz der Bundesnetzagentur und der britischen Fernmeldeverwaltung OFCOM zurückzuführen. Die Bundesnetzagentur peilte den Störer, und die Engländer setzten sich mit ihren guten Beziehungen zur NATO erfolgreich für einen Abzug des Militärs aus dem 20-m-Band ein. Bitte beachten Sie, dass das 80-m-Band kein Exklusivband der Funkamateure ist, sondern dass dort auch der feste und der mobile Funkdienst eine Zuweisung als primäre Funkdienste besitzen. Nur der Rundfunkdienst darf im 80-m-Band nicht senden. All India Radio ist mit seinem sehr störenden Intermodulationsprodukt wieder aus dem 40-m-Band verschwunden. Bereits während des ganzen Monats Oktober 2007 war All India Radio im 40-m-Band mit einem total verzerrten breitbandigen Signal und einer Feldstärke bis S9 +20 dB zu hören. Nach einem Beschwerdebrief der Bandwacht direkt beim Sender waren die Sendungen im November verschwunden. Seit dem 08.12. waren die Störungen im gleichen Ausmaß wieder aufgetaucht und von etwa 13:30 UTC bis Sendeschluss 22:30 UTC, driftend zwischen 7050 und 7070 kHz, während des ganzen Monats Dezember zu hören. Nachdem die Bandwacht erneut die Bundesnetzagentur eingeschaltet hatte und OM Ulrich Bihlmayer, DJ9KR, wieder direkt beim Sender interveniert hatte, sind Anfang Januar 2008 die Störungen verschwunden. Die Bandwacht hofft, dass dieser Zustand lange anhalten wird. Ein chinesisches Überhorizontradar wurde im Bereich 69307100 kHz nun auch in Deutschland gehört. Zuvor war es schon im vergangenen Jahr sehr stark störend in Neuseeland, Australien, Indonesien und Hongkong gehört und der Bandwacht gemeldet worden. Nun haben auch Wolf Hadel, DK2OM, und DJ9KR im Dezember die ratternden Impulse nachmittags nach 15:00 UTC im 40-m-Band gehört. Eine Beschwerde läuft. Die Stimme Russlands ist erneut mit einem Intermodulations-Produkt auf 7040 kHz. Nach Beschwerden der Bandwacht waren die Störungen kurz verschwunden; doch nun sind sie wieder da. Erneut ist die Bundesnetzagentur gefragt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Bandwacht-Webseite unter www.iarums-r1.org. Dort finden Sie Nachrichten über Eindringlinge in den Bändern, Treibnetzbaken-Berichte, ITU-Nachrichten, Klangdateien und hilfreiche Links.
Am 09..02. findet die 31. GHz-Tagung in der Volkshochschule Maria Lindenhof, an der B224, in Dorsten statt. Die Veranstaltung beginnt um 09:00 Uhr mit einem lockeren Treffen GHz-interessierter Funkamateure im Foyer vor dem Vortragsraum. Traditionell wird zu Tagungsbeginn der UKW-Contestpokal verliehen. Das folgende Vortragsprogramm beschäftigt sich mit zahlreichen Referaten aus der GHz-Technik. Ausführliche Informationen zur Tagung finden Sie in der Februarausgabe der CQ DL und auf der Internetseite www.ghz-tagung.de.
Antworten auf häufig gestellte Fragen
Eine Auflistung von Antworten auf häufig gestellte Fragen, so genannte Frequently asked questions (FAQ), hat der DARC auf der Seite http://faq.darc.de gesammelt. Beispielsweise aus dem Bereich Amateurfunkmagazin CQ DL, Autorenhinweise.
Frage: Was ist die optimale Länge für einen Artikel? Antwort: Die Standardlänge für technische Artikel beträgt ein bis drei Druckseiten im Heft. Bitte forcieren Sie bei Ihrer Arbeit nach Möglichkeit diese Angabe. Auf diese Art und Weise können pro Heft mehrere Beiträge bei festgelegtem Seitenkontingent zu verschiedenen Themen erscheinen. Dies ist letztendlich nur im Sinne des Lesers! 6000 Zeichen inklusiv Leeranschläge passen auf eine CQ DL-Druckseite. Bilder und Tabellen minimieren diese Zahl entsprechend. Nutzen Sie in Ihrem Textprogramm die Wortzählfunktion, zum Beispiel unter Word: Menü Extras, Funktion Wörter zählen. Als typische Richtwerte gelten für einen Beitrag bei üblicher Bebilderung: eine Druckseite 4000 Zeichen Text, zwei Druckseiten 8000, drei Druckseiten 12.000 Zeichen. Beachten Sie bitte, dass Themen, die für kleinere Leserkreise von Interesse sind (z. B. Modifikationen für seltene Geräte) auch geringer im Umfang ausfallen sollten; Bauanleitungen für die Allgemeinheit dagegen etwas umfangreicher.
26. und 27.01.: BARTG RTTY Contest, CQ 160-m-Contest, REF Contest und UBA DX Contest
02.02.: AGCW-DL Handtasten-Party 80 m
03.02.: Februar QSL Party
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite www.darcdxhf.de
unter Conteste sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 1/08 auf Seite
56 und 2/08 auf Seite 121.
Funkwetterbericht (22.01. de DL1VDL)
Rückblick vom 15.22.01.:
An den letzten 13 Tagen waren keine Sonnenflecken zu sehen. Die täglichen Fluxwerte
lagen zwischen 70 und 74 Einheiten und entsprachen dem 90-Tage-Mittelwert von 74. Es ist
eben weiterhin Sonnenfleckenminimum. Das geomagnetische Feld wechselte bis zum 20.01.
täglich zwischen ruhig und unruhig, wobei die Schwankungsbreite des geomagnetischen Index
A zwischen 2 und 15 lag. Nur der 21.01. war ein sehr ruhiger Tag. Die besten
DX-Bedingungen herrschten auf 7 und 10 MHz. Die beiden unteren Kurzwellenbänder
160 m und 80 m waren ebenso brauchbar bis gut, wie auch 20 m an manchen
Tagen. Selbst auf 10 m gab es einige Sporadic-E-Öffnungen, beispielsweise am 22.01.
Vorhersage bis zum 02.02.:
Die Sonnenaktivität bleibt sehr gering. Für das geomagnetische Feld sind bis zum
31.01. überwiegend ruhige Bedingungen vorhergesagt worden. Unsicher ist die Zeit zwischen
dem 25. und 26.01.. Da kann das koronale Loch CH309 in geoeffektiver Position für
intensiven Sonnenwind sorgen.
Internettipps zum Funkwettergeschehen
Eine interessante Abhandlung beschreibt Beobachtungen zu unterschiedlichen
sporadischen E-Schichten auf 6 m im Sommer und Winter. Die Adresse lautet: http://tinyurl.com/29lh3v. Weitere Links finden Sie im
ARRL-Funkwetterbericht von K7CA unter: http://tinyurl.com/29ys74.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:26; Melbourne/Ostaustralien 19:22;
Perth/Westaustralien 21:32; Singapur/Republik Singapur 23:14; Tokio/Japan 21:47;
Honolulu/Hawaii 17:10; Anchorage/Alaska 18:38; Johannesburg/Südafrika 03:35; San
Francisco/Kalifornien 15:20; Stanley/Falklandinseln 08:15; Berlin/Deutschland 07:01.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:02; San Francisco/Kalifornien: 01:23; Sao
Paulo/Brasilien 21:57; Stanley/Falklandinseln 00:01; Honolulu/Hawaii 04:15;
Anchorage/Alaska 01:40; Johannesburg/Südafrika 17:03; Auckland/Neuseeland 07:38;
Berlin/Deutschland 15:35.
Ende des Deutschland-Rundspruchs Nr. 4/08 vom 24.01.2008
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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