Redaktion: Dennis Härtig, DL7RBI, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Deutscher Bundestag beschließt neues EMVG
Am 15.11. hat der Deutsche Bundestag das neue Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit von Betriebsmitteln nach zweiter und dritter Lesung beschlossen. Nach Gegenzeichnung durch den Bundespräsidenten und Verkündung im Bundesgesetzblatt ist mit dem Inkrafttreten im Januar zu rechnen. Mit Unterstützung der SPD-Bundestagsfraktion ist es dem Runden Tisch Amateurfunk (RTA) bzw. DARC e. V. gelungen, eine Schlechterstellung des Amateurfunkdienstes gegenüber dem EMVG aus dem Jahr 1998 zu vermeiden. Der ursprüngliche Regierungsentwurf sah keinen ausreichenden Schutz vor elektromagnetischen Unverträglichkeiten vor, wenn eine Amateurfunkstelle betroffen ist. Außerdem hätte durch den vom RTA mehrfach kommentierten Entwurf das Nutzsignal als Störgröße definiert werden können. Die Verbesserungen für den Funkschutz und die Funkamateure im Detail sind als Vorstandsinformation auf der DARC-Webseite veröffentlicht und werden außerdem in der Januar-Ausgabe der CQ DL abgedruckt.
Einen Teilerfolg für die Funkamateure brachte die vierwöchige Funkverwaltungskonferenz vom 22.10.16.11. in Genf. So wurde die Einrichtung eines weltweiten Langwellenbandes zwischen 135,7137,8 kHz auf sekundärer Basis mit maximal 1 W EIRP angenommen. Dieses Band ist in einigen europäischen Ländern dem Amateurfunk bereits auf sekundärer Basis zugewiesen. Zudem konnte der Vorschlag für eine 15 kHz breite Amateurfunkzuweisung auf sekundärer Basis im Bereich 415 bis 526,5 kHz auf die vorläufige Agenda der kommenden WRC 2011 gesetzt werden. Keine Einigung gab es in Bezug auf die Änderung der Zuweisungen im Bereich 410 MHz. Die Verhandlungen zu diesem Punkt wurden ergebnislos beendet und sollen auf der nächsten Funkverwaltungskonferenz nicht wieder aufgenommen werden. Ebenso fand der Punkt zur Harmonisierung des 50-MHz-Bandes in der IARU-Region 1 keine Mehrheit für eine Aufnahme auf die Tagesordnung der kommenden WRC.
Deutsche Telekom verzichtet auf Verkauf von Funktürmen
Die Deutsche Telekom verzichtet auf den Verkauf der Funktürme und auch der Telefon-Auskunft. Nach eingehenden Prüfungen und Gesprächen mit möglichen Kaufinteressenten haben wir uns entschlossen, an den Funktürmen in Deutschland und den USA sowie der Telefon-Auskunft festzuhalten, sagte ein Konzernsprecher. Laut Branchenkreisen gab es auch ein breites Interesse an den Funktürmen. Die Telekom beabsichtigt mit dem Verkauf von Randbeteiligungen in den Ausbau des ausländischen Mobilfunkgeschäfts zu investieren.
Videos demonstrieren Auswirkungen von PLC
Funkamateure des österreichischen Amateurfunkverbandes ÖVSV sind Videoclips zu
verdanken, die die Auswirkungen von PLC auf den Radioempfang demonstrieren. Ein Videoclip
zeigt eindrucksvoll die Zustände in der Südtiroler Gemeinde Fulpmes, die sich durch den
dortigen PLC-Einsatz ergeben haben. Ein anderer Videoclip zeigt die PLC-Problematik in
Linz. Auf einem Spektrumanalyzer wird deutlich, dass es kaum mehr freie Stellen im
gesamten HF-Spektrum gibt, die PLC-frei sind. Selbst starke Rundfunksender können sich
gegenüber PLC kaum mehr Gehör verschaffen. Man findet die Clips auf www.powerline-plc.info/downloads.html. In diesem
Zusammenhang ist ein weiteres Video auf der Internet-Plattform YouTube unter dem Link http://tinyurl.com/2g4p8e zu empfehlen.
Neues DARC-Forum für Themen rund um den Ortsverband
Getreu dem Motto: Mitglieder helfen Mitgliedern bietet der DARC e. V. im Internet ein neues Forum an. Unter http://forum.darc.de wurde eine Plattform Rund um den Ortsverband geschaffen, die ausreichend Gelegenheit für Diskussionen und Informationsaustausch bietet. Christian, DL3EAC, und Martin, DL1DCT, werden das Forum moderieren, sie starten mit den vier Kategorien: OV Treffen/OV Abend, Mitgliederbetreuung, OV-Aktivitäten und Kommunikation im OV.
Ein international gemischtes Team unter der Leitung von Detlef, DK3QZ, ist beim CQ WW CW Contest am 24./25.11. unter ED8A von Gran Canaria aus QRV. Betrieb wird in der Sektion Multi/Multi auf allen Bändern gemacht. Arno, DL1CW, ist bis zum 03.12. in Ghana unter 9G5ZZ in der Luft. Auch er will im Contest mitmischen.
37. Dortmunder Amateurfunkmarkt
Am 01.12. findet von 09:0016:00 Uhr der 37. Dortmunder Amateurfunkmarkt in der Westfalenhalle 6 in Dortmund statt. Einen detaillierten Anfahrtsplan und weitere Informationen finden Sie auf der Webseite www.dat-ev.de.
Nachrichten der DARC-Bandwacht
Nachfolgend die Nachrichten der Bandwacht des DARC für die Monate Oktober/November in Kurzform. Sie wurden zusammengestellt von Ulrich Bihlmayer, DJ9KR, und Wolf Hadel, DK2OM.
Die holländische Fernmeldebehörde hat die digitalen DRM-Versuchssendungen der TU Delft erlaubt, nachdem sie diese im Bereich 26 MHz nicht geduldet hatte. Die Anwender müssen allerdings regelmäßig das Amateurfunkrufzeichen eines Mitarbeiters in Delft aussenden. DRM-Sendungen mit 6 kHz Bandbreite im Amateurfunkband sind jedoch nicht sinnvoll! Damit hat die niederländische Fernmeldebehörde einen Präzedenzfall geschaffen: Es stellt sich die Frage, welche Universität als nächste unter dem Deckmantel des Amateurfunks in ein Amateurfunkband einschleicht. Derzeit ist eine wahre Invasion spanischer Piraten auf den Bändern festzustellen. Man findet sie im 40-, 20- und 15-m-Band. Es handelt sich um Fischer und private Funkpiraten. Bitte, hören Sie vor allem in den CW-Bereichen auf Nicht-Amateurfunkverkehr in spanischer Sprache in SSB und belegen Sie die Frequenz. Die Bandwacht kann im Oktober Erfolge aufweisen, an dieser Stelle drei Beispiele: Störende Intermodulationsprodukte der Stimme Russlands auf 7050 kHz wurden von den Russen behoben, nachdem die Bandwacht über die Bundesnetzagentur eine Beschwerde nach gesandt hatte. Nach über fünf Wochen starker Intermodulationssignale von All-India-Radio zwischen 7065 und 7070 kHz ist die Nebenaussendung verschwunden, nachdem OM Bihlmayer direkt beim Sender in Indien protestiert hatte. Zwei sehr störende militärische Systeme vom Typ STANAG-4285 auf 3785 und 21.029 kHz wurden nach Kontakten von Wolf Hadel, DK2OM, mit der britischen Bandwacht gestoppt. Dieser Erfolg ist den guten Beziehungen von Chris, G4BOH, zur britischen Fernmeldebehörde und dem britischen Militär zu verdanken. Weitere Informationen auf der Bandwacht-Webseite unter www.iarums-r1.org.
Antworten auf häufig gestellte Fragen
Eine Auflistung von Antworten auf häufig gestellte Fragen, so genannte Frequently asked questions (FAQ), hat der DARC auf der Seite http://faq.darc.de gesammelt. Beispielsweise aus dem Bereich Conteste. Frage: Muss ich für Contest-QSOs QSL-Karten schicken? Antwort: Es kann für einen aktiven Contester recht aufwändig und teuer werden, jedes QSO zuvorkommend mit einer QSL-Karte zu beantworten. Oft wird die QSL-Karte nicht gewünscht, weil auf der anderen Seite ebenfalls ein Contester sitzt, der vor allem am QSO und weniger an der QSL interessiert ist. Es sollte jedoch selbstverständlich sein, eingehende QSL-Wünsche zu beantworten. Dies ist nicht nur eine Geste der Höflichkeit. Eine QSL-Karte trägt auch dazu bei, im nächsten Contest wieder angerufen zu werden. Eine Alternative, seiner QSL-Pflicht nachzukommen, ist das von der ARRL organisierte Logbook of the World. Diese elektronische Bestätigung von QSOs ohne Karte wird für Diplome anerkannt, die die ARRL unterstützt wie DXCC, WAS oder WAC. Für die Anmeldung ist u. a. eine per Post verschickte Kopie der Genehmigungsurkunde und des Personalausweises oder Führerschein nötig.
24./25.11.: CQ World Wide DX Contest
25.11.: 12. IGARAG-St. Barbara-Party
30.11.03.12.: ARRL 160 m Contest
01./02.12.: TOPS Activity Contest
02.12.: Brandenburg-Berlin Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite www.darcdxhf.de
unter Conteste sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 11/07 auf Seite
818 sowie 12/07 auf Seite 890.
Funkwetterbericht (21.11. de DL1VDL)
Rückblick vom 14.20.11.:
Wie in der Vorwoche, blinzelte uns von der fleckenfreien Sonnenscheibe an zwei Tagen,
nämlich am 16. und 17.11., ein Sonnenfleck entgegen, der am 17.11. sogar einen Miniflare
erzeugte. Für die Kurzwellenausbreitung war aber der ziemlich exakt vorhergesagte
Rotationsplan der koronalen Löcher bestimmend. Am 14.11. klang die Störung der Vorwoche
ab. In der Nacht vom 16. zum 17.11. gab es eine nicht vorhergesagte kurze Störung, die
die transpolaren Funklinien betraf. Als am 20.11. das vorhergesagte koronale Loch CH300
wirksam wurde, entlang dessen Magnetfeldlinien jede Menge geladene Teilchen bei uns
ankamen, änderte sich die z-Komponente des Erdmagnetfeldes von +10 auf 16
Nanotesla. Hans, DL7HU, hatte auf das Eintreffen dieser vorhergesagten Störung gewartet
und berichtete von einer Superöffnung des 12-m-Bandes nach Nordamerika, der Karibik und
Südamerika. Zu Beginn der positiven Phase am 19.11. waren nachmittags zu Beginn der
Dämmerung auf 80 m KH6, T8 und W7 über den langen Weg zu arbeiten. An den anderen
Tagen gab es durchweg lohnenswerte Bedingungen auf allen unteren Bändern und ein paar
brauchbare Öffnungen auf den oberen Bändern.
Vorhersage bis 27.11.:
Zum bevorstehenden WWDX Contest wird hoffentlich die gegenwärtige Störung fast
vollständig abgeklungen sein. Möglicherweise sind diesmal am Sonntag die besseren
Ausbreitungsbedingungen zu erwarten. Zwischen dem 26.11. und dem 02.12. sind keine
Störungen, die durch koronale Löcher bedingt sind, vorhergesagt worden.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:05; Melbourne/Ostaustralien 19:02;
Perth/Westaustralien 21:10; Singapur/Republik Singapur 22:46; Tokio/Japan 21:13;
Honolulu/Hawaii 16:40; Anchorage/Alaska 17:56; Johannesburg/Südafrika 03:11; San
Francisco/Kalifornien 14:48; Stanley/Falklandinseln 07:58; Berlin/Deutschland 06:23.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 21:39; San Francisco/Kalifornien: 01:00; Sao
Paulo/Brasilien 21:27; Stanley/Falklandinseln 23:25; Honolulu/Hawaii 03:50;
Anchorage/Alaska 01:24; Johannesburg/Südafrika 16:32; Auckland/Neuseeland 07:05;
Berlin/Deutschland 15:16.
Ende des Deutschland-RS 47/07 vom 22.11.2007
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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