DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 43/07 VOM 25.10.2007

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Weltfunkkonferenz 2007 hat begonnen

Bis zum 16.11. werden über 2700 Delegierte aus 191 Mitgliedstaaten auf der Weltfunkkonferenz 2007 in Genf über Funkverwaltungsfragen diskutieren. Im Vordergrund steht unter anderem eine Neuordnung des Frequenzbereiches 4 bis 10 MHz, die auch den Amateurfunk betrifft. Von den insgesamt 28 Agendapunkten sind drei Vorschläge amateurfunkrelevant: ein weltweit einheitliches 40-m-Amateurfunkband von 7,0 bis 7,3 MHz, eine Amateurfunkzuweisung im Frequenzbereich 5260–5410 kHz auf sekundärer Basis sowie eine weltweite Amateurfunkzuweisung auf Langwelle 135,7–137,8 kHz auf sekundärer Basis. Der Vorschlag zum einheitlichen 40-m-Band wird möglicherweise aufgrund regional bestehender Regelungen keine große Unterstützung finden. Vertreter der IARU sind ebenfalls anwesend, haben aber nur Beobachterstatus.


Mehr Frequenzen für thailändische Funkamateure

Am 11.10. trat in Thailand ein neues Amateurfunkgesetz in Kraft, das den dortigen Funkamateuren mehr Frequenzen, unter anderem Zugang zu den WARC-Bändern 30, 17 und 12 m, und erleichterte Bedingungen für Clubstationen bringt. Dies gilt für Funkamateure mit einer thailändischen so genannten Intermediate und Advanced Class auf Dauer und ohne Einzelgenehmigung. Fortan könnte es also etwas leichter werden, Stationen mit den Präfixen HS und E2 zu arbeiten.


Erlaubnis für hohe Sendeleistung bei Contesten in Norwegen

Die norwegische Fernmeldebehörde NPT hat norwegischen Funkamateuren die Genehmigung erteilt, bei einigen ausgewählten Contesten eine maximale Leistung von 1000 W PEP im Frequenzbereich 1850–1900 kHz zu benutzen. Konkret geht es um die folgenden Conteste, jeweils der CW- als auch SSB-Teil: ARRL DX Contest, CQ WW DX Contest, CQ WW WPX Contest, CQ WW 160 Meter Contest, IARU HF Championship. Beim ARRL 160 Meter Contest gilt die hohe Leistung nur für CW. Die Genehmigung gilt bis auf Weiteres und kann, wenn nötig, von der Behörde jederzeit wieder zurückgezogen werden. In Deutschland ist im sekundär zugewiesenen Teilbereich von 1850–2000 kHz kein Contestbetrieb erlaubt. Der Runde Tisch Amateurfunk hat bei einem Gespräch am 09.10. mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie erneut darum gebeten, diese Regelung aufzuheben. Das Ministerium wies darauf hin, dass seitens der Primärnutzer Bedenken bestehen.


Nachrichten der DARC-Bandwacht

Nachfolgend die Nachrichten der DARC-Bandwacht für die Monate September und Oktober in Kurzform. Sie wurden zusammengestellt von Ulrich Bihlmayer, DJ9KR, und Wolf Hadel, DK2OM.

Die DRM-Aussendungen der Technischen Universität Delft in den Niederlanden auf 28.100 kHz sind leider nur vorübergehend verstummt. Gegen diese 6 kHz breiten Aussendungen im CW-Bereich, sie hören sich wie ein Rauschen an, war die Bandwacht der VERON unter ihrem Leiter PAØGRU, Dick van Empelen, Sturm gelaufen. Daraufhin war das Projekt von der TU Delft gestoppt worden. Doch die holländische Fernmeldeverwaltung signalisierte nun den Breitbandfunkern von der TU Delft, sie dürften gerne im 10-m-Band der Funkamateure weiterfunken. Voraussetzung: Es wird regelmäßig das Amateurrufzeichen des Verantwortlichen eingeblendet. Die Clubleitung der VERON unter Sjoerd, PAØSHY, will nun ein ernsthaftes Gespräch mit PE1CYK und der TU Delft führen, um die Aussendungen im Bereich 29 MHz anzusiedeln. Dort gibt es Bereiche für breitbandige Aussendungen. Das Fernschreibsystem DPRK des Außenministeriums Tripolis in Libyen ist nicht mehr aktiv. Es hat die Frequenzen 14.038, 14.098, 14.249 und 14.333 kHz verlassen. Die Bandwacht beobachtete Anfang Oktober total übermodulierte, S9 +30 dB laute und bis 30 kHz breites Splatter-Signale bei 7050 und 7080 kHz der Stimme Russlands. Nach Beschwerden der Bandwacht, gesandt von der Bundesnetzagentur an die Russische Fernmeldeverwaltung, haben die Störungen aufgehört. Am 09. und 10.10. wurden starke Intermodulationssignale von All-India Radio auf 7072,5 kHz im 40-m-Band beobachtet. Gegen 21:00 UTC erreichten die Signalstärken bis S9 +20 dB. Nachdem viele Rundfunksender den Bereich 7100–7200 kHz bereits verlassen haben, nisten sich mehr russische Militärstationen in dem Bereich ein. Es sind auf 7114, 7133 und 7184 kHz 12-Ton-Systeme der Bezeichnung AT-3004-D und auf 7117, 7119, 7162 und 7188 kHz Fernschreiber in Frequenzumtastung F1B. Weitere Informationen gibt es auf der Bandwacht-Webseite unter www.iarums-r1.org.


Umstellung auf Normalzeit

In der Nacht von Samstag, dem 27.10., auf Sonntag, den 28.10., müssen die Uhren eine Stunde von 03:00 Uhr auf 02:00 Uhr auf Normalzeit zurückgestellt werden. Die Differenz zu UTC liegt dann bei einer Stunde. Bitte denken Sie auch an die Umstellung Ihres Logbuchprogramms, sofern dies erforderlich ist. Die Sommerzeit 2008 beginnt am 30.03.2008.


DARC-Mitgliederversammlung tagt am 3. und 4. November

Die Mitgliederversammlung des DARC tagt am 03. und 04.11. im Waldhotel Schäferberg, Wilhelmsthaler Str. 14 in 34314 Espenau bei Kassel. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Wahl des Vorstandes sowie die Abstimmung von Anträgen, die in Kurzfassung in der Novemberausgabe der CQ DL auf Seite 830 sowie in Langfassung auf www.cqdl.de/mv als PDF-Datei veröffentlicht sind. Die Versammlung am Samstag von 11:00–12:30 Uhr und 14:00–18:00 Uhr sowie am Sonntag von 09:00–12:00 Uhr ist öffentlich. Alle DARC-Mitglieder sind dazu eingeladen.


Antworten auf häufig gestellte Fragen

Eine Auflistung von Antworten auf häufig gestellte Fragen, so genannte „Frequently asked questions“ (FAQ), hat der DARC auf der Seite http://faq.darc.de gesammelt. Beispielsweise aus dem Bereich Amateurfunkmagazin CQ DL, Autorenhinweise. Frage: Ihr veranschlagter Veröffentlichungstermin ist viel zu lange hin – geht es früher? Antwort: Die Nennung eines möglichen Veröffentlichungszeitraumes ist ein Service der Redaktion für die Autoren und stellt eine unverbindliche Schätzung dar, wobei Terminverschiebungen nicht ausgeschlossen sind. Sobald wir Ihren Beitrag außerplanmäßig vorziehen, müssten andere Autoren dafür warten.


Aktuelle Conteste

27./28.10.: CQ WW DX Contest
01.11.: Holzhammer Contest
03./04.11.: IARU-Region-1-VHF-CW-Wettbewerb und Ukrainian DX Contest
03.11.: IPA Radio Club Contest
04.11.: IPA Radio Club Contest, HSC Contest und DARC 10-m-Digital-Contest Corona

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite www.darcdxhf.de unter Conteste sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 10/07 auf Seite 740 und 11/07 auf Seite 818.


Funkwetterbericht (25.10. de DL1VDL)

Rückblick vom 16.–22.10.:
Wie in den vergangenen Wochen bestimmten geomagnetische Ereignisse und nicht die ruhige Sonne das Funkwetter. Die fleckenfreie Sonne generierte Fluxintensitäten um 68 Einheiten. Dieser Wert entsprach dem 90-Tage-Mittelwert des solaren Fluxes. Das geomagnetische Feld war vom 18.–20.10. gestört, am 19.10. sogar stark gestört. Seit dem 20.10. war das Erdmagnetfeld ruhig. Der WAG Contest vermittelte einen guten Überblick der brauchbaren DX-Richtungen. Während die drei unteren Kurzwellenbänder mit guten DX-Signalen im Sonnenfleckenminimum aufwarteten, war das für die oberen Bänder nicht so selbstverständlich. Auf 80 m und 40 m kamen sogar Signale von der US-Westküste durch, wobei auf 80 m die atmosphärischen Störungen wegen Eisregens die DX-Freude einschränkte. 20 m war ebenso bis weit in die Nacht brauchbar. 15 m überraschte mit Öffnungen nach Japan und Nordamerika – und dies alles im Sonnenfleckenminimum.

Vorhersage bis 30.10.:
Zwischen dem 24. und 27.10. sind geomagnetische Störungen wegen eines koronalen Loches angesagt. Vom 27.–29.10. erwarten wir ein ruhiges Magnetfeld. Die Sonnenaktivität bleibt sehr gering, was aber nicht bedeutet, dass die oberen Kurzwellenbänder geschlossen sind. Die Baken vermitteln nach wie vor ein aktuelles Bild vom Zustand der Kurzwellenausbreitung des jeweiligen Bandes. Beim bevorstehenden WWDX Contest erwarten wir zwischen 160 m und 15 m viele DX-Überraschungen. Mit etwas Zuversicht öffnet 10 m zumindest nach Afrika, Südostasien und Südamerika.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:26; Melbourne/Ostaustralien 19:23; Perth/Westaustralien 21:27; Singapur/Republik Singapur 22:46; Tokio/Japan 20:54; Honolulu/Hawaii 16:30; Anchorage/Alaska 17:02; Johannesburg/Südafrika 03:25; San Francisco/Kalifornien 14:27; Stanley/Falklandinseln 08:34; Berlin/Deutschland 05:47.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:02; San Francisco/Kalifornien: 01:21; Sao Paulo/Brasilien 21:15; Stanley/Falklandinseln 22:49; Honolulu/Hawaii 04:00; Anchorage/Alaska 02:17; Johannesburg/Südafrika 16:19; Auckland/Neuseeland 06:45; Berlin/Deutschland 15:53.


Ende des Deutschland-RS 42/07 vom 25.10.2007

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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