DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 29/07 VOM 19.07.2007

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Ungarn und Italien befristet auf 70 MHz QRV

Sowohl in Ungarn, als auch in Italien haben einheimische Funkamateure eine Sendegenehmigung für den 70-MHz-Bereich erhalten. In Ungarn haben Mitglieder des Haros Amateurradioklub seit 01.07. eine Sendeerlaubnis, allerdings bis zum 31.07. befristet, zwischen 70,0 und 70,5 MHz mit bis zu 1 kW ERP. QSOs mit ausländischen Funkamateuren sind erlaubt, man beachte aber bitte den speziellen Präfix für dieses Band. Beispielsweise wird aus HG1BVC das Rufzeichen 7ØM1BVC. In Italien wurde mit der Unterschrift des Ministers für Kommunikation am 12.07. die formale Genehmigung für den Amateurfunkbetrieb auf 70,1, 70,2 und 70,3 MHz ±12,5 kHz erteilt. Als maximale Sendeleistung sind 25 W EIRP erlaubt, Betrieb kann in allen Modi stattfinden. In einem Abstand von 30 km zu den Grenzen von Frankreich, Österreich und der Schweiz ist der Betrieb jedoch nicht zulässig. Die italienische Genehmigung ist bis zum 31.12. befristet. Bitte beachten Sie, dass der 70-MHz-Frequenzbereich in Deutschland nicht für Amateurfunksendebetrieb freigegeben ist.

Quelle: DARC Auslandsreferat


GB3RAL-Bake jetzt auch auf 40 und 60 MHz

Die Rutherford Appleton Laboratories (RAL) bei Oxford in Großbritannien haben von der britischen Fernmeldebehörde OFCOM die Genehmigung erhalten, die Ausbreitungsbake GB3RAL auch auf 40,050 und 60,050 MHz mit 10 W ERP betreiben zu dürfen. Das ist insofern interessant, da es sich bei 40 und 60 MHz um keine regulären Amateurfunkfrequenzen handelt. Die Bake GB3RAL wird somit in Kürze auf 5, 28, 40, 50, 60 und 70 MHz QRV sein. Bislang hatte neben Großbritannien nur Slowenien eine Sondergenehmigung für Ausbreitungsstudien innerhalb des Amateurfunks auf 40 MHz erteilt.

Quelle: DARC Auslandsreferat


DAØHQ bedankt sich bei allen DL-Anrufern

Das Team von DAØHQ bedankt sich für die vielen DL-QSOs recht herzlich. Es hat der Mannschaft wieder großen Spaß gemacht, die Pile-Ups am 14. und 15.07. im IARU-HF-World-Championship abzuarbeiten. Leider haben die Ausbreitungsbedingungen nicht so richtig mitgespielt, dennoch sind 23.500 QSOs ins Log gekommen. Alle Sprinter tragen bitte unter www.da0hq.de ihre Teilnahmeklasse ein. Einen Nachbericht lesen Sie in der Augustausgabe der CQ DL.


Nachrichten der DARC Bandwacht

Nachfolgend die Nachrichten der DARC-Bandwacht, zusammengestellt von Ulrich Bihlmayer, DJ9KR, und Wolf Hadel, DK2OM, für die Monate Juni und Juli in Kurzform.

Bei guten Ausbreitungsbedingungen ist vormittags ab 09:00 UTC auf 28.105 kHz die Übertragung eines römisch-katholischen Gottesdienstes zu hören. Am Sonntag, den 15. Juli war das Kirchenradio ab 09:00 UTC stundenlang mit mehreren Gottesdiensten zu hören. Die Bandwacht des DARC weiß inzwischen, dass die Aussendungen aus der Republik Irland stammen. Dort hat im vergangenen Jahr die Fernmeldebehörde ComReg 40 AM- und 40 FM-Kanäle im 11-m-Band genehmigt, auf denen öffentliche und kirchliche Gruppierungen ihre Nachrichten mit 1 W AM und 4 W FM an einer vertikalen Stabantenne verbreiten dürfen. Warum die örtlichen Techniker einen Kanal ins 10-m-Band legen, ist der DARC-Bandwacht unbekannt. OM Bihlmayer hat inzwischen die Irish Radio Transmitter Society informiert und ihr IARU-Vertreter Sean Nolan, EI7CD, wiederum die irische Fernmeldebehörde ComReg. Bitte beobachten auch Sie die Frequenz 28.105 kHz und berichten Sie der Bandwacht! Ein chinesisches PSK-System mit 16 Tönen ist auf 14.325 kHz zu hören. Ebenfalls aktiv sind chinesische Automatic-Link-Establishment-Systeme, kurz ALE, auf 14.000 und 14.350 kHz. Die Nord-Koreanische Botschaft in Tripolis, Libyen, hat sich schon seit längerer Zeit mit einem DPRK-Fernschreibsystem mit 600 Baud und 600 Hz Shift im 20-m-Band eingenistet. Sie hören den Funkverkehr täglich um 12:00 UTC auf 14.248,5 kHz und um 18:00 UTC auf 14.038,5 kHz. Durch Sporadic-Bedingungen hört man im 10-m-Band viel CB-ähnlichen Funkverkehr in AM und FM. Die CB-Funker, Taxifahrer, Lkw- und Baggerfahrer schätzen die Annehmlichkeit des Sprechfunkverkehrs auf dem weitgehend ungestörten 10-m-Band der Funkamateure. Ähnlich verhält es sich mit den illegalen Treibnetzbojen im 10-m-Band: Sie sind immer da, nur nicht immer zu hören. Hunderte von Bojen waren zu hören. Sie senden in CW ein-, zwei- oder dreistellige „Calls“. Ihr Standort ist vermutlich das gesamte Mittelmeer und der Atlantik zwischen Spanien, Portugal und Marokko. Hörbeispiele finden Sie auf der Bandwacht-Webseite unter www.iarums-r1.org. Kontakt zur Bandwacht ist unter ..... möglich.


Antworten auf häufig gestellte Fragen

Eine Auflistung von Antworten auf häufig gestellte Fragen, so genannte „Frequently asked questions“ (FAQ), hat der DARC auf der Seite http://faq.darc.de gesammelt. Beispielsweise aus dem Bereich Conteste. Frage: Was passiert, wenn ich eine Station mehrmals auf dem selben Band in der selben Betriebsart arbeite? Antwort: Doppelverbindungen, so genannte Dupes, werden nicht gewertet, sollten aber – wenn passiert – auf jeden Fall geloggt werden. In den meisten Contesten wird heute das Cabrillo-Format verwendet und die Punktebewertung geschieht beim Auswerter. Dieser erkennt Doppelverbindungen automatisch, es entsteht einem kein Nachteil durch das Doppel-QSO. Dupes sollten auf keinen Fall im Log gelöscht werden, ebenso sollte man (wenn man selbst CQ ruft) anrufende Stationen, die bereits – unter Umständen nur vermeintlich – auf dem Band gearbeitet wurden, wiederholt arbeiten und nicht mit „Sorry, QSO before“ abspeisen. Einerseits ist dies in der Regel wesentlich schneller, andererseits besteht eine hohe Chance, dass das eigene Rufzeichen bisher im Log der Gegenstation gar nicht oder falsch stand. Dafür gibt es etliche Gründe, von Vertippen über Computerabsturz mit Datenverlust bis zum nicht so seltenen Fall, dass ein CQ-Rufer einen knapp neben seiner Frequenz liegenden Anruf und Rapport für sich loggt, obwohl er gar nicht gemeint war.


Aktuelle Conteste

28./29.07.: RSGB IOTA Contest und SWL IOTA Contest
04.08.: EU HF Championship
04./05.08.: DARC UKW Sommerfieldday

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite www.darcdxhf.de unter Conteste sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 7/07 auf Seite 518 und der kommenden Augustausgabe auf Seite 591.


Funkwetterbericht (17.07. de DL1VDL)

Rückblick vom 10.–16.07.:
Eine interessante Funkwoche liegt hinter uns und dank des IARU-Championats am Wochenende 14. und 15.07. vergleichsweise mehr aktuelle Bandberichte als sonst. Die Solardaten waren typisch für sommerliche Bedingungen im Sonnenfleckenminimum, nämlich: Fluxwerte zwischen 73 und 78, ziemlich gut dem 90-Tagesmittel von 74 entsprechend. Die letzten Flares auf der Sonne wurden am 10.07. registriert, es waren gleich zwölf an einem Tag. Seitdem ist die Sonnentätigkeit sehr ruhig. Störungen des geomagnetischen Feldes dauerten vom Abend des 10.07. bis zum Mittag des 12.07. und vom Mittag des 14. bis zum Morgen des 15.07. Letztgenannte Störung führte zu einer Radioaurora in nördlichen Breiten und beeinträchtigte die Kurzwellenausbreitung auf allen transpolaren Funklinien negativ. Die Nordamerikaner verschwanden für einige Zeit auf den drei oberen Bändern. Die mit den Störungen verbundenen Schwankungen des Erdmagnetfeldes wirkten sich positiv auf die DX-Bedingungen auf 160, 80 und 40 m aus. Auf diesen Bändern waren im Contest alle Kontinente mit guten Signalen erreichbar. 20 m schloss nachts für einige Stunden, das war in der Vorwoche nicht so deutlich ausgeprägt. In der Woche vor dem Contest ging an einigen Tagen das 10-m-Band nach Nordamerika spät abends auf. Positiv wirkten sich sporadische E-Schichten aus. Davon profitierten vor allem die Nutzer des 10-m-Bandes, aber auch diejenigen auf 6 m und 2 m. Wingst meldete Grenzfrequenzen bei Senkrechtlotung bis über 110 MHz.

Vorhersage bis 24.07.:
Wir erwarten eine sehr ruhige Sonne und wiederum Fluxwerte im 70er Bereich. Das geomagnetische Feld wird wahrscheinlich bis zum 19.07. ruhig bleiben; bevor dann, gesteuert vom koronalen Loch CH278, die nächste Partikelwolke eintrifft. Trotz der sehr ruhigen Sonne können wir weiter auf Sporadic-E-Bedingungen und damit auf interessante Verbindungen auf 10 m und höher hoffen. Es lohnt sich auch, abends nach 20:00 UTC noch einmal das 10-m-Band zu beobachten. In gewitterarmen Nächten sind auf 160 m und 80 m Stationen aus Ostaustralien, Japan, Amerika und Afrika anzutreffen.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:30; Melbourne/Ostaustralien 21:31; Perth/Westaustralien 23:14; Singapur/Republik Singapur 23:05; Tokio/Japan 19:37; Honolulu/Hawaii 15:58; Anchorage/Alaska 12:53; Johannesburg/Südafrika 04:53; San Francisco/Kalifornien 13:01; Stanley/Falklandinseln 11:55; Berlin/Deutschland 03:03.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 00:24; San Francisco/Kalifornien: 03:30; Sao Paulo/Brasilien 20:37; Stanley/Falklandinseln 20:12; Honolulu/Hawaii 05:15; Anchorage/Alaska 07:11; Johannesburg/Südafrika 15:34; Auckland/Neuseeland 05:23; Berlin/Deutschland 19:20.


Ende des Deutschland-RS 29/07 vom 19.07.2007

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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