BERLIN-BRANDENBURG-RUNDSPRUCH NR. 3/07 VOM 19.01.2007

Redaktion: Christian, DL7APN


ÜBERSICHT:


Amateurfunklehrgang bei Y39

Der DARC-Ortsverband Schwarzheide, Y39, führt in Abstimmung mit dem Distriktvorstand und mit Unterstützung erfahrener Funkamateure aus anderen Ortsverbänden des Distriktes Brandenburg einen überregionalen Kompaktkursus zum Erwerb der Amateurfunkprüfung für die Zeugnisklasse „E“ nach dem neuen Fragenkatalog durch.

Dieser Intensivkursus findet im Elbe-Elsterkreis in der Zeit vom 09.–11.06. statt und endet mit der Prüfung vor der Behörde. Es ist eine individuell gestaltete Vorbereitungszeit von drei bis fünf Monaten eingeplant.

Interessenten empfehlen wir, sich telefonisch beim OVV von Y39, Horst Matusczak, DL6USA, ....., unter der Telefonnummer ..... zu informieren und die Ausschreibung sowie entsprechenden Formulare und den Info-Brief zum Lehrgang anzufordern.

Anmeldeschluss ist der 01.03.2007.

Gruß von Horst Matusczak, DL6USA


15 Jahre Digipeater DBØBER – ein längerer Beitrag

DBØBER wird am kommenden Donnerstag, dem 25.01., 15 Jahre alt. Wenn man die Betriebsaufnahme betrachtet, so fällt der „15. Geburtstag“ auf den kommenden Samstag, den 27.01.

An dieser Stelle nun ein kleiner Überblick über die Entstehungsgeschichte, die letzten 15 Jahre und ein Ausblick:

Am Samstag, dem 25.01.1992, wurde die Betriebsgenehmigung für den Packet-Radio Digipeater DBØBER in Berlin-Tempelhof erteilt. An diesem Samstag fand am Vormittag ein SysOp-Treffen statt. Als ich von diesem nach Hause kam, fand ich die Genehmigungsurkunde in der Post, die Freude war groß.

Da eine komplette Fernbedienung noch nicht möglich und am Wochenende der Zugang zum Standort noch nicht sichergestellt waren, wurde DBØBER am Montag, dem 27.01.1992, aktiviert.

Wie alles begann:

DBØBER wurde im Herbst 1990 von Karsten, DL8LBK, und Klaus, DL5HCK, ins Leben gerufen. Beide waren mit mir, Christian, DL7APN, Studenten an der Fachhochschule der (damaligen) Deutschen Bundespost Telekom und haben die Stadt im Herbst 1992 wieder verlassen.

Wie es so war und auch ist, Funkamateure finden sich irgendwann zusammen. Wir drei lernten uns damals kennen, sprachen über unsere Funkinteressen und stellten dabei fest, an der Packet-Radio-Situation in Berlin zur damaligen Zeit muss sich etwas ändern, die Abdeckung muss ausgebaut werden. Das war ein sicherlich richtiger Standpunkt. Dann kamen wir zu dem Schluss, hmmm, reden ist das eine, „MACHEN“ ist das andere.

Wir waren uns sehr schnell einig, wir möchten hier ein Projekt draus machen und einen Digipeater errichten.

Es ging nun damit los, uns mit den anderen Berliner SysOps in Verbindung zu setzen, um erste Planungen durchzuführen. Es mussten natürlich auch die Formalismen geklärt werden. Ganz entscheidend war hier natürlich der Standort. Es folgten nun viele Telefonate und Besprechungen.

Wir bekamen dann ein Standortangebot von der Freien Universität Berlin auf dem Klinikum Steglitz zur kostenlosen Nutzung.

Es ging wieder einige Zeit ins Land, da bekam auch die Fachhochschule der Deutschen Bundespost Telekom, wo wir ja studierten, mit, was wir vorhatten. Nun erhielten wir von dieser ebenfalls ein Standortangebot.

Nach gemeinsamen Besprechungen wurde uns neben der kostenfreien Nutzung des Telekom-Standortes Ringbahnstr. 130 in Berlin-Tempelhof, wo DBØBER bis heute zu Hause ist, auch eine Förderung durch die Fachhochschule im Rahmen eines FH-Projektes zugesichert. Wir entschieden uns für diesen Standort.

Nun ging es los, alle nötigen formellen Dinge wurden in die Wege geleitet, und das Jahr 1990 neigte sich dem Ende entgegen.

Jetzt ging es an die Technik, es wurde viel gebaut, gelötet und konfiguriert. Es sollte nun noch gut ein Jahr vergehen, bis wir die Betriebserlaubnis für unseren Digipeater erhalten sollten.

Das Jahr 1991 stand nun ins Haus und im Sommer auch die Internationale Funkausstellung. Der Digipeater war in seinem ersten noch recht provisorischem Aufbau soweit fertig, es fehlte aber noch immer die Betriebserlaubnis.

Es wäre doch zu schön, wenn DBØBER (das war unser erstes Wunschrufzeichen) zur IFA 1991 QRV werden könnte.

Als abzusehen war, dass das nicht klappen würde, haben wir uns mit der damaligen Landespostdirektion Berlin in Verbindung gesetzt und erhielten eine Sondergenehmigung zum Betrieb des Digipeaters unter dem Clubstationsrufzeichen DLØBP des VFDB e. V. OV Z20 während der IFA 1991. Die Freude war natürlich riesig.

Während der IFA 1991 konnten wir nun erste praktisch Erfahrungen sammeln und auch Probleme im Betrieb ermitteln.

Das stark zusammengefasste Tagebuch der letzten 15 Jahre:

Das gesamte Tagebuch ist um ein Vielfaches größer. Es würde den Rahmen dieser Meldung bei weitem sprengen. Hier sollten nur die markanten Dinge erwähnt werden.

Leider existierte DBØHGB aufgrund des Standortabbaus nicht sehr lange. Über DBØHGB bestand eine Verbindung zu DBØOCA im Harz. Somit gab es von DBØBER aus zwei alternative Linkstrecken mit nur zwei Schritten in den Harz: DBØBER -> DBØBLN -> DBØBRO (DBØTOR) und DBØBER -> DBØHGB -> DBØOCA.

Auch DBØBNO machte leider QRT und es ging eine nördliche Anbindung Berlins verloren. Der Link DBØBER - DBØBUG wurde leider nie zufriedenstellend in Betrieb genommen und schließlich machte auch DBØBUG QRT.

Ausblick:

Der Link zu DBØFEZ soll nun endlich optimiert und eingemessen werden.

Ebenfalls wird der zweite 70-cm-Einstieg von DBØBER in Betrieb gehen, der bereits genehmigt ist.

Um ebenfalls die fertig gestellte Funkruftechnik am Standort von DBØBER in Betrieb nehmen zu können, muss ein Großteil der 70-cm-Filtertechnik ausgetauscht werden. Diese Filter und Weichen sind vorhanden. Hiermit soll der südliche Teil von Berlin mit dem Funkrufsystem abgedeckt werden.

Schlusswort:

Im Laufe der letzten 15 Jahre Betrieb von DBØBER konnten wir sehr viele Erfahrung zur Gewährleistung eines stabilen Arbeitens machen. Es konnten viele Automatismen aufgebaut und optimiert werden, so dass der Digipeater quasi wartungsfrei „und sich selbst erhaltend“ läuft. Auch per Fernwartung wurden diverse Funktionen realisiert, um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten.

Ich möchte allerdings auch erwähnen, dass es vor allem in der Anfangszeit mehrfach technische Probleme gab.

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Beteiligten, die DBØBER unterstützt haben, bedanken. Hier seien vor allem die vielen helfenden Hände, die SysOps der „Nachbardigis“ und auch die vielen Spender, die uns finanziell und materiell unterstützen, genannt.

Wir hoffen auf eine weitere gute Zusammenarbeit und viel Freude im Packet-Radio-Netz.

Hier seien nun alle OM genannt, die unmittelbar bei DBØBER mitgearbeitet haben und Mitglied in unserer kleinen PRIG (Packet-Radio-Interessengruppe) sind bzw. waren:

Achim, DD6RG (er verstarb im November des Jahres 2002)
Thomas, DH7ACE,
Sebastian, DH7NN,
Klaus, DL5HCK,
Jens, DL7AKC,
Christian, DL7APN,
Klaus, DL7ARK,
Marco, DL7ARO,
Christian, DL7ASC,
Jan, DL7AUQ,
Christian, DL7AWU, und
Karsten, DL8LBK.

Unsere PRIG besteht heute aus: Christian, DL7APN; Klaus, DL7ARK, und Jan, DL7AUQ. Sehr aktiv helfen uns Martina, DL7MAR, und Sven, DL7USM.

Das DX-Cluster DBØBER-4 wird von Lars, DL7ALM; Gerd, DL7QG, und Peter, DL7SY, betreut.

Trotz des schnellen Internets weiterhin viel Freude an der aus meiner Sicht immer noch sehr interessanten Betriebsart Packet-Radio.

Viele Grüße!
Christian, DL7APN (für die PRIG DBØBER)


Notfunk und Krisenkommunikation

Grußworte

Liebe XYLs und OM,
unsere Satzung verpflichtet den DARC und seine Mitglieder, Behörden beim Aufbau von Nachrichtenverbindungen in Katastrophenfällen zu unterstützen, und zwar unter Ausschluss gesellschaftlicher Unterschiede sowie politischer, militärischer oder kommerzieller Zwecke.

Bestrebungen, Funkhilfe in Not- und Katastrophenfällen zu leisten, gibt es im DARC schon seit Jahrzehnten. Die Koordinierung von solchen Hilfsleistungen ist in Deutschland Angelegenheit der Länder und Kommunen. Diese gesetzliche Grundlage ermöglicht es dem DARC nur, auf Länder- oder Kommunalebene tätig zu werden.

Dennoch besteht ein allgemeines Bedürfnis, sich über fachspezifische Themen informieren und austauschen zu können. Hierzu stellt der DARC auf seiner Homepage ab sofort ein Portal für das Fachgebiet „Notfunk“ zur Verfügung, das von Werner Rinke, DK1WER, betreut wird.

Wir hoffen, dass wir hiermit alle aktiv Interessierten schneller und besser erreichen können.

Jochen Hindrichs, DL9KCX, Vorsitzender, DARC e. V.

VY 73

Liebe YLs, werte OM,
in der Vergangenheit haben Funkamateure immer wieder bewiesen, dass Amateurfunk auch dann noch funktioniert, wenn Naturkatastrophen oder besondere Großschadenslagen die kommerziellen Nachrichtenverbindungen lahmgelegt bzw. eingeschränkt haben. Mit den im Amateurfunk zur Verfügung stehenden Möglichkeiten wurde in der Vergangenheit vielen Menschen, die in Not geraten sind, geholfen.

Seit Jahrzehnten gibt es Resolutionen, Konzepte und Leitlinien für den Katastrophen-Notfunk, die sehr unterschiedlich umgesetzt wurden! Aufgrund der derzeitig sich öfter ereigneten Naturkatastrophen und besonderen Lagen, die die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährden, treffen die zuständigen Behörden vorbereitende Maßnahmen zur Gefahrenabwehr.

Behörden, Dienststellen des Bundes, des Landes und der Landkreise, sowie die Feuerwehren, die Hilfsorganisationen und das THW, erstellen Maßnahmenkataloge für besondere Schadenslagen. In den Reihen der gesamten ganzen Rettungskette können Funkamateure, insbesondere in der Unterstützung der Nachrichtenübermittlung einen wesentlichen Beitrag leisten.

Der Amateur-Notfunkverkehr dient dazu, im Falle einer besonderen Lage den Nachrichtenverkehr zwischen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) und der betroffenen Bevölkerung funktechnisch zu ergänzen (nicht zu ersetzen).

Im Land Hessen hat der Distrikt dieses Thema aufgegriffen und die Möglichkeiten der Funkamateure mit den zuständigen Stellen der Gefahrenabwehr besprochen. Ein entsprechendes Notfunk-Konzept ist aufgestellt, in dem notwendige Strukturen organisatorische Maßnahmen des Notfunkbetriebes aufgezeigt werden. Die praktische Umsetzung wurde und wird bereits in mehreren Bereichen praktiziert. Neben einer Mitwirkung bei Notfällen und Übungen, bietet die Aufgabe des Notfunkbetriebs auch ein interessantes Thema zur Gestaltung der OV-Abende.

Erfahrungen in der letzten Zeit haben gezeigt, dass gerade junge Menschen, die technisches Interesse an der Nachrichtenübermittlung in den Organisationen haben, sich dem Hobby Amateurfunk zuwenden. Solche Aktivitäten werden in der Öffentlichkeit wahrgenommen.

Ich halte es für wichtig, gerade in der heutigen Zeit sich an Planungen, die der Vorsorge in besonderen Lagen dient, zu beteiligen und mit den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten unseres Hobbys teilzunehmen.

Werner Rinke, DK1WER

VY 73

Quelle: www.darc.de


25. November 2005 – Schneechaos in Norddeutschland

Innerhalb von 24 Stunden fielen 30 bis 50 cm Schnee. Rund 250.000 Menschen in Teilen Nordrhein-Westfalens und Niedersachsens waren bis zu drei Tage und Nächte ohne Strom und Heizung. Zwar fielen die Mobilfunknetze aus, aber das Telefonfestnetz funktionierte größtenteils. Informationen per Rundfunk erreichten jedoch vielerorts nicht die Bevölkerung, da die wenigsten batteriebetriebene Radios besitzen. Da das Schöppinger Amateurfunkrelais DBØEG über eine USV verfügt, funktionierte es trotz des Stromausfalls, es wurde daher zum regen Informationsaustausch über die aktuelle Situation und Wetterlage, sowie zum Organisieren von Materialien wie Stromerzeugern, Verlängerungsleitungen, Kraftstoff und Batterien genutzt. Beim DRK-Landesverband Westfalen-Lippe in Münster, in dessen Zuständigkeitsbereich ein großer Teil des Einsatzes stattfand, war die Kurzwellenstation rund um die Uhr für Nachrichten aus dem Einsatzgebiet empfangsbereit.

Quelle: www.de.wikipedia.org/wiki/notfunk


Ende des Berlin-Brandenburg-RS 3/07 vom 19.01.2007

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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