Redaktion hatte Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Amtsblattverfügungen zum Amateurfunkdienst
Im Amtsblatt der Bundesnetzagentur Nr. 18/2006 vom 13.09.2006 hat die Bundesnetzagentur weitere Nutzungsbestimmungen zum Amateurfunkdienst bekannt gegeben. Konkret geht es um Einzelheiten zu Zusatzprüfungen von Klasse E nach Klasse A und Nutzungsbestimmungen für den Bereich 50,0851,00 MHz. Sie stützen sich auf Artikel 1 Ziffer 2 sowie Artikel 1 Ziffer 6 und 7 der ersten Verordnung zur Änderung der Amateurfunkverordnung vom 25.08.2006. Die Zusatzprüfung von E nach A besteht aus dem kompletten Prüfungsteil technische Kenntnisse der Klasse A mit gleichen Inhalten, Anforderungen, Fragebögen und gleichen sonstigen Bedingungen. Gleichzeitig wird angekündigt, dass die bisher geltenden Fragenkataloge nur noch bis zum 31.01.2007 angewendet werden. Ab dem 01.02.2007 sollen neue Fragenkataloge gelten, die voraussichtlich bis spätestens Oktober 2006 herausgegeben werden. Hierüber wird es noch einmal eine neue Amtsblattverfügung geben, die dies regelt. Nach Rücksprache mit der Bundesnetzagentur sollen ab 01.02.2007 dann drei Fragenkataloge gelten: ein Teil Betrieb und Vorschriften für die Klasse A und E, ein Teil Technik für die Klasse E und ein Teil Technik für die Klasse A. Weiterhin hat die Behörde die Informationen zu 50 MHz konkretisiert und nochmals die Meldepflicht der festen Standorte verdeutlicht. Zwar dürfen mehrere 50-MHz-Standorte gemeldet werden, jedoch ist es nicht zulässig mit einem Rufzeichen zeitgleich von verschiedenen Standorten aus am 50-MHz-Funkbetrieb teilzunehmen. Alle mit dem gleichen Rufzeichen gemeldeten 50-MHz-Standorte müssen während des Funkbetriebs mit der gleichen Telefonnummer erreichbar sein. Die ausführliche Beschreibung der Regelungen beider Amtsblätter liegt als Vorstandsinformation vor.
RTA-Anfrage zu Prüfungen und BEMFV-Anzeige bei Baugenehmigungsverfahren
Amateurfunkprüfungen sollen durch Verbände durchgeführt werden und bei baurechtlichen Verfahren ist die BEMFV-Anzeige anstelle einer Standortbescheinigung ausreichend. Dies sind die beiden Themen mit denen sich der Runde Tisch Amateurfunk (RTA) mit einem Schreiben an das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gewandt hat. Zum Thema Abnahme von Amateurfunkprüfungen steht das Ministerium nicht ablehnend gegenüber. Der RTA bittet jedoch noch um die ergänzende Einholung einer Stellungnahme bei der Bundesnetzagentur. Der RTA ist grundsätzlich der Ansicht, dass die Behörde weiterhin die Genehmigungsurkunden ausstellen sollte. In Sachen Standortbescheinigung bei baurechtlichen Verfahren wandte sich der RTA zuvor an die Landesministerien, die überwiegend positiv reagierten: Demnach genügt die für Funkamateure gewöhnliche Anzeige gemäß BEMFV-Verfahren. Nachzulesen ist der Schriftwechsel als Vorstandsinformation auf der DARC-Webseite und in der Rubrik DARC in Packet-Radio.
WinLink-PACTOR-Mail DBØFHW nun im stabilen Betrieb
Seit etwa zwei Wochen läuft die WinLink-PACTOR-Mailbox DBØFHW nach einem
Transceivertausch im stabilen Betrieb. Die Mailbox lässt sich über das Airmail-Programm
im 20-m-Band auf 14.103 kHz in den Betriebsarten PACTOR 1 bis 3 ansprechen. Als
Modems eignen sich die SCS-Geräte aber auch der PK232 für PACTOR-1. Eine Beschreibung
gibt es unter www.afu-ag.de/db0fhw/berichte/pactor.html.
Weiterhin werden testweise der Deutschland- und Niedersachsenrundspruch in das
WinLink-Netzwerk eingespeist. Auf Anfrage eines Nutzers über das Airmail-Programm wird
der Rundspruch dann zugestellt. Dieser Service lässt sich auch noch um weitere
Rundsprüche mit überregionalen Informationen erweitern, die allerdings im reinen
ASCII-Format im Internet abrufbar sein müssen. Anfragen nimmt DD2MIC entgegen.
Empfangsberichte sind an ..... willkommen.
Zwei französische Funkamateure experimentieren mit Laserreflexionen an Regenwolken. Ihre kurzen Lichtimpulse lagen bei 12 dB unterhalb des Rauschens bei einer Distanz von 40 km. Die Funkamateure nehmen an, dass unter optimalen Bedingungen 150 km zu schaffen seien. Prinzipiell handelt es sich bei den Versuchen zunächst um Grundlagenforschung, die beweist, dass Laser-Scatterbetrieb mit Regenwolken möglich ist, und die gewöhnliche optische Sichtverbindung keinesfalls zwingende Voraussetzung sei.
Quelle: Amateur Radio Newsline Nr. 1518
Sondererlaubnis für amerikanische Funkamateure auf 500 kHz
Amerikanische Funkamateure haben eine Genehmigung zum Funkbetrieb von 505510 kHz erhalten. Diese ist auf zwei Jahre befristet und erlaubt die Nutzung schmalbandiger Betriebsarten bis 20 W ERP. Der Betrieb aller Stationen findet einheitlich unter dem Rufzeichen WD2XSH statt. Zur Unterscheidung der mittlerweile rund 25 Interessenten werden die Teilnehmer durch einen Anhang an das Rufzeichen nummeriert, sprich: WD2XSH/1, WD2XSH/2 usw. Aktuelle Informationen in Englisch sind zu lesen unter www.500kc.com.
13. ARDF-Region-1-Weltmeisterschaft beendet
Vom 12.17.09. fanden in Primorsko, Bulgarien, die 13. ARDF-Weltmeisterschaften der Region 1 statt. Trotz guter Vorbereitung und großer Erwartungen konnte das Deutsche Team keine Medaillen erringen. Weder in der Einzel- noch in der Mannschaftswertung reichte es für einen Platz auf dem begehrten Treppchen. Fast alle Titel gingen an die Mannschaften aus der Slowakei, Russland, der Ukraine und der Tschechischen Republik. Lediglich in der Kategorie M19 konnte Alexanda Vodenicharov aus Bulgarien den Weltmeistertitel erringen.
Nachrichten der DARC-Bandwacht
Nachfolgend die Nachrichten der DARC-Bandwacht, zusammengestellt von Uli Bihlmayer, DJ9KR, für den Monat August und September in Kurzform. Der Musik-Jammer aus der Volksrepublik China war vom 05.08.07.09. rund um die Uhr mit starkem Signal gleich auf drei Amateurbändern aktiv. Zweck der Aussendungen war das Stören des Clandestine-Senders Sound of Hope von der Insel Taiwan, Republik China. Seit dem 08.09. ist er auf 14,6 MHz zu hören. Einen umfassenden Bericht dazu gibt es auf der Webseite der Bandwacht. Auf 38 verschiedenen Frequenzen zwischen 7 MHz und 18,168 MHz wurden illegale Fernschreiber gehört, auf 70 Frequenzen zwischen 7 MHz und 29,7 MHz mehrkanalige Multiplex-Aussendungen. Illegaler Funkverkehr spanischer, mauretanischer und marokkanischer Fischerboote wurde häufig im 20-m- und 15-m-Band beobachtet. So war auf 14,237 MHz in USB das mauretanische Tiefkühlschiff Pesca-Bon und auf 21,212 MHz ebenfalls in USB der marokkanische Fischdampfer Fasr lautstark in arabischer und französischer Sprache zu hören. Die entsprechenden Amateurfunkverbände wurden von DJ9KR informiert. Die sommerlichen Sporadic-E-Öffnungen im 10-m-Band bringen weiterhin viele Bandeindringlinge ans Licht, die schon immer da waren, aber nicht gehört werden konnten. Dazu gehören CB-Funker, aber auch kommerzielle Anwender wie Lastwagenfahrer, Fischer auf ihren Booten und selbst Baggerfahrer aus Frankreich, Großbritannien, Italien, Kroatien, Russland und Spanien im unteren Bereich des 10-m-Bandes in AM, SSB und FM. Topaktuelle Nachrichten über Eindringlinge in unseren Bändern, ITU-Informationen und Klangdateien sind auf der Webseite der Bandwacht unter www.iarums-r1.org zu finden.
Zweites Young Helpers on the Air
Am 30.09. findet das zweite Young Helpers on the Air, kurz YHOTA, von 08:0014:00 UTC statt. Bei der Veranstaltung geht es darum, dass Jugendliche aus Hilfsorganisationen und Schulsanitätsdiensten weltweit Funkkontakt aufnehmen, sich austauschen und kennen lernen. Da es nicht an allen Schulen Clubstationen bzw. in allen Ortsverbänden der Hilfsorganisationen Funkamateure gibt, sind alle YLs und OM angesprochen, technikinteressierte Jugendliche bzw. Gruppen vor Ort zu unterstützen. Die Anruffrequenzen lauten 28,3528,4 MHz, 21,3821,4 MHz, 14,2714,3 MHz, 7,07 MHz und 3,7 MHz sowie auf 2-m- und 70-cm-Relais.
16. Inseltreffen auf der Insel Rügen
Der Distrikt Mecklenburg-Vorpommern veranstaltet am 30.09. auf der Insel Rügen im Ostseebad Göhren das 16. Inseltreffen. Umfangreiche Informationen sind unter www.amateurfunk-mvp.de erhältlich. Anlässlich der Veranstaltung findet auch ein Mobilwettbewerb von 06:0007:30 UTC auf 2 m statt. Die Ausschreibung als auch Logblatt sind auf der genannten Webseite erhältlich.
23.09.: AGCW-DL VHF/UHF Contest
23./24.09.: Scandinavian Activity Contest und CQ WW RTTY DX Contest
24.09.: ON Contest 80 m und Aktivitätskurzcontest Distrikt Ruhrgebiet
01.07.10.: CW-Aktivitätswoche des DTC e. V.
01.10.: RSGB 21/28 MHz Contest
03.10.: Deutscher Telegrafie Contest (DTC) und KW-Aktivitätstag Distrikt Nordsee
03.05.10.: YLRL Anniversary Party
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite www.darcdxhf.de
unter Conteste sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 9/06 auf der
Seite 656 und 10/06 auf Seite 730.
Funkwetterbericht (20.09. de DL1VDL)
Rückblick vom 13.19.09.:
Der solare Flux fiel von 83 auf 74 und entspricht etwa dem 90-Tage-Mittelwert von 77
Einheiten. Ebenso rückläufig verhielten sich die Sonnenfleckenrelativzahlen: von 38 auf
11. Im Berichtszeitraum wurden zwei C-Flares registriert. Bis zum 16.09. bestimmte ein
ruhiges geomagnetisches Feld das Funkwetter, danach stürmte es ziemlich heftig. Auf
Kurzwelle waren alle Bänder nutzbar. 160 m und 80 m boten auf den Nachtlinien
einige Überraschungen. Zwischen 80 m und 17 m waren wieder alle Kontinente zu
erwischen. Die drei oberen Bänder öffneten beständig auf den transäquatorialen Linien.
Vorhersage bis 27.09.:
Am 23.09. beginnt auf der nördlichen Hemisphäre der Herbst. Herbstliche
Funkbedingungen bringen im Sonnenfleckenminimum eine deutliche Belebung der unteren
Bänder und damit auch interessante DX-Chancen. Die mittleren Bänder 30 m, 20 m
und 17 m schließen abends kurz nach Eintritt der Dunkelheit, bringen aber zuvor
lautere DX-Signale als im Sommer. Erwartungsgemäß bleibt die Sonnenaktivität sehr
gering. Die einzige Fleckengruppe 10.910 ziert die uns zugewandte Sonnenscheibe. Das
geomagnetische Feld ist zunächst ruhig. Ab dem 22. oder 23.09. kann es isolierte
Störungen geben, die wir am Fading bemerken werden.
Funkwetter kurz erklärt: Herbstanfang
Der Herbstanfang fällt auf den 22.09. um 22:23 UTC oder auf den 23.09. um
00:23 Uhr. Die Sonne übertritt dann die Ebene des Erdäquators und erreicht das
Sternbild Waage. Von diesem Zeitpunkt an, der Herbst-Tagundnachtgleiche, ist die
Südhalbkugel der Erde der Sonne zugewandt, und die Nächte werden bei uns länger als die
Tage. Der astronomische Punkt der Tagundnachtgleiche wandert in unserem
gregorianischen Kalender stets zwischen dem 22. und 24.09. je nach Lage des Jahres
zum nächsten Schaltjahr. Der so genannte Schalttag alle vier Jahre ist nötig, weil die
tatsächliche Jahreslänge mit 365,2422 Tagen ausgeglichen werden muss.
Quelle: Hamburger Abendblatt vom 19.09.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:16; Melbourne/Ostaustralien 20:15;
Perth/Westaustralien 22:11; Singapur/Republik Singapur 22:55; Tokio/Japan 20:25;
Honolulu/Hawaii 16:19; Anchorage/Alaska 15:33; Johannesburg/Südafrika 04:01; San
Francisco/Kalifornien 13:55; Stanley/Falklandinseln 09:53; Berlin/Deutschland 04:46.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:58; San Francisco/Kalifornien: 02:12; Sao
Paulo/Brasilien 21:01; Stanley/Falklandinseln 21:49; Honolulu/Hawaii 04:30;
Anchorage/Alaska 04:06; Johannesburg/Südafrika 16:02; Auckland/Neuseeland 06:14;
Berlin/Deutschland 17:13.
Ende des Deutschland-RS 38*06 vom 21.09.2006
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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