DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 22/06 VOM 01.06.2006

Redaktion hatte Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


E-Mail-Reflektor für Contestgeschehen gestartet

Das Referat für DX und HF-Funksport hat mit dem DARC-Contest-Reflektor eine E-Mail-Mailingliste zu Fragen des Contestgeschehens im Internet eingerichtet. Dort sollen vorrangig Fragen im Zusammenhang mit den Contesten, die vom DARC-Referat für DX und HF-Funksport organisiert werden, aber auch allgemein interessierende Probleme rund um das Contestgeschehen diskutiert werden. Alle Beiträge müssen contestrelevant sein und sollen in höflichem Ton geschrieben sein. Beiträge, die dem widersprechen, werden im Archiv gelöscht und der Absender bei groben Verstößen von der Teilnahme ausgeschlossen. Da aus der Absender-E-Mail-Adresse nicht immer der Funkamateur zu erkennen ist, sollte man im Interesse aller Teilnehmer und einer offenen Atmosphäre Beiträge mit dem eigenen Rufzeichen signieren. Die Diskussionsplattform ist primär für DARC-Mitglieder gedacht, demnach wird der Reflektor in Deutsch geführt. Die Anmeldung kann über die Webseite des Referates für DX und HF-Funksport erfolgen.


RTA kommentiert Änderungsentwurf zur Amateurfunkverordnung

Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) vorgeschlagenen Änderungen zur Amateurfunkverordnung vom 15.02.2005 sollten schnellstens umgesetzt werden. Diese Bitte richtet der Vorsitzende des Runden Tisches Amateurfunk (RTA), Dr. Walter Schlink, DL3OAP, neben weiteren Stellungnahmen in einem Schreiben am 30.05. an das Ministerium. Weiterhin sollten keine Änderungen mehr erfolgen, die die Verordnung und ihr In-Kraft-Treten Anfang Juli aufhalten können. Der RTA hatte den Entwurf zuvor an alle RTA-Mitgliedsverbände weitergeleitet, die ihn der breiten Amateurfunköffentlichkeit zur Verfügung gestellt haben. Der RTA ist so in die Lage versetzt, nicht nur das Meinungsbild seiner Verbände wiederzugeben, sondern hat auch zahlreiche Positionen der Funkamateure ausgewertet. Darüber hinaus hat der RTA den Änderungsentwurf aus der Sicht der Funkamateure und Mitglieder des RTAs zu den Themen Erweiterung des 40-m-Bandes, Freigabe des Frequenzbereichs um 50 MHz, Zeugnisklasse E, Übergangsregelungen, Amateurfunkprüfungen, Gebührenerhöhung, Aufzeichnungen beim Ausbildungsfunkbetrieb, Offene Sprache sowie § 17 der Amateurfunkverordnung umfassend kommentiert. Zum Thema erweiterte Kurzwellennutzung mit höherer Leistung in der Zeugnisklasse E werden die Meinungen der eingegangenen Stellungnahmen der Funkamateure wiedergegeben. Ebenso wird bei Amateurfunkprüfungen auf der Grundlage der Amateurfunkverordnung (§§ 5 und 6) die Prüfungsabnahme durch Amateurfunkverbände gefordert. Der vollständige Wortlaut der sechsseitigen Stellungnahme ist als Vorstandsinformation auf der DARC-Webseite und in Packet-Radio in der Rubrik DARC nachzulesen.


Dr. Horst Weißleder, DL5YY, silent key

Plötzlich und unerwartet verstarb am 29.05. Dr. Horst Weißleder, DL5YY, im Alter von 63 Jahren. Horst gehörte seit 1959 dem DARC bzw. seiner Vorgängerorganisation an. Seit 1970 organisierte Horst den Aufbau des Ilmenauer Contestclubs und führte ihn bereits in DDR-Zeiten zu weltweiter Anerkennung. Als Leiter des deutschen Teams zur IARU-Weltmeisterschaft führte er DAØHQ zum achtfachen Erlangen des Weltmeistertitels. In der Zeit von 1992 bis 2005 hat Horst die Sonder-DOKs für spezielle Funkaktvitäten im DARC, insbesondere seiner Ortsverbände und Distrikte, vergeben. Im Referat für DX und HF-Funksport hat er sich insbesondere dafür eingesetzt, den Amateurfunk als Herausforderung für die Mitglieder des Clubs und für Newcomer als ständige Aufgabe darzustellen. Freundlich kritisch und dennoch stets konstruktiv hat er die Meinungsbildung im DARC zu zukunftsorientierten Fragen begleitet. Mit seinem Tod verliert der DARC einen verdienten Funkamateur.


Israel erweitert 40-m-Amateurfunkband

Seit dem 18.05. ist in Israel der Frequenzbereich 7100–7200 kHz dem Amateurfunkdienst auf Non-Interference-Basis zugeteilt. Darüber informiert der DARC-Auslandsreferent Hans Ehlers, DF5UG.


Funkertag am 10.06.

Am 10.06. ruft der DARC wie in den Vorjahren zum Funkertag auf. An diesem Tag steht die lokale publikumswirksame Darstellung des Amateurfunks durch die DARC-Ortsverbände als auch der Funkbetrieb auf den Bändern im Mittelpunkt. Zur öffentlichen Präsentation der Ortsverbände bietet die DARC-Geschäftsstelle Werbematerial an, welches Sie bei Gianni Nigita, DL7GBN, unter Tel. ..... oder ..... bestellen können. Tipps zur Erstellung von Presseinformationen für die lokalen Medien finden Sie als PDF-Dokumente im Mitgliederservicebereich unter „Presse und Öffentlichkeitsarbeit“. Fragen dazu beantwortet Stephanie Schmidt, DO7PR, unter Tel. ..... oder ...... Zur QSO-Party von 06:00–16:00 UTC werden auf den Bändern die Postleitregionen als Kontrollzahlen ausgetauscht. Die detaillierte Ausschreibung wurde in der CQ DL 5/06 auf Seite 318 veröffentlicht. Die empfohlene Logsoftware ist auf der Webseite www.qslonline.de unter „Contest Software“ zu finden. Um Verwechslungen mit der Software zur Februar-Party zu vermeiden, heißt das Programm „HAM Funkertag“.


Funkbetrieb auf den Bändern

Im DARC VHF-/UHF-/Mikrowellenwettbewerb am 03. und 04.06. will ein dreiköpfiges Operatorteam aus dem Locatorfeld JO61CH das WM-Sonderrufzeichen DQ2ØØ6W auf 1,3 GHz, 2,4 GHz, 10 GHz und 24 GHz aktivieren. Skeds sind über den GHz-Chat im Internet von ON4KST oder der Mobilfunknummer ..... möglich. Über die Pfingstfeiertage vom 03.–06.06. arbeitet die Station OZ1RDP von der dänischen Insel Rømø mit der IOTA-Nummer EU-125. Als Operator sitzen zum 13. Mal deutsche Pfadfinder am Mikrofon. Betrieb soll auf vielen Bändern von Kurzwelle bis 70 cm stattfinden. QSL-Karten gehen via Büro an DL9BCP.


Aktuelle Conteste

03.06.: Rheinland-Pfalz Aktivitätsabend 70 cm
03./04.06.: IARU-Region 1 CW Fieldday und DARC VHF-/UHF-/Mikrowellencontest
10.06.: VFDB Contest (Teil 3 und 4), Portugal Day Contest, QSO-Party am Funkertag, Hessen Contest UKW
11.06.: Hessencontest KW

Die Ausschreibungen finden Sie in der CQ DL 6/06 auf Seite 440 und auf der Webseite www.darcdxhf.de unter Conteste.


Funkwetterbericht (31.05. de DL1VDL)

Rückblick vom 23.–30.05.:
Hinter uns liegt eine Woche mit geringer Sonnenaktivität, ohne C-Flares und fast konstantem solaren Flux von 82. Zunächst stiegen die Sonnenfleckenrelativzahlen von 33 auf 78, aber die fünf Fleckengruppen waren eben nur optisch präsent und magnetisch wirkungslos. Das geomagnetische Feld war am 23., 26. und 28.05. stundenweise gestört, zu allen anderen Zeiten ruhig. Die DX-Bedingungen konnte man wegen des großen Stationsangebotes während des WPX-Contestes gut studieren. Es gab brauchbare Öffnungen von 80 m bis 15 m, wobei die oft leisen Signale und kurzen Öffnungen der Bänder oberhalb 20 m die Sommerbedingungen und das nahende Sonnenfleckenminimum suggerierten. Überraschungen bot das 6-m-Band, das am frühen Morgen kurz nach Japan öffnete. Einige südeuropäische Stationen arbeiteten mit Nordamerika. Es gab an einigen Tagen Sporadic-E als auch Tropobedingungen.

Vorhersage bis zum 06.06.:
Mit Beginn des Sommers gehen die F2-Grenzfrequenzen weiter zurück und die DX-Möglichkeiten auf den Bändern über 20 m leiden darunter. Das nächste koronale Loch ist auch in Sicht, dessen Magnetfeldlinien die Teilchen des Sonnenwindes zu uns führen werden. Nach einer kurzen positiven Phase rechnen wir spätestens ab 01.06. mit einem unruhigen bis stürmischen Erdmagnetfeld, das etwa zwei Tage anhalten wird. Trotzdem sollten wischen 7 MHz und 18 MHz alle Kontinente erreichbar sein. 6 m erfreut uns weiter mit Short-skip-Bedingungen und vielleicht ein paar DX-Verbindungen.

Funkwetter kurz erklärt: Bemerkungen zur F2-Schicht
Die F2-Schicht der Ionosphäre hat für die DX-Ausbreitung auf Kurzwelle eine herausragende Bedeutung. Sie ist 24 Stunden präsent, die Lebensdauer der für die Ionisation notwendigen Ladungsträger ist in ihr am größten, ihre Höhe von mehr als 210 km erlaubt die größten Sprungentfernungen. Weiterhin ermöglicht sie die Beugung der höchsten Frequenzen im Kurzwellenbereich. Unabhängig von der Sonnenaktivität werden in beiden Hemisphären der Erde die höchsten F2-Grenzfrequenzen im März und im September gemessen. Als saisonbedingte Anomalie bezeichnet man die Beobachtung, wonach in den Jahren des Sonnenfleckenminimums die mittags gemessenen F2-Grenzfrequenzen im Sommer etwas höher sind als im Winter. Dies ist bei aktiver Sonnentätigkeit gerade anders, und wir haben mittags im Winter die besseren DX-Bedingungen auf den oberen Kurzwellenbändern. Die F2-Grenzfrequenzen variieren auch mit der geografischen Breite, deshalb haben südeuropäische Stationen auf den Kurzwellenbändern vergleichsweise günstigere DX-Bedingungen, vor allem auf 10 m und 6 m. Die äquatorielle Anomalie beschreibt die Beobachtung, dass die höchsten Grenzfrequenzen nicht exakt am geomagnetischen Äquator anzutreffen sind, sondern etwa 20 ° südlich und nördlich davon.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 19:22; Ostaustralien 21:24; Westaustralien 23:07; Republik Singapur 22:56; Japan 19:27; Hawaii 15:48; Alaska 12:36; Südafrika 04:46; USA-Westküste 12:50; Falklandinseln: 11:49; Deutschland 02:51.
Sonnenuntergang: USA-Ostküste 00:18; USA-Westküste: 03:25; Brasilien 20:27; Falklandinseln 20:00; Hawaii 05:08; Alaska 07:12; Südafrika 15:24; Neuseeland 05:13; Deutschland 19:16.


Ende des Deutschland-RS 22/06 vom 01.06.2006

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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