Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Erweitertes 40-m-Band in Russland
Neue gesetzliche Regelungen erlauben russischen Funkamateuren die Nutzung des Frequenzbereiches von 71007200 kHz. Dies berichtet der Vorsitzende des russischen Amateurfunkverbandes SRR, Roman Tomas, RZ3AA. Formal tritt die Regelung zwar erst am 26.09. in Kraft, effektiv kann der Funkbetrieb aber schon seit der Veröffentlichung beginnen, so RZ3AA. Weiterhin dürfen russische Funkamateure mit der höchsten Genehmigungsklasse nun legal 1000 W Sendeleistung unterhalb 30 MHz mit Ausnahme auf 135 kHz und 1,8 MHz nutzen. Auf UHF und VHF sind für EME-Betrieb 500 W zulässig.
Liste zu betroffenen ATV-Stationen bei Übertragungen zur Fußball-WM
Ergänzend zum Deutschland-Rundspruch Nr. 17 und der Meldung ATV während der
Fußball-Weltmeisterschaft hat der DARC von der Bundesnetzagentur eine Liste der
Stationen im Einzugsbereich der WM-Stadien im Bereich 2,322,45 GHz erhalten. Um
Beeinflussungen mit BOS und TV-Übertragungssystemen zu vermeiden, würde es die Behörde
begrüßen, wenn die betroffenen Funkstellen während der akuten Phase der WM nicht in
Betrieb sind. Die automatischen Funkstellen müssen auf Anforderung der Behörde
unverzüglich abgeschaltet werden können. Die Liste kann unter http://service.darc.de/technik/wmliste.pdf heruntergeladen
werden. Den vollständigen Wortlaut finden Sie als Vorstandsinformation auf der
DARC-Webseite und in der Rubrik DARC in Packet-Radio.
Zwischenstand zum Logbook of the World
Das Logbook of the World (LoTW) des amerikanischen Amateurfunkverbandes ARRL erreicht mit Stand 16.05. die Marke von 100 Millionen QSOs in der Datenbank. Der für das Projekt verantwortliche Harold Kramer, WJ1B, begrüßt den QSO-Stand und zeigt sich erstaunt darüber, dass so viele QSOs auch während des Sonnenfleckenminimums zu Stande kommen können. Seit Projektstart am 15.09.2003 finden sich in der Datenbank bereits 5,6 Millionen bestätigte QSOs, die für Diplome der ARRL eingesetzt werden können.
Quelle: ARRL-Webseite
Satzungsänderungen der IARU-Region 1
Per Briefwahl haben die Mitgliedsverbände der IARU-Region 1 über drei Anträge von der letzt jährigen IARU-Region-1-Konferenz in Davos abgestimmt, da zum Votum die notwendige Anzahl von Mitgliedsverbänden abwesend war. Angenommen wurden Änderungen zur Satzung und Durchführungsverordnung in Bezug auf Stimmrecht und Abstimmungsmodalitäten. Demnach sind Satzungsänderungen nur mit überwiegender Mehrheit und nur von Mitgliedsverbänden möglich, die dazu qualifiziert sind. Weiterhin ist die Amtszeit eines Mitglieds des Exekutiv Komitees auf drei Wahlperioden, also neun Jahre, begrenzt. Eine Ausnahme für eine weitere Wahlperiode ist möglich, wenn das Exekutiv Komitees es für unbedingt erforderlich hält, dass ein Amtsträger wegen spezieller Qualifikationen länger im Amt bleibt. Das Komitee muss dies jedoch gegenüber der Konferenz schriftlich begründen. Letztere entscheidet darüber mit einfacher Mehrheit. Ein letzter Punkt ist der jährliche IARU-Beitrag. Dieser wird aus der Anzahl der Mitglieder mit Amateurfunkgenehmigung des Mitgliedsverbandes berechnet. Auch wurde die Beitragsstruktur zu Gunsten der Verbände mit wenig Mitgliedern angepasst. Der bisher freiwillige Beitrag für den Entwicklungsfond ist jetzt bereits im Beitrag enthalten. Für den DARC ergibt sich damit eine Reduzierung des IARU Beitrages. Die Satzungsänderungen sind auf der IARU-Region-1-Website nachzulesen.
In der Zeit vom 06.06. ab 00:00 UTC bis 07.06., 23:59 UTC dürfen schwedische Funkamateure Sonderpräfixe nutzen. Dabei kann der gewöhnliche Präfix SM durch SE und der Präfix SA durch SF ersetzt werden. Anlass dieser Aktivität ist der schwedische Nationalfeiertag bzw. die Unionsauflösung mit Norwegen im Jahr 1905. Darüber informiert Dennis Marco Härtig, DL7RBI, vom DARC-Auslandsreferat.
Amateurfunkaktionen zum Hessentag
Anlässlich des diesjährigen Hessentages in Hessisch Lichtenau bei Kassel vergibt die Clubstation des OV Eschwege, F28, seit dem 01.05. bis zum 30.06. den Sonder-DOK HT06. Vom 29.05.02.06. findet an der Freiherr-vom-Stein-Schule zum Hessentag eine Projektwoche statt, zu der in der Zeit von 08:0013:00 Uhr den Schülern der Amateurfunk näher gebracht wird. Am 31.05. ist schließlich Funkbetrieb für Jedermann möglich. Veranstalter dieses Tages sind die Schüler der Freiherr-vom-Stein-Schule unter der Leitung von Rainer Wagner, DF1FRW, und Mitglieder des OV Eschwege.
20./21.05.: King of Spain Contest und Baltic Contest
24.05.: Rheinland-Pfalz Aktivitätsabend 2 m
25.05.: QRP Minimal Art Session
27./28.05.: CQ WW WPX Contest
28.05.: Hamburg Contest
Die Ausschreibungen finden Sie in der CQ DL 5/06 auf Seite 365 und auf der
Webseite www.darcdxhf.de unter Conteste.
Funkwetterbericht (16.05. de DL1VDL)
Rückblick vom 09.15.05.:
Die Sonnenaktivität war sehr gering. Keine Flares, weiter fallende Fluxwerte von 82
auf 72 und ebenso fallende Sonnenfleckenrelativzahlen von 56 auf Null charakterisieren die
Situation. Die Tageswerte des geomagnetischen Index A betrugen: 4, 4, 18, 16, 11, 8, und
4. Wir hatten nur am 9., 10. und 15.05. ein ruhiges Magnetfeld. Die Kurzwellenbänder
zeigten sich sommerlich, was besagt, dass es außerhalb der Conteste nur wenige
Lowband-DX-QSOs gab. Die Signale der Rundspruchstation W1AW auf 160 m waren dennoch
beachtlich laut. Zwischen 40 m und 17 m konnten wir alle Kontinente erreichen.
10 m bot neben transäquatorialen Verbindungen etwas Short Skip und 6 m zeigte
neben Tropo etwas Sporadic-E. PA7FA hörte die Bake ZD8VHF/B, was bedeutet, dass wir das
6-m-Band aufmerksam beobachten sollten.
Vorhersage bis zum 23.05.:
Wir erwarten keine erhöhte Sonnenaktivität und bis zum 20.05. ein meist stürmisches
geomagnetisches Feld wegen intensiven Sonnenwindes. Die zuverlässigsten DX-Bedingungen
mit Bandöffnungen zu allen Kontinenten finden wir zwischen 7 MHz und 18 MHz.
Funkwetter kurz erklärt: Neues vom Sonnenfleckenzyklus
Andy, DJ7IK, schickte folgende interessanten Neuigkeiten, die der NASA Sonnenphysiker
David Hathaway veröffentlichte. Das von ihm als großer nordatlantischer Strom
bezeichnete heiße Plasma innerhalb der Sonne hat zwei Ausläufer, Nord und Süd, wobei
jeder Plasmastrom etwa 40 Jahre für einen vollständigen Umlauf benötigt. Forscher
glauben, dass die Bewegung dieses Stroms den Sonnenfleckenzyklus steuert. Zyklus 24 wird
stark sein (Maximum etwa 2011 bis 2012). Zyklus 25 wird schwach sein (Höhepunkt 2022 bis
2023). Beide Vorhersagen basieren auf dem beobachteten Verhalten des Stroms. Sonnenflecken
sind nach dieser Theorie magnetische Knoten, die vom Boden des Stroms nach oben sprudeln
und letzten Endes durch die Oberfläche der Sonne hinaustreten. Es ist bekannt, dass
Sonnenflecken von äußeren Breitengraden hin zum Äquator der Sonne driften. Nun nimmt
man an, dass auch diese Drift durch die Bewegung des Plasmastroms verursacht wird. Durch
Messung der Drift der Sonnenfleckengruppen, sagt Hathaway, messen wir indirekt die
Geschwindigkeit des Plasmastromes. Mit Hilfe von alten Aufzeichnungen der Sonnenflecken
hat Hathaway die Bewegung des Stroms bis zum Jahr 1890 zurück aufgezeichnet. Die Zahlen
lassen kaum Zweifel zu: Für mehr als ein Jahrhundert war die Geschwindigkeit des Stroms
ein guter Indikator für zukünftige Sonnenaktivitäten. Wenn der Trend, nämlich die
Verlangsamung der Drift, anhält, könnte der Sonnenzyklus 25 im Jahre 2022 wie der Strom
selber sein, nämlich unterhalb der Nulllinie jeder bisherigen Skala. Weitere
Informationen erhält man im Internet unter: http://science.nasa.gov/headlines/y2006/10may_longrange.htm.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 19:12; Ostaustralien 21:13; Westaustralien 22:58; Republik
Singapur 22:55; Japan 19:35; Hawaii 15:52; Alaska 13:07; Südafrika 04:39; USA-Westküste
13:00; Falklandinseln: 11:31; Deutschland 03:09.
Sonnenuntergang: USA-Ostküste 00:06; USA-Westküste: 03:13; Brasilien 20:31;
Falklandinseln 20:15; Hawaii 05:02; Alaska 06:40; Südafrika 15:28; Neuseeland 05:21;
Deutschland 18:57.
Ende des Deutschland-RS 20/06 vom 18.05.2006
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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