DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 16/06 VOM 20.04.2006

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Funkaktivität anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland

Die lang vorbereiteten Funkaktivitäten anlässlich der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland starten in wenigen Tagen. Nicht nur die 38 Sonderstationen bringen Punkte für das offizielle DARC-Diplom „Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland“, sondern alle deutschen Stationen zählen einen Punkt für diese Trophäe! Es ist erklärtes Ziel, dass zu der WM-Aktivität eine Million QSOs aus Deutschland gemacht werden. Alle DL-Stationen sind deshalb aufgefordert, im Zeitraum 01.05.–31.07. Betrieb zu machen und die Bänder zu beleben. Zwei Wochen später, am 13.05., werden die 38 Sonderstationen ebenfalls in den Betrieb eintreten und 64 Tage lang auf den Bändern arbeiten. Alle DL-Stationen werden für die Diplombeantragung gebeten, das gesamte Log aus dem Zeitraum Mai bis Juli 2006 zur Verfügung zu stellen. Zum Loggen der Funkverbindungen eignet sich beispielsweise die Software Win-Test, die unter http://wfc2006.win-test.com erhältlich ist. Die Verwendung anderer Logbuchsoftware ist ebenfalls möglich, die Einsendung der Logdaten muss jedoch im ADIF-Format erfolgen. Details zur Logeinsendung folgen in der Augustausgabe der CQ DL. Die Webseite des Projekts „Funkaktivitäten zur WM 2006“ ist über www.amateurradio2006.de zu erreichen. Sie finden dort einen Zugang zum Online-Log für die Sonderstationen, das elektronische Antragsformular für das WM-Diplom, ein Betriebshandbuch sowie weitere nützliche Informationen.


Verfahrensanweisungen zur BEMFV und zur EMV-Störfallbearbeitung

Gemäß dem neuen Informationsfreiheitsgesetz (IFG) vom 05.09.2005 hat ein engagiertes Mitglied mit Unterstützung des Vorstandes bei der Bundesnetzagentur erfolgreich einen Antrag auf Einsichtnahme in amtliche Informationen gestellt. Die Behördenreferate 511 und 414 haben daraufhin reagiert. Übermittelt wurden die Verfahrensanweisung zum „Bearbeiten von Störungen“ (VA09/STÖ) sowie die „Anzeige von ortsfesten Amateurfunkstellen gemäß BEMFV“. Weiterhin gibt es die Arbeitsanweisung „Bearbeiten von Störungen“ (AA09/STÖ/01), sowie die „Messvorschrift für die Messung von Störfeldern“ (322 MV 05 Teil1) aus Anlagen und Netzen der Telekommunikation im Frequenzbereich 9 kHz bis 3 GHz. Die Bundesnetzagentur weist darauf hin, dass die Verfahrens- und Arbeitsanweisungen zur Bearbeitung von Störungen im Laufe des Jahres 2006 überarbeitet werden. Es ist beabsichtigt, die überarbeiteten Versionen und die Messvorschrift 322 auf der Webseite der Bundesnetzagentur zu stellen. Interessierte können die amtlichen Informationen im Mitgliederservicebereich bei der Technischen Verbandsbetreuung nachlesen. Den vollständigen Wortlaut der Vorstandsinformation finden Sie im Internet sowie unter Packet-Radio in der Rubrik DARC.


Nachlese Weltamateurfunktag am 18.04.

Den 18.04. hat die International Amateurradio Union (IARU) anlässlich ihrer Gründung am 18.04.1925 in Paris zum Welt-Amateurfunktag ausgerufen. Unter dem Motto: „Amateurfunk: Eine Brücke zur Informations- und Kommunikationstechnologie für die Jugend von heute“, aktivierten zahlreiche Funkamateure die Amateurfunkfrequenzen. Auf den Bändern aktiv war auch der spanische König Juan Carlos, EAØJC, der von anderen Funkamateuren gearbeitet wurde. Aufgerufen durch einen Artikel in der Presse, informierten sich zeitgleich zum Funkgeschehen auf den Bändern Besucher im Amateurfunkzentrum in Baunatal über den Amateurfunk.


Neuzuweisung des 24-GHz-Bandes in Australien

Australische Funkamateure verlieren möglicherweise das 24-GHz-Band. Die dortige Regulierungsbehörde beabsichtigt, den Frequenzbereich 22–26,5 GHz für Ultra-Breitband-Fahrzeugradar zu vergeben. Bei In-Kraft-Treten würde die Primärzuweisung für 24–24,05 GHz entfallen, und den Funkamateuren würde nur noch das auf sekundärer Basis zugewiesene Segment von 24,05–24,25 GHz zur Verfügung stehen. Das Kommentierungsverfahren für die neue Frequenzzuteilung der australischen Fernmeldebehörde endete am 19.04.

Quelle: RSGB-Webseite


Update für Win-Contest Software bringt neue Funktionen

Am 16.04. hat der Programmautor Klaus Raczek, DD3KU, das Update Version 3.3.31 für seine UKW-Contest-Software Win-Contest veröffentlicht. Funkamateure und Contestteams, die ihre Auswertung mit der Software erledigen, sollten das Update herunterladen, da die Auswertung per E-Mail an das UKW-Funksport-Referat optimiert wurde. Weiterhin wurde die Stationsdatenbank um 400 Neuzugänge erweitert. Das Update ist auf der Webseite www.dd3ku.de erhältlich.


Redaktion CQ DL bittet um Neuzusendung von E-Mails

Die Redaktion CQ DL bittet alle Zulieferer, die über die Osterfeiertage Manuskripte, Meldungen sowie Bilder zum Fotowettbewerb per E-Mail an ..... zugeschickt haben, um deren Neuzusendung. Durch einen E-Mail-Softwarefehler ging ein Teil der Nachrichten verloren. Wir danken für Ihr Verständnis.


Meldungen der DARC-Bandwacht

Seit es den Amateurfunk gibt, werden die exklusiven Bänder durch kommerzielle und militärische Funkdienste, Botschaftsfunk, Fischerboote, Rundfunksender und auch private Funkpiraten gestört. Übrigens: Das 80-m-Band ist kein Exklusivband! Das Ausfindigmachen dieser Eindringlinge und die Koordinierung der Abwehrmaßnahmen sind Aufgaben der Bandwacht. Sie ist aber auch Aufgabe jedes einzelnen Funkamateurs, der solche Störer hört: Er sollte in jedem Fall Bandeindringlinge unverzüglich der Bandwacht schriftlich melden. Nachfolgend ein Auszug von Störmeldungen aus den Monaten März und April. Die Aktivitäten des Rundfunksenders Radio China International 18.160 kHz sind nun aufgeklärt: Ebenfalls auf 18.160 kHz sendet der taiwanesische Rundfunksender „Sound of Hope“. Um diesen zu stören, hat sich der chinesische Rundfunksender auf die gleiche Frequenz gesetzt. Nach einem Frequenzwechsel auf 18.080 kHz ist er seit kurzer Zeit nicht mehr im 18-MHz-Band der Funkamateure zu hören. Aus der IARU-Region 3 und selbst aus Region 2 treffen viele Beschwerden wegen eines Überhorizontradars der Chinesen ein. Das 40- und das 80-m-Band werden dort oft gestört. Auch in Deutschland wurde nun dieses Überhorizontradar mit seinen ratternden Impulsen im 40-m-Band gehört. Eine Beschwerde über die Bundesnetzagentur läuft. Weitere Informationen der Bandwacht, aktuelle Nachrichten über Bandeindringlinge und auch Klangbeispiele gibt es auf der Webseite der Bandwacht: www.iarums-r1.org.


Funkbetrieb auf den Bändern

Am 22.04. findet der Aktivitätstag der ehemaligen sowjetischen/russischen Arktisfunker statt. Es wollten teilnehmen: R1ANF, R1ANC und RU3HD wird QRV als R1ANN/MM an Bord der Akademik Fedorov. Die Aktivierung schottischer Inseln ist das alljährliche Ziel von Joachim Braun, DH5JBR. Er beginnt mit dem Betrieb am 30.04. von Great Cumbrae (EU-123) auf 14,260 MHz ±QRM. Bis Ende Mai will er insgesamt von 30 Inseln, darunter EU-008, EU-010, EU-123, EU-092 und EU-120, Funkbetrieb abwickeln.


Aktuelle Conteste

22./23.04.: SP DX RTTY Contest
29./30.04.: Helvetia Contest

Die Ausschreibungen finden Sie in der CQ DL-Ausgabe 4/06 auf Seite 293 und auf der Webseite www.darcdxhf.de unter Conteste.


Funkwetterbericht (19.04. de DL1VDL)

Rückblick vom 12.–18.04.:
Die Tageswerte des solaren Fluxes betrugen 80 ±2 Einheiten und entsprachen dem 90-Tagesmittel von 78. Die Sonnentätigkeit war sehr gering, es wurden keine Flares registriert. Das geomagnetische Feld war nur am 12., 16. und 17.04. ruhig, sonst stark gestört. Am 14.04. erreichte der geomagnetische Index K den Wert 7. Radioaurora ist ab K >6 sehr wahrscheinlich. Die Kurzwellenausbreitung war am 13. und 14.04. durch eine hohe Grunddämpfung erschwert. An den anderen Tagen öffneten die Bänder oberhalb von 10 MHz bei lokalem Sonnenaufgang auf allen Taglinien. Auf den Nachtlinien war auf 160 m und 80 m bevorzugt Westaustralien und die Karibik erreichbar, ebenso Südamerika. 30 m und 20 m erwiesen sich als zuverlässige DX-Bänder.

Vorhersage bis zum 26.04.:
Wir erwarten keine größere Sonnenaktivität und ein ruhiges Erdmagnetfeld, wobei isolierte Störungen nie auszuschließen sind. Grayline-DX erfordert ein gutes Timing, funktioniert aber zuverlässig für Entfernungen bis etwa 12.000 km. 7–18 MHz bleiben gute DX-Bänder. Aber auch alle oberen Bänder warten mit Überraschungen auf den Taglinien auf.

Funkwetter kurz erklärt: Polarlicht und Aurora
Sichtbare Aurora oder Polarlicht entsteht, wenn sehr viele Elektronen des Sonnenwindes, die sich spiralförmig entlang der von koronalen Löchern ausgehenden Feldlinien bewegen, Atome und Moleküle in der oberen Polaratmosphäre ionisieren. Beim Ionisieren werden die Hüllenelektronen, die sich um den Atomkern auf festen Energieniveaus bewegen, auf ein höheres Energieniveau gehoben. Die Elektronen haben aber das Bestreben, in ihren stabilen Grundzustand zurückzuspringen und geben dabei die ihnen zuvor bei der Ionisation übertragene Energie in Form von Licht ab. Die Farbe des Polarlichtes richtet sich danach, welche Art von Atomen und Molekülen ionisiert wurden. Typische Auroras spielen sich in Höhen zwischen 100 und 250 km ab. Radio-Aurora ist ein Scattereffekt, den wir ausnutzen. Funkwellen werden an den ionisierten Gebieten der oberen Polaratmosphäre gestreut.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:42; Melbourne/Ostaustralien 20:42; Perth/Westaustralien 22:34; Singapur/Republik Singapur 23:01; Tokio/Japan 20:14; Honolulu/Hawaii 16:15; Anchorage/Alaska 14:48; Johannesburg/Südafrika 04:21; San Francisco/Kalifornien 13:40; Stanley/Falklandinseln: 10:35; Berlin/Deutschland 04:18.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 23:30; San Francisco/Kalifornien: 02:42; Sao Paulo/Brasilien 20:56; Stanley/Falklandinseln 21:20; Honolulu/Hawaii 04:49; Anchorage/Alaska 05:08; Johannesburg/Südafrika 15:56; Auckland/Neuseeland 06:01; Berlin/Deutschland 17:57.


Ende des Deutschland-RS 16/06 vom 20.04.2006

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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