Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Österreichisches BMVIT widerspricht falschlautenden Presseveröffentlichungen des Powerlinebetreibers
Das von der Linz AG in Oberösterreich betriebene Powerlinenetz ist für zahlreiche
Störungen von Funkdiensten und Radioempfängern verantwortlich. Dies geht eindeutig aus
einer vom österreichischen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
veröffentlichten Liste von Störungsmeldungen hervor. Die Veröffentlichung ist eine
Reaktion der Behörde auf eine Presseaussendung der Linz AG, in der die Unbedenklichkeit
von Powerline behauptet wurde. Man findet die umfangreiche Liste im Internet unter http://tinyurl.com/msgxq.
Problematik des Funkschutzes im neuen EMVG-Entwurf
Gestützt auf den Text der EMV-Richtlinie 2004/108/EG, die in nationales Recht bis Mitte Januar 2007 umgesetzt werden soll, haben Vertreter des RTA und DARC am 05.04. in Berlin vorgetragen, dass im neuen EMVG-Entwurf der Schutz der Funkdienste und insbesondere des Amateurfunkdienstes nicht gewährleistet ist. Beteiligt waren Bundestagsabgeordnete, Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi), der Bundesnetzagentur (BNetzA) und des Runden Tisches Amateurfunk (RTA) sowie des DARC. Kritisiert wurden mögliche Regelungen von Frequenznutzungen in und längs von Leitern. Nach jetzigem Stand sind von vorn herein nur Sende- und Empfangsanlagen schutzberechtigt, die Sicherheitszwecken dienen. Entsprechend dem Erwägungsgrund 2 der EMV-Richtlinie, wonach die Mitgliedsstaaten zu gewährleisten haben, dass u. a. der Amateurfunkdienst gegen elektromagnetische Störungen geschützt wird, müssten auch die Befugnisse der Bundesnetzagentur im EMVG-Entwurf überarbeitet werden. Im Gegensatz zum EMVG 1998 soll die Ermächtigungsgrundlage für eine Störfallbeseitigungsverfahrensverordnung im EMVG nicht mehr enthalten sein. Die Bundestagsabgeordneten zeigten sich überzeugt von den Kritikpunkten und Änderungsvorschlägen des RTA und baten die Behördenvertreter, den vermissten Funkschutz im EMVG ausreichend zu gewährleisten. Ein weiteres Gespräch zum aktuellen Entwurfsstand EMVG zwischen Politikern, Behördenvertretern und RTA soll Mitte Mai bis Ende Juni folgen. Den vollständigen Wortlaut der Vorstandsinformation finden Sie im Internet sowie unter Packet-Radio in der Rubrik DARC.
Marktaufsicht der Bundesnetzagentur
Im Zuge eines gelockerten EMVG mit einfachem Marktzugang für elektrische Geräte, äußerten Vertreter des DARC e. V. ihre Bedenken über den Durchgriff der Marktaufsicht. Sie betonten, dass nur eine scharfe, transparente und der technischen Entwicklung vorauseilende Marktaufsicht den Funkschutz in Deutschland erhalten kann. Der für die Marktaufsicht zuständige Unterabteilungsleiter Reiner Liebler erläuterte im Weiteren das Aufsichtskonzept der BNetzA sowie die Mechanismen bei fehlender Konformität oder Nichterfüllung der Schutzziele. Zu finden ist die Vorstandsinformation im Internet sowie unter Packet-Radio in der Rubrik DARC.
BNetzA informiert zu Echolinkfrequenzen und abschließend zum 6-m-Losverfahren
In der Amtsblattmitteilung Nr. 102/2006 hat die Bundesnetzagentur die nutzbaren Frequenzen für den Betrieb von automatisch arbeitenden Echolink-Gateways veröffentlicht. Wie eine telefonische Rücksprache mit der Bundesnetzagentur mittlerweile ergab, können ergänzend zu den in der Amtsblattmitteilung veröffentlichten Frequenzen auch 432,825 und 432,850 MHz weiterhin vergeben werden, wenn nicht ggf. alte Genehmigungen dagegen sprechen. Das Amtsblatt berichtet weiterhin abschließend zum neuerlichen Zuteilungsverfahren für 6-m-Sondergenehmigungen. Demnach wurden 4363 Anträge eingereicht, wovon 169 nicht berücksichtigt wurden wegen Nichteinhaltung der Verfahrensbedingungen. Die Primärnutzer haben eine Obergrenze von 4500 Sonderzuteilungen vorgegeben. Abzüglich der bereits bestehenden Genehmigungen bestanden somit 1.695 Vergabemöglichkeiten. Da die Zahl der gültigen Anträge diejenige der möglichen Zuteilungen überstieg, wurde per Losverfahren ermittelt. Der Versand der Sonderzuteilungen erfolgte am 06.03.. Antragsteller, die nicht gezogen wurden, erhalten von der Behörde keine Benachrichtigung.
Die bisherige Crew Nummer 12 ist nach fast 190 Tagen am 08.04. sicher von der Internationalen Raumstation ISS zurückgekehrt. Unter den Astronauten war auch Bill McArthur, KC5ACR, der mit besonderer Begeisterung und sehr intensiv Amateurfunkbetrieb von Bord gemacht hatte. Zur neuen Crew Nummer 13, die schon am 01.04. an Bord kam, gehören Kommandant Pavel Vinogradov, RV3BS, und Flugingenieur Jeff Williams, KD5TVQ. Sie wurden vom ersten brasilianischen Astronauten Marcos Pontes, PYØAEB, begleitet, der aber mit der vorigen Crew schon wieder zur Erde zurückgekehrt ist. Nicht vor Juli wird der deutsche Astronaut Thomas Reiter, DF4TR, an Bord erwartet.
Webseite informiert über Funkbetrieb zur Fußball-Weltmeisterschaft
Noch in der Aufbauphase befindet sich die Webseite www.amateurradio2006.de,
welche sich zum Ziel gesetzt hat, zusammenfassende Informationen des Funkbetriebs mit
Sonderrufzeichen zur Fußball-Weltmeisterschaft zu bieten. Zu finden sind bereits ein
Betriebshandbuch sowie die Anschriften des Daten- und QSL-Managers. Zum WM-Funkbetrieb
wurde in der CQ DL 2/06 auf Seite 85, 3/06 auf Seite 161 und 4/06 auf Seite 241
bereits umfassend informiert.
Zwischenstand zum Fotowettbewerb des DARC
Unter dem Motto Augenblicke im Amateurfunk Technik (er)leben ruft der DARC noch bis zum 29.05. zu einen Fotowettbewerb auf. Die Redaktion CQ DL erreichten schon zahlreiche Bilder. Bitte achten Sie aber darauf, dass insbesondere digitale Fotos stets mit der höchsten Auflösung eingesandt werden. Die Motive sollten die Faszination des Amateurfunks und den Reiz dieser grenzenlosen Kommunikation widerspiegeln. Teilnehmen darf jedes Mitglied mit maximal zwei selbst geschossenen Fotos. Die weiteren Wettbewerbsbedingungen finden Sie in der CQ DL 4/06 auf Seite 239.
OV-Infodienst 2/2006 erschienen
Die Ausgabe 2/2006 des OV-Infodienstes ist erschienen. Den OV-Infodienst erhalten Ortsverbandsvorsitzende oder ihre Beauftragten, mit der dringenden Bitte, entsprechende Informationen an alle Mitglieder weiterzugeben. Die aktuelle Ausgabe finden Sie neben den bereits veröffentlichten Schreiben im DARC-Servicebereich im Internet.
Der internationale Zusammenschluss der Amateurfunkverbände, die IARU, feiert am 18.04.
alljährlich ihre Gründung. Daher gilt dieser Tag seither als World Radio
Day. Der polnische Amateurfunkverband PZK gib aus diesem Anlass jährlich ein Diplom
heraus. Die Ausschreibung findet man unter http://ward.radio.org.pl.
Vom 21.23.04. findet das CW-Treffen in Erbenhausen/Thüringen statt. Am Samstag,
22.04. sind die Wettbewerbe um den Deutschen Telegrafie-Pokal. Darüber hinaus werden
interessante Vorträge über DXpeditionen zu hören sein. Die Treffen von HSC und FMC
finden ebenfalls am Samstag statt. Am Sonntag, 23.04. trifft sich die AGCW-DL e. V.
um 09:30 Uhr zu ihrer Mitgliederversammlung. Wichtiger Punkt ist die Wahl des
Vorstands.
Anlässlich des 20. Jahrestages der Tschernobylkatastrophe arbeitet ein Dutzend Stationen mit EN2Ø-, EO2Ø- und EM2Ø-Präfix auf den Bändern. Aktivitätszeitraum ist vom 20.30.04. Mit den Sonderrufzeichen SX2P wollen griechische Funkamateure an die Olympischen Spiele im Jahr 1906 erinnern. Betrieb soll vom 15.17.04. auf Kurzwelle in SSB, CW und digitalen Betriebsarten stattfinden.
15.04.: Holyland DX Contest, ES Open HF Championship, Hörerwettbewerb Brandenburg,
Baden-Württemberg Aktivität und EU Sprint Spring
15./16.04: YU DX Contest
22/23.04.: SP DX RTTY Contest
Die Ausschreibungen finden Sie in der CQ DL-Ausgabe 4/06 auf Seite 293 und auf
der Webseite www.darcdxhf.de unter Conteste.
Funkwetterbericht (11.04. de DL1VDL)
Rückblick vom 05.11.04.:
Die im jüngsten Funkwetterbericht angedeutete Belebung der oberen Kurzwellenbänder
bestätigte sich. Wie Bernhard, DL6XB, berichtete, funkten am 06.04. VK6RO und DL6HCE
über das Hamburger 10-m-FM-Relais DFØHHH mit rauschfreiem Signal. Auch an den Folgetagen
waren australische Stationen auf 24 MHz und 28 MHz zu arbeiten. Auf 10 m
konnte man einige Baken aufnehmen und sogar kurze Short-skip-Öffnungen finden. Auf
28.277,5 kHz war die deutsche Bake, ehemals DFØAAB/B, mit ihrem neuen Rufzeichen
DMØAAB/B gut zu hören. Der solare Flux fiel im Berichtszeitraum um 10 Einheiten von 99
auf 89. Das geomagnetische Feld war zwischen dem 06.04. mittags und bis Mitternacht am
08.04. ruhig, ansonsten gestört. Am 09. und 10.04. führten starke Störungen des
Erdmagnetfeldes zu Aurorabedingungen im hohen Norden. Zwischen 40 m und 17 m
waren wieder alle Kontinente erreichbar.
Vorhersage bis zum 18.04.:
Wir erwarten zwischen dem 14. und 16.04. starke geomagnetische Störungen. Ursache ist die
geoeffektive Lage des koronalen Loches CH220, dessen Magnetfeldlinien die Teilchen des
Sonnenwindes zu uns führen. Es ist gegenwärtig wenig wahrscheinlich, dass die geringe
Sonnenaktivität zu einzelnen C-Flares führen wird. Dies hängt davon ab, wie sich der
neue Sonnenfleck 10.871 entwickelt. Wir finden zum lokalen Sonnenaufgang für etwa zwei
Stunden auf 40 m und 30 m viele laute DX-Signale. Auch 20, 17 und vielleicht
15 m öffnen dann ziemlich schnell. Gut Funk und frohe Ostern!
Funkwetter kurz erklärt: Koronale Löcher
Koronale Löcher sind Bereiche niedriger Dichte der Sonnenkorona und kälter als ihre
Umgebung. Sie erscheinen als dunkle Bereiche im Röntgenspektralbereich. Ursache koronaler
Löcher sind unipolare Magnetfelder auf der Sonnenoberfläche, deren offene Feldlinien
sehr weit in den Weltraum hinausreichen. Entlang dieser Feldlinien werden ständig
elektrisch geladene Teilchen des Sonnenwindes mit hoher Geschwindigkeit (einige Hundert
Kilometer pro Sekunde) in den interplanetaren Raum geführt. Zum Ende eines
Sonnenfleckenzyklus und in dessen Minimums treten koronale Löcher häufig auf und sind
wegen der ansonsten geringen Sonnenaktivität oft bestimmend für den Zustand der
Ionosphäre und des Erdmagnetfeldes.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:42; Melbourne/Ostaustralien 20:42;
Perth/Westaustralien 22:34; Singapur/Republik Singapur 23:01; Tokio/Japan 20:14;
Honolulu/Hawaii 16:15; Anchorage/Alaska 14:48; Johannesburg/Südafrika 04:21; San
Francisco/Kalifornien 13:40; Stanley/Falklandinseln: 10:35; Berlin/Deutschland 04:18.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 23:30; San Francisco/Kalifornien: 02:42; Sao
Paulo/Brasilien 20:56; Stanley/Falklandinseln 21:20; Honolulu/Hawaii 04:49;
Anchorage/Alaska 05:08; Johannesburg/Südafrika 15:56; Auckland/Neuseeland 06:01;
Berlin/Deutschland 17:57.
Ende des Deutschland-RS 15/06 vom 13.04.2006
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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