Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
LPD-Sprechfunk im 70-cm-ISM-Bereich soll auslaufen
Die Bundesnetzagentur beabsichtigt, so genannte LPD-Sprechfunkanwendungen im
70-cm-ISM-Bereich in der Zukunft auslaufen zu lassen. Dies geht aus der aktuellen
Schnittstellenbeschreibung für Non-specific Short Range Devices besser
bekannt als LPD- oder SRD-Funkgeräte - hervor. Darin empfiehlt die Behörde:
Drahtlose Audio- und Sprach-Anwendungen nicht im Frequenzbereich von 433,05 MHz
bis 434,79 MHz vorzusehen. Mit diesem Grundsatz folgt die Bundesnetzagentur der
europäischen Empfehlung 70/03 des "European Radiocommunications Committee"
(ERC). Schnittstellenbeschreibungen sind in erster Linie für die Hersteller bzw.
Importeure von Funkgeräten von Bedeutung. Für die Betreiber und Nutzer von
LPD-/SRD-Sprechfunkgeräten hat die Empfehlung der Behörde derzeit fast keine
Auswirkungen, da die BNetzA-Regelung vorerst unverbindlichen Charakter hat. Nachzulesen
ist die Schnittstellenbeschreibung unter www.bundesnetzagentur.de/media/archive/4822.pdf.
Quelle: FM-Funkmagazin
Mit deutscher Klasse E in Dänemark auf Kurzwelle
Deutsche Klasse-E-Genehmigungsinhaber sind in Dänemark der dortigen Amateurfunkklasse
B gleichgestellt. Dies bestätigte die dänische Telekommunikationsbehörde in einer
E-Mail auf Anfrage eines deutschen Klasse-E-Genehmigungsinhabers. Demnach ist Betrieb auf
allen Amateurfunkbändern mit 100 W (25 W auf 70 MHz) in allen
Betriebsarten innerhalb der dänischen Bestimmungen erlaubt. Vor der CEPT-Empfehlung (05)
06 war in Dänemark nur ähnlich der deutschen Klasse E äquivalenter und individueller
Betrieb zulässig. Zur Situation, ob in Deutschland Kurzwellenbetrieb für Klasse E
ermöglicht werden könnte, äußerte sich Dr. Tettenborn vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Technologie in einem Brief Ende Dezember an den Runden Tisch Amateurfunk
wie folgt: "Aus Gründen der Anpassung an internationale Empfehlungen, aber auch
aufgrund von Frequenzregulierungsmaßnahmen habe ich die Absicht, in absehbarer Zeit eine
erste Änderung der Amateurfunkverordnung zu erlassen
Lassen Sie mich an dieser
Stelle nur einige Problemkreise nennen: Vorzeitige Freigabe des Frequenzbereiches
71007200 kHz, europäisch harmonisierte so genannte
Einsteiger-Amateurfunkzeugnis-Klasse (mit beschränkter Kurzwellen-Nutzung)
usw." Diesen Passus hat der DARC bereits in einer Vorstandsinformation vom 05.01.
unter http://service.darc.de/voinfo
veröffentlicht.
Österreichische Behörde veröffentlicht Informationen zu PLC-Störspektren
Das österreichische Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
veröffentlicht in einem PDF-Dokument aufgezeichnete Störspektren verschiedener
PLC-Geräte und Installationen sowie grundlegende Informationen zur Technologie. Das
Dokument ist über den Link http://tinyurl.com/9lf59
zu finden.
Erste Laser-ATV-Eingabe in Betrieb
Das Amateurfunkfernsehrelais DBØTVH in Hannover ist bundesweit als erstes mit einer
THz-Eingabe ausgestattet. Die im Testbetrieb befindliche Eingabe hat experimentellen
Charakter und soll Versuche im optischen Frequenzbereich fördern. Aktiv ist die Eingabe
nur nachts, da der als Detektor verwendete Sekundär-Elektronenvervielfacher ansonsten
durch Tageslicht innerhalb kurzer Zeit zerstört würde. Die spektrale Empfindlichkeit
erstreckt sich von etwa 200 nm (UV-Licht) über den sichtbaren Bereich bis ins nahe
Infrarot bei etwa 850 nm. Der Detektor hat einen Öffnungswinkel von etwa 45° und
ist auf dem Gehäuse einer per DTMF drehbaren Kamera montiert. So kann er fernbedient in
jede gewünschte Position gedreht werden. Detaillierte Informationen zu der innovativen
ATV-Eingabe findet man unter www.mydarc.de/dj1wf.
Die Betriebsart Erde-Mond-Erde, besser bekannt als EME, feierte am 25.01. ihren 60. Jahrestag. 1946 gelang es Ingenieuren des US-Camp Evans erstmals im Rahmen des Projektes Diana mit starken Radarwellen durch die Ionosphäre hindurch Reflexionen von der Mondoberfläche wieder zu empfangen. Vor diesen einstigen Versuchen wurde diese Tatsache für unmöglich gehalten. Das Experiment legte zeitgleich auch den Grundstein der Radioastronomie und war richtungsweisend für die moderne Satellitenkommunikation, da man zuvor aufgrund von Frequenzwahl, Strahlungswinkel und Sendeleistung nur in der Lage war, Radarwellen unterhalb der Erdionosphäre zu reflektieren.
Quelle: RSGB
Britisches Kriegsschiffmuseum mit Amateurfunkstationen schließt
Das britische Kriegsschiffmuseum in Birkenhead nahe der Stadt Liverpool steht kurz vor
seiner Schließung. Damit gehen auch drei Sonderrufzeichen, die von dort betrieben wurden,
QRT. Eine der Stationen, GB2PLY, befindet sich im Funkraum an Bord der HMS Plymouth.
Die anderen zwei betroffenen Rufzeichen lauten GBØNYX und GØTON. Am 04. und 05.02.
sollen die Rufzeichen vermutlich das letzte Mal aktiviert werden. Betrieb ist in CW und
SSB von 10:30 UTC bis 14:30 UTC auf 40 m, 17 m und 15 m
vorgesehen. Die Schließung ist erforderlich, da das Museum gezwungen wird, den Liegeplatz
zu Gunsten eines Parkhauses freizumachen. Derzeit ist ferner noch nicht klar, was mit den
Schiffen geschehen soll. Eine Gruppe ehemaliger Seefahrer hat ein Online-Petitionsforum
unter www.mylostoppos.com ins Leben gerufen,
um die Schiffe als historische Werke zu erhalten. Funkamateure werden zur Beteiligung
aufgerufen, um die Standorte der Rufzeichen GB2PLY, GBØNYX und GØTON zu erhalten.
Quelle: RSGB
Kartenserver des INTERMAR e. V. in Betrieb
Der INTERMAR Amateur-Seefunk e. V. bietet unter der Internetwebseite www.positionsreport.de einen APRS-Karten- und Datenserver. Zum Onlineangebot gehört unter anderem die Positionsanzeige von APRS-, Pactor/Winlink-, Echolink und Relais-Stationen per Mausklick auf einer Karte oder auch eine rufzeichenabhängige Suchfunktion.
Am Wochenende 04./05.02. wollen Ralf, DL2KUF, und Roland, DL7BA, den Leuchtturm Darsser Ort (FED-070) aktivieren. Mit 100 W soll Betrieb von 160 m bis 10 m in CW und SSB stattfinden. Ab dem 06.02. nimmt die Peter One DXpedition für zwölf bis 14 Tage den Betrieb auf. Funkbetrieb soll mit neun Stationen von 160 m bis 70 cm gemacht werden. Aktuelle Informationen werden auf der Webseite www.peterone.com veröffentlicht.
04.02.: AGCW-DL Handtasten-Party 80 m
05.02.: Februar-QSO Party
11.02.: VFDB Z-Contest
11./12.02.: CQ World-Wide RTTY WPX Contest, PACC-Contest und RSGB 1,9-MHz-CW-Contest
Die Ausschreibungen finden Sie in der CQ DL-Ausgabe 2/06 auf Seite 140 oder auf
der Webseite www.darcdxhf.de unter Conteste.
Funkwetterbericht (31.01. de DL1VDL)
Rückblick vom 25.31.01.:
Eine kurze Analyse der Sonnendaten erinnert uns daran, dass wir uns dem Minimum des
23. Sonnenfleckenzyklus unaufhaltsam nähern. Seit dem 28.01. sind wieder keine
Sonnenflecken sichtbar. Seit dem 30.01. ist auch der Röntgenflux extrem klein. Der solare
Flux liegt knapp unter dem 90-Tagesmittelwert von 87 Jansky. Die Kurzwellenausbreitung ist
zum Glück noch winterlich, deshalb sind die F2-Grenzfrequenzen besser als erwartet.
Dieser Tatsache verdanken wir fast täglich nutzbare Öffnungen der oberen Bänder.
Zwischen 160 m und 30 m waren an den meisten Tagen alle Kontinente erreichbar.
Auf den Frequenzen unterhalb 10 MHz störte vom Abend des 25.01. bis zum Morgen des
27.01. intensiver Sonnenwind. Als der geomagnetische Indes k Null oder eins war, wie am
30.01. bestanden auf 160 m und 80 m exzellente DX-Möglichkeiten. Eine große
Überraschung waren die troposphärisch bedingten Überreichweiten auf den
Mikrowellenbändern.
Vorhersage bis 06.02.:
Wir erwarten an den nächsten Tagen keine weiteren Sonnenflecken. Wir rechnen mit
zeitweise auftretenden geomagnetischen Störungen wegen der ständig wechselnden
Intensität des Sonnenwindes wie in der Vorwoche. Zwischen 160 m und 30 m
bleiben sehr gute Ausbreitungsbedingungen bestehen. Die DX-Signale auf den
höherfrequenten Bändern sind meistens leiser als auf 40 m und 30 m.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Auckland/Neuseeland 17:34; Melbourne/Ostaustralien 19:32; Perth/Westaustralien 21:40;
Singapur/Republik Singapur 23:16; Tokio/Japan 21:42; Honolulu/Hawaii 17:08;
Anchorage/Alaska 18:19; Johannesburg/Südafrika 03:41; San Francisco/Kalifornien 15:15;
Stanley/Falklandinseln 08:30; Berlin/Deutschland 06:50.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:12; San Francisco/Kalifornien 01:32; Sao
Paulo/Brasilien 21:55; Stanley/Falklandinseln 23:50; Honolulu/Hawaii 04:20;
Anchorage/Alaska 02:02; Johannesburg/Südafrika 17:00; Auckland/Neuseeland 07:33;
Berlin/Deutschland 15:50.
Ende des Deutschland-RS 5/06 vom 02.02.2006
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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