DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 5/06 VOM 02.02.2006

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


LPD-Sprechfunk im 70-cm-ISM-Bereich soll auslaufen

Die Bundesnetzagentur beabsichtigt, so genannte LPD-Sprechfunkanwendungen im 70-cm-ISM-Bereich in der Zukunft auslaufen zu lassen. Dies geht aus der aktuellen Schnittstellenbeschreibung für „Non-specific Short Range Devices“ – besser bekannt als LPD- oder SRD-Funkgeräte - hervor. Darin empfiehlt die Behörde: „Drahtlose Audio- und Sprach-Anwendungen nicht im Frequenzbereich von 433,05 MHz bis 434,79 MHz vorzusehen“. Mit diesem Grundsatz folgt die Bundesnetzagentur der europäischen Empfehlung 70/03 des "European Radiocommunications Committee" (ERC). Schnittstellenbeschreibungen sind in erster Linie für die Hersteller bzw. Importeure von Funkgeräten von Bedeutung. Für die Betreiber und Nutzer von LPD-/SRD-Sprechfunkgeräten hat die Empfehlung der Behörde derzeit fast keine Auswirkungen, da die BNetzA-Regelung vorerst unverbindlichen Charakter hat. Nachzulesen ist die Schnittstellenbeschreibung unter www.bundesnetzagentur.de/media/archive/4822.pdf.

Quelle: FM-Funkmagazin


Mit deutscher Klasse E in Dänemark auf Kurzwelle

Deutsche Klasse-E-Genehmigungsinhaber sind in Dänemark der dortigen Amateurfunkklasse B gleichgestellt. Dies bestätigte die dänische Telekommunikationsbehörde in einer E-Mail auf Anfrage eines deutschen Klasse-E-Genehmigungsinhabers. Demnach ist Betrieb auf allen Amateurfunkbändern mit 100 W (25 W auf 70 MHz) in allen Betriebsarten innerhalb der dänischen Bestimmungen erlaubt. Vor der CEPT-Empfehlung (05) 06 war in Dänemark nur ähnlich der deutschen Klasse E äquivalenter und individueller Betrieb zulässig. Zur Situation, ob in Deutschland Kurzwellenbetrieb für Klasse E ermöglicht werden könnte, äußerte sich Dr. Tettenborn vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie in einem Brief Ende Dezember an den Runden Tisch Amateurfunk wie folgt: "Aus Gründen der Anpassung an internationale Empfehlungen, aber auch aufgrund von Frequenzregulierungsmaßnahmen habe ich die Absicht, in absehbarer Zeit eine erste Änderung der Amateurfunkverordnung zu erlassen … Lassen Sie mich an dieser Stelle nur einige Problemkreise nennen: Vorzeitige Freigabe des Frequenzbereiches 7100–7200 kHz, europäisch harmonisierte so genannte Einsteiger-Amateurfunkzeugnis-Klasse (mit beschränkter Kurzwellen-Nutzung) … usw." Diesen Passus hat der DARC bereits in einer Vorstandsinformation vom 05.01. unter http://service.darc.de/voinfo veröffentlicht.


Österreichische Behörde veröffentlicht Informationen zu PLC-Störspektren

Das österreichische Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie veröffentlicht in einem PDF-Dokument aufgezeichnete Störspektren verschiedener PLC-Geräte und Installationen sowie grundlegende Informationen zur Technologie. Das Dokument ist über den Link http://tinyurl.com/9lf59 zu finden.


Erste Laser-ATV-Eingabe in Betrieb

Das Amateurfunkfernsehrelais DBØTVH in Hannover ist bundesweit als erstes mit einer THz-Eingabe ausgestattet. Die im Testbetrieb befindliche Eingabe hat experimentellen Charakter und soll Versuche im optischen Frequenzbereich fördern. Aktiv ist die Eingabe nur nachts, da der als Detektor verwendete Sekundär-Elektronenvervielfacher ansonsten durch Tageslicht innerhalb kurzer Zeit zerstört würde. Die spektrale Empfindlichkeit erstreckt sich von etwa 200 nm (UV-Licht) über den sichtbaren Bereich bis ins nahe Infrarot bei etwa 850 nm. Der Detektor hat einen Öffnungswinkel von etwa 45° und ist auf dem Gehäuse einer per DTMF drehbaren Kamera montiert. So kann er fernbedient in jede gewünschte Position gedreht werden. Detaillierte Informationen zu der innovativen ATV-Eingabe findet man unter www.mydarc.de/dj1wf.


EME feiert 60. Jahrestag

Die Betriebsart Erde-Mond-Erde, besser bekannt als EME, feierte am 25.01. ihren 60. Jahrestag. 1946 gelang es Ingenieuren des US-Camp Evans erstmals im Rahmen des Projektes Diana mit starken Radarwellen durch die Ionosphäre hindurch Reflexionen von der Mondoberfläche wieder zu empfangen. Vor diesen einstigen Versuchen wurde diese Tatsache für unmöglich gehalten. Das Experiment legte zeitgleich auch den Grundstein der Radioastronomie und war richtungsweisend für die moderne Satellitenkommunikation, da man zuvor aufgrund von Frequenzwahl, Strahlungswinkel und Sendeleistung nur in der Lage war, Radarwellen unterhalb der Erdionosphäre zu reflektieren.

Quelle: RSGB


Britisches Kriegsschiffmuseum mit Amateurfunkstationen schließt

Das britische Kriegsschiffmuseum in Birkenhead nahe der Stadt Liverpool steht kurz vor seiner Schließung. Damit gehen auch drei Sonderrufzeichen, die von dort betrieben wurden, QRT. Eine der Stationen, GB2PLY, befindet sich im Funkraum an Bord der HMS Plymouth. Die anderen zwei betroffenen Rufzeichen lauten GBØNYX und GØTON. Am 04. und 05.02. sollen die Rufzeichen vermutlich das letzte Mal aktiviert werden. Betrieb ist in CW und SSB von 10:30 UTC bis 14:30 UTC auf 40 m, 17 m und 15 m vorgesehen. Die Schließung ist erforderlich, da das Museum gezwungen wird, den Liegeplatz zu Gunsten eines Parkhauses freizumachen. Derzeit ist ferner noch nicht klar, was mit den Schiffen geschehen soll. Eine Gruppe ehemaliger Seefahrer hat ein Online-Petitionsforum unter www.mylostoppos.com ins Leben gerufen, um die Schiffe als historische Werke zu erhalten. Funkamateure werden zur Beteiligung aufgerufen, um die Standorte der Rufzeichen GB2PLY, GBØNYX und GØTON zu erhalten.

Quelle: RSGB


Kartenserver des INTERMAR e. V. in Betrieb

Der INTERMAR Amateur-Seefunk e. V. bietet unter der Internetwebseite www.positionsreport.de einen APRS-Karten- und Datenserver. Zum Onlineangebot gehört unter anderem die Positionsanzeige von APRS-, Pactor/Winlink-, Echolink und Relais-Stationen per Mausklick auf einer Karte oder auch eine rufzeichenabhängige Suchfunktion.


Funkbetrieb auf den Bändern

Am Wochenende 04./05.02. wollen Ralf, DL2KUF, und Roland, DL7BA, den Leuchtturm Darsser Ort (FED-070) aktivieren. Mit 100 W soll Betrieb von 160 m bis 10 m in CW und SSB stattfinden. Ab dem 06.02. nimmt die Peter One DXpedition für zwölf bis 14 Tage den Betrieb auf. Funkbetrieb soll mit neun Stationen von 160 m bis 70 cm gemacht werden. Aktuelle Informationen werden auf der Webseite www.peterone.com veröffentlicht.


Aktuelle Conteste

04.02.: AGCW-DL Handtasten-Party 80 m
05.02.: Februar-QSO Party
11.02.: VFDB Z-Contest
11./12.02.: CQ World-Wide RTTY WPX Contest, PACC-Contest und RSGB 1,9-MHz-CW-Contest

Die Ausschreibungen finden Sie in der CQ DL-Ausgabe 2/06 auf Seite 140 oder auf der Webseite www.darcdxhf.de unter Conteste.


Funkwetterbericht (31.01. de DL1VDL)

Rückblick vom 25.–31.01.:
Eine kurze Analyse der Sonnendaten erinnert uns daran, dass wir uns dem Minimum des 23. Sonnenfleckenzyklus unaufhaltsam nähern. Seit dem 28.01. sind wieder keine Sonnenflecken sichtbar. Seit dem 30.01. ist auch der Röntgenflux extrem klein. Der solare Flux liegt knapp unter dem 90-Tagesmittelwert von 87 Jansky. Die Kurzwellenausbreitung ist zum Glück noch winterlich, deshalb sind die F2-Grenzfrequenzen besser als erwartet. Dieser Tatsache verdanken wir fast täglich nutzbare Öffnungen der oberen Bänder. Zwischen 160 m und 30 m waren an den meisten Tagen alle Kontinente erreichbar. Auf den Frequenzen unterhalb 10 MHz störte vom Abend des 25.01. bis zum Morgen des 27.01. intensiver Sonnenwind. Als der geomagnetische Indes k Null oder eins war, wie am 30.01. bestanden auf 160 m und 80 m exzellente DX-Möglichkeiten. Eine große Überraschung waren die troposphärisch bedingten Überreichweiten auf den Mikrowellenbändern.

Vorhersage bis 06.02.:
Wir erwarten an den nächsten Tagen keine weiteren Sonnenflecken. Wir rechnen mit zeitweise auftretenden geomagnetischen Störungen wegen der ständig wechselnden Intensität des Sonnenwindes wie in der Vorwoche. Zwischen 160 m und 30 m bleiben sehr gute Ausbreitungsbedingungen bestehen. Die DX-Signale auf den höherfrequenten Bändern sind meistens leiser als auf 40 m und 30 m.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Auckland/Neuseeland 17:34; Melbourne/Ostaustralien 19:32; Perth/Westaustralien 21:40; Singapur/Republik Singapur 23:16; Tokio/Japan 21:42; Honolulu/Hawaii 17:08; Anchorage/Alaska 18:19; Johannesburg/Südafrika 03:41; San Francisco/Kalifornien 15:15; Stanley/Falklandinseln 08:30; Berlin/Deutschland 06:50.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:12; San Francisco/Kalifornien 01:32; Sao Paulo/Brasilien 21:55; Stanley/Falklandinseln 23:50; Honolulu/Hawaii 04:20; Anchorage/Alaska 02:02; Johannesburg/Südafrika 17:00; Auckland/Neuseeland 07:33; Berlin/Deutschland 15:50.


Ende des Deutschland-RS 5/06 vom 02.02.2006

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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