DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 37/05 VOM 22.09.2005

Redaktion: Alexandra Pfeil vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


ESA bittet Funkamateure weltweit, Daten des SSETI-Express zu sammeln

Die europäische Weltraumorganisation ESA bittet die Funkamateure weltweit, Daten des von Studenten gebauten Satelliten SSETI-Express zu empfangen, der am 27.09. in den Orbit gebracht wird. Als Ansporn hat die ESA zwei Wettbewerbe ausgeschrieben und ermöglicht dazu den kostenlosen Download der erforderlichen Software unter www.sseti.org. Der Satellit sendet die Telemetriedaten im AX25-Format als UI-Pakete mit 9,6 kBpS auf 437,250 MHz und mit 38,4 kBpS auf 2401,835 MHz.

Gewinner des ersten Wettbewerbes ist, wer bis zum 01.01.2006 um 00:00 Uhr die größte Zahl gültiger Telemetriepakete an das SSETI-Express Mission Controll Center geschickt hat. Um den zweiten Wettbewerb für sich zu entscheiden, muss man als Erster eine Aussendung des Satelliten empfangen, diese dekodieren und ebenfalls an das Kontrollzentrum schicken. Weitere Informationen unter www.sseti.org, dort „Express Mission Operation Website“ und weiter „Radio Amateur Competitions“ anklicken.

Sobald die Mission abgeschlossen ist, stellt die ESA als Anerkennung die UHF- und S-Band-Funksysteme den Funkamateuren zur Verfügung.


Satelliten-Nachrichten

AMSAT-OSCAR 16 arbeitet zuverlässig ohne Ausfallzeiten. Allerdings berichtet Karl Schmidt, DK5EC, dass er oft allein auf dem Satelliten QRV ist und entsprechendes Stationsangebot fehlt.

Ähnlich wie bei AO-16 leidet auch der Satellit GO-32 unter Stationsmangel. Er liefert in 9600 Baud FSK gute Signale, meist sind jedoch nur ein bis zwei Stationen QRV.

Bei LUSAT-OSCAR 19 sind nur noch CW-Telemetriedaten zu hören. Sein Mailbox- als auch Digipeaterbetrieb sind nicht mehr funktionsfähig.

Für die letzten Septembertage arbeitet AMSAT-OSCAR 51 im V/U-Modus als FM-Umsetzer. Gleichzeitig kann man die an Bord befindliche Mailbox nutzen. Das FSK-Signal der Box ist schwach, oft liegt der Datendurchsatz unter 100 %.

Mit der Cosmos-3M-Rakete werden nicht nur die Amateurfunksatelliten SSETI-Express, Mozhayets 5 sowie CubeSat XI-V, UWE-1 und Ncube 2 sowie andere Satelliten gestartet, sondern auch die wissenschaftliche Nutzlast Rubin-5 mit dem vom AATiS entwickelten S-Band Experiment Safir-S. Aussendungen werden auf 2401,9 MHz abwechselnd in Sprache und AX.25 UI-Datenpaketen mit 9600 Baud nach G3RUH erfolgen.

Quelle und Details: OSCAR-News von HB9SKA


Nachbarschaftsstreit geht in zweite Runde

Trotz mehrfacher Versuche kam es im Nachbarschaftsstreit von Bernd Kolb, DL2BMH, am 14.09. vor dem Amtsgericht Mosbach zu keiner gütlichen Einigung. Der Nachbar besteht weiterhin darauf, dass seine gesundheitlichen Beschwerden vom Funkbetrieb herrühren und hält die Klage aufrecht. Da der Richter keinen Kausalzusammenhang zwischen Funkbetrieb und den Gesundheitsstörungen erkennen konnte, liegt es nun an der betroffenen Familie, durch medizinische und technische Gutachten den Beweis zu erbringen. Aufgrund der dadurch zu erwartenden Kosten sowie der erheblichen gesundheitlichen Beschwerden wurde der Streitwert auf 7000 € erhöht und somit das Verfahren an das Landgericht verwiesen. Bei der Verhandlung waren rund 40 Funkamateure als Zuschauer anwesend, dies berichtete Rainer Pruggmayer, DL7RP, der ebenfalls die Gerichtsverhandlung mitverfolgte.


Vorstandsinformation zu den Ergebnissen der IARU-Region-1-Konferenz erschienen

DARC-Vorstandsmitglied Heinz-Günter Böttcher, DK2NH, Teilnehmer der 20. IARU-Region-1-Konferenz in Davos, hat die Ergebnisse in einer Vorstandsinformation zugesammengefasst. So wurden beispielsweise in allen Arbeitsgruppen nach einem Beschluss der Vollversammlung, Stellvertreter benannt. Für die EMC-(EMV-) Arbeitsgruppe ist dies Thilo Kootz, DL9KCE, von der Technischen Verbandsbetreuung des DARC. In der IARU-Bandwacht hat man Wolfgang Hadel, DK2OM, zum Koordinator und Ulrich Bihlmayer, DJ9KR, zum Stellvertreter gewählt.

Die Konferenz hat eine Initiative beschlossen, die eine bestmögliche Notfunkstruktur suchen soll. Hierzu können die interessierten Verbände mit ihren nationalen und internationalen Gesprächspartnern im Katastrophenschutz und Notfunk die Möglichkeiten klären und zu einer übergreifenden Initiative weiterentwickeln. Koordinator des Katastrophenschutzes und Notfunks ist Dr. Seppo Sisatto, OH1VR.

Einzelergebnisse, die für den Alltag der Funkamateure wichtig sind, erscheinen in der Novemberausgabe der CQ DL.

Die 21. IARU-Region-1-Konferenz ist für den Herbst 2008 in Cavtat/Kroatien, in der Nähe von Dubrovnik, geplant. Die vollständige Vorstandsinformation finden Sie in Packet-Radio in der Rubrik DARC und unter www.darc.de/aktuell/voinfo.


IOTA-Expedition vor der israelischen Küste

Ein sechsköpfiges Team aktiviert unter dem Rufzeichen 4X7AZ vom 30.09.–01.10. Akhziv Island (AS-100). Der Funkbetrieb erfolgt auf 80–10 m in CW und SSB. QSL-Manager ist Ros, 4Z5LA. Die Insel befindet sich 1300 m vor der israelischen Küste. Sie ist 80 m lang, 20 m breit und liegt nur 1 m über dem Meeresspiegel.


Zweiter Notfunkworkshop in Mainz

Für den 22.10., von 10:00–17:00 Uhr, hat der Ortsverband Wiesbaden, F20, im ZDF-Sendezentrum Mainz einen Notfunkworkshop organisiert, zu dem auch Gäste aus anderen Distrikten eingeladen sind. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr können sich dort Interessenten umfassend über das hessische Notfunkkonzept informieren, Kenntnisse austauschen oder erfahren, wie sie mitwirken können.

Aktuelle Begebenheiten beweisen, dass Funkamateure eine wertvolle Hilfe in Großschadensereignissen sind, wenn die Kommunikation zwischen den betroffenen Bürgern und den Behörden ausgefallen, gestört oder überlastet ist. Dies verdeutlichte auch Gregory Sarratt, W4OZK, vom amerikanischen Roten Kreuz, indem er den Amateurfunk auch zwei Wochen nach dem Hurrikan Katrina als den wichtigsten Weg zur Nachrichtenweitergabe darstellte.

Anmeldungen zum Workshop richten Sie bitte bis zum 08.10. mit Namen und Anschrift per E-Mail an ...... Nähere Informationen zum Thema bietet die Webseite http://hamradio.zdf.de.


Termine

Vom 30.09.–02.10. veranstaltet der Distrikt Mecklenburg-Vorpommern auf der Insel Rügen im Ostseebad Göhren sein 15. Inseltreffen. Das Programm bietet einen Mobilanreisewettbewerb, Vorträge unter anderem zur Amateurfunkverordnung, zu Selbstbau und DXpeditionen sowie Videopräsentationen. Außerdem bestehen Ausstellungsmöglichkeiten für Flohmarktanbieter. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.amateurfunk-mvp.de oder www.ov-ruegen.de.

Zum 4. Mal richtet der Ortsverband Hohenstaufen, P41, für den Distrikt Württemberg die Langwellenaktivitätstage aus. Vom 01.10., 14:00 Uhr bis 02.10., 14:00 Uhr, läuft der Funkbetrieb auf 136 kHz in CW, abends auch in der computerunterstützten Betriebsart QRSS-CW. Die bevorzugten Frequenzen sind für CW 136,50 kHz und für QRSS-CW 137,70 kHz. Sendebetrieb erfolgt unter dem Rufzeichen DKØUH, der Locator ist JN48TM. Mehr Details unter www.darc.de/p41.


Aktuelle Conteste

24.09.: AGCW-DL VHF/UHF Contest
24.-25.09.: CQ WW RTTY DX Contest und Scandinavian Activity Contest SSB
25.09.: Aktivitätscontest Distrikt Ruhrgebiet

Die Ausschreibungen finden Sie in der CQ DL-Ausgabe 9/05 auf Seite 636 oder auf der Webseite www.darcdxhf.de unter Conteste.


Funkwetterbericht (20.09. de Hartmut Büttig, DL1VDL)

Rückblick vom 13.–20.09.:
Eine Periode hoher Sonnenaktivität im fast Sonnenfleckenminimum geht zu Ende. Nach dem M-Flare am 17.09. zerfiel die Region 10.808, die seit dem 07.09. insgesamt elf X- und 31 M-Flares ausgelöst hat. Der solare Flux hatte am 15.09. ein Maximum von 119, seitdem fiel er auf 91. Dies entspricht etwa dem 90-Tage-Mittelwert von 93 Fluxeinheiten. Das geomagnetische Feld war bis zum 16.09. stark gestört, danach verhielt es sich überwiegend ruhig. Die mittleren Kurzwellenbänder zeigten täglich gute Öffnungen in alle Kontinente. Auch auf 80 m und 160 m lohnten sich Bandbeobachtungen.

Vorhersage bis 27.09.:
Wir erwarten eine Periode geringer Sonnenaktivität und nur wenige geomagnetische Störungen. Die besten DX-Möglichkeiten bestehen weiterhin zwischen 40 m und 20 m. Mit fortschreitender Jahreszeit werden 80 m und 160 m länger nutzbar. Die Ausbreitungsbedingungen auf den oberen Kurzwellenbändern bleiben unbeständig. Erfolgreiche DX-Verbindungen erfordern die Beobachtung der Baken.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:14; Melbourne/Ostaustralien 20:13; Perth/Westaustralien 22:09; Singapur/Republik Singapur 22:54; Tokio/Japan 20:26; Honolulu/Hawaii 16:19; Anchorage/Alaska 15:35; Johannesburg/Südafrika 04:00; San Francisco/Kalifornien 13:56; Stanley/Falklandinseln 09:51, Berlin/Deutschland 04:48;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:56; San Francisco/Kalifornien 02:10; Sao Paulo/Brasilien 21:01; Stanley/Falklandinseln 21:51; Honolulu/Hawaii 04:29; Anchorage/Alaska 04:00; Johannesburg/Südafrika 16:03; Auckland/Neuseeland 06:15; Berlin/Deutschland 17:08.


Ende des Deutschland-RS 37/05 vom 22.09.2005

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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