Redaktion: Jürgen Sapara, DH9JS, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Funkamateure unterstützen Katastrophenstäbe in Südostasien
Nachdem durch das Seebeben und die darauf folgende Flutwelle in Südostasien am 26.12.2004 die Telekommunikation zusammenbrach, unterstützten Teams von Funkamateuren in Sri Lanka und Thailand die Katastrophenstäbe. Sie stellten Kontakte zwischen den betroffenen Küstengebieten und den Behörden her.
Ein DXpeditionsteam, das sich zu dieser Zeit auf den Andamanen, einer indischen Inselgruppe südlich der Küste Burmas, aufhielt, stellte sofort seine Ausrüstung den Helfern und Behörden zur Verfügung.
Eine Presseinformation des DARC sowie Reaktionen dazu finden Sie unter www.darc.de/aktuell/presse. Auf einer Sonderseite
bietet das DARC-Auslandsreferat Aktuelles zur Tsunami-Katastrophe und zu Spendenaufrufen,
die Adresse lautet: www.darc.de/referate/ausland/aktuell/tsunami.html.
Spendenaufruf des thailändischen Amateurfunkverbandes
Die Präsidentin der Radio Amateur Society of Thailand (RAST), hat die Amateurfunkverbände weltweit um finanzielle Hilfe gebeten. Die Mittel werden von der RAST nicht selbst verwendet, sondern im Namen aller Funkamateure an die Regierung weitergereicht.
Spenden bitte an das Konto der RAST bei der Siam City Bank: Ratchawat Branch No 111, SWIFT code: SITYTHBK, Account Type: Savings, Account Number: 111-2-22688-4, Account Name: RAST (Radio Amateur Society of Thailand). Auf der Überweisung bitte unter Details of Charge OURS eintragen, die Siam City Bank erhebt dann keine Bearbeitungsgebühr.
Inwieweit mit Sachspenden geholfen werden kann, prüft man zurzeit.
Tampere-Konvention soll Notfunkverkehr erleichtern
Die Tampere-Konvention, ein internationales Übereinkommen der UNO, ist am 08.01. in Kraft getreten. Das Abkommen soll es Hilfsorganisationen erleichtern, in Katastrophengebieten Telekommunikationsinfrastrukturen zu errichten und zu nutzen. Bisher hatten häufig nationale Vorschriften Einsätze erschwert. Das Abkommen beseitigt bürokratische Hindernisse und ruft die Staaten und nichtstaatliche Organisationen zur Zusammenarbeit auf.
68 Staaten, darunter auch Deutschland, unterzeichneten in 1998 das Abkommen. Bisher haben es 30 Staaten umgesetzt, darunter Großbritannien, Kanada, Niederlande und Schweiz sowie einige von der Tsunami-Katastrophe betroffene Gebiete: Indien, Kenia und Sri Lanka. Deutschland hat die Konvention noch nicht umgesetzt.
Die PDF-Datei des Dokumentes finden Sie unter www.darc.de/referate/ausland/download/icet98-e-tampere.pdf.
Am 20.01. tritt die EMV-Richtlinie 2004/108/EG vom 15.12.2004 in Kraft. Gegenüber dem früheren Entwurf gibt es einige Änderungen, die auf die Arbeit von IARU, Eurocom und Mitgliedern des Europäischen Parlamentes zurückzuführen sind. Letztere konnte der DARC auf dem 4. Werler Polittreff in 2003 für die Angelegenheiten der Funkamateure sensibilisieren. Nun muss die Richtlinie noch in deutsches Recht umgesetzt werden.
Den Eurocom-Newsletter sowie die PDF-Datei der Richtlinie finden Sie unter www.darc.de/referate/ausland/iaru/eurocom.
Versuchsfunk mit DI2AG Ausbreitungsstudien auf Mittelwelle
Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post erteilte Walter Staubach, DJ2LF, die Genehmigung für einen Bakensender auf der Frequenz 440 kHz. Der Betrieb geschieht ausschließlich im Rahmen eines Versuchsfunks, also nicht des Amateurfunks. Der Sender dient Ausbreitungsstudien und soll die Erkenntnisse ergänzen, die Funkamateure durch Experimente im Langwellenband bei 137 kHz gewinnen konnten.
Interessierte Funkamateure, die daran als Hörer und Berichterstatter teilnehmen
möchten, wenden sich bitte an Walter Staubach, DJ2LF, ....., oder ......
Zusätzliche Informationen zu DI2AG finden Sie unter www.darc.de/b31.
Eine weitere Aufgabe ist die Weiterentwicklung computergestützter, schmalbandiger Verfahren, die Signale bis 20 dB unter dem Rauschen eines üblichen Empfängers nachweisen können. Für erste Versuche kann die Software ARGO benutzt werden, Download unter www.weaksignals.com. Der Versuchsfunksender arbeitet auf 440,044 kHz mit Leistungen zwischen 0,1 W und maximal 9 W Strahlungsleistung am Standort Dormitz bei Erlangen. Zurzeit laufen Testsendungen mit 0,5 W ERP in der Betriebsart QRSS-3, bei der ein Morse-Punkt eine Länge von drei Sekunden hat.
Ab 01.01.2005 hat die dänische Fernmeldeverwaltung weitere 100 kHz im 40-m-Amateurfunkband freigegeben. Damit ist nun Betrieb von 7,0 MHz bis 7,2 MHz erlaubt. Weiterhin hat man wegen ISM-Störungen die 70-cm-Relaisablage von 1,6 MHz auf 2 MHz erhöht.
Die namibische Fernmeldebehörde NCC hat dem namibischen Amateurfunkverband NARL die Genehmigung erteilt, im 40-m-Band den Bereich 7,17,2 MHz auf sekundärer Basis zu nutzen.
Keine Kommentierung des Entwurfs der Amateurfunkverordnung
Der Runde Tisch Amateurfunk (RTA) erhält nun doch keine offizielle Version des Entwurfes der Amateurfunkverordnung zur Kommentierung. Ursprünglich war dies dem RTA Anfang Dezember seitens des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) fernmündlich mitgeteilt worden. Der stellvertretenden RTA-Vorsitzende Holger Thomsen, DB6KH, und DARC-Vorstandsmitglied, Dr. Walter Schlink, DL3OAP, kamen überein, dennoch die bei dem Telefonat erhaltenen Informationen zum letzten Entwurfsstand zu kommentieren und an das BMWA zu übermitteln.
Die Vorstandsinformation dazu finden Sie in Packet-Radio in der Rubrik DARC und unter www.darc.de/aktuell/voinfo.
Noch einige freie Plätze gibt es beim Lötseminar für einen 23-cm-Transceiver am
29./30.01. Dieses richtet der OV Dortmund, O05, zusammen mit dem AATiS aus. Interessenten
melden sich bitte bei Dieter Dabrock, DK1DD, ......
15.01.: Aktivitätstag Distrikt Nordrhein
15./16.01.: HA DX Contest
22./23.01.: BARTG RTTY Sprint
Die Ausschreibungen finden Sie in der CQ DL 1/05 sowie auf der Webseite www.darcdxhf.de unter Conteste.
Funkwetterbericht (11.01. de DL1VDL)
Rückblick von Weihnachten 2004 bis 10.01.2005:
Allen Zuhörern und Lesern wünscht DL1VDL ein gutes neues Jahr.
In die Rundspruchpause fiel die Wintersonnenwende. Auf der Nordhalbkugel der Erde werden
nun die Tage wieder länger und die Nächte kürzer. Die Sonne begrüßte uns am
Neujahrstag mit einem X-Flare. Er krönte die aktive Periode zwischen dem 28.12. und dem
02.01., in der auch fünf M-Flares registriert wurden. Zwischen dem 03. und 08.01.
verhielt sich die Sonne ruhig, seit dem 09.01. ist sie etwas aktiver. Der
90-Tage-Mittelwert des solaren Fluxes beträgt 105. Die täglichen Fluxwerte pendeln
zwischen 84 und 100. Das geomagnetische Feld war an den meisten Tagen gestört. Sehr
ruhige Tage hingegen gab es am 24., 27. und 31.12. sowie am 06., 09. und 10.01.
Exzellente DX-Signale ließen sich auf 160 m und 80 m registrieren. Am 02., 07. und 08.01. zeigte das Magnetometer Sturm an. Tagsüber bestanden auf Frequenzen über 18 MHz bescheidene Möglichkeiten auf allen transäquatorialen Funkwegen, die transpolaren waren meist gestört. Die Bänder zwischen 1,8 MHz und 14 MHz boten gute Signale aus allen Kontinenten. Die langen Grayline-Phasen lockten viele seltene DX-Stationen auf 160 m, 80 m und 40 m.
Die oberen Bänder lieferten brauchbare Öffnungen auf den Taglinien. Am späten Vormittag gelangen mit DL1RXA auf 15 m zweifache, manchmal dreifache Umlaufechos, was auf einen guten winterlichen Zustand der Ionosphäre schließen lässt.
Vorhersage bis 18.01.:
Die guten Ausbreitungsbedingungen auf allen unteren Kurzwellenbändern bleiben
erhalten. Zu den nachfolgenden Grayline-Orientierungszeiten ist zu bemerken, dass diese
immer ortsbezogen sind und deshalb einen mittleren Fehler von bis zu etwa einer halben
Stunde haben können. Es lohnt sich gegenwärtig, eine Stunde vor dem lokalen
Sonnenuntergang die unteren Bänder zu beobachten, dann tauchen bereits die ersten
DX-Signale auf. Tagsüber sind die über 14 MHz nutzbar, wobei wiederum
transäquatoriale Signale dominieren. Eine in Kürze beginnende Antarktis-DXpedition zu
Peter-1 müsste von 160 m bis 15 m hörbar sein. Da auf Peter-1 jetzt Polartag
herrscht, gelten etwa die Grayline-Orientierungszeiten der Falklandinseln.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 17:11; Ostaustralien 19:01; Westaustralien 21:27; Japan
22:05; Hawaii 17:12; Alaska 19:28; Südafrika 03:37; Kalifornien 15:19; Deutschland 07:30.
Sonnenuntergang: USA-Ostküste 21:44; USA-Westküste 00:57; Brasilien 22:09;
Falklandinseln 00:04; Hawaii 04:04; Alaska 00:48; Südafrika 17:11; Neuseeland 07:53;
Deutschland 15:34.
Ende des Deutschland-RS 1/05 vom 13.01.2005
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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