DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 9/04 VOM 04.03.2004

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Vorerst keine Nutzung des 40-m-Bandes

Eine Nutzung des 40-m-Bandes oberhalb 7100 kHz kommt in Deutschland nach Umsetzung der WRC-Ergebnisse in deutsches Recht infrage. Gesetzliche Basis könne nur der aktuelle Frequenznutzungsplan sein. So begründete das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, BMWA, eine Anfrage des DARC-Vorstandsmitgliedes Ingo Dittrich, DK9MD. Vor 2007 ist damit nicht zu rechnen. Die Räumung der Frequenzen durch die bisherigen Rundfunknutzer ist laut WRC-2003-Dokumenten erst ab dann vorgesehen.

Die Vorstandsinformation dazu lesen Sie in Packet-Radio in der Rubrik DARC und unter www.darc.de/aktuell/voinfo.


Kein verkürztes Verfahren für neue EMV-Direktive

Die neue EMV-Direktive kommt nicht im so genannten verkürzen Verfahren am Europaparlament vorbei. Stattdessen müssen die Politiker auf Eingaben von Funknutzern Rücksicht nehmen. Zu diesem Ergebnis führte die Lobbyarbeit der Eurocom unter Mithilfe des DARC.

Die Eurocom ist eine Arbeitsgruppe der IARU-Region 1 und befasst sich mit Auswirkungen von Powerline-Technologie auf den Amateurfunk. Nach der neuen Direktive soll unter anderem die Einhaltung einheitlicher Normen nicht mehr obligatorisch sein. Ein vorsorglicher Schutz von Funkdiensten wäre damit nicht mehr gewährleistet. So wurde im Abstimmungsergebnis Ende Februar eine Eingabe vom Eurocom-Vorsitzenden Gaston Bertels, ON4WF, aufgenommen. Nach dieser kann eine elektromagnetische Störung ein Rauschen, ein unerwünschtes Signal oder eine Veränderung des Ausbreitungsmediums sein.

In zwei Kompromissanträgen wurde zudem festgehalten, dass mit der ITU-Regulierung übereinstimmende Funkamateur-Dienste durch ihre Mitgliedsstaaten geschützt werden.


Statistik der Funkamateure in Deutschland

Mit Stand 31.12.2003 gibt es in Deutschland 78.307 Funkamateure mit Individualrufzeichen. Davon haben 42.010 die Klasse-1-Genehmigung, 30.887 die Klasse 2 und 5410 entfallen auf die Amateurfunkklasse 3. Diese Zahlen sind dem Jahresbericht der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, RegTP, zu entnehmen.


Neue Amateurfunkverordnung in Österreich

In Österreich ist am 26.02. die neue Amateurfunkverordnung in Kraft getreten. 3000 Funkamateuren der CEPT-Klasse 2 steht damit unter anderem der Funkbetrieb auf Kurzwelle zur Verfügung.


Neue Berggipfel für das SOTA-Programm erfasst

Zum 01.03. hat der SOTA-Manager John Linford, G3WGV, die Assoziation Deutsche Alpen freigegeben. In neun deutschen Alpenregionen wurden 620 Berggipfel erfasst. Sie stehen nun für das Diplomprogramm zur Verfügung. Ziel von SOTA ist es, den Funkbetrieb von Berggipfeln zu fördern. Weitere Informationen unter www.sota-dl.de.


Erstes APCO-25-Digitalrelais in Betrieb

Am 28.02. wurde das erste digitale Sprachrelais nach dem APCO-25-Verfahren in Recklinghausen in Betrieb genommen. Es sendet auf 439,525 MHz mit –7,6 MHz Shift vom dortigen Fernmeldeturm. Die Relais in Haltern auf 439,475 MHz und Duisburg auf 439,575 MHz sollen in Kürze folgen. Erste Versuche verliefen mit guter Sprachverständlichkeit bei kleinsten Sendeleistungen. Da die Ein- und Ausgabefrequenzen im Ruhrgebiet durch lokale Stationen belegt sind, wird um Berücksichtigung der Bandpläne gebeten. Informationen zur Technik unter www.db0ur.de.


Amateurfunksatellit UO-11 seit 20 Jahren im Orbit

Der Amateurfunksatellit UO-11 umkreist seit 20 Jahren die Erde. Aus diesem Anlass vergibt die AMSAT-UK eine besondere QSL-Karte für Hörerberichte. Karten lassen sich unter www.uk.amsat.org/uo-11 anfordern. UO-11 sendet Telemetriedaten auf 145,825 MHz in FM, eine weitere Sendefrequenz befindet sich auf 2401,5 MHz. Bei der Beobachtung sind mögliche Ausfallzeiten zu berücksichtigen.

Quelle: ARRL-Letter Nr. 9


Einige IARU-Region-3-Länder behalten CW bei

Einige Länder der IARU-Region 3 wollen die Morsetelegrafie als Zugangsvoraussetzung zur Kurzwelle mit fünf Wörtern pro Minute, WpM, beibehalten. Dies geht aus Diskussionen der IARU-Region-3-Tagung Mitte Februar in Taipei in Taiwan hervor, an der 16 Mitgliedsverbände und sieben Proxis teilnahmen. Weiterhin will Indonesien kurzfristige Gastlizenzen ausgeben. Taiwan hat eine neue Amateurfunkklasse mit dem Präfix BX geschaffen, die 30 WpM erfordert.

Die nächste Konferenz findet im November 2006 in Indien statt.


Amateurfunktagung in München mit Prüfung zur US-Lizenz

Am 13./14.03. lädt die Amateurfunktagung in die Fachhochschule München in der Dachauer Str. 98b ein. Auf dem Programm stehen Vorträge, die Möglichkeit zum Messen von Geräten, der DXCC-Checkpoint sowie Informationen zum Logbook of the World der ARRL. Am zweiten Tag beginnt um 12:00 Uhr eine Prüfung zur US-Lizenz. Beachten Sie, dass dazu eine Postanschrift in den USA nötig ist.

Weitere Informationen unter www.amateurfunktagung.de.


Sendung mit der Maus berichtet über Ballon-Mission Borsum

Am 07.03. strahlt die Sendung mit der Maus den im vergangenen September aufgezeichneten Fernsehbeitrag zur AATiS-Ballon-Mission in Borsum aus. Sendezeit ist um 11:30 Uhr im Kinderkanal. Wiederholungstermine findet man unter www.die-maus.de, einen Ausführlichen Bericht in der CQ DL 11/03 ab Seite 761.


Vorstandsinformation zum Thema Amateurfunk oberhalb 275 GHz

Am 25.02. ist eine Vorstandsinformation zu dem Thema Amateurfunkdienst in Frequenzbereichen oberhalb 275 GHz erschienen. Den vollständigen Text finden Sie in Packet-Radio in der Rubrik DARC sowie im Internet unter www.darc.de/aktuell/voinfo.


Funkwetterbericht (03.03. de DL1VDL)

Rückblick vom 25.02.–03.03.:
Die Sonnen- sowie die geomagnetische Aktivität waren etwas höher als in der Vorwoche. Am 26.02. ereignete sich ein Klasse-X-Flare. An den Folgetagen verhielt sich das geomagnetische Feld sehr unruhig. Seit Ende Februar zeigt die Sonne, dass wir auf das Fleckenminimum zusteuern und die Bänder oberhalb 20 m weniger gute DX-Öffnungen bieten.

Vorhersage bis 10.03.:
Mit Fluxwerten um 100 und wechselhaften geomagnetischen Bedingungen, die uns der Sonnenwind bescheren wird, fallen die Nutzungsmöglichkeiten der oberen DX-Bänder eher dürftig aus. Die transäquatorialen Funklinien liefern die lautesten Signale. Ebenfalls bei 160 m und 80 m, allerdings kürzere Grayline-Öffnungen wegen des sich ändernden Sonnenstandes. 40 m, 30 m und 20 m bleiben die zuverlässigsten DX-Bänder.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 18:12; Ostaustralien 19:48; Westaustralien 22:11; Japan 21:24; Hawaii 16:53; Alaska 17:06; Südafrika 04:14; Kalifornien 14:33; Deutschland 06:11.
Sonnenuntergang: USA-Ostküste 22:44; USA-Westküste 01:51; Brasilien 21:56; Falklandinseln 22:42; Hawaii 04:32; Alaska 03:18; Südafrika 16:42; Neuseeland 07:00; Deutschland 17:00.


Ende des Deutschland-RS 9/04 vom 04.03.2004

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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