KÖLN-AACHEN-RUNDSPRUCH NR. 27/03 VOM 06.07.2003

Redakteur der Woche: Herbert Hüster, DL1ZBP


ÜBERSICHT:


Amateurfunkthemen bei der WRC-03 weiter in der Diskussion

Bei der Weltnachrichtenkonferenz in Genf wird weiter intensiv um einen Kompromiss zum Angleichen der 7-MHz-Amateurfunk-Frequenzbereiche gerungen. Die Arbeitsgruppe tagte am Dienstag bis nach Mitternacht, ohne sich auf einen der Vorschläge festzulegen. Von den meisten Ländern wird eine Erweiterung um 100 kHz in allen drei Regionen favorisiert, zu einem späteren Zeitpunkt sollen noch einmal 100 kHz dazu kommen. Strittig ist weiterhin das Umsetzdatum, es sind Fristen von 2007 bis 2033 in der Diskussion. Auch gibt es immer noch Verwaltungen, die keine Veränderung möchten. Hierbei spielen vor allem Länder im nahen Osten und Pazifik eine große Rolle. Viele Länder haben für sich eine Fußnote beantragt. Die nächste Sitzung sollte am Mittwoch sein.

Beim § S25 der Radio Regulations gibt es noch Probleme beim Thema Drittenverkehr und Notfunk. Hier zeigt sich die Sorge einiger Länder über den Missbrauch von Mitteilungen an Dritte.

Das Voraussetzen von Telegrafiekenntnissen für den Zugang zur Kurzwelle wurde von den meisten Ländern als nicht notwendig erachtet. Es wird voraussichtlich den Ländern selbst überlasen, ob sie darauf bestehen oder nicht. Die CEPT hatte signalisiert, dass sie darauf verzichten wird.

Noch ein Hinweis: Endgültige Entscheidungen über die Vorschläge der Arbeitsgruppen fallen erst beim abschließenden Plenum. Das heißt, erst dann weiß man genau, was wirklich sein wird. Schon mancher Vorschlag wurde noch zuletzt geändert und kam verändert zur Abstimmung oder wurde zurückgezogen.

[Quelle: IARU-Team Genf]


17.000 Besucher kamen zur HAM RADIO

Rund 17.000 Besucher kamen zur HAM RADIO nach Friedrichshafen. Sie erwartete ein vielfältiges Tagungsprogramm, ein großer Flohmarkt und viele neue Produkte aus dem Amateurfunkbereich. Das neue Messegelände hinterlies bei Besuchern und Kommerziellen einen guten Eindruck. Aussteller und Messeleitung zogen am Sonntag ein insgesamt positives Fazit. Die Anbieter von Zubehör verzeichneten eine hohe Nachfrage.

Auch auf dem HAM RADIO-Flohmarkt war das Kaufinteresse relativ stark, er zählt mit 10.000 m² Fläche zu den größten seiner Art in Europa.

Die HAM RADIO beginnt im nächsten Jahr am Freitag, dem 25.06., und endet am Sonntag, dem 27.06.2004.


Ehrhart Siedowski, DF3XZ, erhielt Horkheimerpreis

Anlässlich der HAM RADIO wurde Ehrhart Siedowski, DF3XZ, der Horkheimerpreis des DARC verliehen. Die Auszeichnung erhielt er für seine weitreichenden Aktivitäten um das Thema EMVU, die unter anderem in der Entwicklung des WATT-Programms mündeten. WATT32 ist zu einer unverzichtbaren Hilfe bei der Erstellung der Selbsterklärung nach BEMFV geworden, wie DARC-Vorstandsmitglied Dr. Walter Schlink, DL3OAP, in seiner Laudatio ausführte.

[Meldungen aus dem DL-RS 26/2003 des DARC]


Sonderrufzeichen zur Tour de France

Anlässlich der ersten Etappe der Tour de France 2003 wird im Zeitraum vom 03.–09.07. die Station TM6VDM QRV sein. Am 06.07. wird dieses Rufzeichen auf 7,077 MHz ±QRM zu hören sein. QSL-Karten können via F5RWW über das Büro versendet werden.

Anlässlich des 100. Geburtstages der Tour de France (1903–2003) werden WA2VUY und K2MVW im Zeitraum vom 05.–27.07. mit dem Sonderrufzeichen W1T aktiv sein. Hierfür wird eine Sonder-QSL-Karte angefertigt.

[Aus dem Bulletin der REF-Union 26/2003]


Für Newcomer: Erkennen und Nutzen von ES-Bedingungen auf 2 m

Jedes Jahr in den Sommermonaten besteht die Möglichkeit mit normaler, ja sogar minimaler Stationsausrüstung auf 2 m DX-Verbindungen weit über 1000 km Entfernung in FM, SSB und CW abzuwickeln. Dies passiert immer dann, wenn sich in der Ionosphäre in etwa 100 km Höhe Wolken mit erhöhter Elektronenkonzentration ausbilden. Bis heute sind noch nicht alle Ursachen dieses Phänomens geklärt.

Die minimale Stationsausrüstung auf 2 m besteht in einem Transceiver mit 2 Watt Ausgangsleistung und einem Rundstrahler. Eine bessere Stationsausrüstung erhöht natürlich die Erfolgsquote. Die überbrückbare Entfernung bei ES liegt zwischen 1200 und 2200 km. Bei den auf 2 m relativ seltenen Doppelsprüngen können auch 3500 km erreicht werden.

Wie kann man nun derartige DX-Bedingungen erkennen?

Grundsätzlich gibt es keine langfristige Vorhersagemöglichkeit, denn wie der Name schon sagt, handelt es sich um ein sporadisches Phänomen. Aus statistischen Betrachtungen der vergangenen Jahre hat sich gezeigt, dass ES zwischen Mitte Mai und Anfang September auftreten kann, mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit Anfang Juni und Anfang Juli.

Sporadic-E-trächtige Tage erkennt man durch intensive Bandbeobachtung, beginnend mit dem 10-m-Band. Ein Scanner leistet hier nützliche Dienste, da die Überreichweiten via ES stark frequenzabhängig sind. Beginnend im KW-Bereich steigt die maximal nutzbare Frequenz im tageszeitlichen Verlauf bis über 50 MHz. Sind nun auch im UKW-Rundfunkband südeuropäische Stationen auszumachen, sollte man die 2-m-SSB- oder CW-Anruffrequenz verstärkt beobachten. Transceiver auf 144,300 MHz (oder 144,050 MHz) einstellen und die Antenne in Richtung der zu erwartenden DX-Ausbreitung (entsprechend 3-m- und 6-m-Bandbeobachtung) drehen.

Dabei bitte folgendes beachten: DL ist leider kein seltenes Land für europäische OM. Deshalb möglichst keine oder nur sehr kurze CQ-Rufe auf 144,300 MHz bei ES. Nur antworten, wenn die DX-Station deutlich zu empfangen ist, nicht deshalb rufen, weil es die anderen OM im näheren Umfeld auch tun. Sporadic-E ist zum Teil örtlich nur sehr begrenzt nutzbar. Im 50 km Entfernung können die Bedingungen schon wieder völlig anders sein und die DX-Station ist dort nicht mehr aufnehmbar. Ein schnelles QSY weg von der Anruffrequenz erspart oft viel QRM. QSOs möglichst kurz halten. Keine langen Ausführungen über die eigene Stationsausrüstung halten. Die Öffnungen dauern oft nur 15–30 Minuten, in dieser Zeit möchten möglichst viele OM die DX-Station arbeiten.

Besonders für Newcomer ist ES ein verblüffendes Phänomen: die Feldstärken der DX-Stationen können kurzzeitig so stark werden wie die von der nächsten Ortsstation. So wurden schon Mobil- und Portabelstationen mit 1-Watt-Handys, welche gerade mitten in Athen unterwegs waren, hier in DL auf 145,500 MHz rauschfrei aufgenommen!

[aus dem Schleswig-Holstein-RS]


Meldungen aus dem Distrikt und den Ortsverbänden

Sitzung des erweiterten Vorstandes des Distriktes Köln-Aachen

Wie auf der Distriktsversammlung auf der Fuchskaute versprochen, lädt der Distriktsvorsitzende zur nächsten Vorstandssitzung alle interessierten OVVs ein. OVVs, die an der erweiterten Vorstandssitzung teilnehmen möchten, müssen sich bis zum 24.07. beim DV melden. Dies ist notwendig damit entsprechender Platz reserviert wird.

Rückmeldungen unter ..... oder Tel.: ..... oder Fax: ......

Hier der Text der Einladung:

An
Vorstand Distrikt Köln-Aachen
Referenten
und Ortsverbandvorsitzende Distrikt Köln-Aachen

Liebe/r YL/OM!
Hiermit lade ich zur erweiterten Vorstandssitzung des Distriktes Köln-Aachen herzlich ein. Die Vorstandssitzung findet wieder in Wesseling statt.

Ort: Hotel zum Adler, Ahrstr. 31 in 50389 Wesseling; Tel.: (0 22 36) 4 31 72
Termin: Donnerstag, der 31.07.
Zeit: 19:00 Uhr
Anfahrt: Ausfahrt Wesseling der BAB 555 links Richtung Wesseling im Verteilerkreis wieder links Richtung Wesseling auf die Ahrstraße nach 800 m an der Fußgängerampel rechts.

Tagesordnung:
Begrüßung durch den DV
Jugend-Fieldday Nachlese
Herbstdistriktsversammlung (u. a. Wahlen und Kandidaten)
Neue Referenten
DBØKO
Berichte oder Fragen der Referenten
Freie Aussprache, Verschiedenes

VY 73 es gd dx de Helmut Arenz, DL3KAA

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Jugendfreizeit auf der Fuchskaute

Am 12.07., ab 09:45 Uhr, beginnt das Wochenende für die jungen Funkamateure. Sie können nach Herzenslust basteln, spielen und viele Funkbetriebsarten ausprobieren. Es sind noch Plätze frei. Hier nochmals die Einladung:

Ein Erlebniswochenende für technisch interessierte Jugendliche

Was? Jugendfreizeit Fuchskaute
Wann? 12.–13.07.
Wo? Auf der Fuchskaute (in der Nähe von Herborn)
Alter? 12 bis 27 Jahre

Weitere Informationen zu der Jugendfreizeit erhältst Du bei Jürgen Hartfuß, .....; E-Mail: ..... oder auf der Homepage des Distriktes: www.darc.de/distrikte/g. Dort gibt es auch ein Anmeldeformular.

Wir würden uns über Deine Teilnahme freuen und sehen uns hoffentlich auf der Fuchskaute.

VY 73 de Jürgen, DG2KHJ


Rückblick: Funkbrücke Aachen-Bagdad-Jerusalem

Am Sonntag, dem 29.06., wurde, wie im Rundspruch angekündigt, die Funkbrücke Aachen-Bagdad-Jerusalem anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „ex oriente“ in Aachen abgewickelt.

Der Aachener Station DLØAC gelangen unter anderem Kontakte nach Amman, auf beiden Seiten nutzten die anwesenden Oberbürgermeister die Gelegenheit und tauschten Grußworte aus.

Unter Berücksichtigung der durch Tallage in der Aachener Innenstadt und durch die Tageszeit bedingten schlechten Empfangs- und Ausbreitungsbedingungen war die Aktivierung von DLØAC anlässlich eines auf den ersten Blick dem Amateurfunk fremden Ereignisses erfolgreich. Neben Hobbyfunkern fanden sich auch viele weitere Besucher an der Funkstation ein. Die monatelange Vorbereitung durch die Mitglieder des OV Aachen ermöglichte es, unser Hobby in aktuelle regionale Ereignisse einzubetten und einem breiten Publikum zu präsentieren.

[Bericht von Karl-Heinz Müller, DCØKV, zusammengefasst von Dominik Liebich, DL8KDL]


Ende des Köln-Aachen-RS 27/03 vom 06.07.2003

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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