Redaktion: Jürgen Sapara, DH9JS, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Bundesregierung äußert sich zu Powerline-Communication
Die Bundesregierung hält einen europäischen Rechtsrahmen, der zu einer generellen Freigabe von Powerline-Communication, PLC, führt, zurzeit nicht für erstrebenswert. Zurückhaltend liest sich die Stellungnahme zum Workshop am 16.10. in Bezug auf die flächendeckende Einführung dieser Systeme. Begründet wird dies mit den Erfahrungen bezüglich der Unverträglichkeit von Funkdiensten und leitergebundenen Netzen. Diese drücken sich im nur langsamen Fortgang der Gespräche in der Joint Working Group zum Mandat M313 der Europäischen Kommission aus. Von einer Lösung sei man noch weit entfernt. Die Regierung erwartet ebenfalls ein kaum brauchbares oder praktikables Ergebnis zum Parallelbetrieb beider Netze. Weiter wird geäußert, dass durch eine großräumige PLC-Nutzung das Grundrauschen im Kurzwellenbereich steigt. Damit würde ihr eigentlicher Sinn, nämlich mit niedriger Leistung über große Entfernungen senden zu können, verhindert.
Eine wettbewerbsfördernde Technologie könne von der Bundesrepublik Deutschland nur dann unterstützt werden, wenn diese ausgereift und verträglich sei, was aber auf PLC noch nicht zutrifft.
Powerline in Mannheim wird möglicherweise eingestellt
Der PLC-Betrieb der Mannheimer Stadtwerke MVV wird möglicherweise eingestellt. Der neue Vorstandschef Dr. Rudolf Schulten prüft zurzeit Chancen und Risiken. Ob es die Technik der MVV-Tochter MANnet weiter geben wird, hängt davon ab, ob die PLC-Modems der zweiten Generation im Test halten, was sie versprechen. Dann will Dr. Schulten endgültig entscheiden. Dies berichtet die Zeitung Mannheimer Morgen in ihrer Ausgabe vom 31.10.
Keine Entwarnung bei Inhaus-PLC-Modems
Bei Nutzung von PLC-Inhaus-Modems kann keine Entwarnung gegeben werden. Dies berichtet das Linux-Magazin in seiner aktuellen Ausgabe, die am 06.11. erscheint. In einem Test wurden fünf verschiedene Modems in Zusammenarbeit mit dem DARC auch auf ihre Störbeeinflussung im KW-Bereicht geprüft. Dabei konnten erhebliche Störungen in den Kurzwellen-Rundfunkbändern festgestellt werden. Eine Installation eines Modempärchens in einem Einfamilienhaus erzeugte im Test einen Störradius von etwa 50 bis 100 m mit einer Signalstärke von mindestens S7.
Ionosphärenexperiment HAARP vervierfacht Leistung
Das Ionosphärenexperiment HAARP in Gakona/Alaska plant, seine Sendeleistung von 960 kW auf 3,6 MW zu vervierfachen. Nach der Fertigstellung in 2006 wird es damit das Größte seiner Art sein.
Aufgrund der Versuchsgenehmigung darf HAARP nur auf so genannter Non-Interference-Basis arbeiten. Als im vergangenen Jahr Störungen von Harmonischen im 75/80-m-Band auftraten, wurde die Aussendung umgehend von der Kontrollstation abgeschaltet. Die Funkamateure in Alaska überwachen die Bänder und unterstützen die HAARP-Ingenieure, indem sie Störungsmeldungen abgeben. Weitere Informationen finden Sie unter www.haarp.alaska.edu.
Quelle: ARRL-Letter Nr. 43
Neue transatlantische UKW-Bake in Neufundland
Eine neue transatlantische UKW-Bake wurde vom Marconi-Radio-Club Neufundland und dem
Baccalieu-Amateur-Radio-Club in Carbonear an der südöstlichen Küste Neufundlands in
Betrieb genommen. Sie arbeitet auf 144,400 MHz mit einer Sendeleistung von
250 W. Die 11-Element-Yagi hat freie Sicht Richtung Nordatlantik und befindet sich in
etwa 90 m Höhe über Normalnull. Detaillierte Hörberichte bitte an Joe Craig,
VO1NA, via E-Mail: ......
Quelle: ARRL-Letter Nr. 43
Korrektur zum Herbstcontest Distrikt Köln-Aachen
Beim Herbstcontest Distrikt Köln-Aachen am 15.11. sind die Uhrzeiten zu korrigieren. 80 m: 16:0018:00 UTC, 10 m: 18:0020:00 UTC. Ansonsten gilt die Ausschreibung in der CQ DL 11/03 auf Seite 798.
Funkwetterbericht (04.11. de DL1VDL)
Rückblick auf die Woche vom 29.10.04.11.:
Das Funkwettergeschehen bestimmten wieder die komplexen Sonnenflecken 10.486 und
10.488. Sie sind mittlerweile hinter dem westlichen Sonnenrand verschwunden. Am Abend des
04.11. verabschiedete sich die Gruppe 10.486 mit dem intensivsten X-Flare, der jemals
aufgezeichnet wurde. Da die Sensoren von GOES12 in die Sättigung getrieben wurden, musste
die etwaige Intensität des Flares aus dem Zeitverlauf als X30 bestimmt werden. Im
Berichtszeitraum ereigneten sich insgesamt fünf X-Flares, 20 M-Flares und 42 C-Flares. In
meiner fast zehnjährigen Tätigkeit als Funkwetterberichtschreiber habe ich keine
annähernd vergleichbare hohe Sonnenaktivität in meinen Aufzeichnungen gefunden.
Einzelheiten zu diesem Super-Flare sind im Internet unter www.dxlc.com nachzulesen.
Am 29./30.10. erlebten wir kräftige Nordlichter, sowohl am Himmel als auch auf den Bändern. Auf dem 2-m-Band waren unzählige Stationen zwischen Süditalien, England und Russland präsent. Auch 6 m und 10 m boten eindrucksvolle Aurorasignale. Zwischen dem 28.10. und 01.11. beeinträchtigte das stark gestörte geomagnetische Feld alle Kurzwellenbänder. Auf den unteren gab es wenige Lücken mit Super-DX-Signalen. Nach dem 01.11. verbesserte sich die DX-Ausbreitung auf allen Frequenzen.
Aufgrund der besonderen Bedingungen hier die Fluxwerte in der Reihenfolge der Wochentage vom 29.10.04.11.: 292, 271, 249, 210, 190, 167, 168. Die Sonnenfleckenrelativzahlen lauten: 330, 293, 266, 277, 174, 76, 79.
Vorhersage bis 12.11.:
Bis zum 08.11. ist mit erneuten starken geomagnetischen Störungen zu rechnen, obwohl
wir nur einen Teil der vom X30-Flare ausgelösten koronalen Plasmawolke abbekommen werden.
Die Fluxwerte bleiben noch einige Tage über 150. Danach werden sie rapide fallen, denn es
sind keine vergleichbaren komplexen Sonnenfleckengruppen in Sicht. Wir können aber
hoffen, in etwa 25 Tagen von der verbliebenen Aktivität der jetzt aus dem Blickfeld
verschwundenen Gruppen zu profitieren. Nach dem Wochenende, vielleicht auch eher, sind
gute DX-Bedingungen auf allen Bändern wahrscheinlich.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 17:12; Ostaustralien 18:56; Westaustralien 21:21; Japan
21:20; Hawaii 16:37; Alaska 17:51; Südafrika 03:27; Kalifornien 14:32 Deutschland 06:27.
Sonnenuntergang: USA-Ostküste 21:45; USA-Westküste 00:55; Brasilien 21:36;
Falklandinseln 22:59; Hawaii 03:50; Alaska 01:36; Südafrika 16:32; Neuseeland 07:03,
Deutschland 15:48.
Ende des Deutschland-RS 44/03 vom 06.11.2003
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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