DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 29/03 VOM 24.07.2003

Redaktion: Jürgen Sapara, DH9JS, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Informationen und Hilfen für Mitglieder und Funktionsträger

Verschiedene Amateurfunk-Interessengruppen, die sich z. B. mit ATV, EME oder QRP beschäftigen, sollen gezielt mit ihren Vorzügen für den Amateurfunk werben. Weiterhin wird ein Grundkurs für Funktionsträger des DARC erarbeitet. Für die Weiterbildung sollen Kurzlehrbriefe für Technik und Betriebstechnik entstehen. Die Einrichtung einer Hotline, die DARC-Mitgliedern bei Fragen hilft, und eines Technikforums sind in Planung. Weiterhin sollen über ein Wissenspool geeignete Referenten, z. B. für innovative technische Themen, zur Verfügung stehen. Und der virtuelle OV, eine Art OV-Mappe im Internet, wird künftig als Hilfsmittel dem OVV die Arbeit erleichtern.

Dies sind Ergebnisse der zweiten Arbeitsgruppe des Amateurratsworkshops, die sich speziell mit Mitgliederbetreuung beschäftigt. Diese Arbeitsgruppe wurde auf der jüngsten Amateurratstagung Ende Mai in Augsburg berufen und besteht aus Mitgliedern des Vorstandes, des Amateurrats sowie Amtsträgern aus Distrikten.

Ergebnisse der dritten Arbeitsgruppe mit dem Schwerpunkt Mitgliedergewinnung hören Sie im nächsten Deutschland-Rundspruch am 31.08.


EESS sekundär im 70-cm-Band – Galileo möglicherweise nicht primärer Nutzer

Der geplante Erderkundungs-Satelliten-Service EESS soll im Bereich 432 MHz bis 438 MHz eine sekundäre Zuteilung erhalten. Damit werden die Funkamateure diesen Dienst im 70-cm-Band dulden müssen. In Nordeuropa ist eine Beeinflussung des Amateurfunks nicht zu erwarten. Noch unklar ist hingegen, inwieweit Amateurfunksatelliten dadurch gestört werden.

Galileo, das europäische Projekt zur satellitengestützten Navigation, wird möglicherweise nicht so realisiert, wie es in den Vorabveröffentlichungen dargestellt wurde. Bis jetzt sind keine Abschlussdokumente vorhanden, die bestätigen, dass eine primäre Nutzung von Galileo im 23-cm-Amateurfunk-Band stattfinden wird.

Quelle: VHF-UHF-Newsletter der IARU-Region 1


Sporadic-E auf 144 MHz über mehrere Stunden

Sehr gute Sporadic-E-Bedingungen im 2-m-Band fanden die Funkamateure am 21.07. vor. Während der dreieinhalbstündigen Öffnung waren europaweite Verbindungen möglich. Selbst in FM konnten Entfernungen von über 1000 km überbrückt werden. Der 22.07. übertraf den Vortag mit einer etwa siebenstündigen Öffnung. Ab 13:47 UTC konnte von Deutschland nach Rumänien gefunkt werden, etwas später dann von Dänemark nach Bulgarien, Rumänien und in die Türkei. Mit einer Verbindung von England in den Nordkaukasus wurde sogar eine Entfernung von rund 3000 km überbrückt. Selbst Rundfunksender aus fast allen europäischen Nachbarländern konnten gehört werden.

Logauszüge, Berichte und Audio-Mitschnitte finden Sie auf der Webseite www.vhfdx.de.


Aktion gegen PLC gestartet

Nachdem die technische Diskussion abgeschlossen zu sein scheint und die Vorstellungen von PLC-Betreibern und Frequenznutzern auf Kurzwelle sich um mindestens 60 dB unterscheiden, ist jetzt die Zeit zur Offensive gekommen. Bitte beobachten Sie aufmerksam die Kurzwellenbänder und melden jede Störung der RegTP. Informationen, Störmeldungsformulare und Flugblätter können Sie auf der Webseite des DARC unter www.darc.de/aktuell/plc erhalten. Flugblätter zur Verbraucheraufklärung mit dem Thema „Inhaus-PLC-Modems“ können Sie in der DARC-Geschäftsstelle bei Gianni Nigita, DO1GBN, unter der Durchwahl ..... kostenlos in größeren Mengen bestellen. Je mehr potentielle Käufer vorab vor den Konsequenzen der PLC-Technik gewarnt werden, desto größer ist die Wirkung zum Schutz der Kurzwellenbänder.

Mit einem Musterbrief, den Sie ebenfalls auf der Webseite finden, können Sie Ihrem regionalen Energieversorger die Abstrahlung von PLC-Signalen in Ihrer Wohnung untersagen.


Klasse-3-Intensivkurs für YLs

Der Klasse-3-Intensivkurs für YLs findet vom 11.–18.10. in Hürth in der Nähe von Köln statt. Im Preis enthalten sind Übernachtungen in Mehrbettzimmern der Jugendherberge, Vollpension und Seminarkosten. Anmeldeschluss ist der 15.08., die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt. Informationen bei Sigrid Reise-Perner, DH6KD, per E-Mail via ....., im Internet unter www.darc.de/yl sowie in der CQ DL 5/03 auf Seite 343.


Termine

Mirko Holte, DJ1AA, ist am 26./27.07. von der dänischen Insel Rømø mit der IOTA-Nummer EU-125 QRV. Er plant 24 Stunden Betrieb als OZ/DJ1AA/P auf allen Bändern. Weitere Informationen unter www.dj1aa.de.

Jens Deusing, DDØVD, und Falk Wagner, DF3UFW, wollen vom 26.07.–03.08. Ummanz, die Nachbarinsel Rügens, aktivieren. Sie vergeben für das Deutsche Inseldiplom die Nummer O-06. Klaus Häßler, DL8DZL, funkt von der Insel Rügen mit der Insel-Nummer O-07.


Funkwetterbericht (23.07. de DL1VDL)

Rückblick auf die Solardaten der Woche vom 15.–22.07.:
Die Werte des Flux F betrugen in der Reihenfolge der Wochentage: 133, 139, 140, 146, 157, 156, 153; der 90-Tage-Mittelwert beträgt 128. Die Sonnenfleckenrelativzahl R hatte die Werte 164, 189, 193, 178, 224, 219 und 200. Die Werte für den planetarischen Index Ap lauten: 48, 22, 14, 26, 19, 12, 9.

In der vergangenen Woche gab es zwar keine M-Flares, weshalb die Sonnenaktivität als ruhig eingestuft wurde, aber dafür täglich zwischen 10 und 23 C-Flares. Die DX-Bedingungen waren nicht schlecht, wobei sich wiederum 20 m als das belebteste DX-Band zeigte, gefolgt von 30 m und 17 m. Geomagnetische Störungen gab es am 16. und 17. sowie am 19.07. Auf 6 m konnten an den meisten Tagen Tropo- und Sporadic-E-Bedingungen registriert werden. Vereinzelt, wie am 22.07., waren wiederum QSOs mit Nordamerika möglich. Auch auf 2 m gab es Tropo- und Sporadic-E-Bedingungen, während den 3-cm-Regenscatterfreunden endlich QSOs mit Polen gelangen.

Vorhersage bis 30.07.:
Die Sonnenfleckengruppe 10417 ist der einzige Kandidat für mögliche M-Flares, ansonsten bleiben die Sonnenaktivität gering und das geomagnetische Feld ebenfalls ruhig. In gewitterarmen Nächten lohnt eine Stippvisite auf den unteren Kurzwellenbändern, denn auf der Südhalbkugel der Erde herrscht Winter. Die mittleren Bänder 30 m, 20 m und 17 m bleiben durchgängig DX-trächtig. Auch von 6 m darf man annehmen, dass das Band trotz des fortschreitenden Sonnenfleckenzyklus noch nicht DX-untauglich geworden ist.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 19:45; Ostaustralien 20:58; Westaustralien 23:16; Japan 19:59; Hawaii 16:05; Alaska 13:08; Südafrika 05:05; Kalifornien 13:02, Deutschland 03:25.
Sonnenuntergang: USA-Ostküste 00:15; USA-Westküste 03:11; Brasilien 21:20; Falklandinseln 20:11; Hawaii 05:08; Alaska 07:05; Südafrika 15:39; Neuseeland 05:16, Deutschland 19:00.


Ende des Deutschland-RS 29/03 vom 24.07.2003

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 2003 Rundspruch-Archiv