NORDSEE-RUNDSPRUCH NR. 14/02 VOM 25.04.2002

Redaktion: i. V. Holger Schlicht, DO1BHS


ÜBERSICHT:


Bremervörde: Experte berichtet über Gesundheitsrisiken der „Handy-Generation“

Panikmache oder Wahrheit? Massenhysterie oder gebotene Vorsicht? Kaum ein Thema wird gegenwärtig so kontrovers diskutiert wie Gefahr oder Risiko im täglichen Umgang mit Einrichtungen moderner Telekommunikationstechnologie. Im Brennpunkt: das inzwischen scheinbar unverzichtbare Handy.

Aufklärung sollte jetzt ein Info-Abend in der Umweltpyramide in Bremervörde bringen. Um es vorweg zu nehmen: Schädliche Wirkungen oder gar krankheitsfördernder Einfluss konnten bis heute wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. Referent Dr. Matthias Otto von der „Dokumentations- und Informationsstelle für Umweltfragen der Kinderärzte“ (DISA) in Osnabrück:

„Forschungsergebnisse müssen wissenschaftlich gesichert sein. Und man muss sie kritisch bewerten.“ Es gelte zu unterscheiden zwischen einem Hinweis, einem begründeten Verdacht und einem wissenschaftlichen Nachweis. Und eben die gibt es kaum, wenn von gesundheitlichen Schäden durch Benutzung moderner Telekommunikationseinrichtungen die Rede ist.

„Von einer Basisstation geht so gut wie überhaupt keine Gefahr aus“, bescheinigte Dr. Otto seinen Zuhörern. Im Klartext: Schon in wenigen Metern Abstand von Mobilfunkmasten bleibt man von nennenswerten Abstrahlungen weitgehend verschont. Einzig gesichert sei die Wärmeentwicklung bei mobilen Telefonaten per Handy. „Dagegen entbehren Behauptungen hinsichtlich einer Begünstigung von Krankheiten jeder wissenschaftlichen Erkenntnis“, sagte Dr. Otto. Besonders seien viel diskutierte Änderungen an der Zellwand, Austausch von Hormonen und krebsfördernde Schädigungen des Erbguts nicht nachweisbar. Strahlenschutzkommission und Weltgesundheitsorganisation hätten bis heute keine schädigenden Wirkungen von Mobilfunkeinrichtungen feststellen können. Allerdings laufen Untersuchungen, die erst in einigen Jahren abgeschlossen sein dürften. Bis dahin, so Dr. Otto, solle man den „gesunden Menschenverstand benutzen“, so wenig wie möglich mit dem Handy telefonieren und es nur im Notfall benutzen.

Ein solches Gerät arbeitet übrigens mit einer Leistung von einem bis zwei Watt. Zum Vergleich: 300.000 W schlagen beim Fernsehen zu Buche, 100.000 W beim Rundfunk und immerhin noch rund 800 W bei der heimischen Mikrowelle. Und darüber gerät kaum jemand in Panik...

Auszug aus dem Bremervörder/Südkreis Anzeiger


Ab 2006: „Wegwerfverbot“ für Funkgeräte?

Voraussichtlich ab dem Jahre 2006 soll es verboten sein, ausgediente Funkgeräte und andere elektrische Geräte einfach in den Hausmüll zu werfen. Die Geräte müssen dann an den Händler oder ein Entsorgungsunternehmen zurückgegeben und von denen fachgerecht recycelt werden. Dies sieht der Entwurf einer Richtlinie der Europäischen Gemeinschaft vor, der am 10.04.2002 vom Europäischen Parlament angenommen wurde.

Der Entwurf muss jedoch noch verschiedene Hürden innerhalb der europäischen Entscheidungsgremien passieren. Es ist geplant, die Richtlinie im Jahre 2004 in Kraft zu setzen. Den einzelnen EU-Mitgliedsländern soll dann 30 Monate (also bis zum Jahre 2006) Zeit gegeben werden, um die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen.

Die Kosten für die geplante Rücknahme und die Entsorgung des Elektroschrotts sind noch unklar; die Industrie geht von bis zu 7,5 Milliarden € jährlich aus. Nach Schätzungen von Fachleuten wird sich dadurch der Verkaufspreis von Elektrogeräten um etwa ein bis drei Prozent erhöhen.

Quelle: FM-Funkmagazin


Bald 42 V im Kfz.

Mit den nominellen 12 V im Pkw- und den 24 V im Lkw-Bordnetz wird es bald vorbei sein. 42 V ist die neue Norm für Kfz-Bordnetze. Dieser Standard versetzt Automobilhersteller in die Lage, mechanische und hydraulische Systeme durch elektrische Komponenten zu ersetzen und leichtere, zuverlässigere und schadstoffärmere Kraftfahrzeuge zu produzieren. Auch die Halbleiterindustrie hat sich auf 42 V eingestellt. Schließlich stecken eine Menge Chips in jedem modernen Fahrzeug. National Semiconductor beispielsweise präsentierte nun erste Low-Dropout-Spannungsregler für das künftige Bordnetz.


PLC: letzte Zuckungen

Die großen Stromanbieter geben ihre PLC-Pilotprojekte nach und nach auf. Beispielsweise haben die Leipziger Stadtwerke ihre diesbezügliche Zusammenarbeit mit RWE auf Eis gelegt. RWE posaunte zwar, das Blatt mit „relevanten strategischen Entscheidungen“ noch wenden zu wollen, doch die Realität sieht anders aus. Einer der wenigen Unvernünftigen ist die Mannheimer MVV Energie AG, die sich noch nicht von der fragwürdigen Technologie lösen konnte. Sie hält ihre Technik für besonders ausgereift, dennoch stottert die Vermarktung. Gleichzeitig baut das Unternehmen in Mannheim ein alle Stadteile umfassendes Glasfasernetz aus.

Übrigens: In den USA versucht hauptsächlich die Firma INARI das Steckdosen-Internet zu vermarkten und darf dabei sogar den Bereich 2,5 bis 22,5 MHz breitbandig nutzen. Aber alle KW-Amateurfunkbänder sind tabu! Ein Exklusivrecht für die Funkamateure, die dort offenbar höhere Wertschätzung genießen als in Europa.

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Ankündigungen/Termine

Fußfuchsjagd OV Varel, I13: 01.05.
OV-Abend OV Bremervörde I36: 08.05.
Vatertagstreffen OV Hamburg-Alstertal, E13: 09.05.
Fieldday bei I58 mit Funkerfrühstück am Pfingstsonntag: 17.–19.05.
Rhodo 2002 in Westerstede mit OV Ammerland, I01, 17.–23.05.
Amateurfunkflohmarkt in Garlstedt: 26.05.
Mobilfuchsjagd des OV Syke, I25: 01.06.


Ende des Nordsee-RS 14/02 vom 25.04.2002

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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