HESSEN-RUNDSPRUCH NR. 28/02 VOM 15.08.2002

Redaktion: Reinhold Günther, DG4ZG


ÜBERSICHT:


Henning Happe, DG9FU, F12: Silent Key

Sehr geehrte Freunde in der Packet-Radio-Gemeinschaft,
in der Nacht zum 07.08. verstarb plötzlich und völlig unerwartet Henning Happe, DG9FU.

Henning war einer der Gründer von DBØEAM und sein plötzlicher Tod hinterlässt in seiner Familie und bei den PR-Freunden eine große Lücke.

Noch voller privater und dienstlicher Pläne für die Familie und für sein geliebtes Hobby Packet-Radio, ereilte ihn im Schlaf ein überraschender Tod.

Die Funkfreunde in ganz DL werden Henning nicht vergessen können. Wir trauern um einen aktiven und ideenreichen prachtvollen Menschen, der immer für Jedermann ansprechbar und stets hilfsbereit war.

Unser Mitgefühl gehört seinen Angehörigen und besonders seiner Familie.

Alle die Henning kannten werden ihm ein ehrendes Angedenken bewahren und sein fruchtbares Wirken für das gemeinsame Hobby nicht vergessen.

(Harald Dölle, DJ3AS, Vorsitzender der PRIG-EAM e. V. Kassel)


Funkertag

Ein Funkertag, bundesweit, ist für den 03.10. geplant. Informationen haben alle DVs und OVVs erhalten.

Es geht um Mitgliederwerbung und der Darstellung unserer vielfältigen Aktivitäten als Funkamateure im DARC. Eine weitere Möglichkeit, Mitglieder für den DARC zu werben, ist auch die 6-monatige Gastmitgliedschaft.


Experimental-Relais in Weinheim QRV

Der für die UKW-Tagung in Weinheim gebaute Multi-Duplex-Transponder – Muplexer genannt – arbeitet vorab in temporärem Testbetrieb. Die Eingabefrequenz ist 144,390 MHz USB/CW horizontal, die Ausgabefrequenz 432,750 MHz FM vertikal.

Zum Aktivieren mindestens eine Sekunde auf der Eingabe beliebig modulieren.

Während des Betriebs ist der Muplexer hochempfindlich, jedoch ist zum ersten Auftasten ein etwas kräftigeres Signal notwendig, damit er nicht von jedem atmosphärischen Störgeräusch aktiviert wird. Die Abfallzeit beträgt 15 Sekunden, eine Sprechzeitbegrenzung ist nicht aktiv. Die Tonhöhe des Roger-Pieps gibt Auskunft über die am Relais-Empfänger anliegende Feldstärke: Je höher der Ton, umso stärker das Signal. Ab S9 +10 dB wird jede Aussendung zusätzlich mit einem Doppel-Pieps quittiert.

Standort ist Weinheim an der Bergstraße, JN49HN. Während des Testbetriebs befindet sich der Muplexer in einem Wohngebiet 70 m über dem UKW-Tagungsgelände am Waldrand.

Das Projekt eignet sich ideal für größere Gesprächsrunden, da sich aufgrund der trägerlosen Eingabe alle Benutzer gleichzeitig hören können. Das ermöglicht neben echtem Gegensprechen in SSB auch CW-Verkehr in full-bk sowie gemischte CW/SSB-QSOs. Alle interessierten Funkamateure sind sehr herzlich eingeladen, den Muplexer zu testen. Vom Betreiber gibt es hierfür eine schöne Farb-QSL übers Büro, das gilt selbstverständlich auch für SWLs.

(Peter, DL8IJ, A20 – Info aus dem Mittelfranken-RS KW 32/02)


Ein Expeditionsbericht von DO9WRL, F34

Am 03.06. startete verspätet gegen 11:00 Uhr das sechsköpfige Team in Richtung Litauen. Eine Stunde vor Abfahrt kam noch per Fax das Call SO4TEC für KO13CW.

Quer durch SP ging es mit mehreren Pausen auf der nicht gerade hervorragend ausgebauten Transitstrecke Richtung Litauen, wo wir um Mitternacht den Grenzübergang problemlos passierten. Auf einem Parkplatz der zahlreichen Tankstellen hinter der Grenze schliefen wir im Wohnwagen und den zwei Autos nach einem Anstoß zum Geburtstag von Ernst, bis wir gegen sechs Uhr von LY2SA, OM Vitas wie abgesprochen geweckt wurden. Er hatte unsere „Karawane“ sofort gefunden.

Nach einem ersten Frühstück brachte uns Vitas zu unserem unerwartet exklusiven Haus, wo es ein hervorragendes zweites Frühstück gab. Unterwegs war ein kurzer Halt in Druskininkai, wo uns Pedras mit einem riesigem Karton Bier begrüßte.

Von hier ging es noch 25 km südlich, davon 10 km auf Schotterpiste.

Nach dem die Zeiten unserer Essenswünsche durch Vitas (er spricht perfekt deutsch) geklärt waren, brachte er uns 2 km durch Wald zu einer riesigen Lichtung in KO23DX, wo früher das russische Militär mit einer mobilen Radaranlage zwei größere Manövergebiete absicherte und auf deren Fundamenten nun wir unsere Technik aufbauten: eine 9 m lange 19-Element-Yagi für 2 m, ein 5-Element-Beam für 6 m sowie eine Groundplane für KW.

Die Technik kam in den Wohnanhänger. Das Stromaggregat lief bis zum Abbau durch und verbrauchte 70 Liter Benzin.

Als  erstes stieg ein Laptop aus und dann der zweite. Wir vermuteten Spannungsspitzen, aber es war die Wärme, denn am nächsten früh funktionierten sie wieder. Als der 2-m-Vorverstärker versehentlich volle KW-Leistung erhielt, erholte sich dieser allerdings nicht wieder. (Inzwischen ist der Transistor aber gewechselt und hat seine Dienste beim Contest wieder getan). Eine zweite 6-m-Station wurde mit einem 4-Element-Beam am Haus errichtet, da die Stimme von Juan, EA3ADW, zeitweise doch etwas laut war. Wie gut unsere Entscheidung war, das Haus mit Vollverpflegung zu buchen, sollten wir erst so richtig in Polen schätzen. Zwei OPs blieben immer im Wohnwagen, für sie war das Essen warm gestellt. Die Küche unserer Wirtin war reichlich und konnte mit jedem Hotel konkurrieren.

Hier nun die Ergebnisse von LY2AAM:

6 m = 550 QSOs
2 m = 110 QSOs, davon 60 MSCW,
1 EME mit 600 Watt
8 WSJT
6 Ionoscatter
Rest Tropo in SSB.

Die Leistung betrug auf 2 m 400/500 W und auf 6 m 100 W. Leider waren die Ausbreitungsbedingungen schlechter als erwartet.

Immer wieder bekamen wir Besuch von Litauischen OM – mit Bier, darunter auch von einem Chef des Radioklubs, der uns eine Satellitenaufnahme von unserer Station zeigte, sie aber nicht aus der Hand gab, HI.

Am Nachmittag des 08.06. bauten wir ab und abends gab es einen gemeinsamen Saunabesuch mit anschließendem Festessen mit Vitas und Pedras.

Am nächsten Vormittag ging es dann nach KO13CW in Polen. Die Autos fanden den Weg offenbar allein, denn unsere Köpfe brummten. Geplant war ein Masurenhof, welcher aber bis zuletzt nur wochenweise vermieten wollte. Als Option hatten wir ein Ferienhaus, wo schon DH7FB und DL9AN im März waren (Bericht im Heft 7 des Funkamateur), welches wir per Telefon problemlos für drei Tage buchen konnten.

Hier gab es zwei Nachteile: Erstens die Selbstverpflegung und zweitens war Duschen nur in den Pausen der Endstufe möglich. Das erstere war kein Problem, da man in diesen Ländern auch noch Sonntagnachmittag einkaufen kann und das zweitere lösten wir durch Zuruf.

Die Ergebnisse von SO4TEC:

450 QSOs auf 6 m
36 QSOs auf 2 m, davon 26 MSCW und 1 Sporadic-E nach SV3.

Als am 11.06. vormittags kein Band mehr offen war und sich der Himmel extrem bewölkte, bauten wir kurzerhand alles ab. Zwei Stunden später goss es aus Eimern. Dies nutzten wir, um uns noch etwas das Land anzusehen und abends noch mal schön Essen zu gehen. Dadurch fiel leider auch die Teilnahme am 70-cm-NAC von Moritz ins Wasser, da uns die Abfahrt von dem zerfurchten Hügel im Dunkeln für den Bus zu gefährlich war.

Am 12.06. ging es früh dann wieder Retour, allerdings auf einer anderen Transitstraße, welche doch etwas besser war. Gegen 20:00 Uhr waren wir wieder in JO73CF, unserem Ausgangspunkt angelangt.

Insgesamt sind wir 2500 km gefahren.

Durch die billigen Benzinpreise und niedrigen Lebenskosten beliefen sich zum Schluss die Gesamtkosten pro Person auf 260,– € plus 15,– € für die QSLs.

Es war ein erlebnisreicher Urlaub und die nächste Expedition von DFØTEC ist schon im Gespräch. Allerdings wird dann die Handynummer für Skeds nicht wieder bekannt gegeben.

An keiner Grenze hatten wir Schwierigkeiten wegen der Technik, nur der Schrank im Wohnwagen wurde jedes Mal auf Schwarzfahrer kontrolliert.

Vielleicht probiert mal der eine oder andere solch eine DXpedition. In LY hatten wir außer von den bierspendierfreudigen OM nur von einer ausgerückten Kuh Besuch und auch in den Masuren hat sich niemand zu uns verirrt.

(Wolf, DO9WRL, – überstellt von OVV Heinz Möllecken, DL3AH)


Digitaler Graben wird größer

Die Nutzung des Internet in Deutschland bleibt hinter den Erwartungen zurück. Zwar hat die Zahl der Internet-Nutzer sich in diesem Jahr um rund 3 Millionen auf 26,7 Millionen erhöht, deutlich mehr aber hatten im vergangen Jahr geplant, sich einen Internet-Zugang anzuschaffen.

Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung – genau 50,1 % – nutzt das Medium Internet nach wie vor nicht. Und plant auch nicht, sich einen Zugang zuzulegen.

Weitere Infos hierzu sind in der Zeitschrift Elektronik Nr. 14/2002 nachzulesen.


Zweite HeRu Sommerpause

Wie schon in früheren HeRus bekanntgemacht erscheint der letzte HeRu vor der zweiten Sommerpause am Donnerstag, dem 29.08.

Bitte sendet Eure zu veröffentlichen Meldungen deswegen spätestens bis zum Dienstag, dem 27.08., an die bekannten Adressen.

Der erste HeRu nach dieser zweiten Pause steht ab Donnerstag, dem 19.09., wieder zur Verfügung. Denkt auch an Meldungen dafür.


Bekannte Termine der nächsten Monate – zur Erinnerung

Datum Ereignis s. RS
14.08. AFu-Lehrgang beim OV  Wetterau, F17 27/02
24.08. OV Bad Homburg, F11: Sommerfest 27/02
24.08. Technikmuseum Sinsheim – Schienenbusfahrt 27/02
29.08. Letzter HeRu vor der Sommerpause 2 24/02
07.09. Mobilwettbewerb auf 23 cm in Weinheim
07./08.09. UKW-Tagung Weinheim
09.–13.08. Parisfahrt der Rhein-Main- und IFF-Morgenrunde  22/02
11.09. Aktivitätsabend Rheinland-Pfalz auf 80 m
13.–15.09. Digitales Wochenende 2002 des OV F35 26/02
14.09. Morsekurs in Bad Homburg, OV F11 27/02
15.09. Peilwettbewerb Württemberg
19.09. Erster HeRu nach der Sommerpause 2 24/02
19./20.10. Jamboree on the air (JOTA)
26.10. INTERRADIO Hannover
27.10. Ende der Sommerzeit
27.10. Distriktsversammlung Franken in Erlangen
01.12. AMTEC Saarbrücken
07.12. Dortmunder Flohmarkt


Ende des Hessen-RS 28/02 vom 15.08.2002

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

..._._


Inhalt 2002 Rundspruch-Archiv