DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 2/02 VOM 17.01.2002

Redaktion: Harry Radke, DB2HR, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Dänischer Amateurfunkverband prüft Gastlizenzbedingungen für Klasse 3

Der dänische Amateurfunkverband EDR und die dänische Fernmeldebehörde suchen einen Weg zur gegenseitigen Anerkennung der neuen dänischen D-Lizenz und der deutschen Amateurfunkzeugnisklasse 3. Ziel müsse ein gegenseitiges Abkommen sein. Die dänische Behörde Telestyrelse signalisierte, dass nunmehr die formellen Voraussetzungen bestehen, um Gastlizenzen für deutsche Klasse-3-Inhaber auszustellen. Praktische Fragen sind noch offen.


Neue Amateurfunk-Antenne auf der ISS installiert

Beim Raumspaziergang am 14.01. wurde eine der vier neuen Antennen auf der Internationalen Raumstation ISS installiert. Zwei Besatzungsmitglieder hatten die WA3-Antenne für VHF und UHF an einem Ende des Servicemoduls angebracht. Das russische Team konnte diese Antenne früher als die anderen anbringen, da sie räumlich sehr nah an den HF-Anschlüssen liegt, die ins Service-Modul gehen. Die weiteren Antennen WA1, WA2 und WA4 sollen im Laufe des Jahres angebracht werden.

Weitere Informationen: http://spaceflight.nasa.gov.


Fernbedienbare Kurzwellenstation

Dave Gould, G3UEG, erhielt von der britischen Fernmeldebehörde die Versuchsgenehmigung, eine abgesetzte Kurzwellenstation mit Hilfe eines Telefonmodems (via Telefonleitung) zu steuern. Vorausgegangen war eine Beantragungszeit von 16 Monaten. Als Station dient ein Kachina-505DSP-Transceiver, der für computergestützte Anwendung konzipiert ist. Die Methode verspricht standortgeschädigten Funkamateuren eine abgesetzte Station, z. B. in unbesiedelter Gegend mit optimaler Antennenlage, zu betreiben. Dieses wurde in der RadCom vom Januar veröffentlicht, der Zeitschrift des britischen Amateurfunkverbandes RSGB.

DARC-Auslandsreferent Hans Berg, DJ6TJ, kommentiert, dass auch Mehrnutzerbetrieb vorstellbar ist. Bedingung: Die Genehmigungen müssen vorliegen.


Morseprüfungstempo jetzt auch in Finnland reduziert

In Finnland traten zum Jahreswechsel neue Bestimmungen über den Amateurfunk in Kraft. Das Prüfungstempo bei der Morseprüfung wurde nun auch in OH auf 25 Zeichen pro Minute gesenkt.


Kundenfreundlichere Gewährleistung

Seit dem 01.01. hat sich die gesetzliche Gewährleistung geändert. So gilt eine Gewährleistungsfrist von zwei Jahren ab Kaufdatum. Innerhalb dieser Frist kann der Käufer Mängel der Ware – soweit diese bereits beim Kauf der Ware existierten – beanstanden und Nachbesserung (Reparatur) oder Umtausch verlangen. Innerhalb der ersten sechs Monate ab Kaufdatum muss der Käufer hierbei nicht den Nachweis antreten, dass der beanstandete Fehler bereits bei Übergabe der Ware bestand. Danach ist dieser Nachweis erforderlich. Detaillierte Informationen zum neuen Gewährleistungsrecht erteilen auch die Verbraucherschutzverbände.


Funkwetterbericht (16.01. de DL1VDL)

Rückblick auf die Solardaten der Woche vom 09.–15.01.:
Die Werte des Flux F betrugen in der Reihenfolge der Wochentage: 229, 225,229, 233, 241, 229, 218; der 90-Tage-Mittelwert beträgt 224. Die Sonnenfleckenrelativzahl R hatte die Werte 159, 179, 195, 174, 190, 191 und 155. Die Werte für den planetarischen Index Ap lauten: 3, 17, 21, 15, 11, 8, 6.

Der nochmals um drei Punkte auf 224 gestiegene 90-Tage-Mittelwert des solaren Fluxes zeigt am deutlichsten, dass wir uns weiterhin an einer aktiven Sonne erfreuen können. Die Sonnenaktivität ist gegenwärtig höher als im April 2000, dem das Maximum des 23. Zyklusses zugeschrieben wird. Die Grenzfrequenzen der F2-Schicht lagen teilweise weit über 50 MHz, und vielen von uns werden die lauten Karibiksignale vom letzten Sonntagnachmittag noch in den Ohren klingen. Als sich am Sonntagabend das geomagnetische Feld nach der seit dem 10.01. wirkenden Störung beruhigte, konnte man auf den unteren Bändern alle Kontinente klar und laut hören bzw. arbeiten. Am 14.01. ereignete sich ein ungewöhnlich großer koronaler Massenauswurf. Wir erwarten dessen Plasmawolke am 19.01.

Vorhersage bis 23.01.:
Die Ausbreitungsbedingungen in der kommenden Woche sind wiederum gut bis sehr gut. Wir erwarten Fluxwerte um oder über 200, aber bis zum 20.01. zumindest zeitweise geomagnetische Störungen, wobei die Intensität der Störungen wahrscheinlich am kommenden Wochenende am größten sein wird. Dafür gibt es wieder geomagnetische An- und Abstiegsphasen, in denen die 160-m-Freunde auf ihre Kosten kommen werden. Auch die 6-m-Antennen sollte man funktionsfähig halten.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 17:15 Ostaustralien 19:04; Westaustralien 21:30; Japan 22:04; Hawaii 17:13; Alaska 19:21; Südafrika 03:40; Kalifornien 15:18.
Sonnenuntergang: USA-Ostküste 21:48; USA-Westküste 01:01; Brasilien 22:09; Falklandinseln 00:01; Hawaii 04:06; Alaska 00:58; Südafrika 17:11; Neuseeland 07:52.


Ende des Deutschland-RS 2/02 vom 17.01.2002

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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