SACHSEN-ANHALT-RUNDSPRUCH NR. 9/01 VOM 09.09.2001

von DL5ME, DG3HWO, DGØCBP, DL9ZEA


ÜBERSICHT:


Bericht von DL5ME und DG3HWO

Wir berichteten bereits in den letzten Jahren in den Sachsen-Anhalt-Rundsprüchen über verschiedene Expeditionen von unserem mehrfachen Contestpokalgewinner Mario, DL5ME, von W05, Magdeburg-Nord, und Günter, DG3HWO, aus Wolfen. Für diesen Sommer hatten sie sich erneut skandinavische Inseln vorgenommen. Hier ihr Bericht:

Vorbemerkung: Der Beitrag wird etwas länger, und wer keinen Draht zu Inseln-Expedition oder so etwas hat, kann jetzt in Ruhe einen Kaffee zubereiten...

Am 19.07. starteten Günter, DG3HWO, und Mario, DL5ME, aus Sachsen-Anhalt wieder in Richtung Skandinavien, um eine funkmäßig unbesetzte Insel für Inseljäger weltweit und Meteorscatter im Raum Europa zu aktivieren.

Nach insgesamt 1612 km und etlichen Seemeilen war unser erstes Ziel die Insel Runde. Runde zählt zur Inselgruppe Soroyane und ist die am weitesten vorgelagerte Insel mit der IOTA Nr. EU-079. Außerdem erhielten wir letztes Jahr vom World Lighthouse Komitee für die Erstaktivierung von Runde die New One Leuchtturm-Nr. LH 0074.

Wie bereits erwähnt, kannten wir die Insel aus dem letzten Jahr, waren diesmal jedoch von der anderen Seite der Insel QRV, was zur Folge hatte, dass wir ab einem Elevationswinkel von etwa 20° freies Take off nach Europa hatten und zwischen Nordamerika und uns eine 300 m hohe Felswand in unmittelbarer Nähe stand.

Der Aufbau der logarithmisch-periodischen Antenne ging dank Probetraining in DL zügig voran, wie immer bereitete das Ausschieben der KW-Antenne am Teleskopmast die größten Probleme, da es auf den Inseln sehr selten windstill ist. Mit viel Mühe schraubten wir den Beam etwa in 7 m Höhe. Für 2 m wurde eine 9-Element-Langyagi ebenfalls am Teleskopmast installiert. 2-m-Betrieb aus dem Locatorfeld JP22 läuft nur über Aurora oder Meteorscatter. Das ODX auf 2 m war eine HA-Station via MS. Auf KW kamen etwa 1500 QSOs ins Log. Davon ca. 90 % Europäer, das Pile-Up riss eigentlich nie ab. Durch DX-Cluster alarmiert riefen teilweise mehr als 10 Stationen gleichzeitig an, so dass mitunter im Conteststil gearbeitet und selektiv gesteuert werden musste, um Chaos zu verhindern. Zu unserer angenehmen Überraschung kamen diesmal auch recht viele Stationen aus Sachsen-Anhalt ins Log. Insgesamt konnten uns von EU-079 genau 25 Stationen aus Sachsen-Anhalt erreichen. Via Meteorscatter auf 2 m konnten 17 Verbindungen hergestellt werden.

Nach drei Tagen bauten wir ab und zogen weiter über Fähren und Tunnelsysteme unter der norwegischen See zur Inselgruppe namens Nordoyane mit der IOTA-Nr. EU-056 und VHF-Locator JP32AN. Hier fanden wir ein QTH auf der Insel Vigra. Wie immer nicht alle Richtungen war frei. Asien, Europa, Südamerika gingen gut. Die Richtung Nordamerika war wiederum durch eine Erhebung versperrt. Der Aufbau erfolgte zwar bei Sonnenschein, aber auch bei sehr starkem Nord-Ost Wind, der die Temperatur nicht über 13 °C anstiegen ließ. Der Wind zwang uns, den Aufbau komplett mit halbzugezogener Kapuze durchzuführen. An ein Herausschieben des Mastes der LP5 nur zu zweit war nicht zu denken. Glücklicherweise konnte uns der Sohn unseres Vermieter helfen und die so wichtigen Abspannungen für den KW-Mast halten. Die LP5 peitschte im starken Wind, war nur zu hoffen, dass das längste Element von etwa 11 m nicht brach und die Abspannungen aus Kevlar wirklich das beste am Markt sind. Das SWR schwankte im Takt der Antennenschwingungen. Trotz starkem Windes, der sich dann am 3. Tage legte, konnten wir 2000 Kurzwellen-QSOs in vier Tagen ins Log bekommen. Aus Sachsen-Anhalt konnten uns von Vigra 26 Stationen arbeiten. Auf 2 m konnten 19 komplette MS-QSO ins Log geschrieben werden, wenn man bedenkt, dass für ein MS-QSO zwischen 30 und 60 Minuten benötigt werden, kann man in etwa abschätzen, wie zeitaufwendig die 2-m-QSOs waren.

Die Condx insgesamt gesehen waren nicht so toll, die oberen Bänder schließen noch früher als in DL oder gehen kaum auf. Der Skip nach DL war auf 20 m so ungünstig, dass Signale von DL-Stationen etwa nördlich der Main-Linie mit S1 und südlich davon mit S9 einfielen.

An einem Tag wurden die Nachbarinseln aus HF-technischer Sicht inspiziert und vorgemerkt. Pünktlich zum Abbau drehte der Wind auf Süd-West (Golfstrom) und es fing an zu regnen. Die Rückfahrt erfolgt durch das Romsdal, was wiederum imposante Facetten lieferte, nach Oslo.

Der Tacho zeigt über 3400 km, als wir heimischen Boden betraten.

Wir danken für die Unterstützung seitens des Distriktsvorstandes von Sachsen-Anhalt. Alle eingehende QSL-Karten werden beantwortet (Nicht automatisch versendet).

73, Günter & Mario


Rückblick 7. ATV-Treffen bei DBØHEX

Hallo Besucher des 7. ATV-Treffen...
Wieder einmal ist das Treffen der Funkamateure rund um DBØHEX ein voller Erfolg geworden, wie man an den Reaktionen der beteiligten OM erkennen konnte. Das Vortragsprogramm hatte für jeden etwas und neue Informationen für alle parat.

Den Anfang hat OM Wolfgang Lipps, DL4OAD, von der AATIS gemacht, mit der sehr interessanten Vorstellung des WX-Net-Projektes und dem „jüngsten“ Kind: das Treibbojen-Projekt.

Nach dem Mittag hat der Bericht des Wetterwartes der meteorologischen Station des Deutschen Wetterdienstes auf dem Brocken, Ingo Nitschke, allen Anwesenden bestätigt, dass der Brocken aus meteorologischer Sicht doch eben einige Besonderheiten zu bieten hat, trotz seiner „nur“ 1142 m.

Ein kurzer Blick in die Zukunft und das Machbare in Sachen Digital-ATV brachte sicher für viele Ausblick für neue Projekte und die stete Weiterentwicklung im Amateurfunk.

Das Highlight des Nachmittags war der Vortrag von OM Karl Weiner, DJ9HO, mit der Beschreibung seiner Ganzwellenschleife und praktischen Vorführungen.

Abgerundet wurde der Tag durch die Vorstellung einiger anderer ATV-Relais durch deren SysOps oder Nutzer.

Die gesamte Zeit über stand Reinhard, DL3AAV, mit seinem Messplatz zur Verfügung.

Einen großen Dank auch an Anne, DG1AAJ, Karin, DG9AAZ, und Karl-Heinz, DL8SU, die die Herstellung und Abgabe der Button und der 4. Hexen-CD bravourös gemeistert haben.

Bernd, DG7AO, Franz-Wilhelm, DJ3FG, haben eine perfekte Video- und Tonübertragung vor Ort und über Relais garantiert; Thomas, DH6ABE, und Manfred haben die Up-/Downlinkstrecke zu DBØHEX aufgebaut.

Als Resümee für das nächste Jahr steht fest: Die Räumlichkeiten sind entschieden zu klein geworden! Noch am Samstag habe ich entsprechend größeres Quartier besichtigt, und wenn alles klappt, wird auch der Flohmarkt, den Günter betreut hat, dann größer werden können. Für die, die nicht kommen konnten, sind hier ein paar Bilder, die Eindrücke des Treffens widerspiegeln. Vielleicht können sie den Termin für das nächste Jahr ja doch „freilenken“.

73 im Namen der Crew um DBØHEX Björn-Iwo, DGØCBP

Bilder im Internet unter www.db0hex.de.


Ende des Sachsen-Anhalt-RS 9/01 vom 09.09.2001

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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