SACHSEN-ANHALT-RUNDSPRUCH NR. 2/01 VOM 14.01.2001

von DM3HWD, DM2BOH, DK4WR, DL2HRH, DL6MRG


Der Distriktsvorstand wünscht allen Funkamateuren ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2001!


ÜBERSICHT:


Laudatio für Max, ex-DM2AGH, SK am 22.09.2000

Unser ältester Oldtimer im Ortsverband Leuna war Max. Nennen wir bloß mal seine Rufzeichen: DM3KCH, DM2AGH, DM3CH, DM1DT, Y21GH und zu guter letzt DL1HTG. Max ist Gründer unserer Clubstation und von Anfang an zusammen mit DM2AIH, Herbert, DM2ATH, Ede, und DM2AWH, Arno, der Vater unseres stets gewachsenen Interessenkreises für den Amateurfunk in Leuna.

Aus seiner Heimat, der heutigen Tschechischen Republik, kam Max 1945 nach Leuna und nahm seine Arbeit in den Leuna-Werken auf. Zunächst war er als Schwachstromer mit den Telefonanlagen in Leuna betraut. Später wechselte er zum Betriebsfunk und schließlich arbeitete er in der Materialprüfung, wo er bis zu seiner Pensionierung 1982 mit dem Bau, der Wartung und Pflege spezieller, elektronischer Messtechnik betraut war.

Auf die Initiative von Max ging es zurück, dass nach der Lizenzierung sehr schnell eine Clubstation gebaut wurde. In einer Zeit von nur vier Monaten entstand ein 5-Band-Sender mit der P35 in der PA, mit 70 W Input für die Betriebsarten CW und AM. Alles selbstverständlich noch in Röhrentechnik. Desgleichen wurde ein guter Kurzwellen-Doppelsuper entwickelt und gebaut. Unsere Clubstation in Leuna, DM3KCH, war die erste (!) im ehemaligen Bezirk Halle, die in der Luft war. Dabei kam es oft vor, dass wir als „Schwarzsender“ angesehen wurden, da man dieses Tempo nicht glauben wollte.

Max war ein hervorragender DX-Fan und Diplomjäger. Er nahm an den meisten seinerzeit ausgeschriebenen Funkwettkämpfen, bei denen er vordere Plätze erreichte, teil. Max zuhause und Ede an der Clubstation gingen gemeinsam im steten Wettstreit auf DX-Jagd, machten sich gegenseitig auf seltene Stationen aufmerksam. Als Leiter der Clubstation organisierte er zusammen mit den ersten Mitbenutzern deren Teilnahme an Funkcontesten, förderte er besonders den Telegrafiefunk und den Funkdiplomerwerb. Max war selber ein eifriger Diplomjäger, Ausdruck einer großen sportlichen Leistung.

Wir nannten ihn „Unseren Max“. Sein Hamspirit war außergewöhnlich ausgeprägt. Als ich 1962 meine Privatlizenz erhielt, lud er mich in seine Wohnung ein und übergab mir eine komplette Dokumentation mit einem Bauvorschlag für einen Kurzwellensender mit Schaltung, Bemaßung und Bestückungsplan. Ich fand dieses hervorragend.

Funkamateure sind als Bettschoner bekannt, besonders wenn Funkwettkämpfe über 24 und mehr Stunden laufen. Für Max traf dies auch in anderer Hinsicht zu. Wenn er nicht gerade funkte, dann lag sehr zur Freude seiner Frau in seinem Wohnzimmer eine Decke auf dem Tisch. Und unser Max entwarf, baute und prüfte neue Funktechnik bis weit nach Mitternacht. Er war nie zufrieden mit seiner Leistung. Bis in das Letzte wurde alles ausgefeilt.

Von dem reichen Wissen unseres Stationsleiters haben wir alle profitiert. Max konnte auf Grund seines großen Erfahrungsschatzes und Wissens hart diskutieren. Es war oft nicht einfach, entgegen seiner Meinung aufzutreten. Aber ich glaube, dieses hat uns allen niemals geschadet! Diese Diskussionen schärften auch unseren Einblick in oft schwer verständliche Vorgänge in der Funk-Sende und -Empfangstechnik. Viele Fragen mussten offen bleiben, da die Theorie häufig der Praxis hinterher hinkte, theoretische Erkenntnisse vielfach nur schwer verständlich blieben. Man muss bedenken, dass der Amateurfunker in den meisten Fällen kein ausgebildeter oder studierter HF-Techniker ist, sondern vielfach aus ganz anderen Berufsgruppen dieses Hobby aus unterschiedlichster Motivation aufgreift.

Max hat ein reiches, wechselhaftes Leben hinter sich. Fast seine gesamte Freizeit hat er dem Amateurfunk gewidmet, um nicht zu sagen geopfert. Durch seine Schule sind viele von uns gegangen. Keiner hat dies bedauert und jeder ist ihm dankbar dafür. Die Geschichte des Amateurfunks in Leuna kann ohne ihn nicht geschrieben werden. „Unser Max“ ist eine Auszeichnung für ihn.

Dass es dich gab, Max ich danke dir dafür.

Walter, DM2BOH


DLØELB nun auch in ATV QRV

Jetzt auch ATV bei der Schulstation DLØELB am Gymnasium „Hochharz“. Seit kurzer Zeit ist die Elbingeröder Clubstation um eine Betriebsart reicher geworden. Dank des tatkräftigen Einsatzes von Helmut, DL6CWR, und der Hilfe von Ralf, DGØCFR, ist DLØELB auch auf dem Bildschirm präsent. Erste Verbindungen brachten gute Ergebnisse.

Dem Empfang dient eine 23-Element-Tonna mit Inline-Vorverstärker und 25 m Ableitung auf einen Receiver. Die Sendeanlage besteht aus der Basisbandaufbereitung mit einem Steuersender 300 mW von Schuster und am Mast aus einer 2-stufigen PA von Prinz mit einem 55-cm-Hohlspiegel und einer Quad als Erreger. Besprochen wird ein dynamisches Mikrofon. Die freie Sicht zum Brocken ist etwas durch den Wald neben der Leistenklippe im Hohnegebiet gestört. Die Entfernung zu DBØHEX beträgt ca. 11 km. Die Elbingeröder versprechen sich mit dem Amateurfernsehen eine größere Werbewirksamkeit auf Kinder und Jugendliche, zumal auch das Ausbildungscall DN1XO für diese Betriebsart eingesetzt werden kann.


Kurznachrichten

Sachsen-Anhalt-Diplome

Rudolf, unser HF-Referent, berichtet, dass im Jahr 2000 14 Diplome „Straße der Romanik“ und 25 mal das Sachsen-Anhalt-Diplom erworben wurde. Das Diplom „Straße der Romanik“ wurde bisher von 83 Funkamateuren, darunter aus OK, ON, OE, BV und DU erworben wurden und das Sachsen-Anhalt-Diplom wurde 38 mal vergeben. Er hat Urkunden nachdrucken lassen, so dass dem Tatendrang der OM keine Grenzen gesetzt werden.

Digi Halle

DBØMLU hat den Probebetrieb beendet und wartet auf die Genehmigung zum Dauerbetrieb.


Ende des Sachsen-Anhalt-RS 1/01 vom 14.01.2001

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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