Redaktion: Rainer Victoria, DL5BG
Distrikt Nordsee: Nach der Sommerpause ...
In diesem Jahr wurde die Rundspruchpause kürzer als gewohnt festgesetzt, daher begrüße ich Euch als treue Leser und Hörer schon heute wieder zum ersten Rundspruch nach der Sommerpause. Ich hoffe, Ihr habt Euch im Sommer gut erholt und vielleicht auch mehr Zeit als sonst für unser Hobby, den Amateurfunk gefunden. Unmittelbar vor Beginn der Ferien ist ein neues OV-Info an die Vorstandsmitglieder und die Ortsverbandsvorsitzenden im Distrikt versandt worden, das in der Hauptsache ein Protokoll der Distriktsversammlung und aktualisierte Distrikts-Listen enthielt. In vielen Ortsverbänden wurde die Ferien- und Urlaubszeit für Amateurfunkaktivitäten genutzt und Fielddays durchgeführt. Dabei vermiesten in diesem Jahr Regen und Kälte häufig die Stimmung und die Ausrüstung wurde auf Schlechtwettertauglichkeit geprüft. Schön, wenn dabei die gute Laune nicht auf der Strecke blieb ...
Hans Georg Rund, DJ8HR, und Walter Bollenbach, DL8BAB, silent key
Während der Sommerpause trafen in der Redaktion mehrere traurige Nachrichten ein. So sind aus unserem Distrikt zwei aktive Funkamateure verstorben, Hans Georg Rund, DJ8HR, und Walter Bollenbach, DL8BAB. Hans Georg gehörte dem OV Harlingerland, I02, an und war in den 70er Jahren Distriktsvorsitzender des Distriktes Nordsee; Walter war jahrelang ein sehr engagierter Funkamateur in den Ortsverbänden Verden, I15, und Achim, I39, wo er über viele Jahre die Tätigkeit des QSL-Managers ausübte.
Internet aus der Steckdose: Technik voller Tücken
RWE startet den Internetzugang übers Stromnetz doch die Technik steckt noch voller Tücken. Powerline-Communication (PLC) machts möglich: Einfach Modem in die Steckdose stecken, PC oder Telefon einstöpseln, fertig.
Mit solchen Versprechen trommeln die Energiekonzerne seit Jahren für ihre Angebote. Regelmäßig zur Computermesse CeBIT berichteten sie über große technologische Fortschritte und die baldige Verfügbarkeit von PLC-Diensten.
Nach jahrelangen Versuchen in Testnetzen soll am 01.07. der Serienbetrieb starten. Teilnehmer in Essen und Mülheim sollen die ersten Kunden sein. Doch der erhoffte Durchbruch in Sachen HighspeedInternet aus der Steckdose erscheint auch wenige Tage nach dem offiziellen Marktstart mehr als fraglich.
Denn RWE und Co setzen auf eine Technik, an deren Serienreife erhebliche Zweifel bestehen: Kritiker wie der Deutsche Amateur-Radio-Club (DARC) warnen, dass Powerline-Signale im Äther mit anderen Sendern wie Polizeifunk oder Radiostationen kollidieren. Ihr Argument: Stromkabel wirken wie Antennen, wenn ihnen zusätzlich zum behäbigen Wechselstrom, quasi huckepack, Kurzwellenfrequenzen mit digitalen Onlinedaten oder Telefongesprächen aufgezwungen werden.
Der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post sind die Vorbehalte bekannt, doch unternehmen will sie vorerst nichts. Wir gehen davon aus, dass die Betreiber die Grenzwerte einhalten, wiegelt Behördensprecher Harald Dörr ab. Auskunft über eigene Messungen zum Störpotenzial von PLC gibt die RegTP nicht - obwohl die Behörde nach Informationen der WirtschaftsWoche über entsprechende Daten verfügt.
Peter Saffran, DF4JI, kennt die Messprotokolle der RegTP: Aus ihnen gehe klar hervor, dass die Powerline-Signale den Funkverkehr stören können. Durch eigene Nachforschungen hat der Neusser Technikspezialist zudem festgestellt, wie die Powerline-Betreiber tricksen: In Gebäuden, die an Feldversuchen der Stromkonzerne teilnahmen, wurden eigens abgeschirmte Kabel verlegt, um die Abstrahlung zu verhindern. Und auch den Grund für die Zurückhaltung der RegTP glaubt Saffran zu kennen: Die Beamten der RegTP mussten unter Androhung fristloser Kündigung eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben.
Diethard Hansen, Geschäftsführer der Schweizer Firma Euro EMC Service, der unter anderem als Gutachter für die RegTP tätig ist, hingegen spricht von Messungen, bei denen die Störstrahlung bis zu 100× höher war, als es die erst Ende März vom Bundesrat beschlossene Nutzungsbestimmung 30 erlaubt. Dabei ist die lasche Norm NB 30 nicht nur ein deutscher Alleingang, sie steht auch im Widerspruch zu strengeren Grenzwerten im Ausland.
Obwohl bei der RegTP bis zum Bundesratsbeschluss an die hundert Einwände eingingen, stellte sich das Bundeswirtschaftsministerium als zuständige Aufsichtsbehörde taub, kritisieren die Funker des DARC. Minister Werner Müller protegiere die Powerline-Technik, weil sie wichtig sei für den Internetanschluss von Schulen und für sichere Arbeitsplätze.
Trotzdem können sich die PLC-Verfechter nicht mit allen Forderungen durchsetzen. Der Elektronikriese Siemens beispielsweise, dessen Fachleute in diversen Gremien massive Lobbyarbeit leisteten, versuchte die Grenzwerte noch weiter zu verwässern und so wenig genutzte Kurzwellenfrequenzen einzuheimsen. Als das nichts fruchtete, zog Siemens Anfang März den Stecker und stieg aus Powerline aus.
Ein Schritt, der auch in der PLC-Truppe der RWE heftige Diskussionen darüber auslöste, ob man die Sache nicht lieber beerdigen soll. Ein RWE-Insider bestätigte gegenüber der WirtschaftsWoche, dass die Bedenken von höchster Stelle abgebürstet wurden. Aus Imagegründen und mit Blick auf die Aktionäre müsse die Sache durchgezogen werden. Kaum verwunderlich angesichts der Kursausschläge nach den vollmundigen Ankündigungen der Vergangenheit.
Doch Analysten haben die Technologie ohnehin längst abgeschrieben. Der CeBit-Effekt ist verpufft, urteilt Gerlinde Gollasch, Analystin bei der Bankgesellschaft Berlin. Für die Bankerin ist Powerline bestenfalls ein Zusatzdienst, der der Ware Strom zu einem schärferen Markenprofil verhelfe. Ein tragendes Geschäft werde daraus nicht. Gollasch: Powerline ist ein Nischenprodukt, das höchstens zwei Jahre am Markt bestehen wird.
Wenn überhaupt: Es braucht nur eine einstweilige Verfügung und die Sache ist tot, warnt der Schweizer Fachmann Hansen angesichts drohender Sammelklagen. Denn wenn das Thema Datenstrom erst einmal in Verbindung mit Elektrosmog und damit möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit ins Blickfeld der Umweltschützer gerät, wird es für die Powerline Betreiber richtig spannend. Bisher haben sich Bürgerinitiativen nämlich primär auf den Mobilfunk eingeschossen und noch nicht erkannt, dass bald jedes Stromkabel eine Antenne sein könnte.
Jetzt oder nie heißt deshalb das Motto bei der Schweizer Ascom. Der Telekommunikationsausrüster versorgt die Anbieter nach dem Rückzieher von Siemens mit seiner eigenen PLC-Technik. Wir halten die NB 30 ein, beteuert Stefan Riva, Vorstand der Ascom Powerline Communications AG. Wie, verrät er nicht und provoziert so den Argwohn anderer PLC-Fachleute: Entweder hat Ascom tatsächlich eine Wundertechnik in der Hinterhand oder sie bluffen, wundert sich beispielsweise Frank Brandt von der Berliner PLC-Beratung Conaxion, die sich auf Powerline-Lösungen für die Hausvernetzung spezialisiert hat.
Andere Länder haben das Thema längst abgehakt. In England und Frankreich, wo Lang- und Kurzwellenfrequenzen intensiver genutzt werden, wird die Technik wegen Problemen mit der Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) definitiv nicht eingeführt. Das hatte bereits vor zwei Jahren zum Ausstieg des PLC-Pioniers Nortel geführt.
Unterdessen läuft den Powerline-Protagonisten die Zeit davon. Vor allem DSL hat mittlerweile einen kaum noch einholbaren Vorsprung. Entsprechend mies ist die Stimmung, denn selbst Mitarbeiter von RWE oder EnBW sprechen hinter vorgehaltener Hand von zwei bis drei Jahren, bis ihr Datenstrom wirklich für den Massenmarkt attraktiv ist und das ist zu spät.
aus dem Handelsblatt Düsseldorf redaktionell bearbeitet
Wiesmoor: Nachlese vom Fieldday des OV Wiesmoor, I58
Auch in diesem Jahr waren wir zu Pfingsten mit unseren Freunden vom OV Ammerland, I01, auf dem Rasenplatz hinter dem Wiesmoorer Stadion zusammen gekommen um unseren Fieldday 2001 zu veranstalten. Zum Glück fand der Aufbau des 22-m-Mastes und des Zeltes noch im Trockenen statt, aber dann setzte der Regen ein. Wir nutzten die Unterbrechungen zwischen den Schauern, um grillen zu können. Niemand ließ sich jedoch entmutigen und so wurde fleißig Betrieb von Kurzwelle bis SHF gemacht. Neben der durchgehend besetzten KW-Station haben wir auch PR und APRS betrieben.
Werner, DH6BAA, zeigte anschaulich, wie man auch mit nur 5 W und einem langen Klingeldraht rund um die Welt funken kann. Ein besonderes Highlight war der Besuch einer Abordnung des OV Leer mit dem neuen OVV Uli, DK7AU. Die Gäste kamen nicht mit leeren Händen; die Grillwürste und das Fass Bier wurden mit großem Hallo begrüßt und unverzüglich verbraucht. Unsere Familien beteiligten sich wieder aktiv und alle sind auf ihre Kosten gekommen. Nun stehen die Gegenbesuche während der FielddaySaison an.
Wir wünschen hierzu allen OVs gutes Gelingen und vor allem besseres Wetter.
VY 73 de Hermann, DG5BCA, OVV I58
Am 28.07., ab 15:00 Uhr, findet auf dem DARC-Campingplatz in Kirchhatten wieder ein Kinderfest statt. Dabei sind einige Spiele zu meistern unter anderem auch Wasserspiele, die aber nicht zu schwer sind. Auch Kinder unter 3 Jahren können teilnehmen. Eventuell wird eine kleine Fuchsjagd angeboten, um unsere Kleinen mit Spaß an unser Hobby heranzuführen.
nach einer Meldung von Friedhelm, DL8DBE, Tel.: ·····.
Kinderfest in Hatten: 28.07.
Fieldday des OV Leer, I07: 03.05.08.
Internationales Feuerschiff-Wochenende:18./19.08. (s. RS 14/01)
33. DNAT in Bad Bentheim: 23.26.08.
Blütenfest in Wiesmoor: 31.08.02.09.
Ende des Nordsee-RS 23/01 vom 26.07.2001
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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