KÖLN-AACHEN-RUNDSPRUCH NR. 46/01 VOM 18.11.2001


ÜBERSICHT:


Informationsveranstaltung der Stadt Königswinter zum Thema Mobilfunk

Am vergangenen Mittwoch, dem 14.11., veranstaltete die Stadt Königswinter einen Informationsabend über Mobilfunk. Hintergrund war die Absicht der Telekommunikationsfirma VIAG Intercom, im Ortsteil Thomasberg eine Basisstation zu errichten, die die bestehenden Lücken im E2-Netz schließen soll. Auf Einladung des Bürgermeisters Wirtz legten fachkundige Gäste die rechtlichen, genehmigungstechnischen und wissenschaftlichen Sachverhalte dar. Außerdem kamen Vertreter der VIAG Intercom und der Thomasberger Bürgerinitiative „Risiko Mobilfunk“ zu Wort. Schließlich konnten die anwesenden Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen oder ihre Positionen zum Ausdruck bringen.

Aus den mit einigen Ausnahmen sehr sachlich vorgetragenen Referaten der Fachleute können folgende Punkte festgehalten werden:
Das kommunale Baurecht ist kein geeignetes Instrument der Verhinderung von Mobilfunksendeanlagen. Wenn die Grundsätze der Bauleitplanung, z. B. Belange der Wirtschaft und das Interesse einer verbrauchernahen Versorgung der Bevölkerung, sowie allgemeine Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse, aber auch die Gestaltung des Orts- und Landschaftsbildes beachtet werden, so ist die Mobilfunk-Basisstation genehmigungsfähig.

Den allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse wird durch die gültige Standortbescheinigung der RegTP Genüge getan. Im Rahmen des Standortverfahrens legt die RegTP unter anderem Sicherheitsabstände fest. Wenn die Personenschutzgrenzwerte für die beantragte Sendeanlage eingehalten werden, wird die Standortbescheinigung ausgestellt. Herr Opitz von der RegTP Mainz stellte das Verfahren plausibel und allgemein verständlich dar.

Der Vertreter des Physiologischen Institutes der Universität Witten/Herdecke erläuterte die Ergebnisse der bis jetzt vorliegenden wissenschaftlichen Studien über die Auswirkungen elektromagnetischer Wellen von Mobilfunkanlagen. Demnach sind zwar Veränderungen von Körperfunktionen feststellbar, aber es sind bis jetzt keine handfesten gesundheitlichen Schädigungen nachgewiesen worden.

Die Sorgen und Befürchtungen konnten mit dieser Informationsveranstaltung den Bürgerinnen und Bürgern nicht genommen werden. Es deutete sich jedoch an, dass eine Berücksichtigung ihrer Vorschläge zu Standortalternativen durchaus die emotional geleiteten Wogen glätten können.

Herbert, DL1ZBP


PLC-Test in Österreich

Im vergangenen Frühjahr haben sich österreichische Funkamateure auf Einladung des Netzbetreibers und des Herstellers der Systemkomponenten über die Auswirkungen des PLC-Betriebes auf die Amateurfunkbänder im Kurzwellenbereich informieren können. Außerdem wurden die Auswirkungen auf Amateurfunkstationen praxisnah überprüft. Hier nun der Bericht über den PLC-Test am 25.04. in Fulpmes/Stubaital:

Seit über einem halben Jahr ist in der Gemeinde Fulpmes ein PLC-System in Erprobung. Über dieses System werden Internet sowie Telefonkommunikation über jede Steckdose in der Wohnung leitungsgebunden angeboten. Die Systemkomponenten stammen von der Schweizer Firma ASCOM. Das in Fulpmes in Betrieb befindliche PLC-System arbeitet folgendermaßen:

Von den Trafostationen werden die Signale in mehreren Bändern im unteren Kurzwellenbereich bis 8,4 MHz über Erdkabel zu den Hausverteilern geleitet. Die Pegel betragen +17 dBm, d. h. 50 mW und sind in 0,25 dB Schritten veränderbar. Im Hausverteiler werden die ankommenden Signale im oberen Kurzwellenbereich ab 19,8 MHz umgesetzt und auf die Leitungen der Hausinstallation beaufschlagt. Die verwendeten Pegel sind vom Umfang der Installation und den Leitungslängen abhängig und betragen ebenfalls max. +17 dBm.

Das von der Firma ASCOM entwickelte System spart bei der Anwendung die Kurzwellen-Amateurfunkbänder aus, sodass eigentlich keine Beeinträchtigung des Amateurfunkbetriebes zu erwarten gewesen wäre. Die Übertragungskapazität dieses Systems beträgt bei Vollbetrieb 2,4 MBit/s das System ist so variabel, dass unter Einbuße der Übertragungsgeschwindigkeit einzelne Übertragungsbänder außer Betrieb gesetzt werden können. Die Leistung des Außenbereiches sowie des Innenbereiches können den Anforderungen entsprechend in 0,25-dB-Schritten geändert werden.

Praktische Erprobung:
Um den Einfluss von PLC auf den KW-Amateurfunkbetrieb in der Praxis zu ermitteln, wurden im PLC versorgten Gebiet von Fulpmes zwei KW-Funkstationen aufgebaut. Als weiteres Messmittel stand ein Spektrum-Analyzer zur Verfügung. Als KW-Funkanlagen wurden Mobiltransceiver mit max. 100 W, eine Kfz-Mobilantenne und eine FD4 verwendet. Bei Aufnahme der Versuche war das PLC-System in Vollbetrieb. Praktisch alle Kurzwellenbänder waren durch zahlreiche Störsignale behaftet. Besonders stark gestört waren mit S9+ das 3,5-, 14,0- und das 21-MHz-Band. Die Störungen kamen über die Außenantenne auf die Funkgeräte, was den Schluss zulässt, dass die gesamte Hausinstallation auch nach außen strahlt. Auf den stark gestörten Bändern wäre überhaupt kein Funkbetrieb mehr möglich gewesen.

Aber auch das PLC-System wird durch den Amateurfunkbetrieb beeinflusst. Bereits wenige Morsesignale auf 21 MHz mit einer Leistung von weniger als 5 W ausgesendet, brachten das System zum Absturz.

In der Folge wurden am PLC-System Veränderungen vorgenommen. So wurde die Indoorleistung reduziert und nacheinander einzelne Frequenzbänder außer Betrieb genommen. Nachdem der Frequenzbereich um 22,8 MHz außer Betrieb genommen und die Indoorleistung auf –17 dBm reduziert wurde, waren die Amateurbänder einigermaßen störungsfrei. Das PLC-System konnte jedoch trotz aller Maßnahmen jederzeit mit Telegrafiesignalen geringer Leistung weiterhin zum Absturz gebracht werden.

Zusammenfassung:
Nach vorsichtiger optimistischer Einschätzung der am Versuch Beteiligten müsste es bei wohlwollender Zusammenarbeit mit dem PLC-Betreiber, dem Hersteller ASCOM und unter Mitwirkung versierter Amateurfunker möglich sein, durch entsprechende Maßnahmen am PLC-System selbst einen beinahe störungsfreien Betrieb nebeneinander zu erreichen.

P.S.: Auf die Aussparung der Amateurfunkbänder bei der Entwicklung hatte der Schweizer Kurzwellenamateurverband USKA hingewirkt.

Soweit der Bericht der österreichischen Funkamateure, der freundlicherweise von Ulfried, DJ6AN, zur Verfügung gestellt wurde.


Ausschreibung des Köln-Aachen-Contestes

Ausschreibung zum Herbst-Contest des Distriktes Köln-Aachen am 17.11 und 18.11.

Samstag, den 17.11.
16:00–18:00 UTC: 10 m
18:00–20.00 UTC: 80 m

Sonntag, den 18.11.
08:00–10:00 UTC: 2 m
10:00–12:00 UTC: 70 cm

Sektionen:
A: 80 m SSB; B: 10 m SSB; C: 2 m SSB; D: 70 cm SSB; E: 80 m CW; F: 10 m CW; G: 2 m CW; H: 70 cm CW und I: 2 m SSB + FM (Nur für DO-Lizenzen !)

Kontrollziffern RST, lfd.-QSO-Nr. mit 001 beginnend und pro Band und DOK.

Punktebewertung:
Jedes QSO der Sektion A bis I zählt 1 Punkt. Jeder DOK aus dem Distrikt Köln-Aachen (alle G-DOKs und Z12, Z32 und Z37 sowie der Distrikts-Stationen mit DOK „KA“ bei DLØKA, DLØKAC und DFØKA zählt während des gesamtem Contest einmal je Band als Multiplikator. Mit dem eigenen Ortsverband ist pro Band während des gesamten Contest nur eine Verbindung wertbar. Die Summe der je Band erreichten QSOs multipliziert mit der Summe der Multiplikatoren pro Band ergibt die Endpunktzahl.

Für die Disqualifikation gelten die Regeln der VHF/UHF-Conteste des DARC. (Januarausgabe der CQ DL beachten!) Der Auswerter wird selbst den Contest überwachen und Regelverstöße und Verletzungen gegen den HAM-Sprit ahnden!

OV-Wertung:
Innerhalb des Distriktes Köln-Aachen findet ein OV-Wettbewerb statt. Die Wertung erfolgt nach den Regeln der DARC-Clubmeisterschaft, die Sektion I wird für die UKW-Wertung zusätzlich gewertet! Der Ortsverband mit der höchsten Wertung auf KW (Sektionen A, B, E und F) und derjenige mit der höchsten Wertung auf UKW (Sektionen C, D, G, H und I) erhalten einen Sachpreis und alle Stationen eine Erinnerungs-QSL-Karte.

Einzelwertung:
Für jede Sektion ist ein getrenntes lückenloses Log zu führen. Es muss enthalten: Call, DOK, Name, Anschrift, Sektion, Datum Uhrzeit/UTC, Call der Gegenstation, RPRTab, RPRTan, Punkte, Multiplikator, Abrechnung mit Unterschrift des Lizenzinhabers. Jeder Contestteilnehmer darf nur ein Rufzeichen pro Sektion verwenden.

Zur Beachtung:
Beteiligt sich ein OP für die Clubwertungen (KW und UKW) mehrmals, so wird sein Ergebnis nur einmal bei den OV-Wertungen KW und UKW gewertet. (Gewertet wird dann das beste Ergebnis) Bei Mehrmannbetrieb sind die Logs der Clubstationen auch mit allen OPs und deren Unterschrift anzuführen. Nicht fristgerecht eingegangene Logs werden nur als Check-Logs gewertet. Unzureichend frankierte Sendungen werden nicht angenommen. Ausländische Stationen mit einer Mitgliedschaft im einem DARC-Ortsverband, der zu den Multiplikatoren zählt, bedürfen der Anmeldung für die OV-Wertung durch den Ortsverbandvorstand.

Distrikt-G-Diplom:
Erreicht ein Teilnehmer innerhalb einer Sektion die Bedingungen zu diesem Diplom, so kann nach Begleichung der Diplom-Gebühr das Diplom ohne GCR-Liste beim Diplommanager, DJØVZ beantragt werden.

Auswerter:
Einsendungen bzw. Fax bis zum 03.12.2001 an:
Hans-Otto Dornfeld, DL2KCI, ......

VY 73 de DL2KCI, Hans-Otto

Viel Erfolg, Danke für Deine Beteiligung!

PS: Auf 80 m gibt es contestfreie Bereiche: 3500–3520 kHz, 3650–3700 kHz und 3780–3800 kHz! Bitte diese Bereiche nicht für Conteste nutzen! Vielen Dank.


Erste Digital-ATV Versuche im Großraum Köln

Endlich ist es soweit!
Am 20.11. startet in Köln bei DBØKO der erste große Feldversuch in D-ATV. Es kommt ein von Uwe Kraus, DJ8DW, an der Universität Wuppertal entwickelter Sender der dritten Generation zum Einsatz. Vorerst wird im DVB-S Standard gesendet. Es soll nun getestet werden, ob die Möglichkeit besteht, mittels preiswerter digitaler Satellitenreceiver ohne Echokorrektur im Nah- sowie im fernen Bereich DVB-S Signale zu empfangen.

Rolf, DF9KH, hat fleißig wie immer, die Möglichkeit geschaffen, das ATV-Relais DBØKO via Tonruf von FM-ATV auf Digital-ATV umzuschalten. Dadurch wird es nun möglich, einen direkten Vergleich zwischen beiden Betriebsarten zu ziehen. Uwe, DJ8DW, hofft, aus den Ergebnissen unter anderem auch entsprechende Messdaten für eine eventuelle Echokorrektur zu erhalten. Der Versuch wird auf ca. eine Woche begrenzt. Zu einem späteren Zeitpunkt sind weitere Versuche in GMSK-Modulation auf 70 cm und höher geplant.

Die Ausgabefrequenz beträgt während der Versuche mit D-ATV 1255 MHz und für FM-ATV, wie immer, 1280 MHz. Während der Versuche kann es vorübergehend zu Störungen der Aussendung von DBØWE auf 1248 MHz kommen. Bitte nicht meckern!

Über den Ausgang und Ergebnisse werden wir später berichten.

VY 73, Klaus, DL9KAS, Referat Technik


Meldungen aus den Ortsverbänden

Vorverlegung des OV-Abends beim OV Alsdorf, G02

Der OV-Abend des Ortsverbandes Alsdorf findet aus terminlichen Gründen nicht am Freitag, dem 14.12., statt. Er wird vorverlegt auf Dienstag, dem 11.12., Gaststätte Lippek in Alsdorf, Posener Str. 2. Beginn wie üblich 20:00 Uhr.

VY 73, Heinz, DG7KAP


Ende des Köln-Aachen-RS 46/01 vom 18.11.2001

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

..._._


Inhalt 2001 Rundspruch-Archiv