Redaktion: Harry Radke, DB2HR, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Arbeitsgruppe bereitet DARC-Entscheidung vor zu Telegrafie als Zugangsvoraussetzung für die Kurzwellenbänder
Standpunkte abzuwägen und die Haltung des DARC und der IARU zu Telegrafiekenntnissen als Zugangsvoraussetzung für den Funkbetrieb auf den Amateurfunk-Kurzwellenbändern zu analysieren, ist Ziel einer Arbeitsgruppe des DARC. In diese haben der DARC-Vorsitzende Jochen Hindrichs, DL9KCX, und der Amateurratssprecher Alfred Reichel, DF1QM, Mitglieder des Vorstandes, des Amateurrates sowie der Referate berufen. Die 9-köpfige Arbeitsgruppe soll eine umfassend getragene Aussage des DARC vorbereiten. Diese wird bedeutungsvoll sowohl für die Weltnachrichtenkonferenz im Jahre 2003 als auch bereits jetzt für die Handlungsfähigkeit der DARC-Vertreter bei Behörden. Das Gremium soll kein Votum für 60.000 Funkamateure abgeben, sondern vielmehr die Voraussetzung dafür schaffen. Dazu kommt es Anfang Dezember in Köln zusammen. Die Positionierung des DARC in dieser Frage wird nicht vor Mitte Februar 2002 erwartet, wenn die Mitgliederversammlung in Bebra tagt.
IARU-Region-1-Verbände ohne klare Position in der Telegrafiefrage
Ob Morsekenntnisse weiterhin als Zugangsvoraussetzung für die Kurzwellen-Amateurfunkbänder bestehen bleiben sollen oder nicht, ist in der IARU-Region 1 eine offene Frage. Bei der Region-1-Tagung in Lillehammer im Jahre 1999 war die Mehrheit der Mitgliedsverbände für eine Beibehaltung des alten Zustandes. Das geht aus einem Schreiben hervor, das PAØLOU an den DARC-Vorstand richtete. Der Präsident der IARU-Region 1 rät in seinem Schreiben, dass die Region 1 der Resolution des IARU-Gesamtverwaltungsrates folgt.
Der IARU-Verwaltungsrat sieht die Morsetelegrafie nicht mehr als Zugangsvoraussetzung zur Kurzwelle an, nachdem die Vertreter der IARU-Regionen 2 und 3 bei einer Verwaltungsratstagung in Guatemala-Stadt auf die abgeschlossene Meinungsfindung in ihren Regionen hingewiesen hatten – wir berichteten.
Der Region-1-Präsident PAØLOU hebt in seinem Schreiben weiter hervor, dass auch die nationalen Funkverwaltungen der 43 CEPT-Länder noch in der Meinungsfindung seien. Nach DARC-Informationen favorisiert die CEPT die Aufgabe des verpflichtenden Nachweises von Morsekenntnissen als Zugangsvoraussetzung zur Kurzwelle. Noch ungewiss ist in diesem Zusammenhang, wie weiter mit der gegenseitigen Anerkennung von Amateurfunkzeugnissen sowie Amateurfunkprüfungen innerhalb der CEPT-Länder verfahren werden soll. Die IARU hat dazu Vorschläge; PAØLOU verweist in seinem Schreiben aber darauf, dass es der IARU nicht möglich ist, anders als durch seriöse Vorschläge und Diskussionen auf die CEPT einzuwirken.
Telemetriemitschriften von Starshine 3 gesucht
Das „Project Starshine“ sucht Funkamateure, die die Telemetrieaussendungen
des kürzlich gestarteten Starshine-3-Satelliten empfangen. Die Telemetrie liefert
wissenschaftliche Daten über das Solarzellen-Experiment, das auf der Oberfläche des
Satelliten angebracht ist. Die Messdaten werden auf 145,825 MHz alle zwei Minuten als
kurze AX.25-Packet-Radio-Aussendung mit 9600 bit/s ausgegeben. Nähere Informationen
zur Telemetrie und zur Einsendung von Berichten findet man unter der Internet-Adresse http://epulation.com/starshine/starshine3. Für
die Einsendung aufgenommener Telemetrie soll es eine attraktive QSL-Karte geben.
Am Wochenende 24./25.11. ist der CW-Teil des CQ WW DX Contest. Die Ausschreibung steht in der Oktober-Ausgabe der CQ DL auf Seite 754. Bitte beachten Sie, dass Logs ausschließlich per E-Mail zu übermitteln sind. In einer Mitteilung des Managements des amerikanischen Amateurfunkmagazins CQ heißt es weiter, dass die gesamte Briefpost an die CQ so lange ungeöffnet gelagert wird, bis alle Gesundheitsrisiken ausgeschlossen werden können. Das betrifft auch die Logs des SSB-Teils, die den Einsendeschluss 01.12. haben.
Neue Adresse für ARISS-QSL-Karten
Die Adresse des QSL-Büros für Kontakte von europäischen Stationen mit der
Internationalen Raumstation ISS (bzw. Hörberichte) hat sich geändert. Sie lautet nun:
AMSAT-France, ...... QSL-Anfragen mit selbstadressiertem Rückumschlag und zwei IRCs. Der
QSL-Manager ist Christophe Candebat, F1MOJ, E-Mail ......
Funkwetterbericht (14.11. de DL1VDL)
Rückblick auf die Solardaten der Woche vom 07.–13.11.:
Die Werte des Flux F betrugen in der Reihenfolge der Wochentage: 230, 248, 271, 246, 234,
227, 217; der 90-Tage-Mittelwert beträgt 214. Die Sonnenfleckenrelativzahl R hatte die
Werte 230, 216, 175, 258, 222, 252 und 234. Die Werte für den planetarischen Index Ap
lauten: 15, 5, 4, 6, 4, 2, 3.
Eine Woche mit ausgezeichneten Ausbreitungsbedingungen liegt hinter uns, zumal nach dem Protonensturm unerwarteterweise das geomagnetische Feld bereits ab dem 08.11. ruhig war. Der Übergang in die ruhige Phase und auch alle Folgetage brachten sehr laute DX-Signale auf den unteren Bändern. Die MUF-Werte lagen oft über 50 MHz, und auch auf dem 6-m-Band konnten unsere Logs vorzugsweise mit nordamerikanischen Stationen gefüllt werden.
Vorhersage bis 21.11.:
Die kommende Woche verspricht nochmals eine aktive Sonne und Fluxwerte um 200. Hoffen
wir, dass diese gute Funkwetterlage mindestens bis zum WWDX-Contest hält. Damit sind bei
winterlichen Ausbreitungsbedingungen nach einbrechender Dunkelheit auf allen
Kurzwellenbändern sehr gute DX-Bedingungen vorzufinden. Auf 80 m und 160 m wird
an den meisten Abenden VK6HD mit Drahtantennen wieder gut hörbar sein. Wenn sein Signal
lauter als S5 ist, kann man erfolgreich auch mit weniger als 100 W anrufen, denn Mike
hört exzellent.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 17:02; Ostaustralien 18:49; Westaustralien 21:14; Japan
21:29; Hawaii 16:42; Alaska 18:19; Südafrika 03:22; Kalifornien 14:42.
Sonnenuntergang: USA-Ostküste 21:35; USA-Westküste 00:47; Brasilien 21:40;
Falklandinseln 23:16; Hawaii 03:46; Alaska 01:09; Südafrika 16:39; Neuseeland 07:14.
Ende des Deutschland-RS 42/01 vom 15.11.2001
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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