Redaktion: Harry Radke, DB2HR, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Die CEPT hat die Geschwindigkeit für Amateurfunk-Morseprüfungen für ihre Mitgliedsländer einheitlich auf 25 BpM gesenkt. Die Regelung TR 61-02 wird von 44 Ländern anerkannt. Außerhalb der CEPT erkennen Australien, Kanada, Israel, die Niederländischen Antillen, Neuseeland, Peru, Puerto Rico, Südafrika und die USA die 25-BpM-Prüfungsgeschwindigkeit an.
Runder Tisch Amateurfunk bei der Regulierungsbehörde
Sehr umfangreich war die Tagesordnung bei der Zusammenkunft von Runder Tisch Amateurfunk, RTA, und Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, RegTP, Mitte März. Hier ein Auszug: Änderung der Amateurfunkverordnung zum Ende des Jahres; umgehende Umsetzung des gemeinsam erarbeiteten Konzeptes der Koordinierung; angemessene Lösung des Problems gewerblich-wirtschaftlicher Amateurfunkinhalte; alsbaldige Herausgabe des Fragenkatalogs für die Klassen 1 und 2; Möglichkeit, auch weiterhin eine Prüfung in Tempo 60 bei der RegTP abzulegen, weil es einige Länder gibt, die die 25-BpM-Regelung als Zugang zur Kurzwelle nicht anerkennen und damit keine Gastlizenzen vergeben; Bildung einer Arbeitsgruppe zur Klärung der strittigen Fragen im Digipeater- und Mailbox-Betrieb, mit dem Ziel, in der neuen Amateurfunkverordnung Regelungsdefizite zu beseitigen oder Klärungen herbeizuführen. In diesem Zusammenhang hat der RTA darauf gedrängt, dass die Behörde endlich in Missbrauchsfällen von Sprachrelais einschreitet. Weitere Themen betrafen Rufzeichen mit einstelligem Suffix; die Nutzungsbedingungen im 30-m-Band; Probleme bei der Änderung von persönlichen Daten in der derzeitigen Sonderregelung bei 50 MHz; die Rufzeichenliste auf CD-ROM. Ein ausführlicher Bericht folgt.
Zu Beginn des Gesprächs hatte die RegTP auf die gute Zusammenarbeit mit dem RTA hingewiesen. Die Behörde befürwortete jedoch, dass nach Möglichkeit alle noch nicht im RTA aufgenommenen Amateurfunkvereinigungen Mitglied werden. RTA-Vorsitzender Karl Erhard Vögele, DK9HU, verwies auf die RTA-Geschäftsordnung, nach der Aufnahmen mit demokratischer Entscheidung allein nach den Regeln des RTA erfolgen. Ein Kriterium für die Aufnahme sei, dass der RTA davon ausgehen können müsse, dass die Ziele des RTA mitgetragen würden. Jeder Druck seitens der Behörde sei zurückzuweisen, weil dies eine Einmischung in innere Angelegenheiten des Amateurfunkdienstes darstelle.
Digital-ATV in der dritten Generation
Der Entwicklergruppe für Digital-ATV um Prof. Uwe Kraus, DJ8DW, an der Uni Wuppertal gelang Mitte März die erste Echtzeit-MPEG2-Verbindung zwischen Bausteinen der dritten D-ATV-Generation. Mit Prototypen von Einchip-MPEG-Encodern und -Decodern ohne PC-Anbindung wurde eine kurze HF-Strecke im 2,4-GHz-ISM-Bereich überbrückt. Auf der HAM RADIO wird dies zu sehen sein.
Siemens beendet PLC-Entwicklungen
Der Siemens-Konzern hat sich aus der Powerline-Technologie zurück gezogen. Die Rahmenbedingungen für die neue Technologie seien bislang zu ungewiss. Siemens hatte bei dem Projekt mit dem Stromversorger Energie Baden-Württemberg AG, EnBW, kooperiert. Der Stromversorger will auch ohne Siemens noch in diesem Sommer in Ellwangen mit Powerline starten. Ein Siemens-Sprecher sagte: Die Regulierungsbehörde muss erst einmal klären, wer in Deutschland die Hoheit für die Technologie haben wird. Erst dann würde Siemens einen Wiedereinstieg in Erwägung ziehen. Als das Unternehmen vor mehr als einem Jahr die Kooperation mit der EnBW eingegangen sei, habe man mit einer deutlich schnelleren Marktöffnung gerechnet.
Amateurrat erhöhte Rechtssicherheit zum Erhalt der Gemeinnützigkeit
Eine Satzungsänderung, die die Rechtssicherheit zum Erhalt der Gemeinnützigkeit und das Ausschöpfen der Steuerbefreiung bei Körperschafts- und Gewerbesteuer auch für OVs und Distrikte erhöht, beschloss die Versammlung des Amateurrats in Bebra vergangenes Wochenende. Angenommen wurden Nachträge zum Haushalt 2000 und 2001. Entschieden wurde auch, dass der im Mai in Bad Honnef von der Mitgliederversammlung des DARC zu wählende DARC-Vorstand aus sechs Vorstandsmitgliedern bestehen soll. Der AR-Sprecher teilte mit, dass der AR mit 24 gegen eine Stimme keinen Handlungsbedarf für ein neues deutschlandweites Notfunk-Konzept sieht.
Neuer Vorstand der AMSAT-DL gewählt
In einer sehr harmonischen Atmosphäre wurden einstimmig Peter Gülzow, DB2OS, zum ersten und Frank Sperber, DL6DBN, zum zweiten Vorsitzenden der AMSAT-DL gewählt. Peter hatte vor kurzem u. a. die Startkampagne von AMSAT-Phase-3D in Kourou geleitet, und Frank ist als Redakteur des AMSAT-DL-Journals und Webmaster der Internetseiten des Vereins bekannt. Hans Dörr, DF4FE, wurde als Schatzmeister einstimmig bestätigt. Die Jahreshauptversammlung der AMSAT-DL tagte am 17.03. in Detmold, im Anschluss an das gut besuchte AMSAT-DL-Kolloquium.
Prof. Dr. Karl Meinzer, DJ4ZC, kandidierte nicht mehr, um dadurch einen Generationswechsel einzuleiten. Er erklärte sich aber bereit, weiter als Projektleiter für Phase-3D zur Verfügung zu stehen. Die Versammlung dankte ihm; er hat 1973 zusammen mit dem verstorbenen Werner Haas, DJ5KQ, die AMSAT-DL gegründet und 28 Jahre ihre Geschicke geleitet. Die Versammlung ernannte OM Karl Meinzer einstimmig zum Ehrenvorsitzenden.
Einen besonderen Schwerpunkt der Veranstaltung bildete die ausführliche Information über die gegenwärtige und künftige Situation von AMSAT-OSCAR 40.
Die DXCC-Wertung des Jahres 2000 wird in der Kategorie 5-Band angeführt von DK8NG, DJ2BW, DL3DXX; an der Spitze der 9-Band-Wertung stehen: DJ2BW, DK8NG, DJ2YA.
Am Wochenende 31.03./01.04. kommen die Distriktsversammlungen Rheinland-Pfalz und Oberbayern zusammen und bestimmen für die nächsten zwei Jahre ihre Distriktsvorstände.
Funkwetterbericht (21.03. de DL1VDL)
Rückblick auf die Solardaten der Woche vom 14.20.03.:
Die Werte des Flux F betrugen in der Reihenfolge der Wochentage: 142, 136, 140, 134, 140,
147, 153; der 90-Tage-Mittelwert beträgt 159. Die Sonnenfleckenrelativzahl R hatte die
Werte 159, 126, 86, 90, 91, 85 und 98. Die Werte für den planetarischen Index Ap lauten:
7, 3, 2, 4, 7, 22, 66.
Kurz vor Frühlingsanfang war die Sonne weniger aktiv, dafür überwogen ruhige geomagnetische Bedingungen. Einer Sonneneruption vom 15.03. wird sowohl das stürmische Magnetfeld am 19.03. zugeschrieben als auch die schöne Nachmittags-Aurora vom 20.03. Wer Zeit hatte, konnte allmorgens von den guten Pazifik-DX-Bedingungen profitieren.
Vorhersage bis 28.03.:
Bis zum 24.03. ist voraussichtlich das geomagnetische Feld zeitweise gestört. Wir
erwarten Fluxwerte im Bereich von 160. Die oberen Kurzwellenbänder werden abends länger
offen bleiben, 20 m kann an einigen Tagen wieder durchgängig offen sein. 10 m wird
langsam etwas schlechter als in der Vorfrühlingszeit. Trotzdem werden uns die lauten
Signale aus dem pazifischen Raum noch drei bis vier Wochen erhalten bleiben.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 18:31; Ostaustralien 20:03; Westaustralien 22:24; Japan
21:00; Hawaii 16:37; Alaska 16:08; Südafrika 04:23; Kalifornien 18:08.
Sonnenuntergang: USA-Ostküste 23:99; USA-Westküste 02:07; Brasilien 21:43;
Falklandinseln 22:02; Hawaii 04:37; Alaska 04:07; Südafrika 16:24; Neuseeland 06:32.
Ende des Deutschland-RS 11/01 vom 22.03.2001
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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