DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 7/01 VOM 22.02.2001

Redaktion: Manfred Lamß, DL3FQ, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


RTA antwortete auf zweite PLC-Abfrage der Regulierungsbehörde

Die Stellungsnahme des RTA auf die so genannte zweite PLC-Abfrage der RegTP wurde fristgerecht am 16.02. der Behörde übergeben. Mit ihrem Vorgehen bei der Kommunikation über das Stromnetz, Powerline Communication bzw. PLC genannt, bestehe die Gefahr, dass die Behörde das bisherige Konzept zur Gewährleistung der Störungsfreiheit der Funkübertragungswege verlasse. Die bevorstehende Entscheidung der Behörde zu PLC berücksichtige bei weitem nicht alle volkswirtschaftlichen, allgemeinrechtlichen und datenschutzrechtlichen sowie funktechnischen Aspekte. Das habe unübersehbare Folgen. Diese zusätzlichen Aussagen trifft der Runde Tisch Amateurfunk in seiner Antwort an die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, der eine gesonderte Anlage zur zweiten PLC-Abfrage beigefügt ist. Der Text wurde in Packet-Radio eingespielt und ist auch über die DARC-Homepage im Internet abrufbar.

Die Behörde fasst in ihrer zweiten Abfrage die Ergebnisse der ersten Abfrage zu PLC seitens der Hersteller und Betreiber von Powerline-Communication-Systemen zusammen und hat danach auch die Nutzer der Funkanwendungen um Kommentare gebeten. Der DARC-Vorstand dankt den Funkamateuren, die durch ihre Hinweise und Berechnungen dazu beigetragen haben, dass die insgesamt zehnseitige Stellungnahme des RTA zu Powerline Communication entstehen konnte.


Eon stoppt Powerline-Werbung, RWE sitzt in den Startlöchern

Gestoppt hat der Düsseldorfer Stromkonzern Eon eine millionenschwere Werbekampagne für Powerline Communication, das Telefonieren via Stromkabel. Als Grund gibt das Unternehmen rechtliche und technische Probleme bei der Einführung des Systems an. Gegenwärtig sei ein einfacher und billiger Zugang zum Telefonnetz und zum Internet noch nicht gegeben.

Im Gegensatz dazu hat der Essener Stromkonzern RWE angekündigt, im Sommer einen schnellen Internet-Zugang über das Stromkabel anzubieten. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu zwei Megabit pro Sekunde sollen die Kunden über die Stromleitung im Internet surfen. Zum 01.07. startet das Unternehmen nach Angaben eines RWE-Sprechers in den Städten Essen und Mülheim; weitere Städte sollen später dazukommen. Seine Endkundenpreise sowie die ersten Produkte für Privathaushalte und kleine Unternehmen will RWE auf der CeBIT in Hannover vorstellen. Der Konzern rechnet damit, dass etwa 15 Haushalte pro Ortsnetzstation gleichzeitig im Internet surfen können. Sie teilen sich dabei die maximale Geschwindigkeit von zwei Megabit pro Sekunde. Bisher krankte die Powerline-Technik vor allem an der Störstrahlung. Nach Angaben des RWE-Sprechers wird die Hardware des Schweizer Anbieters Ascom die in der Nutzungsbestimmung 30 festgeschriebenen Grenzwerte einhalten. Diese Bestimmung liege derzeit als Vorlage dem Bundesrat vor, der noch zustimmen müsse.

Für den Amateurfunk bedeuten die vorgesehenen Grenzwerte eine ernsthafte Bedrohung seiner Existenz, da ein Kurzwellenbetrieb in mit Powerline versorgten Gebieten nicht mehr möglich wäre.


Die westfälischen Distrikte wurden 50 Jahre alt

Mit einer QSO-Party begingen die DARC-Distrikte Westfalen-Nord, N, und Westfalen-Süd, O, am 04.02. ihren 50. Geburtstag. Zwischen 11:00 und 16:00 Uhr waren im Süden die Distriktsstationen DLØDWS, DH2OOO und DFØWB präsent, im Norden waren DFØWN und DFØLD QRV.

Obwohl bei einer Party nur locker QSOs gefahren werden, lief es manchmal wie beim Contest ab, weil so viele Gratulanten riefen. In einzelnen Logs waren mehr als 100 Verbindungen notiert. Die ausrichtenden Stationen bedanken sich bei allen Freunden im Aus- und im Inland für die netten Kontakte.


EMV-Arbeitskreis empfiehlt: Selbsterklärung zum Personenschutz bereithalten

Nach Auswerten vieler Beispiele empfiehlt der EMV-Arbeitskreis allen Funkamateuren, die Selbsterklärung zu erstellen, und nicht erst auf den Kollisionsfall zu warten. Denn dann werde die Erklärung sofort von der RegTP verlangt. Während der 10. Arbeitskreistagung des EMV-Arbeitskreises Mitte Februar in Bebra wurden außerdem aktuelle Schwerpunkte wie PLC, Normenarbeit, Grenzwerte, rechtliche Fragen, die Störfallregelung sowie der Betrieb von Funkanlagen in KFZ behandelt. Die Aussprachen dazu vermittelten vielfältige Erfahrungen und machten zugleich eine Reihe ungelöster Probleme deutlich. Alle Erkenntnisse der Diskussion werden dokumentiert und sind dann den Distrikten über ihre EMV-Referenten zugänglich.

An der Tagung nahmen auch der DARC-Vorsitzende Karl Erhard Vögele, DK9HU, sowie sein Stellvertreter Dr. Walter Schlink, DL3OAP, teil. Ebenso vertreten war der Stab Normen mit Hajo Brandt, DJ1ZB, und Erich Lemke, DJ1BD. Als Gast nahm Thilo Kootz, DL9KCE, teil. Neue Mitglieder im EMV-Referat und im Arbeitskreis sind Ronald Hirth, DL8FCX, und Dr. Manfred Krüger, DL5DAM.


Überregionaler 80-m-Mobilwettbewerb des Distrikts Berlin

Am Sonntag, dem 04.03., veranstaltet der Distrikt Berlin, D, einen überregionalen Großraum-Mobilwettbewerb auf 80 m. Der Standort ist frei wählbar. Anmeldungen bitte bei Helmut Kindlein, DL7AMG, ...... Informationen dazu finden Sie außerdem in der Februarausgabe der CQ DL auf Seite 138.


Funkwetterbericht (21.02. de DL1VDL)

Rückblick auf die Solardaten der Woche vom 14.–20.02.:
Die Werte des Flux F betrugen in der Reihenfolge der Wochentage: 138, 135, 130, 130, 132, 137, 146; der 90-Tage-Mittelwert beträgt 168. Die Sonnenfleckenrelativzahl R hatte die Werte 99, 113, 133, 95, 143, 147 und 119. Die Werte für den planetarischen Index Ap lauten: 17, 5, 3, 3, 4, 6, 8.

Die Fernausbreitung auf den Bändern unterhalb 14 MHz war der Jahreszeit entsprechend gut, D68C ist derzeit ein beständiger Indikator auf allen Bändern. Trotz recht ruhiger Sonne bescherten auch die oberen Bänder sehr laute Signale aus allen DX-Gebieten, selbst 10 m blieb länger offen als in der Vorwoche. Die NASA veröffentlichte am 15.02. eine Mitteilung, wonach sich auf der Sonne das Magnetfeld umgepolt haben soll. Der Wechsel des heliografischen Nord- und Südpols vollzieht sich immer etwa zum Sonnenfleckenmaximum. Diese Beobachtung ist ein guter Indikator dafür, dass wir uns gegenwärtig im Bereich des Sonnenfleckenmaximums befinden.

Vorhersage bis 28.02.:
Bei etwa gleichbleibenden Fluxwerten und einem überwiegend ruhigen geomagnetischen Feld erwarten wir weiterhin gute DX-Bedingungen auf allen Kurzwellenbändern. Es sind derzeit keine koronalen Löcher in Sicht.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 18:00; Ostaustralien 19:39; Westaustralien 22:03; Japan 21:36; Hawaii 17:00; Alaska 17:40; Südafrika 04:07; Kalifornien 14:47.
Sonnenuntergang: USA-Ostküste ab 22:32; USA-Westküste 01:40; Brasilien ab 22:01; Falklandinseln 23:04; Hawaii 04:27; Alaska 02:48; Südafrika 16:52; Neuseeland 07:16.


Ende des Deutschland-RS 7/01 vom 22.02.2001

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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