Redaktion: Manfred Lamß, DL3FQ, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Ministerium bekräftigt: RTA ist alleiniger Ansprechpartner
In der Sitzung des Runden Tisches Amateurfunk am 21.01. bekräftigte Ministerialdirigent Dr. Wolfram G. Berger es als Anliegen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, dass der RTA alleiniger Ansprechpartner für Politik und Verwaltung sei. In einer sehr offenen und ausführlichen Diskussion wurde das Verhältnis des RTA zum Ministerium und anderen, nicht im RTA vertretenen Vereinigungen, diskutiert. Begleitet wurde der Unterabteilungsleiter Dr. Berger vom Referatsleiter Ministerialrat Wolfgang Becker, in dessen Zuständigkeit der Amateurfunkdienst fällt. Der Vorsitzende des RTA, Karl Erhard Vögele, DK9HU, erklärte, dass Irritationen wie in letzter Zeit vermeidbar seien, wenn das Ministerium künftig zwischen der Anhörung von Amateurfunkverbänden und der ursprünglichen Aufgabe des RTA unterscheide, nämlich demokratisch gewählter Verhandlungs- und Ansprechpartner für Politik und Verwaltung zu sein. Auch dürften Mitarbeiter der Regulierungsbehörde, RegTP, öffentlich nicht einseitig für eine Amateurfunkvereinigung Stellung beziehen. Es diene der Fortsetzung der bisherigen vertrauensvollen und effizienten Zusammenarbeit, wenn künftig die Sachverständigen des RTA bei der Erarbeitung von den Amateurfunkdienst betreffenden Regelungen einbezogen werden, so DK9HU weiter. Dies solle, wie bisher, möglichst im Vorhinein geschehen. Die Vertreter des Ministeriums versprachen, dies zu unterstützen.
Weitere Themen bezogen sich auf die Novellierung der Amateurfunkverordnung, die im Herbst konkretere Formen annehmen soll. DK9HU hat Dr. Berger gebeten, dafür zu sorgen, dass nach Vorliegen des Gelbdrucks der geänderten DIN 0848 Teil 3-1 die neuen Herzschrittmacher-Grenzwerte, die eine wesentliche Verbesserung darstellen würden, in die neue Personenschutz-Verordnung nach dem FTEG übernommen werden. Ferner bat der RTA um Unterstützung, dass die RegTP so bald wie möglich den neuen Fragenkatalog für die Klassen 1 und 2 vorlegt. Der RTA betonte weiter, dass bei der Abnahme der CW-Prüfung eine kurze Zeichenlänge, welche das Klangbild erhalte, vorzuziehen sei. Die AGCW-DL, die auch Mitglied des RTA ist, hat sich hiermit bereits vor Wochen in Abstimmung mit dem RTA an die RegTP gewandt.
Weitere Themen wie PLC, Rufzeichen mit einstelligem Suffix, Missbrauch von Relaisfunkstellen sowie der Entwurf einer Amtsblattmitteilung über Koordinierung, Digis, Mailboxen usw. wurden angesprochen und sollen im nächsten Gespräch mit der RegTP behandelt werden. Schließlich nahm der RTA die ADACOM als neues Mitglied in den RTA auf.
DK9HU verabschiedete sich von den Mitgliedern des RTA und bedankte sich für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Da er als Vorsitzender des DARC bei den kommenden Vorstandswahlen im Mai nicht mehr kandidiere, werde er als neuer Vorsitzender des RTA, dessen Amtszeit nach zwei Jahren ablaufe, nicht mehr in Frage kommen.
Handy-Verbot im Auto gilt nicht für Amateurfunk
Am 01.02.2001 tritt in Deutschland das so genannte Handy-Verbot in Kraftfahrzeugen in Kraft. Doch Funkamateure können aufatmen, denn Funkgeräte fallen nach dem Wortlaut der Bestimmung nicht unter das Handy-Verbot. Mit der Begründung, dass z. B. beim Funk im Gegensatz zum Mobiltelefon kein psychischer Druck besteht sofort antworten zu müssen, und außerdem andere Bedienfunktionen vorhanden sind, wurde es abgelehnt, Funkgeräte in das Verbot mit einzubeziehen. Damit sind von dem Verbot weder Amateurfunk noch Betriebsfunk und auch nicht der CB-Funk betroffen. Ausführliche Informationen in der in Kürze erscheinenden Februar-Ausgabe der CQ DL sowie auf der DARC-Homepage im Internet.
Die ARRL nimmt Stellung zum Thema CW
Der amerikanische Amateurfunkverband ARRL geht davon aus, dass die Morsetelegrafie als Zugangsvoraussetzung zur Kurzwelle nach der nächsten WRC 2003 nicht mehr als Prüfungsanforderung in einem neuen Artikel S25 der Radio Regulations, früher VO-Funk, enthalten sein wird. Das geht aus einer Entscheidung des Gesamtvorstands der ARRL auf seiner Sitzung am vergangenen Wochenende hervor. Jedoch sprach er sich für eine Regelung aus, nach der jeder Nationalstaat für sich darüber entscheide, welche Rolle künftig die Telegrafie in den nationalen Prüfungen haben soll. Eine ähnliche Entscheidung hatte der Amateurrat auf der Mitgliederversammlung in Bad Lippspringe im Frühjahr 2000 getroffen und den Vorstand des DARC ermächtigt, bei internationalen Verhandlungen die Position zu vertreten, dass neben der Morsetelegrafie auch andere Kriterien für die Zulassung zur Kurzwelle denkbar seien. Im Gegensatz zur ARRL spricht sich der DARC jedoch gegen nationale Alleingänge aus und befürwortet eine von den Funkamateuren auf der nächsten WRC weltweit einheitliche Forderung nach einer Regelung für CW.
DX-Mitteilungsblatt des DARC erscheint ab Februar wieder
Das DX-MB hat einen neuen Bearbeiter: Karlfried Henrichs, DL1EK, hat sich bereit erklärt, die Redaktion des DARC-DX-Mitteilungsblattes zu übernehmen. Das nächste DX-MB soll in der ersten Februarwoche erscheinen. OM Karlfried ist selbst erfolgreicher DXer: Er war zusammen mit Wolfgang Daub, DK3KD, als CT3FN Afrika-Sieger im CQWWDX CW 1988. 1989 erreichte er weltweit den 1. Platz im CQWWDX CW als CT3M, organisiert von HB9CRV. Von der DXCC Honor Roll ist DL1EK ein Land entfernt. Im DARC hat er viele Jahre lang die Clubmeisterschaft ausgewertet und selbst mit seinem Ortsverband in den Jahren 1979 bis 1989 an der DARC-Clubmeisterschaft mit Erfolg teilgenommen. Er ist seit 1976 Ortsverbandsvorsitzender im OV Leichlingen, R25, und war in den Jahren 1986 bis 1989 Distriktsvorsitzender Nordrhein. Zudem ist er als Erfinder der DE-Kennzeichen im DARC und durch deren jahrelange Vergabe bekannt geworden.
Funkwetterbericht 24.01. de DL1VDL
Rückblick auf die Solardaten der Woche vom 17.23.01.:
Die Werte des Flux F betrugen in der Reihenfolge der Wochentage: 152, 152, 153, 153, 152,
162, 167; der 90-Tage-Mittelwert beträgt 174. Die Sonnenfleckenrelativzahl R hatte die
Werte 71, 99, 134, 91, 108, 108 und 178. Die Werte für den planetarischen Index Ap
lauten: 7, 4, 4, 8, 18, 10 und 11.
Im Vergleich zur Vorwoche lagen die Fluxwerte etwas niedriger, aber es gab wieder vier M-Flares. Seit dem 21.01. ist die Sonnenaktivität leicht steigend, auch die geomagnetischen Störungen nahmen zu. Am 23.01. kurz vor 11:00 UTC erreichte uns eine interplanetare Schockwelle, die einen Magnetsturm mit einer Impulsstörung bewirkte. Am Abend beruhigte sich das Magnetfeld und VK6HDs Signal erreichte auf 160 m S9. Die unteren Kurzwellenbänder boten hervorragende Bedingungen und lockten viele DXer an. Oftmals klangen die Signale auroraähnlich.
Vorhersage bis 31.01.
Wir erwarten weiter steigende Fluxwerte, aber zunächst unruhige geomagnetische
Bedingungen, zumal auch der Flux energiereicher Protonen leicht erhöht bleibt. Auf die
DX-Bedingungen wird sich die Entwicklung positiv auswirken, wobei die unteren
Kurzwellenbänder bis einschließlich 10 MHz besondere Aufmerksamkeit verdienen.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 17:25; Ostaustralien 19:12; Westaustralien 21:38; Japan
22:01; Hawaii 17:12; Alaska 19:02; Südafrika 03:47; Kalifornien 15:14.
Sonnenuntergang:
USA-Ostküste ab 21:57; USA-Westküste 01:10; Brasilien ab 22:10; Falklandinseln 23:55;
Hawaii 04:12; Alaska 01:20; Südafrika 17:00; Neuseeland 07:47.
Ende des Deutschland-RS 3/01 vom 25.01.2001
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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