THÜRINGEN-RUNDSPRUCH NR. 48/00 VOM 02.12.2000

Redaktion: Uwe, DL2APJ


Der Distriktsvorstand informiert

Hallo liebe Funkfreunde,
während der vergangenen Tage hat sich der Distriktsvorstand notwendigerweise mit den Problemen des Packet-Netzes in Thüringen befasst. Als ich am letzten Sonntag von der EMV-Tagung aus Jena kam, fiel ich zunächst in ein tiefes Informationsloch. Bundesweit hatten SysOps von Digis S&F und die Links aus Protest gegen ein Manuskript für eine Veröffentlichung im Amtsblatt der RegTP abgeschaltet, auch in Thüringen. Zu dem mir von DL3AMI bekannt gemachten Manuskript hatte ich bereits in Jena eine Stellungnahme entworfen und fand eine solche vom Vorsitzenden des DARC DK9HU auch in der Post.

Ich bedauere außerordentlich, dass der Rundspruch am vorigen Samstag nicht zu einer umfassenden Information aller User und SysOps genutzt wurde und bin sicher, dass unsere OM den SysOps der Digis Verständnis und Solidarität entgegengebracht hätten. So gab es in dieser Woche viele Telefonate um aufzuklären und aber leider auch gegenseitige Schuldzuweisungen.

Worum geht es?
Es geht um eine längst fällige Regelung zur Koordinierung automatisch arbeitender Stationen und rechtlichen Stellung der SysOps, die sich besonders in letzter Zeit erheblicher Missbräuche zu erwehren hatten. Der Distriktsvorstand favorisiert seit langem einen Gestaltungsfreiraum der Relaisbetreiber nach üblichen Konditionen (z. B. Lifetime) und eine Sperrung der Rufzeichen bei eklatantem Missbrauch. Auch soll um des Experimentalfunks wegen eine Mailbox kein integraler Bestandteil des Digis sein. All dem wird in dem o. g. Manuskript nicht ausreichend Rechnung getragen. So kam es zu dem eingangs beschriebenen Zustand mit überraschenden Folgen.

Dieser Protest ist berechtigt und soll deutlich machen, welche Probleme es im Packet-Netz gibt. DK9HU beschreibt alles umfassend. Der Distriktsvorstand kennt die Probleme und unterstützt den Protest der Klärung. Mit dem heutigen Bestätigungsverkehr bitte ich mit einem kurzen OK nach Nennung des Rufzeichens unseren Protest zum Manuskript zum Ausdruck zu bringen. Damit der Distriktsvorstand handlungsfähig ist, habe ich alle SysOps ersucht, die Einschränkungen aufzuheben und den Normalzustand herzustellen. Dies geschah schon weitgehendst, z.,Zt. ist Thüringen eine Insel in DL. Lasst uns die Probleme gemeinsam als DARC angehen, nur gemeinsam sind wir stark. Insofern sind alle Mitglieder des Distriktsvorstandes und VUS-Referates für ein solches Herangehen sensibilisiert.

Dankeschön für die mündlichen und schriftlichen Stellungnahmen, die mir halfen diesen Standpunkt zu formulieren. In diesen Sinne wünsche ich Euch allen ein nachdenkliches Wochenende.

Mit den besten 73, Gerhard


Referent für VHF/UHF/SHF, Distrikt Thüringen, Roland, DK4RC

Liebe YLs, liebe OM,
zum heutigen Rundspruch wollte ich lediglich einige Fakten und Eindrücke von der letzten Arbeitstagung des VUS-Referates einbringen. Die Ereignisse der letzten Tage kann ich aber nicht übergehen und trage im zweiten Teil meine persönliche Meinung zu der momentanen Situation im PR-Netz vor.

Zu der am 11./12.11. in Bebra durchgeführten Arbeitstagung des VUS-Referates waren die Referenten nahezu aller Distrikte anwesend. Wie immer reichte die Zeit nicht aus alle anstehenden Fragen abzuhandeln. Bei Grundsatzfragen, die immer unterschiedliche Interessensgruppen berühren, ist es sehr schwer und eben zeitaufwendig vernünftige Kompromisslösungen zu finden. Speziell dann, wenn nahezu keine Ressourcen mehr vorhanden sind. Neue Betriebsarten und Übertragungsverfahren, allgemein die immer anspruchsvolleren Möglichkeiten der technischen Entwicklung, benötigen zu Recht Frequenzen für ihre Umsetzung. Unvereinbar steht dem aber ein immer stärkeres kommerzielles Interesse gegenüber. Aber auch ein gewisses Besitzstandsdenken unter uns Funkamateuren ist hinderlich.

Klarheit muss gerade bei uns darüber sein, wie wertvoll die dem Amateurfunk zugewiesenen Frequenzen sind. Ich erinnere nur an die unvorstellbaren Investitionsaufwendungen in die neuen Mobilfunknetze. Die wertvollen Amateurfunk-QRGs gehören der Allgemeinheit und müssen der Allgemeinheit verfügbar bleiben. Das ist die entscheidende Grundlage aller weiteren Überlegungen.

Gelingt es unsere Ressourcen einig und geschlossen zu verteidigen?
Für diese, entscheidende Frage müssen wir alles uns Unterstützende bewahren. Es ist unklug, die zur Kooperation bereiten Verhandlungspartner vor den Kopf zu stoßen.

Nun weiter zu Bebra

Die, in letzter Zeit öffentlich angesprochenen Probleme der SysOps, speziell bei der Betreuung von Clustern und Mailboxen waren den Teilnehmern bekannt. Unser Vorsitzender, Karl Erhard, DK9HU, sprach über die anstehenden Probleme, auch zu diesem recht heißem Thema. Dabei wurde auch über den Inhalt des umstrittenen Manuskriptes zur Regelung der Fragen in Bezug auf automatisch arbeitende Amateurfunkstellen, sprich Digis, Relais usw., beraten. Problem bereitet nicht das Netz an sich, sondern der Umgang mit dem Inhalt der Nachrichten, speziell eben in Boxen und Cluster. Eine einheitliche, rechtlich gesicherte Regelung darüber ist notwendig.

Am Sonntag Nachmittag sind wir, darunter auch viele Anwesende die selbst SysOps sind, nach Hause gefahren mit dem Wissen darüber, welche Auswirkung diese Verordnung haben wird. Es war klar, wie der „Runde Tisch AFu“ d. h. auch der Vorstand des DARC bei der im Dezember stattfindenden Beratung mit der RegTP auf diese Vorschläge reagiert und wie er unsere Interessen vertritt.

Ich hatte eigentlich ein gutes Gefühl.

Ich habe die Meinung, dass im Zuge dieser Beratungen ein annehmbarer Kompromiss gefunden wird. Momentan besteht die Chance, alle wichtigen Fakten in diese neuen Verfügung einzubringen.

Vergangenem Sonnabend, ich wollte gerade in die Box DBØERF, war ich überrascht ein nahezu funktionsloses PR-Netz vorzufinden. Nichts ging. Ich fand nur den veröffentlichten Aufruf im Netz. Dieser hinterließ bei mir aber mehr Fragen als Antworten. Zugang zu anderen, vielleicht aussagekräftigeren Informationsquellen habe ich nicht gefunden. Auch nicht im Internet.

Nun weiß ich, dass nicht alle OM im DARC organisiert sind. Ich weiß auch, dass nicht alle OM die Art und Weise der Arbeit am „Runden Tische AFu“ akzeptieren. Trifft das etwa auch auf die beteiligten SysOps zu?

Es ist festzustellen, dass einige SysOps die allgemeine, passive Masse an Usern auf ihre Situation aufmerksam machen wollten. Das sie dafür die Solidarität anderer OM suchten. Rechtfertigt dieses Ziel die angewendete Methode?

Es ist auch richtig, dass jeder SysOp für die von ihm betreute Technik selbst verantwortlich ist. Er ist Lizenzinhaber und muss daher selbst entscheiden können wie er handelt. Er hat ja, nach momentaner Rechtslage, auch alles zu verantworten.

Für mich stellt jedoch die Frage, ob die momentan vorhandenen Situation auf Grund einer freien, eigenen Entscheidung entstanden ist.

Vor nicht all zu langer Zeit hatte ich auch ohne PR und ohne Cluster viel Freude am Amateurfunk.

Bitte bedenkt, die Welt dreht sich auch dann weiter wenn das PR-Netz mal ein paar Tage nicht so funktioniert wie gewohnt. Die Zukunft wird zeigen, ob wir Funkamateure in DL mit mehreren dieser oder ähnlicher Aktionen rechnen müssen. Ich hoffe nicht.

Sicherlich wird in den nächsten Stunden diese Aktion beendet sein und die unmittelbar Beteiligten setzen sich zu einer realistischen Auswertung an einen Tisch.

Ich hoffe auch, das die OM, die sich gegen diese Aktion positioniert haben, weiterhin als aktiv Partner ihre Mitarbeit einbringen. Ich hoffe, dass dafür jeder in der Lage ist über seinen eigenen Schatten zu springen.

Ich bin sicher, dass es weiter nach vorn geht, wenn auch mit einigen Umleitungen und Schrammen.

73, AWDH bzw. AWDS, Roland, DK4RC


Liebe OM,
bereits im Frühjahr konnte die Geschäftsstelle erreichen, dass die Firma Microsoft den DARC als Ausbildungs- und Weiterbildungsinstitution anerkennt und wir somit die Möglichkeit haben, unsere Software zu den gleichen Konditionen einzukaufen wie z. B. Schulen.

Die Anregung ging von OM Hindrichs, DL9KGX, aus, dem wir diesen Erfolg auch mitgeteilt haben. Darüber hinaus wurde diese Information wie wir jetzt sehen, nicht genügend weitertransportiert was wir hiermit gerne nachholen möchten.

Über die Firma CO.TEC – computergestütztes Lernen – in Rosenheim kann die Geschäftsstelle nunmehr ihre Bestellungen vornehmen. Bestellungen müssten über die Geschäftsstelle erfolgen.

Das Unternehmen ist im Internet unter www.cotec.de und www.themenshop.de mit einem Teil des Angebotes vertreten. Einzelexemplare des Herbst/Winter-Kataloges liegen der Geschäftsstelle vor und können dort abgerufen werden.

73 de Bernd W. Häfner


Zuschüsse für ausgebildete Neumitglieder

Die beschlossenen Zuschüsse für ausgebildete Neumitglieder werden – wie nicht anders erwartet – gut angenommen. Die Zuteilung erfolgt erst in dem Jahr, das einem erstmals vollständig gezahlten Jahresbeitrag folgt, d. h. das Mitglied muss ein volles Kalenderjahr seinen Beitrag geleistet haben. Dabei kommt es nicht darauf an, ob es sich um den Regelbeitragssatz oder subventionierte Beiträge handelt. Der Rückzahlungsbetrag ist für alle Beitragsklassen gleich. Er beträgt insgesamt über drei Jahre 60,– €.

OV-Infodienst vom 20.11.2000


In eigener Sache

Ich bin gerade dabei ein Rundsprucharchiv aufzubauen, leider fehlen mir die komplett von 1998. Bitte schaut mal nach, ob Ihr evtl. die fehlenden Rundsprüche noch abgespeichert habt und ich würde mich freuen, wenn Ihr mir diese zukommen lassen könntet! Besten Dank im voraus!

73 de Uwe, DL2APJ


Ende des Thüringen-RS 48/00 vom 02.12.2000

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

..._._


Inhalt 2000 Rundspruch-Archiv