Redaktion: Harry Radke, DB2HR, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
HSM-GRENZWERTE AUS DER DARC-CETECOM-STUDIE IM WEITEREN DKE-ENTWURFSVERFAHREN
Die vom DARC in der Cetecom-Studie vorgelegten neuen HSM-Grenzwerte werden in den neuen Entwurf der DIN VDE 0848 Teil 3-1 eingearbeitet. Damit sind die zeit- und kostenintensiven Bemühungen des DARC um eine Verbesserung der Grenzwerte auf gutem Weg. Für den Entwurf gilt erneut eine dreimonatige Einspruchsfrist. Runder Tisch Amateurfunk und DARC gehen davon aus, dass nach Abschluss des Verfahrens die verbesserten Grenzwerte in die neue Verordnung über den Personenschutz übernommen werden. Das Komitee 764 des DKE tagte am Wochenanfang in München.
RTA UND DARC PROTESTIEREN GEGEN PRÜFAKTION DER REGTP
Die RegTP, Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, hat die Bitte von RTA und DARC abgelehnt, behördliche Prüfaktionen bei Mailbox- und Relaisbetreibern abzubrechen. Seit einiger Zeit ist bekannt, dass Außenstellen der RegTP Computer und Zubehör von SysOps in Augenschein nehmen. RTA und DARC halten diese Prüfungen gemessen an Aufwand und Prüfungszweck für nicht gerechtfertigt. RegTP und RTA treffen sich unmittelbar nach Ostern, um sich über die weitere Verfahrensweise zu verständigen. Der RTA meint, dass Rechtsfragen, Verfahrensweisen und Standpunkte beider Seiten erörtert werden müssen.
POWERLINE-GERÄUSCHE JETZT PER TELEFON ANZUHÖREN
Bei Gesprächen über die den Amateurfunk bedrohende Powerline Communication wird oft
die Frage gestellt: Woran erkenne ich Powerline-Störungen? Die Geschäftsstelle des DARC
hat Powerline-Geräusche auf einen Anrufbeantworter gespielt. Die Störungen wurden in der
Umgebung eines PLC-Pilotprojektes aufgenommen und dem DARC zur Verfügung gestellt. Der
Anrufbeantworter ist ab sofort erreichbar unter der Rufnummer: ...... Die Real-Audio-Datei
gibt es unter www.cqdl.de/download.
Bitte beachten Sie, dass es sich nur um ein Beispiel handelt. Da es verschiedene technische Verfahren für PLC gibt, kann der Klang bei anderen Projekten anders sein. Das Klangbild dieser breitbandigen Störung dürfte aber bei anderen PLC-Pilotprojekten ähnlich sein.
Gegen 17:00 UTC beobachtete Wolfgang, DL5MAE, wie Wolfgang, DL1EAP, und Oliver, DL1EJA, mit starken Aurorasignalen via Meteorscatter mit GØKZG/MM ins QSO kommen wollten. Schon kurz darauf füllte sich das CW-Band von 144,030 MHz bis 144,150 MHz mit Signalen aus ganz Nord-, Mittel- und Osteuropa. Im Laufe des Abends war die Aurora sogar am klaren Nachthimmel zu beobachten. Als bereits die Telegrafisten ihre Logbücher schon gut mit DX gefüllt hatten, wurde die Aktivität auch in SSB zunehmend höher. Gegen 02:00 Uhr war das Maximum an DX zu erreichen. Es fand sich kaum eine freie Stelle auf dem 2-m-Band, und auch auf 6 m und 70 cm wurde heftig CQ gerufen und viele phantastische QSOs abgewickelt. Höhepunkte auf 2 m waren wohl Verbindungen nach G, YL, LY, SP, HA, I1, 9A, OE3 und UR. Viele der neuen 6-m-Operateure konnten erstmals ihre Anlage richtig ausprobieren.
Beachtenswert war die große Dopplerverschiebung bis zu 2 kHz. Es handelte sich wohl um die stärkste Aurora der letzten zehn Jahre.
TAGUNG DER ARBEITSGRUPPE MISSBRAUCH
Am vergangenen Wochenende tagte in der DARC-Geschäftsstelle die Arbeitsgruppe Missbrauch von fernbedienten und automatisch arbeitenden Amateurfunkstellen, die vom Vorstand des DARC e. V. einberufen worden war. Zur Arbeitsgruppe gehörten 17 Funkamateure: Vorstandsmitglieder, Distriktsvorsitzende, Juristen, Verantwortliche von Relais, Digis sowie SysOps und User.
Ziel war es, Empfehlungen und Vorschläge zu erarbeiten, wie Verantwortliche und SysOps sich bei ausufernden Störungen und Missbräuchen auf Kurzwelle, FM-Relais und in Packet Radio verhalten können.
Nach zum Teil kontroverser Diskussion hat die Arbeitsgruppe beschlossen: Der DARC will ein Pilotverfahren eines Rechtsstreites unterstützen, in dem sich ein Mitglied gegen Störer wehren will. Weiter soll ein Rechte- und Pflichtenheft für SysOps entstehen. Darüber hinaus sollen Gespräche mit dem für Amateurfunk zuständigen Bundesministerium sowie der RegTP geführt werden, um die Positionen der Behörde im Falle von missbräuchlichen Nutzungen sowie die Novellierung der Amateurfunkverordnung in diesem Bereich zu erkunden.
Der Hacker, der vom 06. auf den 07. 03. in den DARC-Server eingedrungen war, wird gesucht. Durch Wiederherstellung von Log-Dateien konnten sowohl der Hacker als auch der genutzte Internetdienst herausgefunden werden. Danach stieg der Hacker in Kanada ins Internet ein. Der kanadische Provider hat auf ein Schreiben des DARC reagiert und informiert, dass er großes Interesse hat, den Hacker ausfindig zu machen. Sollte dies gelingen, droht dem Hacker eine Anklage nach kanadischem Recht.
TRANSPONDERFAHRPLAN FÜR FUJI-OSCAR 29
Die JARL hat folgenden Transponderfahrplan für FO-29 bekannt gegeben: Vom 07.16.04.: Mode JA, vom 17.20.04.: Mode JD (1200 bit/s) und vom 21.04.07.05.: Mode JA. Kurzfristige Änderungen sind aus technischen Gründen immer möglich.
Der Schwestersatellit FO-20 ist durchgehend im Analogmode JA für CW und SSB.
FUNKWETTERBERICHT (12.04. de DL1VDL)
Rückblick auf die Solardaten der Woche vom 05.11.04.:
Die Werte des Flux F betrugen in der Reihenfolge der Wochentage: 194, 178, 175, 182, 176,
178, 192; der 90-Tage-Mittelwert beträgt 186. Die Sonnenfleckenrelativzahl R hatte die
Werte 221, 155, 172, 167, 160, 175 und 148. Die Werte für den planetarischen Index Ap
lauten: 11, 56, 50, 14, 13, 20, 10.
Das Ereignis der Woche war zweifellos die Aurora vom 06. zum 07.04., die in vielen Teilen Europas bei sternklarer Nacht als eindrucksvolles Naturschauspiel zu beobachten war. Die ganze Woche über waren durch den intensiven koronalen Teilchenstrom die DX-Bedingungen auf den oberen Bändern zeitweise beeinträchtigt. Es konnten dennoch zwischen 80 m und 10 m alle Kontinente gearbeitet werden. Hohe Fluxwerte sorgen eben auch für gute DX-Signale auf den unteren Bändern.
Vorhersage bis 19.04.:
Am 13.04. und ab 15.04. sind merkliche geomagnetische Störungen wahrscheinlich. Die
derzeitige Sonnenfleckenkonstellation verspricht weitere M-Flares, und der Flux wird
wieder in Richtung 200 steigen. Es ist noch zu früh, darüber zu spekulieren, ob wir
jetzt im April das Sonnenfleckenmaximum durchlaufen. Aber wir sollten die Zeit der aktiven
Sonne zum Funken nutzen.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 18:35; Ostaustralien 20:05; Westaustralien 22:05; Japan
19:50; Hawaii 16:00; Alaska 14:40; Südafrika 04:35;
Sonnenuntergang: USA-Ostküste ab 23:20; USA-Westküste 02:30; Brasilien ab 20:50;
Falklandinseln 21:30; Hawaii 04:40; Alaska 05:15; Südafrika 16:00.
Ende des Deutschland-RS Nr. 14/00 vom 13.04.2000
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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