Redaktion: Harry Radke, DB2HR, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
AUSBILDUNGSRUFZEICHEN IM CONTEST ERLAUBT
Aufgehoben hat die Regulierungsbehörde ihre Festlegung, nach der Ausbildungsfunkbetrieb zur Vorbereitung auf eine Amateurfunkprüfung unter einem Ausbildungsrufzeichen in Contesten nicht möglich war. Dies geht aus der Verfügung 37/2000 hervor, die im Amtsblatt der RegTP vom 22.03. veröffentlicht ist. Dadurch entfällt eine einschränkende Auslegung des § 13 der Amateurfunkverordnung durch die Behörde aus dem Jahre 1999, die festschrieb, dass für andere Zwecke als die Ausbildung wie Teilnahme an Amateurfunkwettbewerben das Ausbildungsrufzeichen nicht verwendet werden dürfe. Die Verwendung des Ausbildungsrufzeichens bzw. Ausbildungsfunkbetrieb bei Contesten widerspricht weder dem Amateurfunkgesetz noch der Amateurfunkverordnung. Es bestand daher keine Veranlassung, dies im Wege einer Amtsblattverfügung zu beschränken.
Der Runde Tisch Amateurfunk hatte schon im Frühjahr 1999 im Bundeswirtschaftsministerium mündlich und schriftlich gefordert, das Verbot rückgängig zu machen.
TELEFONIEREN MIT DEM FUNKTELEFON BEIM AUTOFAHREN
Derzeit wird in den zuständigen Gremien der Bundesländer über ein Verbot des hand held-Telefonierens während der Fahrt beraten. Vorgeschrieben werden sollen technische Vorkehrungen, um das Telefonieren im Auto sicherer zu machen. Diskutiert wurde auch, inwieweit andere Funkanwendungen einzubeziehen seien. Betriebs- und CB-Funk sollen bis auf Weiteres ausgenommen bleiben, die Entwicklung jedoch weiter beobachtet werden. Der Amateurfunk wurde nicht erwähnt.
ERSTER DARC-UKW-QRP-CONTEST AM ERSTEN APRILWOCHENENDE
Am ersten Aprilwochenende von Samstag, 14:00 UTC, bis Sonntag, 14:00 UTC, läuft auf 2 m und 70 cm der erste DARC-UKW-QRP-Contest. Durch seine Leistungsgrenze von 10 W EIRP ist er speziell für Funkamateure mit Klasse 3 interessant, aber auch für die, die mit kleiner Anlage auf Entfernungsjagd gehen wollen. Auszutauschen sind der Rapport, eine laufende QSO-Nummer sowie der QTH-Locator. Die Ausschreibung finden Sie in der CQ DL 2/2000 oder unter www.darc.de.
DARC-VORSTAND FÜR CEPT-EINHEITLICHE 25 BpM IN HAREC
Der DARC-Vorstand hat sich auf seiner jüngsten Sitzung Ende März einstimmig für die Herabsetzung der Prüfungsgeschwindigkeit für die Telegrafieprüfung auf 25 BpM in der so genannten HAREC ausgesprochen. Die HAREC ist eine Empfehlung innerhalb der CEPT-Länder für die gegenseitige Anerkennung von Amateurfunkprüfungen.
Nach dem Vorschlag des DARC-Vorstandes soll auf der EUROCOM-Sitzung während der HAM RADIO hierüber beraten werden. Ziel ist, dass die europäischen Amateurfunk-Mitgliedervereinigungen von ihren nationalen Fernmeldeverwaltungen kurzfristig eine entsprechende Harmonisierung der HAREC-Bestimmungen fordern.
Eine Absenkung der Telegrafieprüfungsgeschwindigkeit auf 25 BpM ist auf nationaler Ebene bereits in den USA und anderen Ländern erfolgt. Weitere Länder sind dabei oder beabsichtigen dies.
Der DARC-Vorstand will mit diesem Beschluss keine Entscheidung über die künftige Rolle der Telegrafie vorwegnehmen, sondern nationalen Alleingängen vorbeugen, um die HAREC als gemeinsame Grundlage für die gegenseitige Anerkennung von Amateurfunkzeugnissen in der CEPT zu erhalten.
Der DARC-Vorstand wird seine Entscheidung dem Amateurrat vorlegen und um Zustimmung bitten.
VORSTÄNDE IN DEN DARC-DISTRIKTEN WESTFALEN-NORD, N, UND NORDREHIEN, R, WIEDERGEWÄHLT
Die Distriktsversammlungen Westfalen-Nord sowie Nordrhein bestätigten jeweils die DARC-Distriktsvorstände in ihren Ämtern: Vorsitzender Distrikt Westfalen-Nord: Peter Raichle, DJ6XV; Distrikt Nordrhein: Rolf Kühn, DL1EAG; Stellvertreter Distrikt Westfalen-Nord: Bernhard Wächter, DF9ED; Distrikt Nordrhein: Eberhard Warnecke, DJ8OT; Verbindungsbeauftragte Distrikt Westfalen-Nord: Udo Kirchhoff, DF7VH; Distrikt Nordrhein: Margret Raukohl, DF8JJ.
NEUE EUROPARAKETE ARIANE-5 WIEDER ERFOGREICH
Am 21.03., kurz vor Mitternacht, brachte eine ARIANE-5 erstmals gleich zwei kommerzielle Satelliten mit einer Gesamtmasse von 5 t erfolgreich in den Orbit. Der nächste Start ist für den 23.05. vorgesehen. Beim übernächsten im Juli soll dann der Amateurfunksatellit AMSAT-Phase-3D an Bord sein.
ITU-ARBEITSPAPIER ÜBER WELTWEIT EINHEITLICHE ZUGANGSVORAUSSETZUNGEN ZUM AMATEURFUNK
Die IARU hat dem DARC e. V. ein erstes ITU-Arbeitspapier über weltweit einheitliche Zugangsvoraussetzungen zum Amateurfunkdienst zugeleitet. Das Papier ist Teil der Bestrebungen, den Artikel S25 der VO-Funk über den Amateurfunkdienst zu novellieren. Dieses Papier bzw. seine weiter entwickelte Variante wird voraussichtlich mit dem IARU-Entwurf eines S25 auf der Weltnachrichtenkonferenz in 2003 beraten. Voraussetzung ist allerdings, dass die in Kürze in der Türkei stattfindende World Radio Conference, WRC, beschließt, dieses Thema auf die Tagesordnung der WRC 2003 zu setzen.
Nach dem ITU-Entwurf soll weltweit und einheitlich der Inhalt des Prüfungskataloges für Amateurfunkprüfungen festgelegt werden. Es handelt sich u. a. um betriebliche Fertigkeiten wie Sprechfunk, Morsetelegrafie und Daten- und Bildübertragung, Systemkenntnisse, Kenntnisse über die Sicherheit in elektromagnetischen Feldern, elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten und Verhinderung und Beseitigung von Funkstörungen. Dieses Papier würde erst nach einem Beschluss über einen neuen Artikel S25 auf der WRC 2003, vielleicht sogar erst auf der WRC 2005, Bedeutung haben.
Der DARC-Vorstand hat das Dokument beraten und einstimmig vorgeschlagen, es zu ergänzen. Danach sollen bei Funkstellen, die ausschließlich bestimmte Frequenzen benutzen, die nationalen Verwaltungen die Prüfung auf die zur Nutzung dieser Frequenzen notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten beschränken können. Mit diesem Zusatz können also andere Fertigkeiten neben die Telegrafie als Prüfungskriterium treten.
Der Vorstand hat dem Amateurrat des DARC vorgeschlagen, eine Arbeitsgruppe einzurichten. Sie soll Empfehlungen für das weitere Vorgehen bei der Vorbereitung der WRC 2003 an die Hand geben.
FUNKWETTERBERICHT (29.03. de DL1VDL)
Rückblick auf die Solardaten der Woche vom 22.28.03.:
Die Werte des Flux F betrugen in der Reihenfolge der Wochentage: 234, 224, 219, 205, 211,
205, 201; der 90-Tage-Mittelwert beträgt 177. Die Sonnenfleckenrelativzahl R hatte die
Werte 121, 236, 230, 243, 255, 227, 232. Die Werte für den planetarischen Index Ap
lauten: 11, 11, 10, 8, 5, 5, 5.
Genau richtig zum WPX-SSB-Contest zeigte die Sonne, wie sie die Ionosphäre für uns konditionieren kann. Zwei Klasse-X-, 8 Klasse-M- und 53 Klasse-C-Flares in sieben Tagen, das erlebten wir in diesem Zyklus noch nicht. Es gab keine nennenswerten geomagnetischen Störungen, selbst koronale Massenauswürfe verschonten die Erde.
Vorhersage bis 05.04.:
Weitere komplexe Sonnenfleckengruppen drehen in eine geoeffektive Position, so dass
die Wahrscheinlichkeit für Klasse-X- und Klasse-M-Flares groß ist. Neben sehr guten
DX-Bedingungen hoffen wir, mit zunehmender Tageslänge auch mehr an den 50-MHz-Öffnungen
teilhaben zu können, die derzeit westeuropäischen Stationen fast täglich
transäquatoriale DX-Raritäten ins Shack bringt.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 18:35; Ostaustralien 20:05; Westaustralien 22:05; Japan
20:25; Hawaii 16:10; Alaska 15:35; Südafrika 04:30;
Sonnenuntergang: USA-Ostküste ab 23:00; USA-Westküste 02:15; Brasilien ab 21:00;
Falklandinseln 22:00; Hawaii 04:35; Alaska 04:25; Südafrika 16:15.
Ende des Deutschland-RS 12/00 vom 30.03.2000
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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