DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 7/00 VOM 24.02.2000

Redaktion: Alexander Strutzke, DH9AS, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


DAØHQ ERNEUT WELTMEISTER

DAØHQ ist 1999 erneut Sieger der IARU-Kurzwellen-Weltmeisterschaft geworden. Nach der Auswertung steht fest: Mit beinahe 17.600 Verbindungen in 24 Stunden auf allen Kurzwellenbändern in SSB und CW erreichte das deutsche Team fast 17 Millionen Punkte, eine Million mehr als das Verfolger-Team aus Aruba. Die Mannschaft des DARC bestand aus 55 Funkamateuren und vielen Helfern. DAØHQ bedankt sich bei den zahlreichen Anrufern auch aus DL.

Der DARC-Vorstand beglückwünscht die DARC-Mannschaft zu diesem hervorragenden Ergebnis und schließt sich dem Dank von DAØHQ an.


50-MHZ-BAND LEDIGLICH AUF „NON-INTERFERENCE-BASIS“ ZUGEWIESEN

Wie die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, RegTP, mitteilte, ist das 50-MHz-Band den Funkamateuren nicht sekundär zugewiesen, sondern lediglich auf Non-Interference-Basis (NIB). Die Behörde räumte ein, dass sie im Anschreiben an die neuen Inhaber der Sondergenehmigungen fälschlicherweise von einem sekundären Status des Amateurfunks im 6-m-Band ausgegangen sei. Dass lediglich eine Non-Interference-Basis besteht, bedeutet im Konfliktfall zwischen einem Funkamateur und dem Primärnutzer, zum Beispiel dem Kabelfernsehen, dass der Funkamateur ohne Wenn und Aber seinen Sendebetrieb sofort einzustellen hat. Darüber hinaus ist, wie bereits im Anschreiben der Regulierungsbehörde genannt, die maximal anwendbare Strahlungsleistung auf 25 W ERP begrenzt. Zugelassen sind lediglich Telegrafie und Einseitenbandmodulation. FM-Betrieb ist nicht erlaubt! Ebenso ist der Telegrafie-Sendebetrieb für Genehmigungsinhaber der Klasse 2 nicht erlaubt. Es besteht aber die Möglichkeit, dass in absehbarer Zeit für Klasse-2-Inhaber Telegrafiebetrieb im 6-m-Band erlaubt werden könnte.

Der DARC weist mit Nachdruck darauf hin, dass der Fernsehkanal 2 im Band 1 von Kabel-TV-Anlagen in der Regel mit wichtigen ARD-Fernsehprogrammen belegt ist. Unnötige Beeinflussungen bei Fernsehteilnehmern sollten deshalb unbedingt vermieden werden. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass durch moderaten Umgang mit der Ressource 6-m-Band keine Konflikte aufgetreten sind. Sollten sich Konfliktfälle ergeben, bestünde die konkrete Gefahr, dass die Nutzung des 50-MHz-Bandes durch den Amateurfunk in Frage gestellt werden kann. Deshalb nochmals der dringende Hinweis, dass der Amateurfunk hier lediglich auf Non-Interference-Basis arbeiten darf.


DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH FÜR SEHBEHINDERTE UND NICHT-SEHENDE

Für Sehbehinderte und Nicht-Sehende wird der Deutschland-Rundspruch ab sofort auch als ASCII-Text ins Internet gestellt. Jede Woche kann man sich den aktuellen Rundspruch unter der Adresse www.darc.de/vorstand/rundspruch/dlrs.txt herunterladen.

Bereits seit August 1999 gibt es schon die CQ DL als ASCII-Text auf Diskette. Wer diesen Service des DARC-Verlages nutzen möchte, der muss eine formatierte 3,5-Zoll-Diskette in einer Blindenversandtasche an den DARC-Verlag, ..... schicken. Weitere Informationen siehe CQ DL 8/99, S. 619 und CQ DL 7/99, S. 545.


STENSAT GESTARTET

Der Picosatellit STENSAT wurde am 10.02. aus dem Muttersatelliten OPAL (Orbital Picosat Automatic Launcher) gestartet. Auf der Downlinkfrequenz 436,625 MHz von STENSAT wurde bisher aber weder die Packet-Telemetrie noch die CW-Kennung gehört. Die Kommandostationen vermuten deshalb Hardwareprobleme, die dazu führen, dass lediglich ein schwacher, unmodulierter Träger ausgesendet werden müsste. Sie bitten Stationen mit Transceivern mit DTMF-Option, auf dem Uplink auf 145,840 MHz das DTMF-Kommando „#6676326“ zu geben, mit dem der FM-Transponder eingeschaltet wird. Wer beobachtet, dass er sich oder etwas anderes auf dem Downlink hört, sollte dies per E-Mail an die Kommandostation unter ..... melden.


TRANSPONDERFAHRPLAN VON SUNSAT-OSCAR 35

SUNSAT-OSCAR 35 wird erst Anfang März wieder bei einigen Europa-Überflügen im Mode B in der Betriebsart FM eingeschaltet sein, und zwar am 04.03. von 07:54–08:08 UTC und am 05.03. von 07:14–07:28 UTC. Die Eingabe des FM-Transponders ist 437,290 MHz, die Ausgabe ist 145,825 MHz, jeweils ± Dopplerverschiebung. Am 26./27.02. wird über Südafrika der Papageien-Repeater auf 145,825 MHz aktiviert und getestet. Dies soll erst später auch über anderen Gebieten der Welt erfolgen.


FUNKWETTERBERICHT (23.02. de DL1VDL)

Rückblick auf die Solardaten der Woche vom 16.–22.02.:
Die Werte des Flux F betrugen in der Reihenfolge der Wochentage: 160, 168, 141, 145, 153, 152, 172; der 90-Tage-Mittelwert beträgt 164. Die Sonnenfleckenrelativzahl R hatte die Werte 182, 152, 146, 126, 131, 122 und 129. Die Werte für den planetarischen Index Ap lauten: 5, 6, 2, 4, 5, 15 und 5.

Unerwarteterweise war die Sonne viel aktiver als in der Woche zuvor, neun Klasse M-Flares und 49 C-Flares sorgten auch dafür, dass zum und nach dem ARRL-DX Contest prächtige DX-Bedingungen herrschten. Auf 28 MHz gelangen mit QRP und Unterdachantennen QSOs mit Kalifornien, so sollte es im Sonnenfleckenmaximum auch sein! Etwas nachdenklich stimmt die Tatsache, dass der 90-Tage-Mittelwert des solaren Fluxes seit Jahresanfang eine fallende Tendenz aufweist (von 176 auf 164). Da wir hoffen, das Maximum im 23. Sonnenfleckenzyklus noch nicht überschritten zu haben, müsste sich das auch wieder in einem steigenden Mittelwert des Fluxes widerspiegeln.

Vorhersage bis 01.03.:
Wir erwarten eine aktive Sonne, die Wahrscheinlichkeit für Klasse M und Klasse X Flares liegt über 60 %. Die Fluxwerte werden zwischen 130 und 160 liegen. Die erhöhte Aktivität der Sonne wird bis zum 26. oder 27.02. zu geomagnetischen Störungen führen. Es lohnt sich, alle Bänder zu beobachten und zu nutzen.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 17:45; Ostaustralien 19:40; Westaustralien 21:25; Japan 21:20; Hawaii 16:40; Alaska 17:20; Südafrika 03:55;
Sonnenuntergang: USA-Ostküste ab 21:20; USA-Westküste 01:40; Brasilien ab 21:25; Falklandinseln 23:10; Hawaii 04:20; Alaska 02:55; Südafrika 16:50.


Ende des Deutschland-RS Nr. 07/00 vom 24.02.2000

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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