Redaktion: Michael Link, DL2EBX, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Der DARC-Vorsitzende Karl Erhard Vögele, DK9HU, und Christina Volmer von der Juristischen Verbandsbetreuung sprachen am Montag im westfälischen Soest mit dem Abgeordneten des Europa-Parlaments Helmut Kuhne, SPD. Den Ansatzpunkt des Gespräches bildete das so genannte Grünbuch zur Frequenzpolitik der Europäischen Kommission. Der DARC hatte sich im vergangenen Jahr gemeinsam mit der EUROCOM-Arbeitsgruppe erfolgreich dafür einsetzen können, dass der Amateurfunk darin als nicht kommerzieller Funkdienst von öffentlichem Interesse anerkannt wurde.
Die DARC-Offiziellen verdeutlichten dem EU-Parlamentarier, wie neue Richtlinien und ähnliche Regulierungsvorhaben der EU-Behörden oder Gremien den Amateurfunk bedrohen können. Der Abgeordnete Kuhne wurde besonders über mögliche Auswirkungen neuer Übertragungstechniken wie xDSL auf den Amateurfunkdienst informiert. Der DARC äußerte Kuhne gegenüber den Wunsch, dass Funkamateure im Vorfeld von Entscheidungen der Europagremien besser eingebunden sein sollten, wenn der Amateurfunk betroffen sein könnte. Daher braucht der DARC entsprechende Kontakte.
Ein weiterer Punkt waren die Herzschrittmacher-Grenzwerte in Deutschland. Die DARC-Offiziellen legten dar, dass die deutschen Herzschrittmacher-Grenzwerte sich weder in Europa noch in Deutschland manifestieren dürfen. Da elektromagnetische Felder in Grenzwertnähe allgegenwärtig seien, könnten die geltenden Grenzwerte nicht dafür sorgen, dass Träger von unsicheren Herzschrittmachern tatsächlich eine Verbesserung der Lebensqualität erfahren. Stattdessen solle man eher dafür sorgen, dass nur noch störfeste Herzschrittmacher implantiert werden. Ohnehin seien nur wenige Herzschrittmacher unsicher, diese bewirken aber dennoch die außerordentlich niedrigen Grenzwerte. Diese einzuhalten, macht vielen Funkdiensten Probleme.
DARC-Offizielle und der EU-Parlamentarier vereinbarten, sich gegenseitig über die Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Somit erhält der DARC künftig eine weitere Gelegenheit, schon frühzeitig über Regulierungsvorhaben unterrichtet zu werden, die den Amateurfunkdienst betreffen und ihm eventuell schaden könnten.
136 KHZ IN FRANKREICH FREIGEGEBEN
Das 136-kHz-Langwellenband ist seit Ende Dezember auch in Frankreich freigegeben. Mit 1 W effektiver Strahlungsleistung dürfen Funkamateure nun den Bereich 135,7137,8 kHz auf sekundärer Basis nutzen. Dies meldete ein französischer Amateurfunkclub, der CFRR, in seinem ersten Rundspruch im Februar.
UMFRAGE WEIST FUNKAMATEURE ALS SELBSTBAUER AUS
Bei einer nicht repräsentativen Umfrage auf den Webseiten des US-Amateurfunkverbandes ARRL gaben rund 80 % der Befragten an, dass sie im vergangenen Jahr wenigstens ein Amateurfunkprojekt gebaut oder entwickelt haben. Beinahe 50 % schwangen 1999 mehr als dreimal den Lötkolben. Bis zum Redaktionsschluss des DL-Rundspruches äußerten sich 2600 Funkamateure.
SELBSTBAUWETTBEWERB ZUR UKW-TAGUNG 2000
Einen Selbstbauwettbewerb unter dem Motto Selbstbau fördert Kreativität richtet der DARC-Ortsverband Weinheim, A20, zur UKW-Tagung 2000 aus. Die Tagung ist für den 09./10.09. in Mannheim vorgesehen.
Alle DARC-Mitglieder und Mitglieder anderer europäischer Amateurfunkverbände können sich in fünf Sektionen beteiligen. Auch Bausätze und Ausführungen aus Baubeschreibungen sind zugelassen. Alle eingereichten Exponate werden platziert, prämiert und mit einer Urkunde ausgezeichnet. Die Anmeldung zum Wettbewerb ist frühzeitig vor dem 01.09. erbeten an die Adresse: UKW-Tagung Weinheim, ...... Die Ausschreibung stand in der CQ DL vom Januar 2000.
WISSENSCHAFTSASTRONAUT GERHARD THIELE AN BORD DES SPACESHUTTLE
Der deutsche Wissenschaftsastronaut und Funkamateur Gerhard Thiele, DG1KIL, ist an Bord des US-Spaceshuttle, für das am 09.02. ein neuer Starttermin festgesetzt war. Ein Starttermin für die STS99-Mission scheiterte Ende Januar durch Computer- und Wetterprobleme. Im Münchener Raum werden die Startvorbereitungen erneut über das ATV-Relais DBØQI ausgestrahlt; eine Übernahme der Bilder von anderen Relaisstationen ist möglich. OM Thiele wird bei dieser Weltraummission keine Amateurfunkausrüstung mitnehmen, daher gibt es diesmal keinen Amateurfunkbetrieb.
CQ DL SUCHT NEUE DX-BEARBEITER
Dominik Weiel, DL5EBE, und Dieter Voss, DL3KDV, können aus Zeitmangel die CQ DL-Rubrik DXtra nicht mehr weiter führen. Dominik Weiel und Dieter Voss haben es insgesamt sechs Jahre lang geschafft, die Rubrik für DXer regelmäßig mit Inhalten anerkannt hoher Qualität zu füllen. Auch als die beruflichen Belastungen den beiden DXern kaum Möglichkeiten dazu ließen, schoben die beiden DX-Kolumnisten manchmal Nachtschichten, um ihre Beiträge noch in die CQ DL zu bekommen. Nun warten Dominik und Dieter auf Familiennachwuchs.
Aus diesem eigentlich erfreulichen Grund ist ein Wechsel bei DXtra unumgänglich. Das
Referat für DX und HF-Funksport und die Redaktion CQ DL bedanken sich bei
Dominik und Dieter für die außerordentlich gute Zusammenarbeit. Die CQ DL
sucht nun neue Bearbeiter der DXtra-Rubrik, die wie gehabt nach Kräften
unterstützt werden. Interessenten wenden sich bitte zunächst an Dr. Lothar Wilke, DL3TD.
Die Adresse: ....., oder per E-Mail: ......
FUNKWETTERBERICHT (09.02. de DL1VDL)
Rückblick auf die Solardaten der Woche vom 02.08.02.:
Die Werte des Flux F betrugen in der Reihenfolge der Wochentage: 144, 154, 167, 168, 178,
182, 174, der 90-Tage-Mittelwert beträgt 174. Die Sonnenfleckenrelativzahl R hatte die
Werte 127, 149, 136, 153, 173, 169, 198. Die Werte für den planetarischen Index Ap
lauten: 7, 8, 4, 9, 24, 25, 12.
Der vorhergesagte Anstieg der Sonnenaktivität war verbunden mit einem Röntgenflare am 05.02., einem M-Flare am Tag zuvor und 51 C-Flares. Die DX-Bedingungen auf 28 MHz entwickelten sich spürbar positiv, nur die geomagnetischen Störungen, die seit dem 06.02. präsent sind, ärgern uns etwas. Am Morgen des 05.02. waren sehr laute DX-Signale auf den unteren Bändern zu hören, bevor nachmittags die eintreffende Schockwelle des Sonnenwindes mit dem Erdmagnetfeld interferierte.
Vorhersage bis 16.02.:
Es ist nicht sicher erkennbar, wie stark die Sonnenaktivität wieder abfällt, oder ob
neue Sonnenfleckengruppen geoeffektiv wirksam werden. Im Vorhersagezeitraum soll der Flux
im Bereich von 170 bleiben. Damit erwarten wir gute Ausbreitungsbedingungen auf allen
Bändern, eingeschränkt durch einzelne geomagnetische Störungen.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 17:30; Ostaustralien 19:20; Westaustralien 21:25; Japan
21:35; Hawaii 16:50; Alaska 17:55; Südafrika 03:50;
Sonnenuntergang: USA-Ostküste ab 21:25; USA-Westküste 01:25; Brasilien ab 21:30;
Falklandinseln 23:30; Hawaii 04:20; Alaska 02:15; Südafrika 17:05.
Ende des Deutschland-RS Nr. 5/00 vom 10.02.2000
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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